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Wechseln oder (vorerst) bleiben?
medoLAW
Junior Member
**
Beiträge: 41
Themen: 5
Registriert seit: Sep 2023
#1
05.10.2025, 10:12
Liebes Forum, 

ich freue mich auf eure Gedanken zu meiner Situation.

Situation: Ich bin seit ca. 3 Monaten als Berufsanfänger bei einem Law Ableger von BIG4 im Gesellschaftsrecht, M&A. Ich bin leider eher der Associate im Hinterzimmer. Für BIG4 hatte ich mich wegen umfassenden Home-Office (60%-100%) und angemessener Work-Life-Balance (18/19 Uhr) entschieden. Dass ich M&A mache, war mir aufgrund der Stellenbeschreibung "Gesundheitsrecht" nicht bewusst. 

Noten:
1. Stex: 10,x (auch staatlich für sich)
2. Stex: 11,x 

Wechselwunsch:
Neben persönlichen Gründen merke ich, dass mich die Fremdbestimmtheit stört. Während der Workload voll in Ordnung ist (fürs Examen habe ich mehr gearbeitet / gelernt), muss man - nach getaner Arbeit - für Rückfragen noch bis 19 Uhr zur Verfügung stehen, um ggf. noch etwas nach Wunsch der Vorgesetzten anzupassen. Man weiß nie, wann man heute fertig wird oder ob nicht noch etwas "kurzfristiges", was "heute raus muss", im Postfach eintrudelt. Es ist zwar die Ausnahme, dass ich länger als 19 Uhr da bin, aber trotzdem verhindert das eine normale Vereinsaktivitäten, Sportkurse oder ähnliches unter Woche, die z.B. 18/19/20 Uhr losgehen (man muss ja noch Abendbrot essen und hinfahren; geschweige denn mal Sport machen).

Ich spüre, dass ich Bock auf die Selbstständigkeit habe (Freiheit, Selbstorganisation, Mandantenkontakt, usw.). Mir sind die Risiken (überhaupt erstmal Mandate akquirieren, Gehaltseinbußen, "selbst" und "ständig" sein usw.) und Chancen gleichermaßen bewusst. Aus privaten Gründen möchte ich noch ca. 2 Jahre in dieser Stadt bleiben (meine Freundin macht noch ihren Master hier zu Ende) und dann erst in die Heimat (Kleinstad 60k Einwohner) zurückziehen. Daher macht es erst Sinn dann in der Heimat einen Mandantenstamm aufzubauen. Meine größte Sorge ist, dass ich das ganze Prozessrecht verlerne und als Associate im Hinterzimmer auch kaum Mandantenkontakt habe. Ich war bisher auch noch nicht einmal vor Gericht. Das traue ich mir zu und ich habe da Bock drauf, aber ein souveräner Auftritt lebt am Ende auch von Übung und Erfahrung. Ich überlege, diese 3 Monate als zweite Wahlstation zu betrachten. 

Variante 1: Vorerst Bleiben, zumindest mal ein 1 Jahr vollmachen; versuchen nebenbei auch in anderen Rechtsgebieten und Prozessrecht etwas aufzuschnappen
Variante 2: Aktiv bei anderen Kanzleien in meiner Nähe bewerben
Variante 3: Freiheitsbedürfnis als Richter in der Unabhängigkeit ausleben. Aufs Richtersein hatte ich auch schon immer Bock, aber auf die Selbstständigkeit als Anwalt hab ich emotional noch etwas mehr Lust. Gerne würde ich dem Anwaltsein noch eine richtige Chance geben, bevor ich mich für immer und ewig als Richter ernennen lasse. Als Richter müsste ich nach 2-3 Jahren wegen meinem Wunsch in die Heimat zurückzuziehen das Bundesland wechseln.

Für meine Selbstständigkeit schätze ich folgendes als wichtig ein:
- Prozessrecht sollte aktuell bleiben
- Rechtsgebiete, die für die Selbstständigkeit taugen (Familien- und Erbrecht, Versicherungsrecht, Mietrecht, Arbeitsrecht, Verkehrsrecht etc.). Gesellschaftsrecht im M&A werde ich als (Solo-)Selbstständiger Partnerschaft wohl kaum beraten können. [EDIT: Das Ziel ist eine spezialisierte Kanzlei in Partnerschaft mit anderen spezialisierten Kanzleien]
- Kontakt mit ReFas möglich, so dass ich auch mal ne Rechnung sehe oder wie die Vollstreckung abläuft usw.
- Gehalt, dass eine Kapitalrücklage ermöglicht, die mir meine Anfangszeit (neben ggf. Förderprogrammen zur Existenzgründung) finanziert.

Meine Sorgen:
- Schneller Wechsel sieht schlecht im Lebenslauf aus (vor der Probezeit). Andererseits kann ich diesen gut erklären, weil ich auf das Bedürfnis nach Prozesstätigkeit verweise (was mir eigentlich zumindest in geringem Umfang auch versprochen wurde. Ich habe aber 0,0 % Prozesse).
- je länger ich warte, desto mehr vergesse ich z.B. an Prozessrecht
- je länger ich warte, desto weniger Zeit bleibt, um eine tatsächlich passende Stelle als Vorbereitung auf die Selbstständigkeit auszuüben
- Arbeitsmarkt zur Zeit etwas durchwachsen
- kleinere Kanzleien zahlen weniger. Mein persönliches Minimum wäre, dass die Beitragsbemessungsgrenze für die PKV erreicht wird.

Was mir mein aktueller Job bringt
- Gehalt 82k
- Kenntnisse im Gesellschaftsrecht, Entwurf von Verträgen / Kautelarrecht
-  ggf. ein Prestige, mit dem ich als Selbsständiger werben kann - aber dann auch nur, wenn ich wenigstens mal ein Jahr voll mache
- unser Team-Umsatz boomt, d.h. relativ sicherer Job zur Zeit

Meine Frage: Wechseln oder (vorest bleiben, um ein Jahr zumindest "vollzumachen")?
- Ich habe noch keine konkreten Angebote eingeholt. Ich könnte mir Versicherungsrecht vorstellen, um dann später in 2 Jahren auf die Versicherungsnehmerseite als Selbstständiger zu wechseln. Familienrecht könnte ich mir auch gut vorstellen. Die emotionalen Sachverhalte schrecken mich nicht. Wer Familienrecht macht, müsste dann aber auch immer eine kleine Portion Strafrecht mitmachen.

Danke für deine Zeit, sich diesen langen Text durchzulesen!
Ich freue mich auf jeden Input / Inspiration. Gerne auch abseits meiner eigenen Gedanken!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.10.2025, 14:58 von medoLAW.)
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Wechseln oder (vorerst) bleiben? - von medoLAW - 05.10.2025, 10:12
RE: Wechseln oder (vorerst) bleiben? - von Äfes - 05.10.2025, 19:25
RE: Wechseln oder (vorerst) bleiben? - von Sesselpupser - 06.10.2025, 09:40
RE: Wechseln oder (vorerst) bleiben? - von Spencer - 06.10.2025, 11:21
RE: Wechseln oder (vorerst) bleiben? - von kumpelanton - 06.10.2025, 11:58
RE: Wechseln oder (vorerst) bleiben? - von gringoo - 06.10.2025, 14:19


 

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