10.11.2022, 09:34
(09.11.2022, 23:08)Sky schrieb:(09.11.2022, 15:05)MrJudgeBW schrieb:(09.11.2022, 13:31)Rechthaben16 schrieb: Das Problem ist glaub ich nicht die Stellung aus Richter als solche, sondern vielmehr die hohe Arbeitsbelastung und die Arbeitszeiten. Niemand möchte einen Partner haben, der regelmäßig 50h Stunden kloppen muss und dann nervlich am Ende ist
Ich kenne persönlich kaum einen Richter, der - vielleicht außer in der Assessorenzeit - 50 Stunden pro Woche arbeiten muss. Und von den vielen vielen Kollegen, die ich kenne, ist keiner tatsächlich "nervlich am Ende".
Falls das tatsächlich der Fall ist, setzt derjenige entweder seine Schwerpunkte falsch oder es besteht (was aber selten ist) ein strukturelles Problem.
Selbst am Landgericht kommt man, wenn man sich gut organisiert, mit 40 Stunden in jedem Fall gut hin. Ich spreche hier ausdrücklich von der Arbeitszeit. Wer zwei- bis dreimal täglich ausgiebige Kaffeepausen macht und viel mit Kollegen privat redet, muss vielleicht tatsächlich bis 18/19 Uhr anwesend sein. Auch hier sollte man sich kritisch hinterfragen, wo man vielleicht unnötig Zeit vertrödelt.
Ich bin seit einem Jahr dabei und bei stabilen 40h angekommen, mit seltenen Ausnahmen nach oben und unten.
Denke ab 16 Uhr immer an die armen RAe, die für ihre 2k netto mehr dann bis 20 uhr noch im backoffice ballern und stress wegen billables schieben, wenn ich daheim ankomme.
aber so ist das game
*bevor einer fragt: konsequent von 8 bis 16 uhr am zutrag dran
übrigens ist msn mit R1 bei den oberen 20-15% der verdiener dabei. der partner, dem das nicht genug ist, ist ein goldgräber.
+1
10.11.2022, 20:40
(09.11.2022, 23:08)Sky schrieb:(09.11.2022, 15:05)MrJudgeBW schrieb:(09.11.2022, 13:31)Rechthaben16 schrieb: Das Problem ist glaub ich nicht die Stellung aus Richter als solche, sondern vielmehr die hohe Arbeitsbelastung und die Arbeitszeiten. Niemand möchte einen Partner haben, der regelmäßig 50h Stunden kloppen muss und dann nervlich am Ende ist
Ich kenne persönlich kaum einen Richter, der - vielleicht außer in der Assessorenzeit - 50 Stunden pro Woche arbeiten muss. Und von den vielen vielen Kollegen, die ich kenne, ist keiner tatsächlich "nervlich am Ende".
Falls das tatsächlich der Fall ist, setzt derjenige entweder seine Schwerpunkte falsch oder es besteht (was aber selten ist) ein strukturelles Problem.
Selbst am Landgericht kommt man, wenn man sich gut organisiert, mit 40 Stunden in jedem Fall gut hin. Ich spreche hier ausdrücklich von der Arbeitszeit. Wer zwei- bis dreimal täglich ausgiebige Kaffeepausen macht und viel mit Kollegen privat redet, muss vielleicht tatsächlich bis 18/19 Uhr anwesend sein. Auch hier sollte man sich kritisch hinterfragen, wo man vielleicht unnötig Zeit vertrödelt.
Ich bin seit einem Jahr dabei und bei stabilen 40h angekommen, mit seltenen Ausnahmen nach oben und unten.
Denke ab 16 Uhr immer an die armen RAe, die für ihre 2k netto mehr dann bis 20 uhr noch im backoffice ballern und stress wegen billables schieben, wenn ich daheim ankomme.
aber so ist das game
*bevor einer fragt: konsequent von 8 bis 16 uhr am zutrag dran
übrigens ist msn mit R1 bei den oberen 20-15% der verdiener dabei. der partner, dem das nicht genug ist, ist ein goldgräber.
Ja gut, 2k netto pro Monat sind halt in irgend einen 08/15-ETF gesteckt in drei Jahren Proberichterzeit 80-90k, auch nach Steuern. Und wie gesagt, mag ja sein, dass man mit R1 irgendwo in der Provinz, wo es zur nächsten Großstadt 2h Autofahrt sind, der King ist, aber die meisten Richterstellen gibt es nun mal in Großstädten.
