18.02.2021, 11:59
Die Strafhöhen sind auf die unterschiedlichen Delikte ungleich verteilt. Hier wurde schon die Differenz zwischen Delikten gegen Vermögen und gegen Personen genannt. Dafür gibt es eine Erklärung: Das Vermögensdelikt wird eher im Voraus geplant und eher Teil meiner Kebenseinstellung, um nicht zu sagen Teil einer kleinen "Berufsentscheidung", und hier wäge ich im Voraus eher den möglichen Gewinn gegen das Risiko ab. Bedenke auch, dass Vermögensdelikte oft grenzüberschreitend begangen werden. Die rumänischen Autodiebe entscheiden sich eher für Diebstähle in Frankreich, wenn es dort im Falle des Erwischtwerden nur etwas Schimpfe gibt, als für Deutschland, wenn hier direkt eingebuchtet wird. Außerdem gilt, Geld braucht man immer. Die Körperverletzung wird aber eher einmalig begangen, in einer aufgewühlten Situation und im Affekt. In diesen Momenten wägt der Täter nur kaum ab.
Aber auch ungeachtet dieser noch zu erklärbaren Differenz gibt es erkennbare Unterschiede. Oft dürften die auch einfach darauf zurückzuführen sein, dass der Gesetzgeber selber keinen Plan hat. Insbesondere im Sexualstrafrecht (und dort ganz besonderes alles, was mit Kindern zu tun hat) kann man sich profilieren, wenn man nur immer höhere Strafen fordert. Das macht zumeist keinen Sinn und das muss es auch nicht. So kommen irrsinnige Ergebnisse zustande. Die Verteilugen der Strafrahmen verfolgt kein einheitliches Konzept. Natürlich ist es dann eine Folge, dass einige Delikte zu hoch/niedrig bestraft werden.
Ein Problem sehe ich mit dem in Deutschland sehr großzügigem Umgang mit Bewährungen. De facto wird auch alles oberhalb der 12 Monate zur Bewährung ausgesetzt. Und es wird darauf geachtet, dass die 24 Monate noch eingehalten werden. Eine Bewährungsstrafe ist je nach Täter und Tat aber eigentlich gar keine Strafe.
Wer mit Bewährung rechnen kann, für den geht die Abschreckung wirklich gegen Null. Wer auf Vergeltung gehofft hat (das darf man machen und Vergeltung ist nunmal ein wesentlicher Gedanke in unserem Zusammenleben, ob wir wollen oder nicht), der sieht nichts von Vergeltung, wenn der Täter quasi unbehelligt bleibt. Und auch die Sicherheit erhöhen Freiheitsstrafen ohne Bewährung, da der Täter während des Vollzugs nunmal an der begehung weiterer Taten gehindert ist (diese Atempause kann schon viel ausmachen).
Andererseits: Man hofft ja doch auch immer auf ein "verständnisvolles" Strafrecht.
Aber auch ungeachtet dieser noch zu erklärbaren Differenz gibt es erkennbare Unterschiede. Oft dürften die auch einfach darauf zurückzuführen sein, dass der Gesetzgeber selber keinen Plan hat. Insbesondere im Sexualstrafrecht (und dort ganz besonderes alles, was mit Kindern zu tun hat) kann man sich profilieren, wenn man nur immer höhere Strafen fordert. Das macht zumeist keinen Sinn und das muss es auch nicht. So kommen irrsinnige Ergebnisse zustande. Die Verteilugen der Strafrahmen verfolgt kein einheitliches Konzept. Natürlich ist es dann eine Folge, dass einige Delikte zu hoch/niedrig bestraft werden.
Ein Problem sehe ich mit dem in Deutschland sehr großzügigem Umgang mit Bewährungen. De facto wird auch alles oberhalb der 12 Monate zur Bewährung ausgesetzt. Und es wird darauf geachtet, dass die 24 Monate noch eingehalten werden. Eine Bewährungsstrafe ist je nach Täter und Tat aber eigentlich gar keine Strafe.
Wer mit Bewährung rechnen kann, für den geht die Abschreckung wirklich gegen Null. Wer auf Vergeltung gehofft hat (das darf man machen und Vergeltung ist nunmal ein wesentlicher Gedanke in unserem Zusammenleben, ob wir wollen oder nicht), der sieht nichts von Vergeltung, wenn der Täter quasi unbehelligt bleibt. Und auch die Sicherheit erhöhen Freiheitsstrafen ohne Bewährung, da der Täter während des Vollzugs nunmal an der begehung weiterer Taten gehindert ist (diese Atempause kann schon viel ausmachen).
Andererseits: Man hofft ja doch auch immer auf ein "verständnisvolles" Strafrecht.
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Härtere Strafen - von Max - 18.02.2021, 09:26
RE: Härtere Strafen - von Gast - 18.02.2021, 09:43
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RE: Härtere Strafen - von Gast:in - 18.02.2021, 20:20
RE: Härtere Strafen - von Gast - 18.02.2021, 20:25
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