23.11.2020, 17:50
Das Problem hier im Forum ist, dass alle den Begriff der "Behörde" verwenden aber gar nicht genauer sagen WELCHE Behörde sie meinen.
Denn in einem Bundesministerium bekommt man wegen der Ministeralzulage mehr raus als ein Richter zu Berufsbeginn. Dazu haben die Bundesministerien durchaus höhere Anforderungen (zweimal befriedigend, 13-16 Punkte aus beiden Examina, teilweise auch VB im zweiten) und ich kann sagen, dass die Arbeitszeit da durchaus hoch ist - mit dem Unterschied, dass man Überstunden abfeiern kann und das auch so gelebt wird (zB. Freitags dann mal eher gehen oder Gleittage komplett nehmen, Urlaub verlängern oÄ). Ich war während des Refs drei Monate in einem BM in Berlin und da ist keiner der Referenten vor 18 Uhr gegangen und es gab mehr als genug zu tun, die Schlagzahl war ziemlich hoch. Dafür war es auch sehr politisch und gerade wegen Corona gab es viel Abstimmungsbedarf und immer mal was neues, was kurzfristig bearbeitet werden musste oder wo die Leitung kurzfristig innerhalb von drei Stunden eine Vorlage und eine Einschätzung wollte.
Bei der Bezirkungsregierung mag das wieder ganz anders aussehen, da können viele Dinge sicher auch ein paar Tage liegen bleiben, was in meinem Ministerium in Berlin NICHT ging. Die Juristen, die ich dort in Berlin getroffen habe, wirkten auch alle juristisch fit. Die hatten halt alle Lust nicht nur Jura zu machen sondern gerne auch ein bisschen was Politisches, dazu lockt die Verbeamtung und das Gehalt ist gar nicht schlecht.
Ich überlege auch momentan ob Justiz oder Behörde, für mich sieht es so aus:
Justiz: Eigenständiges arbeiten, recht viel Entscheidungsfreiheit, Abwechslung möglich (Referendargruppe unterrichten, Abordnung, Prüfer im ersten Examen, verschiedene Rechtsgebiete), wenn man einige Jahre im Job ist Möglichkeit am AG Buxtehude eine einigermaßen ruhige Kugel zu schieben wenn man das will; Nachteil: Ausstattung häufig miserabel, e-Akte läuft noch nicht gut, daher Arbeiten von zuhause zT schwierig, als Proberichter wird man ziemlich gescheucht und muss sich durch zig Beurteilungen quälen, teilweise hoher Arbeits- und Erledigungsdruck, daher nicht die Zeit sich so intensiv mit einem Fall zu beschäftigen wie man es ggf. gerne will
Behörde: 40-Stunden-Woche mit Gleitzeit, Home-Office (was in allen Bundesministerien wirklich gut funktioniert und inbs. zu Corona-Zeiten extrem gelebt wird), bessere Ausstattung als in der Justiz, abwechslungsreiche Tätigkeit, nicht nur Jura, Bezahlung ganz gut für 40 Stunden/Woche; Nachteil: Behörde, man arbeitet vor allem zu, trifft keine eigenen Entscheidungen sondern gibt nur Empfehlungen ab, Horrorarbeit wenn man sich mit dem Referatsleiter nicht versteht
Ich glaube wenn das Referat inkl. der Kollegen passt, ist Behörde ne gute und spannende Sache.
Denn in einem Bundesministerium bekommt man wegen der Ministeralzulage mehr raus als ein Richter zu Berufsbeginn. Dazu haben die Bundesministerien durchaus höhere Anforderungen (zweimal befriedigend, 13-16 Punkte aus beiden Examina, teilweise auch VB im zweiten) und ich kann sagen, dass die Arbeitszeit da durchaus hoch ist - mit dem Unterschied, dass man Überstunden abfeiern kann und das auch so gelebt wird (zB. Freitags dann mal eher gehen oder Gleittage komplett nehmen, Urlaub verlängern oÄ). Ich war während des Refs drei Monate in einem BM in Berlin und da ist keiner der Referenten vor 18 Uhr gegangen und es gab mehr als genug zu tun, die Schlagzahl war ziemlich hoch. Dafür war es auch sehr politisch und gerade wegen Corona gab es viel Abstimmungsbedarf und immer mal was neues, was kurzfristig bearbeitet werden musste oder wo die Leitung kurzfristig innerhalb von drei Stunden eine Vorlage und eine Einschätzung wollte.
Bei der Bezirkungsregierung mag das wieder ganz anders aussehen, da können viele Dinge sicher auch ein paar Tage liegen bleiben, was in meinem Ministerium in Berlin NICHT ging. Die Juristen, die ich dort in Berlin getroffen habe, wirkten auch alle juristisch fit. Die hatten halt alle Lust nicht nur Jura zu machen sondern gerne auch ein bisschen was Politisches, dazu lockt die Verbeamtung und das Gehalt ist gar nicht schlecht.
Ich überlege auch momentan ob Justiz oder Behörde, für mich sieht es so aus:
Justiz: Eigenständiges arbeiten, recht viel Entscheidungsfreiheit, Abwechslung möglich (Referendargruppe unterrichten, Abordnung, Prüfer im ersten Examen, verschiedene Rechtsgebiete), wenn man einige Jahre im Job ist Möglichkeit am AG Buxtehude eine einigermaßen ruhige Kugel zu schieben wenn man das will; Nachteil: Ausstattung häufig miserabel, e-Akte läuft noch nicht gut, daher Arbeiten von zuhause zT schwierig, als Proberichter wird man ziemlich gescheucht und muss sich durch zig Beurteilungen quälen, teilweise hoher Arbeits- und Erledigungsdruck, daher nicht die Zeit sich so intensiv mit einem Fall zu beschäftigen wie man es ggf. gerne will
Behörde: 40-Stunden-Woche mit Gleitzeit, Home-Office (was in allen Bundesministerien wirklich gut funktioniert und inbs. zu Corona-Zeiten extrem gelebt wird), bessere Ausstattung als in der Justiz, abwechslungsreiche Tätigkeit, nicht nur Jura, Bezahlung ganz gut für 40 Stunden/Woche; Nachteil: Behörde, man arbeitet vor allem zu, trifft keine eigenen Entscheidungen sondern gibt nur Empfehlungen ab, Horrorarbeit wenn man sich mit dem Referatsleiter nicht versteht
Ich glaube wenn das Referat inkl. der Kollegen passt, ist Behörde ne gute und spannende Sache.
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Behörde vs Justiz - von Gast - 23.11.2020, 13:28
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