30.09.2020, 12:10
(30.09.2020, 11:31)Gast schrieb:(30.09.2020, 09:08)Gast schrieb: Sofort anfangen, Klausuren zu schreiben. Das bringt das meiste. Zu Beginn eine pro Woche. Im letzten Jahr dann zwei pro Woche
Aber wie soll man zu Beginn denn schon die Klausuren schreiben (können)?
Wie denn nicht? Auch in zweiten wird nichts unmögliches verlangt. Ein Urteil sollte man nach dem Einführungslehrgang hinbekommen
30.09.2020, 12:19
(30.09.2020, 08:16)Gast schrieb: Du lernst in einer kleinen Kanzlei absolut gar nichts. Lieber ein schlechtes Stationszeugnis, dafür längere Vorbereitung und besseres Examen. Lass dich nicht ausnutzen. Öfter 1x pro Woche solltest du da nicht antanzen.
Sorry, aber das ist totaler Unsinn. Wenn das ein ordentlicher Laden ist, ist der Lerneffekt oft sogar deutlich größer als in einer GK, auch wenn die Vergütung natürlich deutlich geringer ist.
In einer kleineren Kanzlei ist die Wahrscheinlichkeit, dass man Fälle aus dem Leben hat, die in ähnlicher Form in der Ausbildung und in Klausuren eine Rolle spielen um ein Vielfaches Größer als in einer GK. Auch was das Prozessuale und eventuelle Gerichtsverfahren angeht, hat eine kleine Kanzlei grds. viel mehr Praxisbezug und Gerichtsverfahren (kommt natürlich etwas auf den Rechtsbereich an), die den Referendaren etwas bringen, als eine GK.
Als jemand der sein 2. Examen schon absolviert und sowohl in einer mittelgroßen als auch GK gearbeitet hat, kann ich sagen, dass ich definitiv in dem kleineren Laden deutlich mehr mitgenommen habe als in der GK. Einige prüfungsrelevante Themen hatte ich dort tatsächlich auf dem Tisch und das hat sich sehr positiv auf die Noten ausgewirkt hat. Ich wusste aber recht schnell, dass ich auch später nicht in die GK will. Wer das plant, ist sicher nicht schlecht beraten, wenn er dort schon im Ref. ist.
30.09.2020, 13:11
Der Rat meines Repititors für das Ref
"VERPISSEN VERPISSEN VERPISSEN!" und hör auf Bücher zu lesen und zu lernen wie ein Student.
Na wer erkennt das Schlossgespenst?
Und war der beste Rat. War am Anfang dennoch zu motiviert (insbesondere Anwaltsstation in GK). Am Ende dann 5 Monate getaucht und es hat geklappt. Aber da war auch mehr Glück als Verstand dabei.
=> von Anfang an Klausuren, Mat. Wiederholen, und verpissen!
"VERPISSEN VERPISSEN VERPISSEN!" und hör auf Bücher zu lesen und zu lernen wie ein Student.
Na wer erkennt das Schlossgespenst?
Und war der beste Rat. War am Anfang dennoch zu motiviert (insbesondere Anwaltsstation in GK). Am Ende dann 5 Monate getaucht und es hat geklappt. Aber da war auch mehr Glück als Verstand dabei.
=> von Anfang an Klausuren, Mat. Wiederholen, und verpissen!
30.09.2020, 13:23
(30.09.2020, 12:19)Gast schrieb:(30.09.2020, 08:16)Gast schrieb: Du lernst in einer kleinen Kanzlei absolut gar nichts. Lieber ein schlechtes Stationszeugnis, dafür längere Vorbereitung und besseres Examen. Lass dich nicht ausnutzen. Öfter 1x pro Woche solltest du da nicht antanzen.
Sorry, aber das ist totaler Unsinn. Wenn das ein ordentlicher Laden ist, ist der Lerneffekt oft sogar deutlich größer als in einer GK, auch wenn die Vergütung natürlich deutlich geringer ist.