Und da konkurriert man nun mal mit Bankern, GK-Anwälten, Consultants, ... und nicht mit dem KMU-Ingenieur-Trainee. Ist für mich eine rationale Entscheidung, wenn man da in der Partnersuche kein Bock drauf hat.
11.11.2022, 08:39
Für 80k kriegt man ja fast einen Mittelklassewagen.. ;)
11.11.2022, 09:03
(08.11.2022, 20:28)vollgut schrieb: Und was hat es mit der Beihilfe auf sich? Dass der Staat als ArbG 50% der Kosten der PKV trägt? Ist doch bei Angestellten, die in die PKV können, genauso...
Und Geld kommt aus dem Geldautomaten?! Was meinst du, wie der Arbeitgeber sein Budget aufzieht?! Der rechnet natürlich mit den Gesamtkosten. Nur weil du die Arbeitgeberanteile nicht siehst, heißt es nicht, dass das keine Kosten sind.
11.11.2022, 11:27
(08.11.2022, 18:22)vollgut schrieb: Das Thema GK und Privatleben gab es hier schon:
Wie seht ihr das Thema Justiz und Privatleben? Sind die im Vergleich zur Anwaltschaft niedrigen Gehälter ein Nachteil bei der Partnersuche (speziell für M?) Habt ihr als (Probe-)Richter oder Beamter in der Verwaltung eine/n Partner/in gefunden oder die Beziehung noch aus der Ref-/Studienzeit "geerbt"?
Irgendwie kenne ich in meinem Umfeld (Großstadt, sehr viele GKs) keinen Richter, der nach seinem 2. Examen eine Frau gefunden hat. Wenn, dann kannten die sich schon vorher.
Also das ist sicherlich subjektiv, aber mein Tinder-Erfolg hat sich deutlich verbessert, seitdem ich meine T1-GK in der Bio hab
11.11.2022, 11:48
(11.11.2022, 11:27)GKast schrieb:(08.11.2022, 18:22)vollgut schrieb: Das Thema GK und Privatleben gab es hier schon:
Wie seht ihr das Thema Justiz und Privatleben? Sind die im Vergleich zur Anwaltschaft niedrigen Gehälter ein Nachteil bei der Partnersuche (speziell für M?) Habt ihr als (Probe-)Richter oder Beamter in der Verwaltung eine/n Partner/in gefunden oder die Beziehung noch aus der Ref-/Studienzeit "geerbt"?
Irgendwie kenne ich in meinem Umfeld (Großstadt, sehr viele GKs) keinen Richter, der nach seinem 2. Examen eine Frau gefunden hat. Wenn, dann kannten die sich schon vorher.
Also das ist sicherlich subjektiv, aber mein Tinder-Erfolg hat sich deutlich verbessert, seitdem ich meine T1-GK in der Bio hab
Glückwunsch! Doch was sagt das über dein Gesicht aus ?
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
11.11.2022, 13:57
(11.11.2022, 11:27)GKast schrieb:(08.11.2022, 18:22)vollgut schrieb: Das Thema GK und Privatleben gab es hier schon:
Wie seht ihr das Thema Justiz und Privatleben? Sind die im Vergleich zur Anwaltschaft niedrigen Gehälter ein Nachteil bei der Partnersuche (speziell für M?) Habt ihr als (Probe-)Richter oder Beamter in der Verwaltung eine/n Partner/in gefunden oder die Beziehung noch aus der Ref-/Studienzeit "geerbt"?
Irgendwie kenne ich in meinem Umfeld (Großstadt, sehr viele GKs) keinen Richter, der nach seinem 2. Examen eine Frau gefunden hat. Wenn, dann kannten die sich schon vorher.
Also das ist sicherlich subjektiv, aber mein Tinder-Erfolg hat sich deutlich verbessert, seitdem ich meine T1-GK in der Bio hab
Und wie lief es weiter nach dem 1. Date? Männer, die kaum Zeit haben oder die halbe Woche an anderen Standorten in Deutschland oder im Ausland arbeiten, haben mich immer abgeschreckt.
