24.11.2023, 19:07
Ich möchte hier nochmal etwas weiter ausholen. Ich selbst bin aktuell in der Schadenregulierung bei einem Versicherer tätig (Bereich Industrie Haftpflicht). Mache das ganze seit fast 3 Jahren.
Bei uns im Team gibt es eine Unterteilung nach Schadenhöhe. Es gibt Großschadensachbearbeiter, die alle Schäden ab 100k Euro aufwärts (bis in den Millionenbereich) bearbeiten, und "normale" Sachbearbeiter, die alles unter 100k Euro bearbeiten, wobei es hier keine starre Grenze gibt. Ich bin in letzterem Bereich beschäftigt. Bei uns hat jeder Sachbearbeiter eine Vollmacht, innerhalb derer die Schäden selbstständig bearbeitet werden können, wenn es darüber hinaus geht, muss eine Freigabe vom Gruppenleiter oder Sachbearbeiter mit höherer Vollmacht erfolgen.
Die Tätigkeit ist durchaus interessant. Ich bearbeite sowohl Sach- als auch Personenschäden. Ich würde mir aber bewusst machen, dass der Job zwar juristische Elemente beinhaltet, aber es sich natürlich um keine kernjuristische Tätigkeit im eigentlichen Sinne handelt. Es geht um die Bewertung von Schadenfällen, d.h. Ermittlung des Sachverhaltes, Deckungs- und Haftungsprüfung. Letztere beinhaltet (im Haftpflichtbereich) die Prüfung von Schadenersatzansprüchen (deliktisch, vertraglich). Wenn du Personenschäden bearbeitest, spielt auch das Sozialversicherungsrecht eine Rolle. Weiterhin gehört die Prüfung und Durchführung von Regressen zu den Aufgaben. Ebenfalls gehört die Koordination und Begleitung von Gerichtsverfahren, Beauftragung von externen Rechtsanwälten und Sachverständigen zu der Tätigkeit. Man steht regelmäßig im Austausch mit Rechtsanwälten (sowohl mit den eigenen als auch mit denen der Gegenseite).
Die Karrieremöglichkeiten in dem Bereich sind sehr unterschiedlich und hängen von deinem Einsatz und Leistung ab. Bei uns gibt es Leute, die haben sich nach 2-3 Jahren in den Großschadenbereich entwickelt (selten), bei anderen dauert es 6 oder 10 Jahre. Viele andere sind seit 10 oder 15 Jahren immer noch nicht im Großschadenbereich angekommen. Natürlich kann man potenziell auch Gruppenleiter werden oder auch höhere Führungspositionen erreichen. Auch ist es natürlich möglich, zunächst im Schadenbereich anzufangen und dann innerhalb des Unternehmens in einen anderen Bereich zu wechseln (Stellen werden zuerst intern ausgeschrieben).
Weiterhin würde ich mir bewusst machen, dass es sich hier um eine kaufmännische Sachbearbeiterstelle handelt. Ein Studium ist formal für die Position nicht erforderlich. Bei uns im Team arbeiten neben Volljuristen, Wirtschaftsjuristen und Betriebswirten auch "einfache" Versicherungskaufleute. Gleichaltrige, die z.B. eine Ausbildung oder Bachelor gemacht haben, arbeiteten hier schon seit vielen Jahren in dem Bereich, wenn du als Volljurist einsteigst. Manche Versicherer schreiben die Stellen auch für 1. Stex aus.
Wenn du dich für den Versicherungsbereich interessierst und keinen Wert darauf legst, im kernjuristischen Bereich zu arbeiten, kann das durchaus ein interessanter Einstieg sein. Karrieremöglichkeiten hängen wie gesagt von Einsatz und Leistung ab. Ggf. könnte hier auch der Wechsel des Unternehmens erforderlich/hilfreich sein, um weiterzukommen. Mit ordentlichen Noten würde ich schauen, dass ich direkt im Großschadenbereich einsteige oder schnell dahin komme.
Bei uns im Team gibt es eine Unterteilung nach Schadenhöhe. Es gibt Großschadensachbearbeiter, die alle Schäden ab 100k Euro aufwärts (bis in den Millionenbereich) bearbeiten, und "normale" Sachbearbeiter, die alles unter 100k Euro bearbeiten, wobei es hier keine starre Grenze gibt. Ich bin in letzterem Bereich beschäftigt. Bei uns hat jeder Sachbearbeiter eine Vollmacht, innerhalb derer die Schäden selbstständig bearbeitet werden können, wenn es darüber hinaus geht, muss eine Freigabe vom Gruppenleiter oder Sachbearbeiter mit höherer Vollmacht erfolgen.
