25.06.2021, 16:14
(25.06.2021, 15:28)Gast schrieb:(25.06.2021, 06:36)Gast schrieb: Ich hätte einen handwerklichen Beruf erlernen sollen, einen kleinen Betrieb gründen und gut is!
Wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich auch was handwerkliches machen und auf dieser Grundlage was kleines gründen. Zimmermann, Schreiner, Steinmetz oder Schlosser. Lehramt sollte man nicht unterschätzen; ich kenne da einige mit Hörsturz und die Verbeamtung ist auch nicht mehr selbstverständlich. Für Sozialwissenschaften muss man m.E. schon brennen, um dann später auch in diesen Bereich Fuß zu fassen; ansonsten landet man oft in Bereichen, in denen man mit Juristen, BWLern etc. konkurriert; z.B. in Behörden. Mit Medizin hat man wahrscheinlich die besten Chancen auf ein gute Auskommen; ohne das man besonders gut sein muss. Als Jurist müsstest du dann schon Notar sein; und dann setzt ein überdurchschnittliches Examen und viel Sitzfleisch voraus.
Was hindert dich - außer fauler Ausreden und vermutlich einem falschen Stolz - daran, jetzt eine Handwerkerausbildung zu absolvieren und diese Tätigkeit auszüben?
25.06.2021, 18:04
(25.06.2021, 15:28)Gast schrieb:(25.06.2021, 06:36)Gast schrieb: Ich hätte einen handwerklichen Beruf erlernen sollen, einen kleinen Betrieb gründen und gut is!
Wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich auch was handwerkliches machen und auf dieser Grundlage was kleines gründen. Zimmermann, Schreiner, Steinmetz oder Schlosser. Lehramt sollte man nicht unterschätzen; ich kenne da einige mit Hörsturz und die Verbeamtung ist auch nicht mehr selbstverständlich. Für Sozialwissenschaften muss man m.E. schon brennen, um dann später auch in diesen Bereich Fuß zu fassen; ansonsten landet man oft in Bereichen, in denen man mit Juristen, BWLern etc. konkurriert; z.B. in Behörden. Mit Medizin hat man wahrscheinlich die besten Chancen auf ein gute Auskommen; ohne das man besonders gut sein muss. Als Jurist müsstest du dann schon Notar sein; und dann setzt ein überdurchschnittliches Examen und viel Sitzfleisch voraus.
Ich hatte mal den BU-Prozess eines Zimmermanns. Alle seine Kollegen, die als Zeugen benannt waren, waren selbst berufsunfähig, krank oder umgeschult.
Schreiner finde ich schön, aber ich kenne einen, der den Beruf furchtbar belastend findet und lieber Gartenbauer geworden wäre ... und ob alle Gartenbauer glücklich sind?
Ich bin zufrieden, wie es ist, und solange jeder Lehrer, Zimmermann, Schreiner oder sonst einen ach so gut bezahlten und leichten Beruf erlernen darf, der das will, ist doch alles OK.
25.06.2021, 18:55
(25.06.2021, 16:14)Gast schrieb:(25.06.2021, 15:28)Gast schrieb:(25.06.2021, 06:36)Gast schrieb: Ich hätte einen handwerklichen Beruf erlernen sollen, einen kleinen Betrieb gründen und gut is!
Wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich auch was handwerkliches machen und auf dieser Grundlage was kleines gründen. Zimmermann, Schreiner, Steinmetz oder Schlosser. Lehramt sollte man nicht unterschätzen; ich kenne da einige mit Hörsturz und die Verbeamtung ist auch nicht mehr selbstverständlich. Für Sozialwissenschaften muss man m.E. schon brennen, um dann später auch in diesen Bereich Fuß zu fassen; ansonsten landet man oft in Bereichen, in denen man mit Juristen, BWLern etc. konkurriert; z.B. in Behörden. Mit Medizin hat man wahrscheinlich die besten Chancen auf ein gute Auskommen; ohne das man besonders gut sein muss. Als Jurist müsstest du dann schon Notar sein; und dann setzt ein überdurchschnittliches Examen und viel Sitzfleisch voraus.
Was hindert dich - außer fauler Ausreden und vermutlich einem falschen Stolz - daran, jetzt eine Handwerkerausbildung zu absolvieren und diese Tätigkeit auszüben?
Ich habe doch geschrieben: "wenn ich nochmal die Wahl hätte...". Ich bin jetzt Mitte 40 :) Mit stolz hat das also nicht zu tun - der Status ist mir scheiß egal, eher mit Rationalität. Außerdem habe ich nicht geschrieben, dass ich mein Leben furchtbar schrecklich finde. Du solltest also nicht zu viel in die Dinge hineininterpretieren und an deinem Textverständnis arbeiten; das ist grad für Juristen besonders wichtig.
