14.08.2022, 22:56
(14.08.2022, 18:19)Praktiker schrieb: Du hast keine Zeiterfassung, bestimmst die Arbeitszeit also durch Deine Arbeitsweise: Wenn Du
gut, zupackend, pragmatisch und mit sinnvoller Schwerpunktsetzung arbeitest, zugleich gern mit den Parteien redest
oder
Dir die Qualität egal ist,
geht es gut.
Wenn Du pflichtbewusst und verantwortungsbewusst bist, aber detailverliebt und umständlich, wird es hart.
Das wird oft übersehen... ich fand die Probezeit in BW gut machbar (zu welcher Gruppe ich gehöre, müssen andere entscheiden :)
Ein toller Beruf ist es allemal.
Danke für die Antwort und die Infos!
Die zuerst genannten Eigenschaften treffen tatsächlich recht gut auf mich zu. Ich bin nur kein „Super-Jurist“, meine Examina sind nicht beide zweistellig oÄ. Dafür habe ich aber einen recht passablen Umgang mit Menschen, der das vielleicht wett machen könnte.
Dass es keine Zeiterfassung gibt, ist auch good to know. Vielen Dank fürs Mutmachen!
15.08.2022, 22:18
Ich kann nur abraten. Das Ganze ist, was die späteren Arbeitsumstände bei der Justiz betrifft, weder vorhersehbar noch planbar. Du weisst nicht, ob Du zu einem Land- oder Amtsgericht, zu einem Fachgericht oder zur Staatsanwaltschaft kommst. Du weisst nicht, wie die Geschäftsverteilung für Dich aussieht. Schöne Dezernate haben die, die lange da sind. Üblich ist, mit Proberichtern das nächste Loch zu stopfen. Aufgeräumte Dezernate für Proberichter, die vier Tage Homeoffice bei nur einem Sitzungstag in der Woche zulassen würden, wären mir so nicht bekannt. Dass Dir hier einige ihre tollen beruflichen Umstände schildern, lässt keinen Rückschluss darauf zu, wie es bei Dir sein wird.
Du hast, was die speziellen Bedürfnisse Deiner familiären Situation angeht, derzeit optimale Umstände. Bleib dort, wo Du bist. Lass Dich dort lebenszeiternennen. Freu Dich über das, was Du jetzt tust. Und wenn Du Dich in 5 oder 10 Jahren als erfahrene Verwaltungsbeamtin profiliert hast und Deine Behörde oft in Verwaltungsstreitverfahren vertreten hast, dann würde ich meine Fühler vorsichtig in Richtung VG ausstrecken und einen Wechsel (im selben Bundesland) vorbereiten.
Just my 2 cents.
Du hast, was die speziellen Bedürfnisse Deiner familiären Situation angeht, derzeit optimale Umstände. Bleib dort, wo Du bist. Lass Dich dort lebenszeiternennen. Freu Dich über das, was Du jetzt tust. Und wenn Du Dich in 5 oder 10 Jahren als erfahrene Verwaltungsbeamtin profiliert hast und Deine Behörde oft in Verwaltungsstreitverfahren vertreten hast, dann würde ich meine Fühler vorsichtig in Richtung VG ausstrecken und einen Wechsel (im selben Bundesland) vorbereiten.
Just my 2 cents.
16.08.2022, 17:34
(15.08.2022, 22:18)LetItBe schrieb: Ich kann nur abraten. Das Ganze ist, was die späteren Arbeitsumstände bei der Justiz betrifft, weder vorhersehbar noch planbar. Du weisst nicht, ob Du zu einem Land- oder Amtsgericht, zu einem Fachgericht oder zur Staatsanwaltschaft kommst. Du weisst nicht, wie die Geschäftsverteilung für Dich aussieht. Schöne Dezernate haben die, die lange da sind. Üblich ist, mit Proberichtern das nächste Loch zu stopfen. Aufgeräumte Dezernate für Proberichter, die vier Tage Homeoffice bei nur einem Sitzungstag in der Woche zulassen würden, wären mir so nicht bekannt. Dass Dir hier einige ihre tollen beruflichen Umstände schildern, lässt keinen Rückschluss darauf zu, wie es bei Dir sein wird.
