StA OLG Celle

[Jellinek]

Berücksichtigen heisst aber nicht, dass das auch den Ausschlag gibt bei der Einstellentscheidung. Da gibt es ja Ermessen, das man nicht näher begründen muss (charakterliche Eignung, Fachwissen etc.). Sonst könnte ja jeder mit einer besseren Note eine Konkurrentenklage machen.

So ist es. Aus meiner beruflichen Erfahrung im Personalbereich im öffentlichen Dienst (wohlgemerkt zwar nicht Justiz, aber es wurden ebenfalls wissenschaftliche Personen eingestellt) weiß ich, dass sich die Sache zumeist im Bewerbungsgespräch entscheidet. Die Reihung nach den Gesprächen kann deutlich von der Reihung nach Punkten/Noten abweichen. Wir haben auch schon Bewerber nach hinten gereiht, wenn sie - trotz fachlich hervorragender Eignung - einfach menschlich eine Katastrophe waren.
Es kann daher immer mal wieder sein, dass ein Bewerber im Gespräch besonders auffiel, besondere Zusatzqualifikationen hatte oder einfach einen besseren Tag erwischt hat. Je nachdem können solche Nuancen dann den Ausschlag geben.
Ich würde mich daher nicht grämen. Absagen gehören immer dazu.