12.07.2022, 02:24
(11.07.2022, 11:28)Gast schrieb: Hallo an alle, ich bin derzeit im Referendariat und würde danach gerne im Arbeitsrecht promovieren. Habt ihr besondere Empfehlungen für Profs im arbeitsrecht. Also jemand den ihr als besonders gut empfandet?
Oder anders gefragt, wen würdet ihr als besonders prominenten Arbeitsrechtsprofessor ansehen? Bin örtlich komplett frei in Deutschland.
Danke schonmal :)
Naja, es gibt natürlich ein paar "große" Arbeitsrechtler in Deutschland. Ulrich Preis ist sicherlich so jemand.
Ich würde allerdings von dem Gedanken Abstand nehmen, unbedingt bei einem Prof promovieren zu wollen, der besonders renommiert sein soll.
Davon hast du als Promovend nämlich nichts. Das Renommee sagt nichts darüber aus, ob die Betreuung gut oder schlecht ist. Was nützt dir der Name, wenn die Betreuung miserabel ist? Gerade bei den "renommierten" Profs gibt es welche, die zig Promotionsvorhaben parallel laufen haben. Da kannst du dir ja selbst ausmalen, wie intensiv deine Betreuung noch ausfällt, wenn neben dir noch 25 andere Doktoranden vorhanden sind.
All das gilt besonders dann, falls du intern promovieren solltest. Am Lehrstuhl bist du deinem Betreuer nämlich doppelt ausgeliefert: Zum einen in Bezug auf die Doktorarbeit und zum anderen hinsichtlich Lehrstuhltätigkeit. Eine solche "Beziehung" sollte man nicht leichtfertig nur aufgrund des Renommees des Profs eingehen, sondern es muss auch menschlich zumindest halbwegs passen, wenn du die nächsten Jahre nicht unglücklich sein willst. Letztlich sollte der Name des Profs. daher immer nur ein untergeordnetes Kriterium sein. Das gilt in meinen Augen auch dann, wenn du in die Wissenschaft gehen willst. Zwar mag der Name deines akademischen "Lehrers" dann u.U. noch eine kleine Rolle spielen. Viel wichtiger ist jedoch die Qualität der Doktorarbeit, die sich etwa in Form von Auszeichnungen oder positiven Rezensionen äußert.
Für alle anderen Arbeitgeber spielt der Name deines Doktorvaters keine Rolle. Du hast keinen Vorteil im Bewerbungsgespräch, wenn du bei einem bestimmten Prof. promoviert hast (von persönlichen Befindlichkeiten mal abgesehen, wenn dein Gegenüber zufällig beim gleichen Prof war...).
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Promotion Arbeitsrecht - von Gast - 11.07.2022, 11:28
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