23.03.2022, 00:19
(22.03.2022, 23:54)Xariego schrieb:(22.03.2022, 16:58)Frieda schrieb: 1. Duncker & Humblot / Mohr Siebeck
2. Nomos
3. Springer
Wäre meine Rangliste
Ganz allgemein würde ich das so unterschreiben.
Inwieweit es bei den vier genannten Verlagen im Medizinrecht renommierte Schriftenreihen gibt, kann ich allerdings nicht beurteilen. Prinzipiell machst du mit den genannten Verlagen aber nichts verkehrt.
Bei Springer muss man vielleicht dazu sagen, dass der Verlag erst in den letzten Jahren unter Juristen an Reichweite und Marktanteil gewonnen hat (vorher gab es in erster Linie die renommierte Schriftenreihe "Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht"). Daher profitiert der Verlag vielleicht nicht so sehr von einem traditionsreichen Ruf wie Duncker & Humblot, Mohr Siebeck oder Nomos (auf die Rechtswissenschaft bezogen, wie gesagt – in anderen Disziplinen ist Springer teils führend). Satz und Layout sind für meinen Geschmack eher mittelmäßig, dafür kann man hier sehr günstig veröffentlichen (es gibt ein Modell, wo du keinen Druckkostenzuschuss zahlen, dafür aber die Pflichtexemplare für die Bibliothek aus eigener Tasche mit Autorenrabatt kaufen musst). Voraussetzung ist 2 x m.c.l.
Bei Mohr Siebeck ist bei einigen Schriftenreihen s.c.l. Voraussetzung, allerdings kommt man mit 1 x s.c.l. + 1 x m.c.l. bzw. 2 x m.c.l. im Regelfall trotzdem unter (zwischen s.c.l. oder m.c.l. liegt ja auch oft nicht viel, daher wird das auch bei den anspruchsvolleren Schriftenreihen wohl oft nicht ganz so eng gesehen, wenn die Arbeit inhaltlich überzeugt und sich gut in die Reihe einfügt). Ansonsten genügt bei Mohr Siebeck auch oft von vornherein 2 x m.c.l. Die Bücher dürften in puncto Material und Optik mit zu den hochwertigsten gehören.
Bei Duncker liegt die Voraussetzung bei mindestens 2 x m.c.l. und vom Renommee her liegen die meiner Wahrnehmung nach mit Mohr Siebeck ziemlich gleichauf (wenn überhaupt nur sehr knapp dahinter). Auch hier, wie gesagt, in der Gesamtschau. Je nach Rechtsgebiet/Schriftenreihe gibt es natürlich Unterschiede, so dass mal Mohr Siebeck vorne liegt, mal Duncker (aber auch da sind es oft Nuancen, die der Rede kaum wert sind). Satz, Layout und Optik sind überdurchschnittlich.
Bei Nomos sind es grundsätzlich auch 2 x m.c.l., wobei ich aus dem Bekanntenkreis weiß, dass Ausnahmen nach unten (c.l.) im Einzelfall möglich sind (eher als das bei Mohr Siebeck und Duncker der Fall ist). Vom Renommee her liegt Nomos nicht weit hinter Mohr Siebeck und Duncker, das sind Nuancen. Ich habe bei Nomos jetzt aber schon ein paar mal inhaltlich und orthografisch eher mittelmäßige Arbeiten in den Händen gehabt (was aber vielleicht weniger etwas über das Renommee aussagt als über den eigenen Anspruch bzw. die Qualitätskontrolle). Satz, Layout und Verarbeitungsqualität sind in etwa auf dem Niveau von Duncker, würde ich sagen. Nomos ist durchschnittlich am teuersten (11 Euro + USt. waren es mal vor einer Weile; weiß nicht, ob das noch aktuell ist). Mohr Siebeck und Duncker sind günstiger und liegen preislich in etwa auf einer Linie. Von Duncker und Mohr Siebeck bekommst du einen Gesamtpreis genannt, der wohl von unterschiedlichen Faktoren abhängt (welche das sind, weiß ich nicht, es hängt aber nicht nur von der Seitenzahl ab, wie das bei Nomos der Fall ist).
Wenn du in die Wissenschaft willst, würde ich von Dr. Kovac und Peter Lang übrigens die Finger lassen. Damit will ich gar nicht sagen, dass da nicht ebenfalls mal gute Dissertationen veröffentlicht werden, aber in Wissenschaftskreisen genießen die beiden Verlage einfach keinen guten Ruf. Aber das weißt du ja vielleicht selbst.
Bzgl. Renommee würde ich also sagen:
1. Mohr Siebeck/Duncker & Humblot
2. Nomos
3. Springer
4. Peter Lang
5. Dr. Kovac
Die restlichen (noch kleineren) Verlage dürften oft so um Peter Lang herum rangieren (LIT, Boorberg, BWV, JWV etc.), Wolters Kluwer/Carl Heymanns wohl weiter oben.
Wenn es billig sein soll (Preis-Leistungs-Verhältnis mit starker Gewichtung des Preis-Faktors):
1. Springer
2. Dr. Kovac
3. Mohr Siebeck/Duncker & Humblot
4. Peter Lang
5. Nomos
Bei beiden Listen würde ich aber, wenn du in die Wissenschaft willst, Peter Lang und Dr. Kovac gedanklich ignorieren.
Vielen Dank für diese Einschätzung!

Nachrichten in diesem Thema
Dissertation Veröffentlichung - von Mary - 21.03.2022, 18:45
RE: Dissertation Veröffentlichung - von Gast - 21.03.2022, 20:26
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