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Krise nach 3 Jahren im Beruf
bona fides
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#25
26.07.2024, 21:36
(31.01.2023, 16:30)Bepo schrieb:  Hallo liebe Mitleser,

Kurz zu mir: Ende 20, zwei Prädikatsexamina, seit 3 Jahren im Job (6 Monate in Kanzlei und seitdem in Verwaltung, erst untere Bundesbehörde, jetzt Landesverwaltung).

Kurz zum Problem: ich weiß nicht was ich will. 

Im Studium dachte ich immer, ich würde Richterin werden (weil Vater auch Richter war). Ich habe nie nach links und rechts geschaut, immer Scheuklappen gehabt, Hauptsache Prädikat schaffen. Das Studium hat mir wenig Spaß gemacht, nur mein ehrgeiziger Anteil ist darin aufgegangen. Man hatte immer ein Ziel und hat darauf hin gearbeitet. Darin bin ich gut. Ich empfand es aber auch als sehr anstrengend und belastend. 

Nach dem 2. Examen habe ich endlich wieder angefangen zu leben, der ganze Ballast viel ab. Es fühlt sich auch heute - 3 Jahre nach dem Examen - noch grandios an, einen Feierabend zu haben, am Wochenende frei zu haben und nicht ständig diesen Druck zu haben. Rückblickend kann ich die Studiumszeit kein bisschen positiv sehen.

Ich finde aber nichts womit ich zufrieden bin. Kanzlei hat mir nicht gefallen, der wirtschaftliche Druck und der Dienstleister-Gedanke (immer das machen, was der Mandant will) hat mich sehr gestört. In der Justiz habe ich mich beworben, wurde auch genommen und habe dann aber zurückgezogen, weil ich so ein starkes Widerstandsgefühl hatte, als es ernster wurde. Es hat sich angefühlt als würde ich mir ein Korsett anlegen und ich wollte auf keinen Fall wieder so leben wie im Referendariat in der Zivilstation (abends bis in die Puppen am Urteil sitzen, Erledigungsdruck, private Verabredungen nicht genießen können, da Urteile im Nacken). Dafür ist Jura für mich zu wenig Leidenschaft.

In der Verwaltung gehe ich allerdings ein wie eine Primel. Ich bin so dermaßen desillusioniert. Wahnsinn wie viele Menschen in einem Apparat arbeiten können und nichts bewegen. Es wird geredet und geplant und geredet und geplant - aber es passiert NICHTS. Die Arbeit erscheint mir extrem sinnlos und man fühlt sich ständig unterfordert. Mir fehlt auch das klassische juristische Arbeiten. 

Ich kann mich trotzdem nicht bewegen, da ich einfach nicht weiß wohin mit mir. Immer wieder denke ich an die Justiz, aber gleichzeitig macht mir die Arbeitsbelastung und riesige Verantwortung Sorge und ich merke, dass ich dazu nicht bereit bin und einen Widerstand empfinde. Die Verwaltung ist leider (zumindest in den Bereichen, in denen ich bin) das andere Extrem. Man entwickelt sich nicht, hat keine fachlichen Herausforderungen, trifft keine Entscheidungen. Es gibt Tage, da fühle ich mich wie eine Rosine. Auf der einen Seite möchte ich mich mit der Verwaltung anfreunden, da sie gute Arbeitsbedingungen bietet, familienfreundlich ist, die Verbeamtung attraktiv ist. Und gleichzeitig finde ich alles so frustrierend, da alle immer nur von ihrer hohen Arbeitsbelastung sprechen, tatsächlich aber kein sinnvoller Beitrag für die Gesellschaft geleistet wird, unfassbar viele Arbeiten für den Papierkorb angefertigt werden, zig Meetings stattfinden, zu Themen, die man in der Wirtschaft in 5 Minuten geklärt hätte, viele Kollegen keine Motivation (mehr) haben, richtig was zu bewegen und am Ende des Tages einfach kein Outcome da ist. 
Gibt es überhaupt Bereiche in der Verwaltung, in denen wirklich richtig gearbeitet wird und bestenfalls auch juristisch?

Habt ihr Gedanken/Tipps zu meiner Situation? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wo hat es euch berufliche hin verschlagen und warum seid ihr dort wo ihr seid glücklich?

Ich danke jedem von Herzen, der sich diesen kleinen Roman durchgelesen hat! :-)
Hello, wie ist es dir ergangen? Hast du's in einem Unternehmen versucht? Falls ja, wie gefällt es dir dort?
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