26.01.2025, 14:30
(25.01.2025, 19:09)ocrucial schrieb:(25.01.2025, 18:49)Äfes schrieb: Könnte auch für eine Erbrechtskanzlei interessant sein. Aber in Anstellung vielleicht schwierig in einer KK, wenn Du nur Steuerrecht machen und den Bereich erst aufbauen willst.Ich hätte auch kein Problem zunächst als freier Mitarbeiter später als Partner irgendwo einzusteigen. Allerdings stelle ich mir doch die Frage, ob ich einfach so anfragen kann, ob eine Beteiligung möglich ist.
Also es würden sich bestimmt viele freuen, wenn Du dirt dabei wärst, aber ob sie Dich gerade am Anfang auch bezahlen wollen/können, da sehe ich ein Fragezeichen
Mein Tätigkeitsfeld ist tatsächlich eher im klassischen Bereich Jahresabschluss, Buchführung etc. So Sachen wie Erbschaftsteuerrecht etc kommt selten. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber gab es auch schon einige Mandate, die ich aufgrund der Doppelzulassung hätte übernehmen können. Allerdings habe ich weder Bock auf irgendwelche arbeitsrechtlichen Sachen, Immobilienrecht bzw. allgemeines Zivilrecht. Diese Rechtsgebiete gründen allerdings häufiger aus dem steuerrechtlichen Mandant.
Bei einer regulären Kanzlei einfach anzufragen wäre mEn ebenfalls nicht sonderlich vielversprechend.
Bei einer Bürogemeinschaft hingegen nicht, aber dann steigst du ja gerade nicht bei einer Kanzlei ein, sondern machst dich selbstständig. Wenn das Steuerrecht aber in dieser Bürogemeinschaft "fehlt", sprich gut zu den Mandaten der anderen Rechtsanwälte passt (wenn diese bspw. im Erbrecht, oder der laufende Beratung im Gesellschaftsrecht tätig sind), kannst du vermutlich gut von einem Synergieeffekt profitieren und hast zusätzlich einen geringeren Kostenstamm.
26.01.2025, 17:10
(25.01.2025, 23:59)ocrucial schrieb:(25.01.2025, 23:05)Egal_ schrieb: Ich persönlich halte dein Vorhaben für schwierig. Du hast ja schon festgestellt, dass es komisch kommen könnte, einfach so bei KK anzufragen.Ich kenne tatsächlich nur WPG Gesellschaft als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Was bedeutet WPG für dich? Diese ist aber nicht unbeschränkt zur Rechtsberatung befugt. Ich erahne aber bereits, was du meinst. Das ist tatsächlich auch eine Idee. Ich will aber ungerne der einzige RA sein ...
Ich habe lange in einer mittelständischen WPG gearbeitet, also einem Firmenzusammenschluss aus mehreren Gesellschaften, wie es auch bei den Big4 üblich ist. Eine StB/WP-Gesellschaft, eine rechtsberatende Gesellschaft und ggf. noch weitere.
Das ist die übliche Struktur der WPGs.
Mein damaliger Chef kam als erster Rechtsanwalt und StB dazu. Vorher war es eine reine StB/WP-Gesellschaft. Mit meinem Chef als Anwalt war die Gründung einer rechtsberatenden Gesellschaft möglich.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass KK ein dauerhaftes Interesse an einem Steuerrechtler haben. Dazu sind es zu wenige Fälle, die einen steuerlichen Bezug haben. Du müsstest als angestellter RA daher auch andere Rechtsgebiete bearbeiten und das willst du ja gerade nicht. Ich sehe dich da auch nicht als freien Mitarbeiter, sondern wenn, dann mit eigener Kanzlei, die gelegentlich mit der KK kooperiert.
Wenn du das so aufziehen willst, würde ich eine Anzeige bei deiner lokalen RAK schalten. Die haben auf ihren Internetseiten eine Rubrik für Stellenangebote und andere Anzeigen.
Du kannst auch versuchen, bestimmte Kanzleien direkt anzuschreiben, aber da würde ich gezielt und nicht mit der Gießkanne vorgehen.
Zurück zu meiner Skepsis: statt reine Anwaltskanzleien anzuschreiben, würde ich dir empfehlen, Steuerberatungsgesellschaften anzuschreiben. Denen ist nämlich genau bewusst, dass sie eigentlich keine Rechtsberatung anbieten dürften. Der Schritt von einer reinen steuerberatenen Gesellschaft hin zu einer WPG mit beidem ist aus meiner Sicht einfacher und "natürlicher" als in einer KK eine Steuerrechtsabteilung etablieren zu wollen.
Ich meine mit WPG als Beispiel die Big4. So ähnlich sind viele Mittelständler organisiert, denn die Kooperation zwischen Anwälten und Steuerberatern ist sehr gefragt. Wie du in der Beratung merkst, kann man in vielen Situationen schwerlich eins abgegrenzt vom anderen beraten, weil Recht und Steuern ineinander greifen. Daher gibt es viele Rechtsanwälte, die gleichzeitig Steuerberater sind.
