Doch lieber Medizin oder BWL?

[Gast]

Ich hätte gerne Medizin studiert. Aber mit 2er-Abi aussichtslos.

Ob ich als Arzt glücklicher wäre, weiß ich nicht. Ich habe Spaß an Jura, ordentliche Examina und einen vernünftigen Job als angestellter Anwalt. Mein Einkommen dürfte über dem eines durchschnittlichen Assistenzarztes mit vergleichbarer Berufserfahrung liegen. Gleicht sich dann später voraussichtlich aus. Stresslevel kann ich nicht beurteilen. Man hört aber nicht viel Gutes aus den Krankenhäusern.

BWL hätte für mich überhaupt keinen Reiz.

Ich habe parallel Geschichte studiert. Sehr interessantes Fach. Mein Hobby und meine Leidenschaft. Würde mich aber aufgrund der kaum berechenbaren Jobaussichten  überhaupt nicht reizen, das hauptberuflich zu machen.

In SH konnte man bis 2,3 Medizin studieren als ich angefangen habe Jura zu studieren. Wollte aber nicht jahrelang auf der Warteliste stehen.

Mit "Jahrelang auf der Warteliste stehen" kann man überall mit jeder Note Medizin studieren. Nur ist diese Warteliste wirklich unfassbar (Laut BVerfG: verassungswidrig) lang. Für die meisten kommt das nicht in Frage und es gilt daher: Entweder sofort nach dem Abi oder gar nicht. Sofort nach dem Abit geht aber nur mit 1,xx.

Bundeswehr ja, aber dann mit Verpflichtung für  irgendwas mit 14+ Jahren (ich glaube 17). Außerdem darf man sich seine Fachrichtung dann nicht selber aussuchen (die Bundeswehr hat traditionell wenig Bedarf an Kinderärzten). Sowieso ist die Bundeswehr nicht für jeden etwas. Und auch dort wird nicht gerade jeder genommen.

Das sollte man in der Tat bedenken, bevor man sich für eine halbe Ewigkeit verpflichtet. Ein Bekannter hat diesen Weg eingeschlagen und war sehr unglücklich damit. Die Perspektive ist mit 19 eben eine andere als mit Anfang 30.