11.11.2022, 18:54
(10.11.2022, 20:40)vollgut schrieb:(09.11.2022, 23:08)Sky schrieb:(09.11.2022, 15:05)MrJudgeBW schrieb:(09.11.2022, 13:31)Rechthaben16 schrieb: Das Problem ist glaub ich nicht die Stellung aus Richter als solche, sondern vielmehr die hohe Arbeitsbelastung und die Arbeitszeiten. Niemand möchte einen Partner haben, der regelmäßig 50h Stunden kloppen muss und dann nervlich am Ende ist
Ich kenne persönlich kaum einen Richter, der - vielleicht außer in der Assessorenzeit - 50 Stunden pro Woche arbeiten muss. Und von den vielen vielen Kollegen, die ich kenne, ist keiner tatsächlich "nervlich am Ende".
Falls das tatsächlich der Fall ist, setzt derjenige entweder seine Schwerpunkte falsch oder es besteht (was aber selten ist) ein strukturelles Problem.
Selbst am Landgericht kommt man, wenn man sich gut organisiert, mit 40 Stunden in jedem Fall gut hin. Ich spreche hier ausdrücklich von der Arbeitszeit. Wer zwei- bis dreimal täglich ausgiebige Kaffeepausen macht und viel mit Kollegen privat redet, muss vielleicht tatsächlich bis 18/19 Uhr anwesend sein. Auch hier sollte man sich kritisch hinterfragen, wo man vielleicht unnötig Zeit vertrödelt.
Ich bin seit einem Jahr dabei und bei stabilen 40h angekommen, mit seltenen Ausnahmen nach oben und unten.
Denke ab 16 Uhr immer an die armen RAe, die für ihre 2k netto mehr dann bis 20 uhr noch im backoffice ballern und stress wegen billables schieben, wenn ich daheim ankomme.
aber so ist das game
*bevor einer fragt: konsequent von 8 bis 16 uhr am zutrag dran
übrigens ist msn mit R1 bei den oberen 20-15% der verdiener dabei. der partner, dem das nicht genug ist, ist ein goldgräber.
Ja gut, 2k netto pro Monat sind halt in irgend einen 08/15-ETF gesteckt in drei Jahren Proberichterzeit 80-90k, auch nach Steuern. Und wie gesagt, mag ja sein, dass man mit R1 irgendwo in der Provinz, wo es zur nächsten Großstadt 2h Autofahrt sind, der King ist, aber die meisten Richterstellen gibt es nun mal in Großstädten.
Und da konkurriert man nun mal mit Bankern, GK-Anwälten, Consultants, ... und nicht mit dem KMU-Ingenieur-Trainee. Ist für mich eine rationale Entscheidung, wenn man da in der Partnersuche kein Bock drauf hat.
Und Pizzabäckern, Krankenschwestern und und und. Ich stimme den Leuten zu, die es sehr merkwürdig finden, jemanden wegen des Berufs auszuprobieren, solange es kein inhaltliches Problem ist (ich könnte etwas nur sehr schwer mit einer AfD-Fraktionsmitarbeiterin oder Rheinmetallmanagerin zusammen sein)
11.11.2022, 19:17
(11.11.2022, 18:54)Drin schrieb:(10.11.2022, 20:40)vollgut schrieb:(09.11.2022, 23:08)Sky schrieb:(09.11.2022, 15:05)MrJudgeBW schrieb:(09.11.2022, 13:31)Rechthaben16 schrieb: Das Problem ist glaub ich nicht die Stellung aus Richter als solche, sondern vielmehr die hohe Arbeitsbelastung und die Arbeitszeiten. Niemand möchte einen Partner haben, der regelmäßig 50h Stunden kloppen muss und dann nervlich am Ende ist
Ich kenne persönlich kaum einen Richter, der - vielleicht außer in der Assessorenzeit - 50 Stunden pro Woche arbeiten muss. Und von den vielen vielen Kollegen, die ich kenne, ist keiner tatsächlich "nervlich am Ende".
Falls das tatsächlich der Fall ist, setzt derjenige entweder seine Schwerpunkte falsch oder es besteht (was aber selten ist) ein strukturelles Problem.
Selbst am Landgericht kommt man, wenn man sich gut organisiert, mit 40 Stunden in jedem Fall gut hin. Ich spreche hier ausdrücklich von der Arbeitszeit. Wer zwei- bis dreimal täglich ausgiebige Kaffeepausen macht und viel mit Kollegen privat redet, muss vielleicht tatsächlich bis 18/19 Uhr anwesend sein. Auch hier sollte man sich kritisch hinterfragen, wo man vielleicht unnötig Zeit vertrödelt.
Ich bin seit einem Jahr dabei und bei stabilen 40h angekommen, mit seltenen Ausnahmen nach oben und unten.
