11.12.2018, 18:37
(11.12.2018, 17:21)NRW schrieb: Aus meiner Sicht als häufiger Repetentenausbilder mal eine (eventuell recht unpopuläre) Bitte an die hier mitlesenden AG-Leiter: Bitte korrigiert die Klausuren mit realistischen Noten und zwar auch im unteren Bereich! Eine Vielzahl meiner Repetenten erzählt mir im Erstgespräch, dass sie das Scheitern im Examen völlig überrascht habe, da sie in der AG nahezu alle Klausuren bestanden hätten. Leider ist es, insbesondere bei Rechtsanwälten meiner persönlichen Erfahrung nach, so, dass kein "Mangelhaft" in der AG vergeben wird bzw. nur bei absoluten Extremfällen; im Examen läuft das dann aber leider anders. Diese Benotung mag zwar auf den ersten Blick "nett" erscheinen und erspart evtl. manchmal auch Arbeit, führt aber leider zu völlig unrealistischen Einschätzungen des eigenen Leistungsstandes bei schwachen Referendaren.
Bezüglich der normalen Praxisausbildung: Was hier teilweise für Erwartungen geäußert werden ist m.E. doch recht absurd. Der Referendar läuft neben meiner eigentlichen Arbeit und ich stehe wirklich gerne für alle Fragen zur Verfügung, ABER wir sind hier nicht in der Schule, wo ich mich mit allen AG-Leitern abspreche und ein individuelles Konzept für jeden Referendar abstimme. Der Referendar muss mit den Themen leben, die bei mir gerade in der Kammer verhandelt werden. Bei mir gibt es einen guten Einblick in die Praxis, Hilfestellung bei allen vom Referendar angesprochenen Problemen bzw. bei den Problemen, die ich in den mir vorgelegten Arbeiten sehe, jedoch bestimmt keine Abdeckung aller möglichen Thematiken, die rein theoretisch im Examen dran kommen könnten. Einerseits geht dies angesichts der Stofffülle in der begrenzten Zeit auch überhaupt nicht, andererseits ist jeder selbst dafür verantwortlich, sich mit den Anregungen (!) die AG und Praxis bieten, selbst auf das Examen vorzubereiten.
Bzgl der Notenvergabe in der AG schließe ich mich voll an! Es kann nicht angehen, dass die AG Leiter einen bis zur F - AG in Watte Hüllen. Bei mir wurde sogar ausdrücklich von einem AG Leiter gesagt: „macht euch keinen Stress, das zweite ist leichter als das erste!“ (der hatte wohl 4 mal ein simples VU und Kaufrecht im Examen)
Bzgl der überzogenen Erwartungen: man muss als Referendar auch begreifen, dass die einzelausbildung PARALLEL zur normalen Arbeit verläuft, da man eben nicht dafür in irgendeiner Form entlastet wird. Ebenso wenig kann sich der referendar aussuchen, was in der Kammer verhandelt wird.
Dennoch sollte der Einzelausbilder, um auch ausdrucksstark benoten und effektiv fördern zu können ganz klar mal wenigstens grob abstecken, wo der/diejenige gerade so steht. Schule hin oder her, am Anfang ist eine wirklich intensive Anleitung unabdingbar. Es kann nicht sein, dass jeder referendar etwas anderes lernt, im Examen aber alle das gleiche können müssen. Schließlich sollen wir zum richterdienst befähigt werden und zugleich Fälle in Examina lösen deren Konstellation regelmäßig fernab von jeder Realität sind. Auf beides kann ein Einzelausbilder mit hinwirken. Ich unterstelle dass alle Refs ein großes Interesse daran haben, so gut wie möglich für Examina US Praxis ausgebildet zu werden. Diesen Anspruch sollten sich Einzelausbilder , auch wenn sie sich nicht um die einzelausbildungen reißen (die werden ja meistens einfach zugeteilt), zu Herzen nehmen.
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