16.11.2025, 20:36
Das erinnert mich an einen Kollegen aus meiner AG, der sein erstes Examen in Bayern gemacht hat (10 Punkte). Im zweiten Examen kam er beim niedersächsischen Examen nur noch auf 7,2 Punkte - nach Verbesserungsversuch. Hat sich im Gesamtvergleich mit am stärksten verschlechtert. Hat uns aber zuvor auch mehrmals erzählt, wie viel anspruchsvoller es in Bayern war.
16.11.2025, 21:40
(16.11.2025, 16:07)Homer S. schrieb:(16.11.2025, 14:47)Die Spitze der Sozialkompetenz schrieb:(16.11.2025, 14:17)Gast4321x schrieb: Big claims require big evidence. Auf welchen Daten/Fakten basiert diese extreme Behauptung?
Der juristische Arbeitsmarkt ist von Arbeitgebern geprägt, die kosteneffizient die besten Nachwuskräfte gewinnen wollen. Wenn BY/BW-Examina viel hochwertiger wären als der Rest, würden die Arbeitgeber bevorzugt Kandidaten mit diesen Examina (auch mit geringeren nominellen Anforderungen) einstellen und dies kommunizieren. Davon habe ich noch nie etwas gehört.
Klingt für mich eher nach Lokalpatriotismus, der in den Versuch der Abwertung anderer Bundesländer entglitten ist.
Ich weiß von drei sehr renommierten Arbeitgebern (davon eine T1-GK), dass sie bevorzugt aus BY/BW (und Sachsen) einstellen.
Das ist definitiv kein Lokalpatriotismus.
Und ich kenne zwei Local Partner die lieber FC Fans einstellen als Borussen...
Don‘t shoot the messenger.
17.11.2025, 11:41
Es erhöht die Wahrscheinlichkeit für gewisse Erfolgsfaktoren (Fleiß, Ausdauer, Kopf unten halten, tun was verlangt wird und das überhaupt erkennen, soziale Zugehörigkeit auch, schnelle Auffassung) und Menschen sowie einige Partner wollen sich in erster Linie mit ihrem eigenen Leben oder den Konsequenzen dafür befassen, statt Assessment Center aufzubauen. Meine Vermutung.
17.11.2025, 14:24
Es ist nunmal so.
Meiner Meinung nach sollte man aber jungen Studenten das von Anfang auch so mitteilen, nämlich, dass die Examensnoten die mit Abstand wichtigsten Einstiegsvoraussetzungen sind. Dieses ganzen "4 gewinnt, macht irgendwie euren Abschluss, dann wird sich der Rest ergeben" ist die Wurzel allen Übels: Menschen haben keine Vorstellung von der Realität und wenn man sich dann mit ausreichend irgendwo bewirbt, kommt der Realitycheck.
Meiner Meinung nach sollte man aber jungen Studenten das von Anfang auch so mitteilen, nämlich, dass die Examensnoten die mit Abstand wichtigsten Einstiegsvoraussetzungen sind. Dieses ganzen "4 gewinnt, macht irgendwie euren Abschluss, dann wird sich der Rest ergeben" ist die Wurzel allen Übels: Menschen haben keine Vorstellung von der Realität und wenn man sich dann mit ausreichend irgendwo bewirbt, kommt der Realitycheck.
17.11.2025, 15:24
(17.11.2025, 14:24)aspangarius schrieb: Es ist nunmal so.
Meiner Meinung nach sollte man aber jungen Studenten das von Anfang auch so mitteilen, nämlich, dass die Examensnoten die mit Abstand wichtigsten Einstiegsvoraussetzungen sind. Dieses ganzen "4 gewinnt, macht irgendwie euren Abschluss, dann wird sich der Rest ergeben" ist die Wurzel allen Übels: Menschen haben keine Vorstellung von der Realität und wenn man sich dann mit ausreichend irgendwo bewirbt, kommt der Realitycheck.
Das wird den Studierenden doch von Beginn an mitgeteilt?
„Mit vier Punkten können Sie allenfalls Taxifahrer werden“ habe ich bereits in meiner ersten Woche von einem Prof gehört. Und ich bin nicht der einzige. Im Gegenteil, habe noch nie davon gehört, dass jemandem die Bedeutung der Examina nicht bewusst gewesen sei.
Jura ist bestimmt das letzte Fach, in dem zu wenig vor der Bedeutung der Noten gewarnt wird.
17.11.2025, 17:18
(17.11.2025, 15:24)Die Spitze der Sozialkompetenz schrieb:(17.11.2025, 14:24)aspangarius schrieb: Es ist nunmal so.
Meiner Meinung nach sollte man aber jungen Studenten das von Anfang auch so mitteilen, nämlich, dass die Examensnoten die mit Abstand wichtigsten Einstiegsvoraussetzungen sind. Dieses ganzen "4 gewinnt, macht irgendwie euren Abschluss, dann wird sich der Rest ergeben" ist die Wurzel allen Übels: Menschen haben keine Vorstellung von der Realität und wenn man sich dann mit ausreichend irgendwo bewirbt, kommt der Realitycheck.
