Ergänzungsvorbereitungsdienst

[Gast]

Ich finde das nicht schockierend. Wer die erste Prüfung nur ganz knapp bestanden hat, mit einem Klausurenschnitt von 3,5 Punkten etwa, der/die ist vielleicht einfach nicht für die Anwendung des Rechts in der Praxis geeignet. Ich habe aber häufig das Gefühl, dass diese Selbstreflexion nicht immer erfolgt, sondern die Ausbildung wegen der bereits aufgewandten Zeit mit Referendariat, erstem Versuch, zweitem Versuch und Gnadenversuch gnadenlos durchgezogen wird. 

Jura ist nicht für jeden das Richtige. Das ist auch keine Schande. Man sollte aber vielleicht einfach rechtzeitig versuchen, das für sich (und ehrlich mit sich selbst) in Erfahrung zu bringen.

und damit wären wir beim viel zu leichten und unkontrollierten unistudium wieder angekommen.

der echte check kommt erst mit dem examen und das ist zu spät. die kleine zwischenprüfung bis zum 4. semester rund 50% iwie zu bestehen ist kein echter check.

Naja, die Checks, die du einforderst, dienen nur der einen Sache: Das Staatsexamen, wie bisher, soll gerettet werden.

Vielleicht sollte man das derzeitige Staatsexamen in Frage stellen. In anderen Ländern geht es auch ohne und ich würde jetzt nicht behaupten, dass Großbritannien, Frankreich oder die Niederlande Bananenstaaten sind. Ich wusste von Tag eins meines Referendariats, dass ich in meinem Leben nur in diesen fucking zwei Jahren ein Urteil schreiben werde. Ich brauch das nun wirklich nicht. Diese Generalistenausbildung ist aus der Zeit gefallen und sollte reformiert werden. Spart Zeit, ist angenehmer und ich versichere: es wird mit dem Rechtsstaat nicht bergab gehen.

Und leider wieder ein Kollege, der die Praxistauglichkeit an einer Note bemisst... Das ist doch viel mehr der Fehler im zweiten Examen. Das "Praxisexamen" ist ein normales erstes Examen angedickt mit ein wenig wie schreibe ich ein Urteil etc etc. Sind wir doch alle mal wirklich ehrlich: das zweite Examen geht massiv an der Praxis vorbei. Nehmen wir mal die ra Klausur als Beispiel: erst schreibt man über mehrere Seiten ca 3/4 der Klausur ein Gutachten, nur um dann in den letzten 30 Minuten (wenn man so viel Zeit hat) dann zum zweiten Examensstoff zu kommen. 
Nach dem ersten Examen wissen doch schon die meisten, ob die Tür zum Richteramt offen oder zu ist. Also warum dann nicht wie in der Medizin nach dem ersten Examen eine Spezialisierung zulassen.
Oder warum zählen die Praxiszeugnisse eigentlich nicht?! Man muss sich nur mal vor Augen führen, dass man uns in der sta Station auf die Welt loslässt, nachdem wir nichtmal ne Woche Station hatten und meint wir können sowas, aber einem dann unter Umständen nach acht Klausuren und wieder purer Theorie absprechen wollen, dass man nicht dazu befähigt ist :D man man man.... Bitte liebe alle hört auf euch über eure Noten zu definieren, denn am Ende des Tages zählt die Note in der Praxis nicht und sagt nichts drüber aus, ob ihr ein Verfahren gewinnt oder verliert oder ob man ein guter Jurist ist oder nicht. Es kommt wie so oft auf den Fall an und wie man seine PS auf die Straße bringt. Mein Ausbilder ist wahrlich kein Jura Gott, aber im WEG Recht verliert er so gut wie keinen Fall, obwohl ihm zumeist Fachanwälte oder größere Kanzleien gegenueberstehen. Und abschließend noch eins: hier sollte es eigentlich um den Evd gehen und darum jemandem vllt auch mal als Kollege aufbauende Worte mitzugeben und nicht nur immer weiter einzureden, dass man ein minderwertiger Jurist ist oder dergleichen. Vllt sollte man auch mal was Menschlichkeit und Empathie zeigen und wenn nicht einfach nichts hier schreiben. Drei Freunde von mir haben den erstversuch nicht gepackt. Im Zweitversuch sind jetzt alle aber mit 6,* und einer sogar mit 7,1 vorbenotet, also was sagt sowas über die Fähigkeiten dann aus. Leute: ihr packt den Zweitversuch. Gebt drei Monate alles. Nutzt die Klausuren. Holt euch wenn finanziell möglich nen eigenen Dozenten und nutzt die Zeit. Lasst euch von der Juristenwelt nicht fertig machen, ihr habt das erste gepackt und das zweite ist nicht viel anders.