14.01.2023, 12:05
(14.01.2023, 11:05)ichentsprechewiderschieden schrieb: Es kommt drauf an.
Wie viel du jetzt schon weißt, wie intelligent du bist, wie gut dein Gedächtnis ist, wie motiviert du in den Monaten bist, wie gesund du in den Monaten bist, usw.
Meine (beschränkten) Erfahrungswerte: Mit viel Vorwissen und guter allg juristischer Ausbildung reicht es 2 Monate zu lernen. Damit ist ein VB einigermaßen sicher. Natürlich haben nur etwa 5-10% diese Voraussetzungen.
Die schwächeren Kandidaten haben gleichzeitig auch mit 8 Monaten Lernzeit kaum eine Chance alle Lücken aufzuholen. Die Lücken liegen meistens nicht daran, dass für das Erste Examen zu wenig gelernt wurde, sondern, dass weniger juristisches Talent vorhanden ist.
Für die meisten sind 4 Monate Lernzeit perfekt. Genug Druck, um nicht am Anfang zu prokrastinieren, aber auch genug Zeit um vergessene Dinge aufzufrischen. Ich bezweifel stark, dass es einen signifikanten Unterschied im Ergebnis machen wird, ob man 6 Monate taucht oder 4. Wir haben doch am Ende des Refs alle 8 Jahre Jura gemacht. Sich die paar Feinheiten fürs zweite draufzuschaffen dauert nicht lange. Ansonsten ist es nur wichtig während der Anwaltsstation Jura zu machen. Ob man taucht oder arbeitet ist nach meiner Erfahrung fast egal. Auch wer arbeitet verbessert seinen Schreibstil, man übt subsumieren, Maßstäbe bilden, Probleme erkennen usw.
Vielen Dank für die Einschätzung. Ich muss sagen, alle guten Kandidaten, die ich kenne, haben konsequent ab Tag 1 durchgezogen und mussten in der Tauchstation nur wiederholen, im materiellen Recht außerdem fit - das stresst mich. Schon erschreckend, wenn man einen Lernplan konzipiert und dann merkt: Materiells Zivilrecht: 14 Tage Zeit.
1. Problem: Ich muss Straf- und Verwaltungsstation quasi von Null nachholen, in ZPO I bin ich ganz fit. Materielles Recht ist mehrere Jahre her. Ich war immer juristisch tätig, aber in Bereichen, die im Examen niemanden interessieren (außer bisschen Klausuren korrigieren an der Uni). Hier also ein dickes Minus.
2. Grundintelligenz hin oder her. Ich habe eher den Gedanken, dass das Feedback der Arbeitgeber sich, egal wie gut, eben nicht aufs Klausuren schreiben bezieht. Allerdings lerne ich recht effizient und abstrahiere meistens übergreifende Dinge statt jedes Gebiet zu pauken (Verwaltungsrecht BT z.B.). Und ich musste nie viel ausschreiben. Da würde ich mir also einen Bonus zusprechen.
3. Mein Gedächtnis: Eigentlich gut, aber ich kann nicht prognostizieren, was schnell wiederkommt und was nicht. Ich erkenne ziemlich alle Probleme und habe ein Schlagwort im Kopf. Aber etwas strukturiertes abliefern – Wissen ja, Können nein. Hier also eher ein Minus.
Lustigerweise habe ich genau die Wahl zwischen 6-8 Wochen mehr oder weniger Lernzeit. Alternative wäre wieder völlig examensfern, aber eben das Berufsfeld meiner Wahl.
Vielleicht tut sich noch ein Mittelweg auf, den ich aktuell präferieren würde.
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