18.03.2020, 11:08
Wie findet ihr die Kaiserskripten? Ich weiß, die Frage ist sehr pauschal, ihr könnt ruhig zwischen verschiedenen Skripten differenzieren.
Ich habe die meisten Kaiserskripten gekauft und gelesen. Gut daran finde ich, dass sie viele Hinweise auf wichtige Probleme und Konstellationen enthalten. Wenn man stattdessen etwa "nur" die A/S Skripte oder so etwas wie Anders/Gehle gelesen hat, fehlt einem uU die Kenntnis von klausurrelevanten Spezialproblemen.
Allerdings haben viele Kaiserskripte auch elementare Nachteile: so ist die Darstellung idR äußerst verknappt, teilweise in sich kaum verständlich, unsystematisch. Auch die ständigen Hinweise auf aktuelle Klausuren helfen nicht, sondern nehmen kostbaren Platz weg.
Gerade bei einigen Skripten, wie der Zivilgeeichtsklausur, ZVR und materiellem ZR bezweifle ich, dass man die dort enthaltenen Inhalte und das nötige Klausurwissen sinnvoll aus diesen Werken ziehen kann. Dafür sind sie teilweise zu oberflächlich und unsystematisch (Zivilgerichtsklausur), teilweise zu komplex und dafür zu knapp/unverständlich (ZVR).
So gut wie ausnahmslos gut finde ich dagegen das prozesualle und materielle ÖR. Diese Skripten sind in sich verständlich, systematisch und behandeln trotzdem auch Sonderprobleme. Ich verstehe nicht, wieso die übrigen Skripte nicht auch diesem Muster folgen können.
Natürlich kann man sagen, die Skripte seien eine Aneinanderreihung von Einzelproblemen, weil die Klausuren genau so funktionieren. Das mag stimmen, aber die meisten Menschen lernen etwas doch am besten, wenn es einigermaßen systematisch vermittelt und die Inhalte jeweils begründet werden. Nur zu wissen, dass etwas ein Problem ist, reicht eben nicht.
Gerade auch im ZVR gibt es viele komplexe Konstellationen, die man durchaus auch übersichtlich über mehrere Seiten mit Schaubildern darstellen könnte. Demgegenüber verwirrt ein einseitiger "wall of text" mehr, als dass er hilft.
Insgesamt habe ich deshalb den Eindruck, dass viele Kaiserskripte die Lektüre eines Lehrbuches (natürlich für das zweite Examen und selbstverständlich neben dem Verfassen vielee Klausuren) nicht ersetzen können. Die Skripten erscheinen mehr eher für zwei Zwecke sinnvoll:
- ein erster grober Überblick, um anhand der Probleme in etwa zu wissen, was relevant ist. Das jeweils nötige Wissen und Verständnis muss man sich dann anderweitig aneignen
- nachdem man bereits ein gutes Verständnis der Materie hat, kann man in den Skripten schauen, ob man Probleme übersehen hat und kann dadurch sein Wissen vertiefen.
Für ein erstes vertieftes Erlernen und Verstehen der Rechtsgebiete auf Zweitexamensniveau (wie etwa ZVR) halte ich die Skripte aber überwiegend leider ungeeignet, selbst bei guten Vorkenntnissen aus dem ersten Examen. Das finde ich schade.
Was meint ihr?
Ich habe die meisten Kaiserskripten gekauft und gelesen. Gut daran finde ich, dass sie viele Hinweise auf wichtige Probleme und Konstellationen enthalten. Wenn man stattdessen etwa "nur" die A/S Skripte oder so etwas wie Anders/Gehle gelesen hat, fehlt einem uU die Kenntnis von klausurrelevanten Spezialproblemen.
Allerdings haben viele Kaiserskripte auch elementare Nachteile: so ist die Darstellung idR äußerst verknappt, teilweise in sich kaum verständlich, unsystematisch. Auch die ständigen Hinweise auf aktuelle Klausuren helfen nicht, sondern nehmen kostbaren Platz weg.
Gerade bei einigen Skripten, wie der Zivilgeeichtsklausur, ZVR und materiellem ZR bezweifle ich, dass man die dort enthaltenen Inhalte und das nötige Klausurwissen sinnvoll aus diesen Werken ziehen kann. Dafür sind sie teilweise zu oberflächlich und unsystematisch (Zivilgerichtsklausur), teilweise zu komplex und dafür zu knapp/unverständlich (ZVR).
So gut wie ausnahmslos gut finde ich dagegen das prozesualle und materielle ÖR. Diese Skripten sind in sich verständlich, systematisch und behandeln trotzdem auch Sonderprobleme. Ich verstehe nicht, wieso die übrigen Skripte nicht auch diesem Muster folgen können.
Natürlich kann man sagen, die Skripte seien eine Aneinanderreihung von Einzelproblemen, weil die Klausuren genau so funktionieren. Das mag stimmen, aber die meisten Menschen lernen etwas doch am besten, wenn es einigermaßen systematisch vermittelt und die Inhalte jeweils begründet werden. Nur zu wissen, dass etwas ein Problem ist, reicht eben nicht.
Gerade auch im ZVR gibt es viele komplexe Konstellationen, die man durchaus auch übersichtlich über mehrere Seiten mit Schaubildern darstellen könnte. Demgegenüber verwirrt ein einseitiger "wall of text" mehr, als dass er hilft.
Insgesamt habe ich deshalb den Eindruck, dass viele Kaiserskripte die Lektüre eines Lehrbuches (natürlich für das zweite Examen und selbstverständlich neben dem Verfassen vielee Klausuren) nicht ersetzen können. Die Skripten erscheinen mehr eher für zwei Zwecke sinnvoll:
- ein erster grober Überblick, um anhand der Probleme in etwa zu wissen, was relevant ist. Das jeweils nötige Wissen und Verständnis muss man sich dann anderweitig aneignen
- nachdem man bereits ein gutes Verständnis der Materie hat, kann man in den Skripten schauen, ob man Probleme übersehen hat und kann dadurch sein Wissen vertiefen.
Für ein erstes vertieftes Erlernen und Verstehen der Rechtsgebiete auf Zweitexamensniveau (wie etwa ZVR) halte ich die Skripte aber überwiegend leider ungeeignet, selbst bei guten Vorkenntnissen aus dem ersten Examen. Das finde ich schade.
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Kaiserskripte, Kaisernoten? - von GPA - Hambg. - 02.12.2020, 00:25
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