06.12.2020, 15:18
Vorteile des Hamburger Refs:
BG
- große Flexibilität: du bist sehr frei in der Stationsauswahl, kannst eine lange Zeit ins Ausland (9 oder 12 Monate?) und hast zwei Wahlstationen. Du bist kaum durch feste AGs an die Stadt gebunden.
- Standort Hamburg: bis auf Bundesministerien und Bundesgerichte hat HH alles, was für eine Ausbildungsstation interessant sein könnte, also viele Kanzleien aller Größe, diverse Unternehmen, alle Fachgerichte und Behörden diverser Hierachie. Auch privat ist HH natürlich super.
- kurze Wege: alle Stationen mit dem ÖPNV erreichbar
- die Klausurenkurse habe ich als sehr gut empfunden. Nicht zu 100 % auf Examensniveau, aber dicht dran, examensnah korrigiert und sehr breit aufgestellt (in der heißen Phase kannst du ~ 10 Klausuren pro Monat schreiben)
- hohes Niveau unter den Referendaren: geschätzt 80-90 Prozent der Refs haben ein VB im ersten Examen. Dadurch kann ein fruchtbares Umfeld talentierter Juristen entstehen. Das kann man positiv nutzen und sich gegenseitig puschen.
- du musst kein Landesrecht lernen, weil das GPA bundeslandübergreifend arbeitet
- miserable Bezahlung: ich lag bei gut 1000 € netto. Das ist in einer teuren Stadt wie Hamburg, den nicht unerheblichen Ausbildungskosten, teuren Auslandsstationen etc. mehr als knapp. Ohne Zuverdienst oder Sponsoring der Eltern kaum möglich. Die Zuverdienstgrenze, ab der dir die Unterhaltsbeihilfe gekürzt wird, liegt bei ~ 550 € pro Monat. Eine absolute Frechheit.
- die oben beschriebene Flexibilität hat ihren Preis. Du bist ohne regelmäßige AGs bei der Ausbildung sehr auf dich gestellt. Wenn du dicht nicht selbst organisieren und strukturieren kannst, gehst du unter. Eigeninitiative ist gefragt.
- Ohne die festen AGs ist der Zusammenhalt unter den Referendaren eher schwach. Als Zugezogener fällt es dir wohl deshalb tendenziell schwerer, Anschluss zu finden.
- hohes Niveau unter den Referendaren: geschätzt 80-90 Prozent der Refs haben ein VB im ersten Examen. Dadurch kann durchaus eine Ellenbogenmentalität entstehen, je nachdem mit wem man sich umgibt.
- Verabschiede dich vom Gedanken des "leichten Examens im Norden". Jeder zweiter Ref in Hamburg verliert rein statistisch gesehen sein VB aus dem Ersten. Meine Nahbereichsemperie: von 25 Bekannten haben sich 23 im Vergleich zum ersten Examen (VB bis sehr gut) verschlechtert (ich mich ebenfalls), teilweise drastisch. 2 konnten sich leicht verbessern. Du bekommst hier nichts geschenkt. Von 5 Kollegen aus Bayern mit VB bis sehr gut im ersten Examen haben sich bis auf einen (der sich nur leicht verschlechtert hat) allesamt eine blutige Nase im Zweiten geholt (no hate, nur meine Beobachtung). Auch die Kollegen, die ihr Erstes in BaWü gemacht haben, kamen nicht viel besser weg.
BG
Nachrichten in diesem Thema
Referendariat im GPA-Bereich? - von Gast - 06.12.2020, 14:51
RE: Referendariat im GPA-Bereich? - von Gast - 06.12.2020, 15:02
RE: Referendariat im GPA-Bereich? - von Gast - 06.12.2020, 15:03
RE: Referendariat im GPA-Bereich? - von kritischer GastHH - 06.12.2020, 15:18
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RE: Referendariat im GPA-Bereich? - von kritischer GastHH - 06.12.2020, 16:11
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RE: Referendariat im GPA-Bereich? - von kritischer GastHH - 07.12.2020, 01:36
RE: Referendariat im GPA-Bereich? - von Gast - 07.12.2020, 06:33
RE: Referendariat im GPA-Bereich? - von Gast - 07.12.2020, 10:11
RE: Referendariat im GPA-Bereich? - von kritischer GastHH - 07.12.2020, 01:31
RE: Referendariat im GPA-Bereich? - von Gast - 06.12.2020, 16:18
Referendariat im GPA-Bereich? - von Gast aus Hamburg - 06.12.2020, 17:00
RE: Referendariat im GPA-Bereich? - von Gast - 07.12.2020, 11:53
RE: Referendariat im GPA-Bereich? - von Gast HH - 07.12.2020, 12:42
RE: Referendariat im GPA-Bereich? - von Gast SH-HH - 12.12.2020, 00:13