08.05.2025, 18:33
(07.05.2025, 00:40)IchatmeStress schrieb:(07.05.2025, 00:18)IchatmeStress schrieb:Die Anforderungen an die Note werden bei den Arbeitgebern/Justiz/etc. seit einiger Zeit schrittweise heruntergesetzt; das Fehlen eines (Doppel-)Prädikats verschließt dir nicht die Türen für die "höheren Weihen".(06.05.2025, 22:59)xotokopikon schrieb:(06.05.2025, 21:12)IchatmeStress schrieb: Brudi,
das ist die jurisitsche Ausbildung in Deutschland. Wenn du keine Selbstzweifel an deinem Können hast, dann bist du eine Ausnahme. Fast jeder Referendar leidet unter psychischen Belastungen (https://www.lto.de/karriere/jura-referen...st-umfrage). Ich kenne viele, die Antidepressiva o.ä nehmen, mich eingeschlossen. Anders hät man diese Kacke nicht aus. Falls es dich motiviert: ich habe nur 2 Probeexamina und die AG-Klausuren geschrieben, schreibe auch diesen Juni und mehr Klausuren werden es wohl nicht. Die Noten werden eh gewürfelt also was soll's. Geht ja nur darum zu bestehen. Zumindest bei mir ist es so. Wenn du gutes Feedback von deinen Ausbildern (Anwalt, Wahlstation, Richter) bekommen hast, kannst du dir gewiss sein, dass du das Recht in der Praxis anwenden kannst - und das zählt. Lass dich dann nicht von dieser gewürfelten Punktevergabe beirren (https://rechtsempirie.de/10.25527/re.202...klausuren/). Du wirst bei deinen bisherigen Klausurergebnissen das Examen bestehen. Ob es nur ein ausreichend oder vb oder besser wird, ist am Ende irrelevant, wenn du nicht unbedingt ein Arbeitssklave in einer beliebigen Großkanzlei werden möchtest.
Es gibt bekanntermaßen keine anderen juristischen Berufe mit Notenanforderungen (Justiz, Verwaltung, Notariat, Boutique, MK, nahezu jeder andere Job im aktuellen Bewerbermarkt)
Will auch nicht abstreiten, dass bei der Notengebung eine gewisse Willkür herrscht, aber deine Quelle betrifft Anfängerklausuren in der Uni und ist jetzt eher mäßig aufs Assessorexamen übertragbar.
Ich habe einiges an Empathie für Resignation als coping Mechanismus gegen die psychische Belastung. Aber die sollte man dann auch als solche erkennen und nicht anderen gegenüber als der Weisheit letzten Schluss verkaufen.
Ja, die Studie betrifft Anfängerklausuren. Die Differenz von über 6 Punkten zwischen schlechtester und bester Bewertung gibt einem aber zu denken; warum sollte es nicht beim Referandar- oder Assessorexamen anders laufen? Es ist ja nicht so, dass bei den Examina auf einmal Aufgaben andersartiger Qualität gestellt werden - es geht hier nicht um exakte Wissenschaft wie 1+1=2. Es gibt auch keine blinde Zweitkorrektur, was angesichts des "Alles-oder-Nichts"-Prinzips der juristischen Ausbildung (entweder du bestehst bspw. das 1. Examen nach fünf Jahren oder nicht und hast nichts) sehr bedenklich ist.
Dass die meisten Referendare die juristische Ausbildung absolut f#ckt, ist kein Coping-Mechanismus, sondern Fakt. Mit jedem Urteil, das gesprochen wird, wächst das Prüfungswissen, das man potenziell aufs Papier kotzen muss. Es ist einfach nur noch lächerlich, wie viel Stoff man für die Examina parat haben muss. Lächerlich ist auch, dass die Ausbildung "zum Richteramt befähigen" soll, obwohl doch die wenigsten Richter werden oder in den Staatsdienst gehen wollen. Diese Ausbildung ist antiquiert und einfach nur Müll.
Wo welche Notenanfoderungen herabgesetzt werden ist doch vollkommen gleichgültig, wenn es dem TE darauf ankommt erneut ein Prädikat zu schreiben.
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Sorgen/Zweifel - von Prädikat_96 - 06.05.2025, 19:38
RE: Sorgen/Zweifel - von IchatmeStress - 06.05.2025, 21:12
RE: Sorgen/Zweifel - von xotokopikon - 06.05.2025, 22:59
RE: Sorgen/Zweifel - von Praktiker - 07.05.2025, 06:38
RE: Sorgen/Zweifel - von Prädikat_96 - 08.05.2025, 17:17
RE: Sorgen/Zweifel - von RechtsmittelQueen - 07.05.2025, 08:57
RE: Sorgen/Zweifel - von JuraHassLiebe - 08.05.2025, 18:43
RE: Sorgen/Zweifel - von Prädikat_96 - 09.05.2025, 00:08