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  5. Zerstörtes Selbstbewusstsein nach Ref
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Zerstörtes Selbstbewusstsein nach Ref
hyaene_mit_hut
Senior Member
****
Beiträge: 403
Themen: 24
Registriert seit: Jan 2024
#21
20.08.2025, 20:38
Ein kleines Bissel würde ich für ein Intermezzo in ggf anderweitigen Berufsfeldern werben wollen. 
Bewerbungen aus laufenden Arbeitsverhältnissen kommen mEn besser an, und wenn man bereit ist, sich in Neues einzuarbeiten, habe ich die Erfahrung gemacht, recht schnell etwas zu finden. 
Ich bin derzeit in einem eher mittelgroßen europäischen Unternehmen, und bin da echt durch alle Abteilungen geringelt, um mir das anzugucken. Das Gehalt ist eine Aufwandsentschädigung, die Arbeitszeiten grottig, aber Zuhause sitzen wollte ich nicht - und, tbh, ich wollte auch erstmal eine Arbeit, die es mir erlaubt, durchzuatmen. Momentan zerren wir etwas an dem Thema, dass man mich gern als Führungskraft dort hätte, ich aber mit dem Angebot noch unzufrieden bin und deshalb zögere. Wisst ihr, was ich da momentan am liebsten machen würde? Fließbandarbeit. Es ist so herrlich angenehm, dass zwischenzeitlich der Kopf einfach aus ist - natürlich wird meine Leistung auch bewertet, aber da an manchen Stellen hier schon im Vorteil ist, wer bis fünf zählen kann, ist man als Jurist:in flott im Vorteil. 
Mir ist klar, dass solche Jobs nicht das sind, was ihr sucht. Und sicher auch nichts, was man im Lebenslauf so erwähnt. Aber es ist schön, etwas auf Anhieb zu können, es ist schön, den Elfenbeinturm zwischenzeitlich verlassen zu haben, in dem wir irgendwie leben sollen und wollen, und in dem so viele von uns auch schon leben. It ain't much, but it's honest work, würde man sagen. Und ich kann reisen, wenn ich will, eben weil wir in mehreren europäischen Ländern sind. 

Was in meinen Augen auch etwas für die freie Wirtschaft spricht, ist etwas, das ich im Ref immer vermisst habe: Nach Feierabend ist Feierabend. Verlassen ich das Gebäude, denke ich da nicht mehr drüber nach. Ich verpasse nichts, wenn ich einfach etwas machen, was mir gefällt, anstatt billable hours zu sammeln oder Sachen nachtarbeiten. 
Mir fehlt das rein juristische; mehr, als ich dachte. Aber ich hätte viele nette Menschen, validierende Erfahrungen und Wertschätzung verpasst, wenn ich mir gesagt hätte "der Job ist unterhalb meiner beruflichen Ebene."
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Sonnenschein
Junior Member
**
Beiträge: 36
Themen: 1
Registriert seit: Apr 2025
#22
22.08.2025, 10:15
(20.08.2025, 18:09)VollzumJurist schrieb:  
(13.08.2025, 13:57)GKSucher77 schrieb:  Mir geht's schlechter seit der Beendigung des Refs. Ich hatte die Refstationen mir auch so gelegt, um möglichst viel Zeit zum Lernen für das 2. Examen zu haben. Dadurch habe ich in den Stationen selbst nicht wirklich was Praktisches gelernt. Da hatte ich schon erstmals begonnen, Selbstzweifel zu entwickeln, wie das denn dann nachher im Job funktionieren soll. Meine Freunde haben nämlich richtig gute Stationen gewählt, wertvolle praktische Erfahrungen gemacht und zusätzlich gut im Examen abgeschnitten. Generell habe ich das Gefühl, dass man besonders in Jura sich viel mit anderen vergleicht und das ist natürlich nicht förderlich fürs Selbstbewusstsein.  Aktuell zehrt die Jobsuche an mir. Die vielen Absagen - auch schon welche nach'm Bewerbungsgespräch - nehme ich dummerweise auch als Bestätigung dafür, dass ich nicht fürs juristische Berufsleben geeignet bin und die ganze Investition in die Ausbildung vergeblich war. Es ist leichter gesagt als getan, sich Beurteilungen und Bewertungen nicht zu Herzen zu nehmen und es nicht als Abwertung der eigenen Fähigkeiten und Persönlichkeit zu verstehen. Aber man muss es versuchen; eine Alternative gibt es da nicht. Sich mit anderen auszutauschen, hat mir sehr geholfen. Viel Ablenkung ebenso.

