05.05.2025, 17:03
(05.05.2025, 16:58)Ex-GK schrieb: Offene Frage aus Interesse: Was versteht Ihr bzw. erwartet Ihr von einer "Einarbeitung"? Grundsätzlich hat man ja im Studium und Ref sein juristisches Handwerkszeug gelernt - geht es um das Rechtsgebiet (war Euch das vorher gänzlich unbekannt?), bestimmte Prozesse in der Kanzlei oder worum geht es Euch genau? Grundsätzlich lernt man am Anfang (d.h. die ersten 1-2 Jahre, nicht Wochen) sehr viel und schnell - idR auch, indem man einfach mal loslegt und Fehlermacht/aus denen lernt.
Zunächst sei gesagt: ich finde unkollegiales Verhalten nie gut. Gleichzeitig beschreibst Du die Kollegin aber nicht als Vorgesetzte, d.h. sie ist "nur" Deine Teamkollegin und muss Dich weder unterstützen oder ermutigen - Ihr seid im Zweifel ja auch Konkurrenten oder könntet später welche werden. Will sagen: auch wenn es unschön klingt, die Kollegin schuldet Dir im Prinzip nichts. Kritik ist ja nichts anderes als Feedback - wie man es verpackt ist leider auch etwas typsache. Was sagt denn der Partner, wenn er in die Kommunikation eingebunden wird?
Ich tendiere dazu, schon das Gespräch zum Partner zu suchen, frage mich aber, was Du mit "über die Problematik aufklären" meinst? Ist es das Zwischenmenschliche, an dem Du Dich störst, also zB die Art wie sie mit Dir umgeht? Oder hast Du den Eindruck, Du bräuchtest mehr/konkreteres Feedback, was Deine Arbeitsleistung betrifft?
Die meisten Rechtsgebiete, die in einer GK vertreten sind, hat man leider im Studium nicht gelernt. Gerade wenn es transaktionslastige Deals sind, helfen einem die Examina da nicht. Ein juristischer Berufseinsteiger hat da mE die Vorkenntnisse, die jeder Dahergelaufene auf der Straße hat, so dass einem die Hintergründe und die Arbeitsmethodik zumindest ein bisschen erklärt werden sollten und Hilfestellungen sich langfristig mehr rentieren würden, als einfach irgendwelche Dokumente hinzuklatschen und eine perfekte Umsetzung zu erwarten.
Es ist natürlich klar, dass die Anwälte in einer GK wenig Zeit haben, aber dass man mit 0 Einarbeitung schon irgendwie lernen kann, zu schwimmen, halte ich (je nach Rechtsgebiet)für ein Gerücht.
Zu der Kollegin: Sie ist faktisch meine Vorgesetzte. Andere Ansprechpartner habe ich nicht.
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Tyrannisiert von Kollegin (GK) - von juracsy - 05.05.2025, 16:10
RE: Tyrannisiert von Kollegin (GK) - von Sudoku - 05.05.2025, 16:16
RE: Tyrannisiert von Kollegin (GK) - von Negatives Tatbestandsmerkmal - 05.05.2025, 18:03
RE: Tyrannisiert von Kollegin (GK) - von Arbeitslos - 05.05.2025, 16:37
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RE: Tyrannisiert von Kollegin (GK) - von juracsy - 05.05.2025, 17:03
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RE: Tyrannisiert von Kollegin (GK) - von Krzrrk - 05.05.2025, 18:09
RE: Tyrannisiert von Kollegin (GK) - von Praktiker - 05.05.2025, 19:16
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RE: Tyrannisiert von Kollegin (GK) - von Patenter Gast - 06.05.2025, 17:28
RE: Tyrannisiert von Kollegin (GK) - von ForumBenutzer - 11.05.2025, 20:50