17.09.2024, 16:19
Ihr kennt das Sinnbild des auf dem dicken Poppes sitzenden Esels, an dem man Ziehen und Zerren kann, wie man will, doch der Esel rührt sich keinen Millimeter. Da kannste jetzt noch so sehr wollen, dass das Tier sich bewegt, aber entweder man nimmt den Kerl jetzt auf den Buckel und schleppt ihn, oder man kommt eben nicht weiter.
Ich steh gerade vor so einem Esel, der sich gemütlich in meinem Kopf hingesetzt hat und sagt "Vergiss es. Ich mach nix mehr." Und ich frage mich, ob es das jetzt wert ist, das Vieh zu schleppen.
Es wäre vollkommen dumm, jetzt abzubrechen. Im Dezember ist der Zweitversuch, und es hat so viel Mühe, Arbeit, und Mut gekostet, so weit zu kommen. Nur erscheint mir der Beruf des Volljuristen nicht mehr erstrebenswert.
Ich will keine Anwältin werden, denn es käme maximal das Sozialrecht in Betracht, udn daran würde ich selbst zugrundegehen, weil ich mich nicht ausreichend abgrenzen kann oder will (das sei mal dahingestellt). Andere Rechtsgebiete sind mir nicht wirklich sympathisch, und die Mandantschaft würde mich wahrscheinlich extrem nerven mit der Zeit.
Richteramt kam nie in Frage.
Forschung war lange ein Gedanke, aber... ja aber. Als Lebensinhalt zu langweilig, zu viel mit Lesen, was mir ehrlich gesagt zunehmend Probleme macht. Vielleicht, weil ich müder bin. Vielleicht, weil ich dümmer werde. Keine Ahnung.
Ein zweites Staatsexamen wäre finanziell gut, hielte andere Berufsfelder und Positionen offen. Ich weiß zwar gerade nicht, welche, aber es wird so sein.
Nur: Ist es das wert, den Esel für die letzten Monate zu schleppen? Die absolute Erschöpfung zu riskieren, das burn-out, die Sorge, die Angst, die fehlende Zeit und Lebensqualität? Wo ist der Punkt, an dem man besser sagt "Nope. I'm oute here"?
Ich wollte um jeden, wirklich jeden Preis ins Referendariat. Wollte zurück in die Welt der Juristerei, wollte Teil dieser geistigen Elite sein, oder eher sie von innen betrachten. Lernen. Staunen. Das war jedes Opfer wert.
Das zweite Examen hat seinen Reiz für mich verloren. Es ist keine Hürde auf einem Weg irgendwohin, es ist ein riesiger Hundehaufen vor der Haustür, und wohin der Weg dahinter führt, weiß ich noch nicht einmal.
Ich war letzte Woche beim Arbeitsamt, habe nächste Woche nochmal eine konkrete Karriereberatung für einen nicht-juristischen Bereich. Ich merke: Ich will nicht mehr. Ich will das alles nicht mehr. Keine Ahnung, wann und wo ich den Willen dazu konkret verloren habe, aber er ist nur noch in Bruchteilen da.
Vielleicht ist es Versagensangst. Vielleicht ist es berechtigte Bockigkeit. Ich weiß es nicht. Und ich weiß auch, dass ihr mir das nicht für mich beantworten könnt.
Daher die Frage an euch: Was wäre für euch der Dealbreaker? Wann ist der Punkt für euch erreicht, an dem ihr sagt "Das ist es nicht mehr wert"?
Es dankt für eure Beiträge und Gedanken
eine erschöpfte, müde und erkältete Hyäne mit Hut.
Ich steh gerade vor so einem Esel, der sich gemütlich in meinem Kopf hingesetzt hat und sagt "Vergiss es. Ich mach nix mehr." Und ich frage mich, ob es das jetzt wert ist, das Vieh zu schleppen.
Es wäre vollkommen dumm, jetzt abzubrechen. Im Dezember ist der Zweitversuch, und es hat so viel Mühe, Arbeit, und Mut gekostet, so weit zu kommen. Nur erscheint mir der Beruf des Volljuristen nicht mehr erstrebenswert.