Denke ab 16 Uhr immer an die armen RAe, die für ihre 2k netto mehr dann bis 20 uhr noch im backoffice ballern und stress wegen billables schieben, wenn ich daheim ankomme.
aber so ist das game
*bevor einer fragt: konsequent von 8 bis 16 uhr am zutrag dran
übrigens ist msn mit R1 bei den oberen 20-15% der verdiener dabei. der partner, dem das nicht genug ist, ist ein goldgräber.
Ja gut, 2k netto pro Monat sind halt in irgend einen 08/15-ETF gesteckt in drei Jahren Proberichterzeit 80-90k, auch nach Steuern. Und wie gesagt, mag ja sein, dass man mit R1 irgendwo in der Provinz, wo es zur nächsten Großstadt 2h Autofahrt sind, der King ist, aber die meisten Richterstellen gibt es nun mal in Großstädten.
Und da konkurriert man nun mal mit Bankern, GK-Anwälten, Consultants, ... und nicht mit dem KMU-Ingenieur-Trainee. Ist für mich eine rationale Entscheidung, wenn man da in der Partnersuche kein Bock drauf hat.
Und Pizzabäckern, Krankenschwestern und und und. Ich stimme den Leuten zu, die es sehr merkwürdig finden, jemanden wegen des Berufs auszuprobieren, solange es kein inhaltliches Problem ist (ich könnte etwas nur sehr schwer mit einer AfD-Fraktionsmitarbeiterin oder Rheinmetallmanagerin zusammen sein)
Und ich (männlich) wiederum verstehe nicht, warum es verwerflich sein soll, ab einem gewissen Alter nicht auch die bisherige Karriere und Karriereperspektiven bei der Partnerwahl mit einzubeziehen. Die 23-Semester-bis-zum-Abschluss-Literaturwissenschaftlerin, die sich als Freelancer von Lektoratsauftrag zu Lektoratsauftrag hangelt und selten mal über 2k Brutto-Umsatz pro Monat kommt, finde ich jetzt auch nicht ausgesprochen attraktiv. Und die deutliche absolute Mehrheit der Richter bleibt nun mal ein Leben lang R1.
Die MdB ohne Abschluss o. Berufsausbildung, die gehaltsmäßig problemlos mit jedem T1-Associate mithalten dürfte, finde ich jetzt allerdings auch nicht attraktiv.
11.11.2022, 20:47
(11.11.2022, 19:17)Hallihallo schrieb:(11.11.2022, 18:54)Drin schrieb:(10.11.2022, 20:40)vollgut schrieb:(09.11.2022, 23:08)Sky schrieb:(09.11.2022, 15:05)MrJudgeBW schrieb: Ich kenne persönlich kaum einen Richter, der - vielleicht außer in der Assessorenzeit - 50 Stunden pro Woche arbeiten muss. Und von den vielen vielen Kollegen, die ich kenne, ist keiner tatsächlich "nervlich am Ende".
Falls das tatsächlich der Fall ist, setzt derjenige entweder seine Schwerpunkte falsch oder es besteht (was aber selten ist) ein strukturelles Problem.
Selbst am Landgericht kommt man, wenn man sich gut organisiert, mit 40 Stunden in jedem Fall gut hin. Ich spreche hier ausdrücklich von der Arbeitszeit. Wer zwei- bis dreimal täglich ausgiebige Kaffeepausen macht und viel mit Kollegen privat redet, muss vielleicht tatsächlich bis 18/19 Uhr anwesend sein. Auch hier sollte man sich kritisch hinterfragen, wo man vielleicht unnötig Zeit vertrödelt.
Ich bin seit einem Jahr dabei und bei stabilen 40h angekommen, mit seltenen Ausnahmen nach oben und unten.
Denke ab 16 Uhr immer an die armen RAe, die für ihre 2k netto mehr dann bis 20 uhr noch im backoffice ballern und stress wegen billables schieben, wenn ich daheim ankomme.
aber so ist das game
*bevor einer fragt: konsequent von 8 bis 16 uhr am zutrag dran
übrigens ist msn mit R1 bei den oberen 20-15% der verdiener dabei. der partner, dem das nicht genug ist, ist ein goldgräber.