Die Tätigkeit ist durchaus interessant. Ich bearbeite sowohl Sach- als auch Personenschäden. Ich würde mir aber bewusst machen, dass der Job zwar juristische Elemente beinhaltet, aber es sich natürlich um keine kernjuristische Tätigkeit im eigentlichen Sinne handelt. Es geht um die Bewertung von Schadenfällen, d.h. Ermittlung des Sachverhaltes, Deckungs- und Haftungsprüfung. Letztere beinhaltet (im Haftpflichtbereich) die Prüfung von Schadenersatzansprüchen (deliktisch, vertraglich). Wenn du Personenschäden bearbeitest, spielt auch das Sozialversicherungsrecht eine Rolle. Weiterhin gehört die Prüfung und Durchführung von Regressen zu den Aufgaben. Ebenfalls gehört die Koordination und Begleitung von Gerichtsverfahren, Beauftragung von externen Rechtsanwälten und Sachverständigen zu der Tätigkeit. Man steht regelmäßig im Austausch mit Rechtsanwälten (sowohl mit den eigenen als auch mit denen der Gegenseite).
Die Karrieremöglichkeiten in dem Bereich sind sehr unterschiedlich und hängen von deinem Einsatz und Leistung ab. Bei uns gibt es Leute, die haben sich nach 2-3 Jahren in den Großschadenbereich entwickelt (selten), bei anderen dauert es 6 oder 10 Jahre. Viele andere sind seit 10 oder 15 Jahren immer noch nicht im Großschadenbereich angekommen. Natürlich kann man potenziell auch Gruppenleiter werden oder auch höhere Führungspositionen erreichen. Auch ist es natürlich möglich, zunächst im Schadenbereich anzufangen und dann innerhalb des Unternehmens in einen anderen Bereich zu wechseln (Stellen werden zuerst intern ausgeschrieben).
Weiterhin würde ich mir bewusst machen, dass es sich hier um eine kaufmännische Sachbearbeiterstelle handelt. Ein Studium ist formal für die Position nicht erforderlich. Bei uns im Team arbeiten neben Volljuristen, Wirtschaftsjuristen und Betriebswirten auch "einfache" Versicherungskaufleute. Gleichaltrige, die z.B. eine Ausbildung oder Bachelor gemacht haben, arbeiteten hier schon seit vielen Jahren in dem Bereich, wenn du als Volljurist einsteigst. Manche Versicherer schreiben die Stellen auch für 1. Stex aus.
Wenn du dich für den Versicherungsbereich interessierst und keinen Wert darauf legst, im kernjuristischen Bereich zu arbeiten, kann das durchaus ein interessanter Einstieg sein. Karrieremöglichkeiten hängen wie gesagt von Einsatz und Leistung ab. Ggf. könnte hier auch der Wechsel des Unternehmens erforderlich/hilfreich sein, um weiterzukommen. Mit ordentlichen Noten würde ich schauen, dass ich direkt im Großschadenbereich einsteige oder schnell dahin komme.
Nachrichten in diesem Thema
Karrieremöglichkeiten bei einem großen Versicherer - von Ref.NRW... - 23.11.2023, 22:50
RE: Karrieremöglichkeiten bei einem großen Versicherer - von Freidenkender - 24.11.2023, 01:53
RE: Karrieremöglichkeiten bei einem großen Versicherer - von hauptsachejurist - 17.09.2024, 22:35
RE: Karrieremöglichkeiten bei einem großen Versicherer - von Freidenkender - 18.09.2024, 22:35
RE: Karrieremöglichkeiten bei einem großen Versicherer - von user_nrw - 24.11.2023, 04:28
RE: Karrieremöglichkeiten bei einem großen Versicherer - von user_nrw - 24.11.2023, 19:07
RE: Karrieremöglichkeiten bei einem großen Versicherer - von Ref.NRW... - 25.11.2023, 00:31
RE: Karrieremöglichkeiten bei einem großen Versicherer - von Freidenkender - 25.11.2023, 01:57
RE: Karrieremöglichkeiten bei einem großen Versicherer - von user_nrw - 25.11.2023, 01:01
RE: Karrieremöglichkeiten bei einem großen Versicherer - von user_nrw - 12.01.2024, 12:44
RE: Karrieremöglichkeiten bei einem großen Versicherer - von Egal - 12.01.2024, 21:36


