Story „Todesstrafe“ durch Referendare

[Gast]

Ich hatte im Studium eine Kommilitonin (Jura) die nicht wusste wie viele Bundesländer wir haben. Mit der Frage nach der Todesstrafe hätte man sie zumindest ernsthaft verunsichern können. Eine weitere Kommilitonin (Germanistik) ging davon aus, dass in Deutschland die Todesstrafe bestehen würde.  Ein weiterer Kommilitone (VWL) hatte ganz einfach hoffnungslos naive (um nicht zu sagen absurde) Vorstellungen von dem Leben in Deutschland. Und ja, alle de mit Migrationshintergrund. Und da rede ich jeweils nur von Kommilitonen, mit denen ich persönlich zu tun hatte und die es nunmal irgendwie an die Uni geschafft haben.

Man sollte  keinem Menschen in diesem Land ein Mindestmaß an Wissen über irgendwas voraussetzen. Ein solches Mindestmaß bzw. irgendeine Art von Gewährleistung dafür gibt es ganz einfach nicht. Es ist ohne weiteres glaubhaft, dass es einen Angeklagten geben könnte, der die Todesstrafe für möglich hält. Denn: Nein, von deren Abschaffung weiß in Deutschland eben nicht jeder.

Konkret der Hinweis auf die Türkei und die Todesstrafe geht auch fehl: 1) Nicht alle Migranten kommen aus der Türkei! 2) In der Türkei ist die Todesstrafe noch nicht so lange ausnahmslos abgeschafft und war zuletzt wieder gefordert! 3) Auch in der Türkei weiß nicht jeder, ob es sie dort gibt oder nicht! 4) Selbst wenn weiß, dass es sie in der Türkei nicht gibt, so kann man in der Türkei ja doch (zu Recht) davon ausgehen, dass es in anderen Ländern vielleicht anders ist, insbesondere wo die Todesstrafe als Motiv zB über US-amerikanische Filme regelmäßig auch auf türkische Bildschirme transportiert wird.

Davon abgesehen ist diese Story aber eine Geschichte aus dem Paulanergarten. Nichtmals eine gute. Da habe ich direkt zu Ref-Beginn realistischere Stories zu hören bekommen, die alle "einem Kollegen hier am Gericht" passiert sein sollen, offensichtlich genau so aber seit Jahren an allen möglichen Gerichten erzählt werden und erkennbar nichtmals minimalen Wahrheitsbezug aufweisen. Unfassbar eigentlich, dass (auch) die ausbildenden Richter für so einen Tratsch anfällig sind und diese Stories auch noch so erzählen, als wären sie selber dabei gewesen.

Was noch lächerlicher ist, als diese Paulanergeschichten: Die Kollegen hier im Thread, die irgendwas von "Rassismus" wittern. Vermutlich aber sowieso getrollt.