Ich will keine Anwältin werden, denn es käme maximal das Sozialrecht in Betracht, udn daran würde ich selbst zugrundegehen, weil ich mich nicht ausreichend abgrenzen kann oder will (das sei mal dahingestellt). Andere Rechtsgebiete sind mir nicht wirklich sympathisch, und die Mandantschaft würde mich wahrscheinlich extrem nerven mit der Zeit.
Richteramt kam nie in Frage.
Forschung war lange ein Gedanke, aber... ja aber. Als Lebensinhalt zu langweilig, zu viel mit Lesen, was mir ehrlich gesagt zunehmend Probleme macht. Vielleicht, weil ich müder bin. Vielleicht, weil ich dümmer werde. Keine Ahnung.
Ein zweites Staatsexamen wäre finanziell gut, hielte andere Berufsfelder und Positionen offen. Ich weiß zwar gerade nicht, welche, aber es wird so sein.
Nur: Ist es das wert, den Esel für die letzten Monate zu schleppen? Die absolute Erschöpfung zu riskieren, das burn-out, die Sorge, die Angst, die fehlende Zeit und Lebensqualität? Wo ist der Punkt, an dem man besser sagt "Nope. I'm oute here"?
Ich wollte um jeden, wirklich jeden Preis ins Referendariat. Wollte zurück in die Welt der Juristerei, wollte Teil dieser geistigen Elite sein, oder eher sie von innen betrachten. Lernen. Staunen. Das war jedes Opfer wert.
Das zweite Examen hat seinen Reiz für mich verloren. Es ist keine Hürde auf einem Weg irgendwohin, es ist ein riesiger Hundehaufen vor der Haustür, und wohin der Weg dahinter führt, weiß ich noch nicht einmal.
Ich war letzte Woche beim Arbeitsamt, habe nächste Woche nochmal eine konkrete Karriereberatung für einen nicht-juristischen Bereich. Ich merke: Ich will nicht mehr. Ich will das alles nicht mehr. Keine Ahnung, wann und wo ich den Willen dazu konkret verloren habe, aber er ist nur noch in Bruchteilen da.
Vielleicht ist es Versagensangst. Vielleicht ist es berechtigte Bockigkeit. Ich weiß es nicht. Und ich weiß auch, dass ihr mir das nicht für mich beantworten könnt.
Daher die Frage an euch: Was wäre für euch der Dealbreaker? Wann ist der Punkt für euch erreicht, an dem ihr sagt "Das ist es nicht mehr wert"?
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Nachrichten in diesem Thema
Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um es zu lassen? - von hyaene_mit_hut - 17.09.2024, 16:19
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von kumpelanton - 17.09.2024, 16:32
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von hyaene_mit_hut - 17.09.2024, 16:37
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von FFM_Brudi - 17.09.2024, 16:43
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von RefNdsOL - 17.09.2024, 16:49
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von guga - 17.09.2024, 17:44
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von hyaene_mit_hut - 17.09.2024, 20:21
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von Hans123 - 17.09.2024, 21:19
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von NewNRW24 - 17.09.2024, 21:28
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von Egal - 17.09.2024, 21:28
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von Egal - 17.09.2024, 22:07
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von hyaene_mit_hut - 17.09.2024, 22:09
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von NewNRW24 - 17.09.2024, 22:20
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von Friedman - 17.09.2024, 22:38
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von JoshNRW - 17.09.2024, 23:08
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von Praktiker - 18.09.2024, 06:21
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von Homer S. - 18.09.2024, 08:40
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von BadenWler - 18.09.2024, 09:38
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von A_Ghast - 18.09.2024, 09:55
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von hyaene_mit_hut - 18.09.2024, 10:19
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von Äfes - 18.09.2024, 11:19
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von Ex-GK - 18.09.2024, 13:47
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von hyaene_mit_hut - 18.09.2024, 14:04
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von hyaene_mit_hut - 27.09.2024, 23:10
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von juraistschön - 28.09.2024, 00:13
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von Hutschnur - 01.10.2024, 10:10
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von hyaene_mit_hut - 20.10.2024, 19:56
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von hyaene_mit_hut - 20.10.2024, 19:45
RE: Wann ist eigentlich der Zeitpunkt, um's zu lassen? - von AvaNika - 23.10.2024, 20:40