Das wird den Studierenden doch von Beginn an mitgeteilt?
„Mit vier Punkten können Sie allenfalls Taxifahrer werden“ habe ich bereits in meiner ersten Woche von einem Prof gehört. Und ich bin nicht der einzige. Im Gegenteil, habe noch nie davon gehört, dass jemandem die Bedeutung der Examina nicht bewusst gewesen sei.
Jura ist bestimmt das letzte Fach, in dem zu wenig vor der Bedeutung der Noten gewarnt wird.
Das war bei uns auch so. Und dieser "Drill" gehört auch ein bisschen mit zur Prüfungsleistung unter massivem Druck noch brauchbare Dinge formulieren zu können.
Das Thema Aussagekraft ist glaub ich in diesem Forum schon x mal diskutiert worden und die Meinungen gehen (wie immer in unserem Fach) weit auseinander. Ich für meinen Teil würde behaupten, dass die Examensnoten sicher eine Tendenz erkennen lassen und die 12- Punkte Kandidatin im Durchschnitt besser in Jura ist als der 8-Punkte-Kandidat und der wiederum besser als die 4-Punkte-Kandidatin. Gleichzeitig halte ich es für völligen Unsinn anzunehmen, dass die 9 Punkte Kandidatin im Durchschnitt besser ist als der 8 Punkte Kandidat oder schlechter als der 10 Punkte Kandidat. So genau lässt sich das nicht messen und dafür ist auch schlicht die Anzahl der Prüfungsleistungen viel zu gering. Einzelne Ausrutscher nach oben oder unten können den Durchschnitt um einen ganzen Punkt heben oder senken. Von der mündlichen Prüfung mal ganz abgesehen.
Von daher hat es schon eine gewisse Aussagekraft, die aber bei viel zu sehr betont wird. Das vor allem von denen, die herausragende Noten haben, weil das natürlich auch wichtig fürs eigene Ego ist. Es wäre sicherlich nicht der Untergang des Rechtstaates, wenn der Staat auch Leute mit 4 Punkten Richter lassen sein würde. Zugleich ist es nicht abwegig, dass er lieber Leute mit besseren Noten nimmt.
17.11.2025, 17:48
Bayerische juristische Spitzenleistungen müssen in der Tat umgerechnet werden, um sie gesamtdeutsch vergleichbar zu machen. Dafür sind in der Praxis drei Rechenwege anerkannt:
(Wer es nicht kennt: Einfach die Namensgeber googeln.)
- die Mollath-Multiplikation
- die Rudi-Rupp-Rechnung
- die Genditzki-Gleichung
(Wer es nicht kennt: Einfach die Namensgeber googeln.)
17.11.2025, 18:02
(17.11.2025, 17:48)Lucille schrieb: Bayerische juristische Spitzenleistungen müssen in der Tat umgerechnet werden, um sie gesamtdeutsch vergleichbar zu machen. Dafür sind in der Praxis drei Rechenwege anerkannt:
- die Mollath-Multiplikation
- die Rudi-Rupp-Rechnung
- die Genditzki-Gleichung
(Wer es nicht kennt: Einfach die Namensgeber googeln.)
Wichtig für die Umrechnung ist allerdings, dass sie ausschließlich per E-Mail und an den Beteiligten vorbei erfolgt. Zudem muss das Ergebnis vor Durchführung der Umrechnung feststehen. Ob es sich mathematisch begründen lässt, ist zweitrangig.
17.11.2025, 18:48
(17.11.2025, 18:02)Pontifex Maximus schrieb:(17.11.2025, 17:48)Lucille schrieb: Bayerische juristische Spitzenleistungen müssen in der Tat umgerechnet werden, um sie gesamtdeutsch vergleichbar zu machen. Dafür sind in der Praxis drei Rechenwege anerkannt:
- die Mollath-Multiplikation
- die Rudi-Rupp-Rechnung
- die Genditzki-Gleichung
(Wer es nicht kennt: Einfach die Namensgeber googeln.)
Wichtig für die Umrechnung ist allerdings, dass sie ausschließlich per E-Mail und an den Beteiligten vorbei erfolgt. Zudem muss das Ergebnis vor Durchführung der Umrechnung feststehen. Ob es sich mathematisch begründen lässt, ist zweitrangig.
Und um dann alles wieder in Ordnung zu bringen, muss man behaupten, dass eine undeutlich unterschriebene Urkunde einer Fälschung gleichsteht, damit man zur Wiederaufnahme kommt... jaja.
17.11.2025, 19:38
So ist das in Bayern.
Da ist selbst das Kilo Mehl schwerer als anderswo in Deutschland.
Da ist selbst das Kilo Mehl schwerer als anderswo in Deutschland.