Bei deinem LL.M. wünsche ich dir viel Spaß! Das wird dir bestimmt richtig guttun, mal hier wegzukommen und was Neues zu sehen.

Oh, ich fühle da so mit. Bei mir läuft die Jobsuche auch richtig mühsam, hab auch schon nach Gesprächen Absagen kassiert. Das hilft dem ohnehin zerstörten Selbstbewusstsein nochmal richtig... Bei mir kommen auch schon die Gedanken, dass ich schlicht nicht geeignet für den Beruf bin, obwohl ich in der Vergangenheit durchaus positive Resonanz zu meiner Arbeit erhalten habe. Das sieht man aber nicht, wenn man einfach endlich ins Berufsleben starten möchte und es schlicht und ergreifend nicht hinbekommt. Daher beruhigt es mich zu lesen, dass ich da offensichtlich nicht alleine mit diesem Problem bin. 

Zum Ausgangsbeitrag: mir geht es nun nach Beendigung des Refs sogar noch schlechter als schon während des Refs, was wohl auch mit meiner wirklich anstrengenden Jobsuche zu tun hat. Bin total antriebslos, fühle mich wertlos und frage mich, ob es das wert war. Schon während des Refs kam ich mit dem psychischen Druck nur schlecht klar. Komischerweise hatte ich diese Probleme vor meinem ersten Examen nicht. Es mag absurd klingen, aber wenn ich so auf die Vorbereitung auf mein erstes Examen zurückblicke, machte die mir sogar Spaß und ich war wirklich motiviert, das anzugehen (natürlich gab es da einen gewissen Druck und Tiefphasen, aber das konnte ich damals gut wegstecken). Während des Refs spürte ich einfach eine Mehrfachbelastung, die ich so nicht kannte. Ein Teil der Belastung war auch privater Natur. Nach dem Ref wollte ich noch den Verbesserungsversuch angehen, mir fehlt dafür aber jegliche Kraft. Nun fehlt mir die Kraft für die Jobsuche, die ich eigentlich bräuchte, um das zu meistern. Fühle mich all dem nicht gewachsen, mein Selbstwertgefühl ist total im Eimer, obwohl ich weiß, dass ich stolz auf mich sein kann. Wahrscheinlich wäre Psychotherapie in meinem Fall sinnvoll, aber war schon einmal vor ein paar Jahren bei jemandem, der mich nicht wirklich ernst genommen hat ("gehen Sie doch drei Mal die Woche um den See laufen, dann wird das wieder!"), das schreckt davor ab, es noch einmal zu versuchen. Tja. 

So, genug gejammert, musste mal raus.
Bei mir ist es 1:1 genau so. Die Jobsuche ist aktuell wirklich furchtbar... es fehlt mir die Kraft für die Verbesserung meiner Note auch wenn diese sogar gute Aussicht auf Erfolg hätte...Leider wird man bei psychischen Problemen kaum Ernst genommen, wenn objektiv alles irgendwie läuft. "Sie haben zwei Examen geschafft, so schlecht kann es um Sie gar nicht stehen. Leute mit ernsthaftem Problemen stehen gar nicht mehr auf..."
Leider wird einem als Jurist ja seit dem Studium eingetrichtert, dass a) nur die Noten entscheiden und b) dann im Berufsleben das Gehalt oder die Stellung als Richter am OLG das erstrebenswerteste sind...
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Sesselpupser
Member
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Beiträge: 142
Themen: 1
Registriert seit: Mar 2024
#23
23.08.2025, 08:11
Ist aber halt Quatsch, auch ohne gute Noten kann man einen guten Job finden. Einfach nicht so schnell aufgeben sondern sich zielgerichtet auf das bewerben was man sucht, räumlich flexibel sein und weiträumig suchen, für den Einstieg und das Sammeln von wichtiger Berufserfahrung auch mal befristete oder Teilzeit-Stellen in Betracht ziehen. Kontakt mit Berufsträgern aus eurem Wunschgebiet suchen und nachfragen, wie man am besten rein kommt. Aber auch wenn man zu spezialisiert sucht und wenig Erfolg da ist, rechtzeitig einsehen dass es schwer wird, und Jobauswahö erweitern. Die wirtschaftliche Lage ist wie sie ist, jammern hilft nicht. Einfach weiterbewerben. Viele Absagen sind normal, wenn man nicht zu den Top Absolventen gehört.
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