25.02.2021, 17:20
(25.02.2021, 14:05)Gast2736 schrieb: Aus deinem Eingangs Post geht zumindest unterschwellig hervor, dass dein größter Graus Arbeitszeiten à la GK sind. Ich selbst war lange bei einer magic-Circle GK im M&A. Da wurdest du blöd angeschaut, wenn man vor 22 Uhr gegangen ist. Die 120.000€ sind dann übrigens aus dem Stundenlohn runter gebrochen auch nicht mehr soo viel. Wochenende arbeiten war Standard. Also keine Zeit, um Geld auszugeben.
Bin dann in eine Boutique. Dort exakt das Gleiche.
Ich glaube, dass du für dich herausfinden musst, welchen Luxus du im Leben brauchst und was für ein Gehalt da rauskommen muss. Bspw bei mir weiß ich, dass ca 60k reichen würden für alles, was ich brauche. Alles darüber, ist Bonus. Mir ist es deutlich wichtiger, mal um 18 Uhr zu Hause zu sein, als 50.000€ mehr zu verdienen und dann mit 40 nen Herzinfarkt zu bekommen.
Das Spiel, dass man von der GK wieder runterfährt, hat sich in meinem Umfeld übrigens noch nie bewahrheitet. Wollen alle machen, klappt dann aber nicht. Dann muss auf einmal der Kredit für die Wohnung mit 2000€ Im Monat zurückgezahlt werden etc.
Danke auch für diesen hilfreichen Beitrag. Ja, genau, ich möchte die GK-Arbeitszeiten nicht und würde dafür eben auch weniger verdienen, das ist okay solange es dann wirklich weniger Arbeit ist. Habe irgendwo auch Angst, in einer Kanzlei anzufangen, die mit WLB wirbt und weniger Gehalt zahlt und am Ende arbeite ich für deutlich weniger genau wie bei einer GK.. ein paar hilfreiche Tipps habe ich schon bekommen, auch dir danke!
25.02.2021, 17:29
(25.02.2021, 14:52)Gast schrieb: Wenn du gute Arbeitszeiten willst, dann bewirb dich bei einem Bundesministerium. Das ist gut für Faule oder Erschöpfte.
Ich bin weder faul noch erschöpft. Ich habe von jedem meiner ehemaligen AG und Ausbilder das beste Feedback bekommen, das man bekommen hat, gerade im Hinblick auf belastbar, leistungsfähig, schnell und dennoch sorgfältig etc. Ich arbeite gerne, aber habe gerne auch eine Ausgleich, weil ich die letzten Jahre gemerkt habe, dass dieser Lebensstil absolut ungesund ist (hat sich bei mir gesundheitlich ausgewirkt) und mich das unglücklich macht. Wenn ich einen netten AG finde, der mir ein normales Leben ermöglicht, bin ich bereit auch freiwillig mal länger zu bleiben und an meine Grenzen zu gehen. Das ist kein Problem. Aber von faul/erschöpft zu reden, wenn man sich statt 15h/Tag lieber "NUR" 10 wünscht...

25.02.2021, 17:39
(25.02.2021, 17:29)Gast schrieb:(25.02.2021, 14:52)Gast schrieb: Wenn du gute Arbeitszeiten willst, dann bewirb dich bei einem Bundesministerium. Das ist gut für Faule oder Erschöpfte.
Ich bin weder faul noch erschöpft. Ich habe von jedem meiner ehemaligen AG und Ausbilder das beste Feedback bekommen, das man bekommen hat, gerade im Hinblick auf belastbar, leistungsfähig, schnell und dennoch sorgfältig etc. Ich arbeite gerne, aber habe gerne auch eine Ausgleich, weil ich die letzten Jahre gemerkt habe, dass dieser Lebensstil absolut ungesund ist (hat sich bei mir gesundheitlich ausgewirkt) und mich das unglücklich macht. Wenn ich einen netten AG finde, der mir ein normales Leben ermöglicht, bin ich bereit auch freiwillig mal länger zu bleiben und an meine Grenzen zu gehen. Das ist kein Problem. Aber von faul/erschöpft zu reden, wenn man sich statt 15h/Tag lieber "NUR" 10 wünscht...
Dann ergänze ich das. Für chronisch Kranke bzw. von Burnout bedrohte Menschen ist ein Bundesministerium als Arbeitgeber die bessere Wahl.
25.02.2021, 17:48
Juristen sind halt ein bisschen bescheuert. Wenn ich meinen normalen Freunden von GK Arbeitszeiten erzählen dann lachen die mich aus und meinen das sind ja zwei Jobs. 10h arbeiten ist abartig und normalen Menschen nicht zu vermittlen. Nur hier wird man als faul bezeichnet für sowas
25.02.2021, 17:49
(25.02.2021, 17:20)HessIN-TE schrieb:(25.02.2021, 14:05)Gast2736 schrieb: Aus deinem Eingangs Post geht zumindest unterschwellig hervor, dass dein größter Graus Arbeitszeiten à la GK sind. Ich selbst war lange bei einer magic-Circle GK im M&A. Da wurdest du blöd angeschaut, wenn man vor 22 Uhr gegangen ist. Die 120.000€ sind dann übrigens aus dem Stundenlohn runter gebrochen auch nicht mehr soo viel. Wochenende arbeiten war Standard. Also keine Zeit, um Geld auszugeben.