In einer kleineren Kanzlei ist die Wahrscheinlichkeit, dass man Fälle aus dem Leben hat, die in ähnlicher Form in der Ausbildung und in Klausuren eine Rolle spielen um ein Vielfaches Größer als in einer GK. Auch was das Prozessuale und eventuelle Gerichtsverfahren angeht, hat eine kleine Kanzlei grds. viel mehr Praxisbezug und Gerichtsverfahren (kommt natürlich etwas auf den Rechtsbereich an), die den Referendaren etwas bringen, als eine GK.
Als jemand der sein 2. Examen schon absolviert und sowohl in einer mittelgroßen als auch GK gearbeitet hat, kann ich sagen, dass ich definitiv in dem kleineren Laden deutlich mehr mitgenommen habe als in der GK. Einige prüfungsrelevante Themen hatte ich dort tatsächlich auf dem Tisch und das hat sich sehr positiv auf die Noten ausgewirkt hat. Ich wusste aber recht schnell, dass ich auch später nicht in die GK will. Wer das plant, ist sicher nicht schlecht beraten, wenn er dort schon im Ref. ist.
Ich habe in einer kleinen Kanzlei Station gemacht und arbeite nun auch in einer. Wir haben auch oft Referendare, aber jedenfalls meine Fälle sind für die völlig ungeeignet. Im ÖR hat man es regelmäßig mit Fällen zu tun, die rechtlich einfach sind, aber in der Thematik komplex, heißt also mindestens 200 Seiten Verwaltungsakte sind immer dabei. Im Examen ist es genau umgekehrt. Ich hab auch in der Praxis schon Revisionsbegründungen geschrieben, aber da kam es nur auf die Beweiswürdigung an. Solche Fälle wie im Examen, bei denen zB der Verteidiger betrunken war, der Richter kein Deutsch gesprochen hat und der Staatsanwalt nach ein paar Minuten keinen Bock mehr hatte und gegangen ist - die hatte ich bisher noch nicht. Und Zivilrecht sind häufig irgendwelche Handy- oder Fitnessstudioverträge oder Mietrecht. Ja, das kann mit viel Glück dran kommen. Oder auch nicht. Der Lerneffekt ist dann insgesamt doch sehr überschaubar.
30.09.2020, 13:35
Leute, es kommt doch immer darauf an, was man für Fälle bearbeitet. Ich habe während des Refs bei einem Strafrechtler gearbeitet und durch die Aufgabenstellungen dort das Strafrecht so gut draufbekommen, dass die Klausuren dann 2x13 wurden. Hätte ich niemals geschafft ohne die Arbeit dort. Nicht unbedingt, weil bekannte Problemstellungen auftauchten, sondern weil man irgendwann ganz selbstverständlich mit dem entsprechenden Vokabular, das die Korrektoren aus der Praxis gewohnt sind, jongliert und die Einzelheiten des Strafprozesses in und auswendig kann, sodass man nicht lange überlegen muss (und nichts ist in den Klausuren essentieller als ausreichend Zeit).
Heißt das, dass alle kleinen Kanzleien tolle Examensvorbereitung leisten? Nein, absolut nicht. Die Arbeitsfelder und -bedingungen sind viel zu unterschiedlich, um da etwas verallgemeinern zu können.
Was ich aber sagen kann, ist: Die Aussage, man lerne ja alles in den AGs und müsste nebenbei nicht lernen, ist Schwachsinn; glaub ihr das nicht, sonst wirst du kräftig auf die Nase fallen.
Heißt das, dass alle kleinen Kanzleien tolle Examensvorbereitung leisten? Nein, absolut nicht. Die Arbeitsfelder und -bedingungen sind viel zu unterschiedlich, um da etwas verallgemeinern zu können.
Was ich aber sagen kann, ist: Die Aussage, man lerne ja alles in den AGs und müsste nebenbei nicht lernen, ist Schwachsinn; glaub ihr das nicht, sonst wirst du kräftig auf die Nase fallen.