20.01.2021, 10:50
(19.01.2021, 22:13)Gasti schrieb: Wann seht Ihr endlich ein, dass Großkanzlei und "echtes Jura" ein Widerspruch in sich selbst ist? In Großkanzleien werden "echt große Projekte" gemacht. Deshalb sind es "Groß-"Kanzleien. Weil man viele Leute und viel Umsatz braucht. Das verträgt sich nicht so gut mit "echtem Jura".
Mit Verlaub. Du hast entweder noch nie eine GK von innen gesehen oder bist in einer M&A-Bubble gefangen. Jedenfalls sind deine - "Stallgeruch" suggerierenden - Behauptungen definitiv unzutreffend.
20.01.2021, 11:03
Ich arbeite selber seit Jahren in einer T1 GK im Gesellschaftsrecht, nicht im M & A. Und da meine Frau Richterin am LG ist, kann ich es vom Anspruch recht gut vergleichen. Ich organisiere viel mehr, mache endlos TelKos, schicke Drafts zu immer ähnlichen Themen hin und her und prüfe gelegentlich mal eine juristische Frage (bzw lasse sie prüfen).
Wenn man anspruchsvoll Jura machen will, soll man in die Justiz gehen, Notar werden oder von mir aus Anwalt in einen kleineren Boutique. So einfach ist es, und ihr könnt mir glauben, ich habe zahllose Freunde, die es auch so sehen. Aber natürlich sagen wir das nie öffentlich, weil wir sonst keine Deppen mehr finden würden, die die Drecksarbeit für uns erledigen.
Wenn man anspruchsvoll Jura machen will, soll man in die Justiz gehen, Notar werden oder von mir aus Anwalt in einen kleineren Boutique. So einfach ist es, und ihr könnt mir glauben, ich habe zahllose Freunde, die es auch so sehen. Aber natürlich sagen wir das nie öffentlich, weil wir sonst keine Deppen mehr finden würden, die die Drecksarbeit für uns erledigen.
20.01.2021, 11:07
(20.01.2021, 11:03)Gasti schrieb: Ich arbeite selber seit Jahren in einer T1 GK im Gesellschaftsrecht, nicht im M & A. Und da meine Frau Richterin am LG ist, kann ich es vom Anspruch recht gut vergleichen. Ich organisiere viel mehr, mache endlos TelKos, schicke Drafts zu immer ähnlichen Themen hin und her und prüfe gelegentlich mal eine juristische Frage (bzw lasse sie prüfen).
Wenn man anspruchsvoll Jura machen will, soll man in die Justiz gehen, Notar werden oder von mir aus Anwalt in einen kleineren Boutique. So einfach ist es, und ihr könnt mir glauben, ich habe zahllose Freunde, die es auch so sehen. Aber natürlich sagen wir das nie öffentlich, weil wir sonst keine Deppen mehr finden würden, die die Drecksarbeit für uns erledigen.
Kann dem nur zustimmen. Selbst Litigation ist dort häufig kein echtes Jura oder macht vielleicht nur 10-20% aus, weil der Sachverhalt im Übrigen so komplex und "technisch" ist
20.01.2021, 13:19
(19.01.2021, 21:39)Gast schrieb: Arbeitsrecht
+1
Wenn man nicht gerade in eine Transaktionsbude geht, sondern sich an der JUVE-Liste der besten Arbeitsrechtskanzleien orientiert, verbindet man das Beste aus beiden Welten:
Sechsstelliges Gehalt bei Aufgaben des Mittelstands (Kündigungsschutzklagen, Abmahnungen, laufende Beratung zu verschiedenen arbeitsrechtl. Themen etc).
20.01.2021, 13:27
(20.01.2021, 11:03)Gasti schrieb: Wenn man anspruchsvoll Jura machen will, soll man in die Justiz gehen.
Ja, vor allem an den ganzen Amtsgerichten wird anspruchsvolles Jura rauf und runter gemacht :D
„Mein Nachbar baut seinen Zaun 2 cm zu nah an mein Grundstück!“
„Meine PS5 wurde nicht geliefert.“
„Bei meinem Sofa löst sich eine Naht.“
„Ich habe den Typen geschlagen, aber er hat mich bedroht!“
„Die Ampel war noch grün.“
„Ich finde meine Nebenkostenabrechnung zu hoch.“
20.01.2021, 13:27
da verwechselt jemand Sachverhalt und rechtliche Probleme. Zurück ins erste Semester mit dir.
20.01.2021, 13:28
(20.01.2021, 13:19)Gast schrieb:(19.01.2021, 21:39)Gast schrieb: Arbeitsrecht
+1
Wenn man nicht gerade in eine Transaktionsbude geht, sondern sich an der JUVE-Liste der besten Arbeitsrechtskanzleien orientiert, verbindet man das Beste aus beiden Welten:
Sechsstelliges Gehalt bei Aufgaben des Mittelstands (Kündigungsschutzklagen, Abmahnungen, laufende Beratung zu verschiedenen arbeitsrechtl. Themen etc).
Ich verstehe, was ihr meint - es ist nah an Gesetzen, aber so wahnsinnig juristisch ist Arbeitsrecht als solches nicht, schon gar nicht die oben angesprochen KSch-Klagen und Abmahnungen. Sicherlich interessant, aber juristisch...?
20.01.2021, 14:29
(20.01.2021, 13:27)Gast schrieb: da verwechselt jemand Sachverhalt und rechtliche Probleme. Zurück ins erste Semester mit dir.
Ja. Aber genau auf den Trick fallen zum Glück alle rein. Nur weil es in der Zeitung steht, ist es aber nicht juristisch spannend. Es bringt aber viel Umsatz. Darauf kommt es allein an.
20.01.2021, 14:42
20.01.2021, 14:46
(20.01.2021, 13:19)Gast schrieb:(19.01.2021, 21:39)Gast schrieb: Arbeitsrecht
+1
Wenn man nicht gerade in eine Transaktionsbude geht, sondern sich an der JUVE-Liste der besten Arbeitsrechtskanzleien orientiert, verbindet man das Beste aus beiden Welten:
Sechsstelliges Gehalt bei Aufgaben des Mittelstands (Kündigungsschutzklagen, Abmahnungen, laufende Beratung zu verschiedenen arbeitsrechtl. Themen etc).
Und in der Regel als 9 to 5-Job. Deswegen auch mit hohen Hürden, die meisten Associates in dem GKen im Arbeitsrecht wären normalerweise BGH-Material. Durchschnitt waren glaube ich 26 Punkte aus beiden Examen.