08.08.2025, 16:54
Ich kann aus meiner Erfahrung berichten, dass ich am Anfang meiner Anwaltstätigkeit auch unter Dauerstrom stand, weil die Verantwortung sehr groß war und ich (aufgrund einer entsprechenden Erwartungshaltung mir selbst gegenüber) Angst hatte, Fehler zu begehen. Dies äußerte sich bei mir v.a. in unruhigem Schlaf, Magensäure und Verspannungen. Es klingt abgedroschen, aber mit der Zeit wurde der Gang in den Saal immer normaler für mich. Viele Fehler lassen sich prozessual auch gerade bügeln. Auch die Dynamik der Verhandlung („Alles kann passieren“, „Kontrollverlust“ etc.) legen sich, weil sich langsam ein Umgang damit herausbildet und man eine gewisse „Inkompetenz-Kompensations-Kompetenz“ entwickelt :) Das hat bei mir so 1/1,5 Jahre gedauert. Ich bin mittlerweile Richter und habe keine Aufregung mehr. Die Tortur als Berufsanfänger im Anwaltsgeschäft hat mich insoweit gut „vorbereitet“. Hab‘ Vertrauen in Dich und mach’ Dir Deine Ansprüche und Erwartungen an Dich bewusst. Woher resultieren sie? Wen willst Du nicht enttäuschen? Wieso gestehst Du Dir nicht zu, auch mal Fehler zu machen? Wünsche Dir alles Gute!
Nachrichten in diesem Thema
Psychische Erkrankung im Job - von blabla1337 - 08.08.2025, 14:00
RE: Psychische Erkrankung im Job - von Maradona - 08.08.2025, 16:54
RE: Psychische Erkrankung im Job - von Neluil - 08.08.2025, 18:23
RE: Psychische Erkrankung im Job - von JoshNRW - 08.08.2025, 20:46
RE: Psychische Erkrankung im Job - von Maradona - 08.08.2025, 21:00
RE: Psychische Erkrankung im Job - von blabla1337 - 08.08.2025, 21:01
RE: Psychische Erkrankung im Job - von anfänger - 08.08.2025, 21:06
RE: Psychische Erkrankung im Job - von Noname1211 - 09.08.2025, 12:36
RE: Psychische Erkrankung im Job - von Egal_ - 09.08.2025, 17:16