31.07.2020, 16:44
Ein Paradebeispiel dafür, dass diese starren Notengrenzen absoluter Schwachsinn sind... Richter zu sein erfordert nämlich nicht nur, in ein paar Klausuren tolle Ergebnisse erzielt zu haben, sondern man muss neben den guten Rechtskenntnissen auch die entsprechende Persönlichkeit mitbringen, um die verantwortungsvolle Rolle auszufüllen. Es ist nicht nur ein Schreibtisch-Job mit stillen Akten.
Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein zählen hier einfach dazu. Man muss schließlich vor Menschen treten und den Rechtsstaat (glaubwürdig) vertreten. Sich diesbezüglich noch zu verändern, ist ab einem bestimmten Alter kaum noch möglich, weil sich die eigene Persönlichkeit längst verfestigt hat. Klar, man kann lernen, wie sich eine selbstbewusste Person in der Situation verhalten würde... Aber letztendlich ist das dann auch nur ein imitieren, ja schauspielern und wird zu meist leicht durchschaut.
Die Tatsache, dass der Fragensteller lieber in einem Forum nachfragt, statt sich Rat bei einem erfahrenen Kollegen zu suchen, spricht Bände. Entweder ist er zu schüchtern (wo wir wieder beim Thema wären) oder er ist zu eitel, denn niemand vom Fach soll mitbekommen, dass er Schwächen hat... Beides ist jedenfalls nicht das gelbe vom Ei.
Im Zivil- und im Verwaltungsgericht mag das nicht so gravierend sein. Aber als Strafrichter ist so etwas eine absolute Katastrophe für die Außenwirkung.
Im Referendariat durfte ich das selbst einmal miterleben, wie eine Richterin am AG schweigend da saß, während sich zwei Zeugen angingen und sich beinahe im Gerichtssaal prügelten, bis jemand vollkommen unbeteiligtes aus dem Publikum einschritt.
Da fehlt mir einfach jegliches Verständnis.
Vielleicht sollten die zukünftigen Bewerber für die Justiz doch etwas stärker auf ihre Persönlichkeit überprüft werden. Ein Punkt weniger im Examen ist vielleicht dennoch im Gesamtergebnis die bessere Wahl. Gute Klausuren bedeuten eben nicht, dass man tatsächlich für den Beruf des Richters geeignet ist.
Das Ganze hat auch nichts damit zu tun, ob jemand noch auf Probe ist. Es gibt etliche Richter auf Probe, die direkt von Beginn an überzeugen und sich auch bei alten, erfahrenen Anwälten durch ihren Auftritt/Habitus/Ausstrahlung bei Gericht Respekt verschaffen. Es ist und bleibt nunmal eine Frage der Persönlichkeit.
In einem anderen Thread wird von einem Richter auf Probe gefragt, ob man statt zu Pendel auf Dauer einfach im Gericht übernachten kann... unglaublich. Da steht uns ja eine glorreiche Zukunft (der Justiz) bevor.
Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein zählen hier einfach dazu. Man muss schließlich vor Menschen treten und den Rechtsstaat (glaubwürdig) vertreten. Sich diesbezüglich noch zu verändern, ist ab einem bestimmten Alter kaum noch möglich, weil sich die eigene Persönlichkeit längst verfestigt hat. Klar, man kann lernen, wie sich eine selbstbewusste Person in der Situation verhalten würde... Aber letztendlich ist das dann auch nur ein imitieren, ja schauspielern und wird zu meist leicht durchschaut.
Die Tatsache, dass der Fragensteller lieber in einem Forum nachfragt, statt sich Rat bei einem erfahrenen Kollegen zu suchen, spricht Bände. Entweder ist er zu schüchtern (wo wir wieder beim Thema wären) oder er ist zu eitel, denn niemand vom Fach soll mitbekommen, dass er Schwächen hat... Beides ist jedenfalls nicht das gelbe vom Ei.
Im Zivil- und im Verwaltungsgericht mag das nicht so gravierend sein. Aber als Strafrichter ist so etwas eine absolute Katastrophe für die Außenwirkung.
Im Referendariat durfte ich das selbst einmal miterleben, wie eine Richterin am AG schweigend da saß, während sich zwei Zeugen angingen und sich beinahe im Gerichtssaal prügelten, bis jemand vollkommen unbeteiligtes aus dem Publikum einschritt.
Da fehlt mir einfach jegliches Verständnis.
Vielleicht sollten die zukünftigen Bewerber für die Justiz doch etwas stärker auf ihre Persönlichkeit überprüft werden. Ein Punkt weniger im Examen ist vielleicht dennoch im Gesamtergebnis die bessere Wahl. Gute Klausuren bedeuten eben nicht, dass man tatsächlich für den Beruf des Richters geeignet ist.
Das Ganze hat auch nichts damit zu tun, ob jemand noch auf Probe ist. Es gibt etliche Richter auf Probe, die direkt von Beginn an überzeugen und sich auch bei alten, erfahrenen Anwälten durch ihren Auftritt/Habitus/Ausstrahlung bei Gericht Respekt verschaffen. Es ist und bleibt nunmal eine Frage der Persönlichkeit.
In einem anderen Thread wird von einem Richter auf Probe gefragt, ob man statt zu Pendel auf Dauer einfach im Gericht übernachten kann... unglaublich. Da steht uns ja eine glorreiche Zukunft (der Justiz) bevor.
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Wie sich als Richter Respekt verschaffen? - von Gast - 31.07.2020, 10:08
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