Betreuungsrichter

[Praktiker]

Ich habe das eine Weile ziemlich intensiv im Bereitschaftsdienst gemacht. Das ist in der Tat komplett anders als ein Zivildezernat. Man denkt nicht in Erledigung von Verfahren, sondern macht einfach immer was gerade ansteht. Und man ist viel vor Ort. Inhaltlich ist es meist nicht sehr juristisch, dafür die Form sehr wichtig (Anhörung, Verfahrenspfleger, ...): die trifft mitunter das Massengeschäft des Amtsgerichts auf die Rechtsbeschwerde nach Art der Strafrechtsrevision... In tatsächlicher Hinsicht ist es oft spannend und mitunter erschütternd, aber ehrlich gesagt wiederholen sich auch diese Schicksale bald. Man hat keine Sitzungstage, sondern kommuniziert dauernd mit allerhand Beteiligten.

Ich kenne einen Kollegen, der nach langer Zeit am LG genug von den dicken Zivilakten und streitigen Verfahren hatte und Betreuungsrichter wurde. Man kann da schon sehr zufrieden mit sein. Einfach ausprobieren!