Ja gut, 2k netto pro Monat sind halt in irgend einen 08/15-ETF gesteckt in drei Jahren Proberichterzeit 80-90k, auch nach Steuern. Und wie gesagt, mag ja sein, dass man mit R1 irgendwo in der Provinz, wo es zur nächsten Großstadt 2h Autofahrt sind, der King ist, aber die meisten Richterstellen gibt es nun mal in Großstädten.
Und da konkurriert man nun mal mit Bankern, GK-Anwälten, Consultants, ... und nicht mit dem KMU-Ingenieur-Trainee. Ist für mich eine rationale Entscheidung, wenn man da in der Partnersuche kein Bock drauf hat.
Und Pizzabäckern, Krankenschwestern und und und. Ich stimme den Leuten zu, die es sehr merkwürdig finden, jemanden wegen des Berufs auszuprobieren, solange es kein inhaltliches Problem ist (ich könnte etwas nur sehr schwer mit einer AfD-Fraktionsmitarbeiterin oder Rheinmetallmanagerin zusammen sein)
Und ich (männlich) wiederum verstehe nicht, warum es verwerflich sein soll, ab einem gewissen Alter nicht auch die bisherige Karriere und Karriereperspektiven bei der Partnerwahl mit einzubeziehen. Die 23-Semester-bis-zum-Abschluss-Literaturwissenschaftlerin, die sich als Freelancer von Lektoratsauftrag zu Lektoratsauftrag hangelt und selten mal über 2k Brutto-Umsatz pro Monat kommt, finde ich jetzt auch nicht ausgesprochen attraktiv. Und die deutliche absolute Mehrheit der Richter bleibt nun mal ein Leben lang R1.
Die MdB ohne Abschluss o. Berufsausbildung, die gehaltsmäßig problemlos mit jedem T1-Associate mithalten dürfte, finde ich jetzt allerdings auch nicht attraktiv.
Verwerflich ist daran gar nichts. Ich gebe zu, ich habe auch den Busfahrer - u.a. aber nicht nur - wegen seines Berufs aussortiert. Jedoch leben in einer Großstadt nicht nur Juristen, sondern die breite Palette der Gesellschaft. Wer sich nicht nur in der Juristen-Bubble bewegt, wird automatisch eine Menge Menschen mit anderen Berufen kennenlernen. Diesen steht der Beruf nicht auf die Stirn geschrieben. Man unterhält sich, findet sich sympathisch und macht ein Date aus wenn es passt. So war jedenfalls bei mir stets die Reihenfolge.
Welches Gehalt der andere verdient, weiß ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht. Ich kann es anhand des Berufs erahnen, aber meine Vermutung muss nicht stimmen.
Ich kann nur von mir berichten, aber wie ich oben schon andeutete, kam es mir auf andere Dinge an. Zwei Männer, die ich kennenlernte arbeiteten als Consultant/Senior Consultant o.ä. in der Beratung. Der eine unter der Woche meist im Ausland, der andere 3 Tage die Woche in Süddeutschland, den Rest in Hamburg. Ich weiß nicht, was beide verdient haben. War mir auch egal, denn bereits aufgrund dieser Arbeitsbedingungen passte es nicht.
Ein GK-Anwalt hat ebenfalls nur wenig Zeit. Was nützt in dem Fall das Geld, wenn ich ihn kaum sehe?
Hingegen haben wir in anderen Threads bereits festgestellt, dass das Gehalt eines Richters mehr als auskömmlich ist, auch in der Großstadt und umso mehr, wenn Frau ebenfalls Geld verdient. Dazu mag es hier andere Ansichten geben, aber wenn mir der Richter erzählt, dass er mit +/- 40 Stunden hinkommt, würde ich ihn 10mal lieber nehmen, als einen der o.g. Consultants oder den Anwalt aus der GK.
In meinem erweiterten Freundeskreis habe ich einen gelernten Fliesenleger. Als Außendienstler für eine bekannte Baustofffirma kann sein Gehalt definitiv mit dem einiger Juristen mithalten. Wäre wie gesagt nicht zwingend mein Kriterium, aber als wir uns kennenlernten, haben wir uns gut verstanden und wenn er gewollt hätte, hätte ich damals nichts gegen eine Beziehung einzuwenden gehabt.
Übrigens hat er sich mit viel Eigenleistung ein Haus gebaut. Eine Sache die, wenn ich nach den Threads in diesem Forum gehe, viele Juristen nicht zu Stande bringen. Dieser Handwerker, dem ihr überlegen zu sein glaubt, hat euch also einiges voraus ;-)