Du musst für dich überlegen, wo der größte Bedarf an deiner steuerlichen Beratung ist. Das ist er NICHT in einer KK. Vor meiner Tätigkeit in der WPG habe ich in einer KK gearbeitet. Nur für die allerwenigsten Fälle wäre eine steuerliche Beratung ganz nett gewesen. Ich kann mich spontan nur an zwei Fälle erinnern, die ich in den 1 1/2 Jahren hatte und auch da haben wir den Sachverhalt gut ohne StB gelöst. Die KK betreut fast ausschließlich natürliche Personen und es sind Hinz und Kunz von nebenan. Die haben keine regelmäßigen Probleme, bei denen das Steuerrecht eine Rolle spielt.
Du musst an Kanzleien oder StB-Gesellchaften kommen, die Unternehmen und reiche Privatleute (nicht Hinz und Kunz) beraten. Das ist nicht die KK aus drei Anwälten und es ist auch nicht der StB, der alleine arbeitet.
Wie gesagt, so groß ist der Bedarf an einer steuerlichen Beratung bei Privatpersonen nicht. Lass mich überlegen: einmal im Jahr die Steuererklärung (wofür man dich nicht engagieren wird) und dann ggf. das Testament. Alles andere sind unregelmäßige Beratungssituationen, die ad hoc auftreten.
Bei Unternehmen ist das anders. Die Unternehmen, die wir betreut haben, haben uns durchgehend kontaktiert. Deswegen sehe ich dich nicht IN einer KK, sondern maximal in Kooperation mit einer und ansonsten in der rechtlichen Begleitung von "echten" steuerlichen Themen. In der Menge, die du dir vorstellst, gibt es die nur in der Steuerberatung. Deswegen würde ich schauen, entweder den legal Zweig einer WPG aufzubauen oder in einen bestehenden legal Zweig einzusteigen.
27.01.2025, 12:41
@ocrucial
das Problem aus meiner Sicht ist, dass du auf die angrenzenden Gebiete wir ArbR etc. keine Lust hast. Nur wenn du diese auch abdeckst wirst du für kleiner Kanzleien interessant. Denn dann kannst du weitere Rechtsgebiete abdecken, die dort sonst nicht anfallen
Rein steuerrechtlich ausgerichtet würde ich den Weg von Egal als interessanter ansehen. Aber auch da wird sich die Frage stellen, ob man dich rein für Steuerrecht will. Denn das Ziel ist es ja die Kundschaft ganzheitlich zu beraten.
In meiner Wohnzimmerkanzlei arbeite ich auch mit einem Steuerberater im ArbR zusammen und sehe was da rein kommt. In letzter Zeit muss ich ihn schon bremsen ;)
das Problem aus meiner Sicht ist, dass du auf die angrenzenden Gebiete wir ArbR etc. keine Lust hast. Nur wenn du diese auch abdeckst wirst du für kleiner Kanzleien interessant. Denn dann kannst du weitere Rechtsgebiete abdecken, die dort sonst nicht anfallen
Rein steuerrechtlich ausgerichtet würde ich den Weg von Egal als interessanter ansehen. Aber auch da wird sich die Frage stellen, ob man dich rein für Steuerrecht will. Denn das Ziel ist es ja die Kundschaft ganzheitlich zu beraten.
In meiner Wohnzimmerkanzlei arbeite ich auch mit einem Steuerberater im ArbR zusammen und sehe was da rein kommt. In letzter Zeit muss ich ihn schon bremsen ;)
27.01.2025, 22:20
Danke für die Rückmeldungen.
Das Problem ist eher, dass ich keine Lust habe mich mit >200k irgendwo in eine Partnerschaft einzukaufen. Bei Steuerberatern ist dies jedoch häufig der Fall. Daher dachte ich, dass der Einstieg bei RA sinnvoller ist. Vielleicht sollte ich mich umsehen, ob sich RAe finden, die sich gemeinsam selbstständig machen wollen.
Das Problem ist eher, dass ich keine Lust habe mich mit >200k irgendwo in eine Partnerschaft einzukaufen. Bei Steuerberatern ist dies jedoch häufig der Fall. Daher dachte ich, dass der Einstieg bei RA sinnvoller ist. Vielleicht sollte ich mich umsehen, ob sich RAe finden, die sich gemeinsam selbstständig machen wollen.
28.01.2025, 10:11
(27.01.2025, 22:20)ocrucial schrieb: Danke für die Rückmeldungen.
Das Problem ist eher, dass ich keine Lust habe mich mit >200k irgendwo in eine Partnerschaft einzukaufen. Bei Steuerberatern ist dies jedoch häufig der Fall. Daher dachte ich, dass der Einstieg bei RA sinnvoller ist. Vielleicht sollte ich mich umsehen, ob sich RAe finden, die sich gemeinsam selbstständig machen wollen.
Kannst mal auf der Seite Deiner RAK inserieren. Habe ich auch gemacht und bekomme nicht wenige Rückmeldungen. Noch nicht zu 100% das, was ich mir wünschen würde, aber doch ganz interessante Gespräche und Optionen