25.06.2021, 19:51
(25.06.2021, 18:55)Gast schrieb:(25.06.2021, 16:14)Gast schrieb:(25.06.2021, 15:28)Gast schrieb:(25.06.2021, 06:36)Gast schrieb: Ich hätte einen handwerklichen Beruf erlernen sollen, einen kleinen Betrieb gründen und gut is!
Wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich auch was handwerkliches machen und auf dieser Grundlage was kleines gründen. Zimmermann, Schreiner, Steinmetz oder Schlosser. Lehramt sollte man nicht unterschätzen; ich kenne da einige mit Hörsturz und die Verbeamtung ist auch nicht mehr selbstverständlich. Für Sozialwissenschaften muss man m.E. schon brennen, um dann später auch in diesen Bereich Fuß zu fassen; ansonsten landet man oft in Bereichen, in denen man mit Juristen, BWLern etc. konkurriert; z.B. in Behörden. Mit Medizin hat man wahrscheinlich die besten Chancen auf ein gute Auskommen; ohne das man besonders gut sein muss. Als Jurist müsstest du dann schon Notar sein; und dann setzt ein überdurchschnittliches Examen und viel Sitzfleisch voraus.
Was hindert dich - außer fauler Ausreden und vermutlich einem falschen Stolz - daran, jetzt eine Handwerkerausbildung zu absolvieren und diese Tätigkeit auszüben?
Ich habe doch geschrieben: "wenn ich nochmal die Wahl hätte...". Ich bin jetzt Mitte 40 :) Mit stolz hat das also nicht zu tun - der Status ist mir scheiß egal, eher mit Rationalität. Außerdem habe ich nicht geschrieben, dass ich mein Leben furchtbar schrecklich finde. Du solltest also nicht zu viel in die Dinge hineininterpretieren und an deinem Textverständnis arbeiten; das ist grad für Juristen besonders wichtig.
Witzig, dass sich hier neben mir noch weitere alte Hasen herumtummeln...
Handwerk, das hätte was gehabt. Als Handwerker oder als Facharbeiter kann man sich auch leichter im Ausland niederlassen, als als deutscher Jurist ohne Toppnoten.
Mit Mitte/Ende 30 habe ich die Nase so voll gehabt von meinem damaligen FWW-Job, dass ich einen Wechsel ins Handwerk in Betracht gezogen habe. Allerdings riet man mir beim Arbeitsamt dringend von meinem Vorhaben ab: Ich sei viel zu alt und würde auch nach einer vollendeten Ausbildung noch weniger verdienen, als als RA (Aussage: Gesellen auf dem Land in D-West irgendwas zwischen 8 und 9 Eur/h, vor 2015). Mit Blick auf die dann folgende Entwicklung wär der Wechsel vielleicht doch nicht so schlecht gewesen. Hinterher ist man halt immer schlauer.
Hätte ich nochmal die Wahl nach der Schule: Ich würde erstmal eine bodenständige Ausbildung machen, und mich währenddessen umsehen, was es sonst noch so gibt, um mich dann illusionsfrei entscheiden zu können, ob es tatsächlich ein Studium sein müsste, oder nicht ein Fachwirt/Techniker/Meister wesentlich besser wäre.
Lehramt auf keinen Fall (die Studenten sind...naja, und später die quengelnden Helikoptereltern... für kein Geld der Welt!) , SoWi auch nicht, Medizin hätte damals der NC nicht zugelassen - wobei, die Wartezeit hätte ich ja durch eine Ausbildung mit Sinn füllen können. WiWi vielleicht, lieber noch Maschinenbau - Mathe hätte ich mir noch draufschaffen können.
Jura hätte sich auch gut als Hobby/Neigungsfach neben einem richtigen Studium/ einer richtigen Ausbildung zB über die Fernuni Hagen machen lassen. Damit hätte ich mein durchaus vorhandenes Interesse auch stillen können.
Jetzt sind Experimente aus persönlichen Gründen ausgeschlossen, so dass ich wohl bis zur Rente RA bleiben werden. Das wird auch noch, je nach politischer + wirtschaftlicher Entwicklung, wohl etwa ein Vierteljahrhundert sein.
25.06.2021, 22:17
Die solide Handwerksausbildung ist auch so ein Wunschtraum gut situierter Akademiker. Grade Zimmermann z.B. ist übelste Arbeit, Balken schleppen oder bei 35 Grad am Dach rumkraxeln. Kenne auch einige Schreiner, die haben alle mit der romantischen Vorstellung von "mit dem Holz arbeiten" angefangen und hängen jetzt alle in irgendwelchen großen Unternehmen, wo praktisch am Fließband in der Halle im Akkord gearbeitet wird.