Bin dann in eine Boutique. Dort exakt das Gleiche.
Ich glaube, dass du für dich herausfinden musst, welchen Luxus du im Leben brauchst und was für ein Gehalt da rauskommen muss. Bspw bei mir weiß ich, dass ca 60k reichen würden für alles, was ich brauche. Alles darüber, ist Bonus. Mir ist es deutlich wichtiger, mal um 18 Uhr zu Hause zu sein, als 50.000€ mehr zu verdienen und dann mit 40 nen Herzinfarkt zu bekommen.
Das Spiel, dass man von der GK wieder runterfährt, hat sich in meinem Umfeld übrigens noch nie bewahrheitet. Wollen alle machen, klappt dann aber nicht. Dann muss auf einmal der Kredit für die Wohnung mit 2000€ Im Monat zurückgezahlt werden etc.
Danke auch für diesen hilfreichen Beitrag. Ja, genau, ich möchte die GK-Arbeitszeiten nicht und würde dafür eben auch weniger verdienen, das ist okay solange es dann wirklich weniger Arbeit ist. Habe irgendwo auch Angst, in einer Kanzlei anzufangen, die mit WLB wirbt und weniger Gehalt zahlt und am Ende arbeite ich für deutlich weniger genau wie bei einer GK.. ein paar hilfreiche Tipps habe ich schon bekommen, auch dir danke!
Naja, dann musst du im Zweifel kündigen und dir eine neue Stelle suchen. Selbst in einer Kanzlei unterscheidet es sich oft von Partner zu Partner, wie die Arbeitslast ist, gerade wenn man doch einen relativ geringen Toleranzbereich hat (18:30 gut, 19:30 doof).
Im WP Law Bereich kannst du auf jeden Fall vernünftige Arbeitszeiten realisieren. Darüber hinaus hängt es auch von einem selbst ab. Ich kenne auch jemanden, der ist eher im Bereich mittelständische Kanzleien unterwegs und arbeitet sich tot. Wieso? Weil er nie nein sagt und jede Volte des Partners mitmacht. Dabei könnte er genauso sagen, mache ich, aber erst morgen.
25.02.2021, 17:55
GK ist jetzt gar nicht so schlimm wegen HO. Da kontrolliert einen keiner. Kannst auch den ganzen Tag fast nur Kaffee trinken wie im ÖD und keiner merkt es.
25.02.2021, 17:56
Auch hier mal wieder unfassbar. Wenn jemand keinen Bock auf 60 Stunden hat, wird er als bourn-out gefährdet betitelt. Ist ja schön, wenn die 26-jährigen, die bisher noch nie wirklich gearbeitet haben, noch so voller Energie sind und das für sich als die wahre Erfüllung sehen, damit sie auf dem Golfplatz schön stöhnen können, wie viel sie doch arbeiten.
An die Post-Ersteller: Vllt. ist es auch ein Ansatz, deine Noten als Privileg und nicht als Bürde zu sehen. Du kannst machen, was du willst!! Du hast gezeigt, dass du fleißig bist und Talent hat. Ich selbst fühle mich acuh immer so, als MÜSSE man mit VBs in eine GK, weil man sonst das Geld liegen lässt. Was für ein Quatsch. Das Gehalt dort ist meistens Schmerzensgeld - nicht mehr und nicht weniger. Dabei vergessen wir so oft, dass auch 60.000€ ein überdurchschnittliches Einkommen sind!
An die Post-Ersteller: Vllt. ist es auch ein Ansatz, deine Noten als Privileg und nicht als Bürde zu sehen. Du kannst machen, was du willst!! Du hast gezeigt, dass du fleißig bist und Talent hat. Ich selbst fühle mich acuh immer so, als MÜSSE man mit VBs in eine GK, weil man sonst das Geld liegen lässt. Was für ein Quatsch. Das Gehalt dort ist meistens Schmerzensgeld - nicht mehr und nicht weniger. Dabei vergessen wir so oft, dass auch 60.000€ ein überdurchschnittliches Einkommen sind!
25.02.2021, 17:58
(25.02.2021, 17:29)Gast schrieb:Du brauchst Dich nicht zu rechtfertigen! Es gibt hier ein paar Idioten, die meinen, in der Verwaltung arbeiten nur Faulpelze und Langweiler und alle, die nicht in der GK sind, seien entweder zu schlecht oder faul. Von denen kommen dann auch gerne die Äußerungen, dass sie mit unter 5k netto nicht zurecht kämen. Einfach peinliches Geprotze. Auch ist bei dem Getue zweifelhaft, ob die wirklich dort arbeiten.(25.02.2021, 14:52)Gast schrieb: Wenn du gute Arbeitszeiten willst, dann bewirb dich bei einem Bundesministerium. Das ist gut für Faule oder Erschöpfte.
