Runtergeprüft auf 11,46?

[Dauergast]

Für ihn wirklich ärgerlich. Ich dachte aber tatsächlich immer, die mündliche Prüfung und ihre Beurteilung ist total unabhängig von den schriftlichen Ergebnissen. Ich meine, man hat doch keinen Anspruch auf bestimmte Noten oder Punkte, nur weil man die im Schriftlichen hatte. Zudem wünscht man sich doch gerade als Person, die schriftlich wenig Punkte hat, dass diese bei der Beurteilung der mündlichen Prüfung nicht eine Rolle spielen, also, dass quasi alles wieder möglich ist. Es gibt auch Menschen, die zB schriftlich toll sind, aber mündlich schwach usw...verstehe daher den Zusammenhang nicht, wieso er sich darauf beruft, dass durch die Mündliche seine schriftlich bessere Note quasi untergeht, es heißt ja Gesamtnote und die setzt sich nun mal aus den verschiedenen Leistungen zusammen.

In der Praxis ist es aber nun mal so, dass die Prüfer auf die Vornoten gucken und recht genau wissen, was jemand braucht um auf Gesamtnote X zu kommen. In meinen beiden mündlichen Prüfungen (1. und 2.) ist da auch ziemlich offensichtlich drauf geachtet worden, sodass jemand zB auf 9 geprüft wurde oder bei extrem miserablem Vortrag noch so viel in der mündlichen bekommen hat, dass er auf 9,0 geblieben ist (war 9,8 vorbenotet).

Insofern geht man da schon mit dem Gefühl rein, dass es, wenn es gut oder normal gut läuft, eher hochgeprüft wird. Und natürlich hat eine mündliche Prüfung auch viel mit Sympathie zu tun. Wenn die Prüfer den Prüfling unsympathisch oder arrogant fanden, dann gibt man halt eher die 0,1 weniger als mehr. 

Ist ärgerlich, aber so ist es eben... ist einfach schwer anzugreifen.

Okay, danke dir. Wusste das tatsächlich nicht, da ich noch kein Examen geschrieben habe.

damals im ersten hatten die bei der gesamtnotenvergabe sogar die einzelnoten vor sich auf dem tisch liegen, hab ich gesehen. die gucken schon was wer hatte.

wichtig ist nirgendwo unterm strich zu sein, dann ist der wille da auch etwas großzügiger zu sein. 

man muss auch mit der mentalität ran gehen, dass prüfer helfen wollen, sonst läuft man gefahr negativität auszustrahlen.

Selbst unterm Strich ist nicht schlimm. Meine Prüferin hatte damals Einsicht genommen in eine Zivilrechtsklausur von mir, die ich mit 3 Punkten vergeigt hatte. Sie meinte, dass sie auf die Schnelle gar nicht so genau gesehen hat, was da schief gelaufen ist... Ich war einfach in die komplett falsche Richtung marschiert, direkt zu Beginn der Klausur. (Thema Mängrlgewährleistung oder allgemeines Schuldrecht) 
Hatte aber in den anderen 2 Zivilrechtsklausuren 14 und 9 Punkte. Ich habe dann gesagt, dass ich gerne beweisen würde, dass das auch die Notenstufe ist, die meinem Können entspricht. Sie hat mich dann im Zivilrecht mit 14 Punkten benotet, habe aber auch am Ende noch Zusatzfragen bekommen. 

Es kommt so krass auf den guten Willen der Prüfer an. Wir waren uns wohl sympathisch (zumindest bin ich seitdem großer Fan). 

Konsequenz: nett sein, nicht arrogant rüberkommen, Glück haben

Der Glücksfaktor gleicht sich aber immer mal wieder auch aus, da kommt mal eine Klausur die einem gut liegt oder eine Frage, die man irgendwie falsch versteht und am Ende glaube ich schon, dass Gesamtnoten schon ungefähr hinkommen..