Ähnlich Mechaniker. Romantisch an Oldtimern schrauben erfordert ne Menge Expertise und lohnt sich für die meisten kaum. Also ab ans Band bei Mercedes, wo man zwar mit Nacht- und Wochenendschicht 4k netto macht, aber sich zur Arbeit prügeln muss, weil die Kollegen Idioten sind und die Arbeit einen solchen aus einem macht.
Ähnlich Mechaniker. Romantisch an Oldtimern schrauben erfordert ne Menge Expertise und lohnt sich für die meisten kaum. Also ab ans Band bei Mercedes, wo man zwar mit Nacht- und Wochenendschicht 4k netto macht, aber sich zur Arbeit prügeln muss, weil die Kollegen Idioten sind und die Arbeit einen solchen aus einem macht.
25.06.2021, 22:55
(25.06.2021, 22:17)HerrKules schrieb: Die solide Handwerksausbildung ist auch so ein Wunschtraum gut situierter Akademiker. Grade Zimmermann z.B. ist übelste Arbeit, Balken schleppen oder bei 35 Grad am Dach rumkraxeln. Kenne auch einige Schreiner, die haben alle mit der romantischen Vorstellung von "mit dem Holz arbeiten" angefangen und hängen jetzt alle in irgendwelchen großen Unternehmen, wo praktisch am Fließband in der Halle im Akkord gearbeitet wird.
Ähnlich Mechaniker. Romantisch an Oldtimern schrauben erfordert ne Menge Expertise und lohnt sich für die meisten kaum. Also ab ans Band bei Mercedes, wo man zwar mit Nacht- und Wochenendschicht 4k netto macht, aber sich zur Arbeit prügeln muss, weil die Kollegen Idioten sind und die Arbeit einen solchen aus einem macht.
Mag sein, dass es auch Leute gibt, die idealisierten Vorstellungen nachhängen. Nicht jeder, der über richtige Arbeit nachdenkt hängt einem Traum nach à la irgendwo in einer verwunschenen Werkstatt zauberhafte Einzelstücke zu fertigen. Auch RA kann (muss aber keinesfalls) ein freudloser Job sein, der zudem auch nicht in jedem Fall einen monetären Ausgleich für die möglicherweise doch recht unerfreuliche Arbeit bieten muss (aber doch durchaus bieten kann).
26.06.2021, 00:05
Ich hätte Medizin genommen. Aber NC sei Dank nicht möglich.
Allgemein das Soziale, Gehalt, Studium (geringere Durchfallquote im Examen)
Allgemein das Soziale, Gehalt, Studium (geringere Durchfallquote im Examen)
26.06.2021, 00:48
26.06.2021, 07:25
26.06.2021, 10:21
Ehrlich gesagt war auch schon nach dem Abi mein Traum ne eigene Bar/Restaurant/Club zu haben.
Allerdings hab ich null Ahnung davon und auch keine Kontakte in die Richtung. Und meine Eltern haben mich gedrängt zu studieren. Außerdem hätte ich selbst das Risiko in dem Alter nicht eingehen können und wollen.. So viel zu investieren, wo immer das Risiko ist, dass der Laden nicht läuft.
Inzwischen bin ich bei der Justiz und bin zwar nicht ganz unzufrieden. Wenn ich aber befreundete Lehrer sehe, die mittags erstmal einen mittagsschlaf machen während ich 8-9 Stunden am Tag meine Akten wälze für ca ungefähr dasselbe Gehalt, dann fühle ich mich dabei schon etwas dumm??
Früher hab ich die Lehramtler immer eher belächelt. Inzwischen bin ich doch etwas neidisch... Nur leider bin ich auch kein großer Fan von Kindern. Daher auch schwierig..
Allerdings hab ich null Ahnung davon und auch keine Kontakte in die Richtung. Und meine Eltern haben mich gedrängt zu studieren. Außerdem hätte ich selbst das Risiko in dem Alter nicht eingehen können und wollen.. So viel zu investieren, wo immer das Risiko ist, dass der Laden nicht läuft.
Inzwischen bin ich bei der Justiz und bin zwar nicht ganz unzufrieden. Wenn ich aber befreundete Lehrer sehe, die mittags erstmal einen mittagsschlaf machen während ich 8-9 Stunden am Tag meine Akten wälze für ca ungefähr dasselbe Gehalt, dann fühle ich mich dabei schon etwas dumm??
Früher hab ich die Lehramtler immer eher belächelt. Inzwischen bin ich doch etwas neidisch... Nur leider bin ich auch kein großer Fan von Kindern. Daher auch schwierig..