Ich bin weder faul noch erschöpft. Ich habe von jedem meiner ehemaligen AG und Ausbilder das beste Feedback bekommen, das man bekommen hat, gerade im Hinblick auf belastbar, leistungsfähig, schnell und dennoch sorgfältig etc. Ich arbeite gerne, aber habe gerne auch eine Ausgleich, weil ich die letzten Jahre gemerkt habe, dass dieser Lebensstil absolut ungesund ist (hat sich bei mir gesundheitlich ausgewirkt) und mich das unglücklich macht. Wenn ich einen netten AG finde, der mir ein normales Leben ermöglicht, bin ich bereit auch freiwillig mal länger zu bleiben und an meine Grenzen zu gehen. Das ist kein Problem. Aber von faul/erschöpft zu reden, wenn man sich statt 15h/Tag lieber "NUR" 10 wünscht...
Ich habe mit 2,8k netto angefangen, mit etwas Berufserfahrung 3,3k netto und ich arbeite selten länger als 17.15 Uhr und das in einem anspruchsvollen Rechtsgebiet, allerdings Beratungsunternehmen. Auch in der Großstadt komme ich damit prima zurecht und es würde mir auch nicht im Traum einfallen, einen Job zu nehmen, wo ein Feierabend um 19 Uhr schon die frühe Ausnahme ist. Entscheidend ist, das Du Spaß hast und neben Freizeit mit dem Gehalt auch ein bisschen Komfort drin ist. Egal, ob Unternehmen oder Kanzlei, Du wirst nur lernen müssen, auch tatsächlich entsprechend Schluss zu machen und keine Angst zu haben, weil andere länger bleiben. Bei mir gab es nie ein Problem, dass ich früh weg war, allerdings habe ich auch immer früh angefangen.
25.02.2021, 18:10
Was hast du denn im ersten Examen. Abhängig davon stehen dir trotz des guten 2. Examens vielleicht nicht alle Möglichkeiten offen.
25.02.2021, 19:04
(25.02.2021, 17:49)Gasto schrieb:(25.02.2021, 17:20)HessIN-TE schrieb:(25.02.2021, 14:05)Gast2736 schrieb: Aus deinem Eingangs Post geht zumindest unterschwellig hervor, dass dein größter Graus Arbeitszeiten à la GK sind. Ich selbst war lange bei einer magic-Circle GK im M&A. Da wurdest du blöd angeschaut, wenn man vor 22 Uhr gegangen ist. Die 120.000€ sind dann übrigens aus dem Stundenlohn runter gebrochen auch nicht mehr soo viel. Wochenende arbeiten war Standard. Also keine Zeit, um Geld auszugeben.
Bin dann in eine Boutique. Dort exakt das Gleiche.
Ich glaube, dass du für dich herausfinden musst, welchen Luxus du im Leben brauchst und was für ein Gehalt da rauskommen muss. Bspw bei mir weiß ich, dass ca 60k reichen würden für alles, was ich brauche. Alles darüber, ist Bonus. Mir ist es deutlich wichtiger, mal um 18 Uhr zu Hause zu sein, als 50.000€ mehr zu verdienen und dann mit 40 nen Herzinfarkt zu bekommen.
Das Spiel, dass man von der GK wieder runterfährt, hat sich in meinem Umfeld übrigens noch nie bewahrheitet. Wollen alle machen, klappt dann aber nicht. Dann muss auf einmal der Kredit für die Wohnung mit 2000€ Im Monat zurückgezahlt werden etc.
Danke auch für diesen hilfreichen Beitrag. Ja, genau, ich möchte die GK-Arbeitszeiten nicht und würde dafür eben auch weniger verdienen, das ist okay solange es dann wirklich weniger Arbeit ist. Habe irgendwo auch Angst, in einer Kanzlei anzufangen, die mit WLB wirbt und weniger Gehalt zahlt und am Ende arbeite ich für deutlich weniger genau wie bei einer GK.. ein paar hilfreiche Tipps habe ich schon bekommen, auch dir danke!
Naja, dann musst du im Zweifel kündigen und dir eine neue Stelle suchen. Selbst in einer Kanzlei unterscheidet es sich oft von Partner zu Partner, wie die Arbeitslast ist, gerade wenn man doch einen relativ geringen Toleranzbereich hat (18:30 gut, 19:30 doof).
Im WP Law Bereich kannst du auf jeden Fall vernünftige Arbeitszeiten realisieren. Darüber hinaus hängt es auch von einem selbst ab. Ich kenne auch jemanden, der ist eher im Bereich mittelständische Kanzleien unterwegs und arbeitet sich tot. Wieso? Weil er nie nein sagt und jede Volte des Partners mitmacht. Dabei könnte er genauso sagen, mache ich, aber erst morgen.
Danke für den Einblick! Leider habe ich in meinem Umfeld keine richtigen Ansprechpartner für sowas und bin daher für jede (persönliche) Erfahrung sehr dankbar!