Du hast, was die speziellen Bedürfnisse Deiner familiären Situation angeht, derzeit optimale Umstände. Bleib dort, wo Du bist. Lass Dich dort lebenszeiternennen. Freu Dich über das, was Du jetzt tust. Und wenn Du Dich in 5 oder 10 Jahren als erfahrene Verwaltungsbeamtin profiliert hast und Deine Behörde oft in Verwaltungsstreitverfahren vertreten hast, dann würde ich meine Fühler vorsichtig in Richtung VG ausstrecken und einen Wechsel (im selben Bundesland) vorbereiten.
Just my 2 cents.
Stimmt. Insbesondere der Satz: Schöne Dezernate haben die, die schon lange da sind. Mit Assessoren werden die Löcher gestopft.
16.08.2022, 17:43
(15.08.2022, 22:18)LetItBe schrieb: Ich kann nur abraten. Das Ganze ist, was die späteren Arbeitsumstände bei der Justiz betrifft, weder vorhersehbar noch planbar. Du weisst nicht, ob Du zu einem Land- oder Amtsgericht, zu einem Fachgericht oder zur Staatsanwaltschaft kommst. Du weisst nicht, wie die Geschäftsverteilung für Dich aussieht. Schöne Dezernate haben die, die lange da sind. Üblich ist, mit Proberichtern das nächste Loch zu stopfen. Aufgeräumte Dezernate für Proberichter, die vier Tage Homeoffice bei nur einem Sitzungstag in der Woche zulassen würden, wären mir so nicht bekannt. Dass Dir hier einige ihre tollen beruflichen Umstände schildern, lässt keinen Rückschluss darauf zu, wie es bei Dir sein wird.
Du hast, was die speziellen Bedürfnisse Deiner familiären Situation angeht, derzeit optimale Umstände. Bleib dort, wo Du bist. Lass Dich dort lebenszeiternennen. Freu Dich über das, was Du jetzt tust. Und wenn Du Dich in 5 oder 10 Jahren als erfahrene Verwaltungsbeamtin profiliert hast und Deine Behörde oft in Verwaltungsstreitverfahren vertreten hast, dann würde ich meine Fühler vorsichtig in Richtung VG ausstrecken und einen Wechsel (im selben Bundesland) vorbereiten.
Just my 2 cents.
Würde ich genauso machen. Nach der Lebenszeiternennung würde man ne realistische Chance als Richter kraft Auftrags haben. Wenns dann gefällt, bleibt man Richter und bekommt dort irgendwann die Lebenszeiternennung. Wenns nicht gefällt, ist man weiter Beamter, lässt die Richter Richter sein und macht wieder den ursprünglichen Job.
16.08.2022, 18:06
Wie willst du mit dem Justiz-Gehalt eigentlich eine Familie ernähren? Ich würde es ganz lassen und einfach war arbeiten…
16.08.2022, 18:18
(16.08.2022, 18:06)Juramaus schrieb: Wie willst du mit dem Justiz-Gehalt eigentlich eine Familie ernähren? Ich würde es ganz lassen und einfach war arbeiten…
Mit A13 gibts doch weniger.. Ich sehe aber das Problem: planbare 41h-Woche und der Partner kann locker 50% arbeiten. Abends bis um 19.30 im Gericht und es ist schon wesentlich schwieriger.
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
16.08.2022, 18:22
Bevor ich das mache, würde ich einen anderen Beruf wählen. Denn dann ist es auch schon egal…
16.08.2022, 18:55
@Juramaus: Und jetzt sind wir alle gespannt, welchen juristischen Beruf Du vorschlägst, bei dem man in dieser besonderen familiären Konstellation mit 4 Homeoffice-Tagen in Vollzeit arbeiten und genügend Geld verdienen kann, um die Familie zu ernähren (kann man ja mit A13 nicht, kann niemand in dieser Besoldungsgruppe, ging noch nie).
16.08.2022, 22:05
(16.08.2022, 18:18)HerrKules schrieb:(16.08.2022, 18:06)Juramaus schrieb: Wie willst du mit dem Justiz-Gehalt eigentlich eine Familie ernähren? Ich würde es ganz lassen und einfach war arbeiten…
Mit A13 gibts doch weniger.. Ich sehe aber das Problem: planbare 41h-Woche und der Partner kann locker 50% arbeiten. Abends bis um 19.30 im Gericht und es ist schon wesentlich schwieriger.
Off topic, aber in NRW ist A13 erstmal höher als R1 ;)
17.08.2022, 07:01
(16.08.2022, 18:06)Juramaus schrieb: Wie willst du mit dem Justiz-Gehalt eigentlich eine Familie ernähren? Ich würde es ganz lassen und einfach war arbeiten…
Das ist getrollt, oder? Zahlreiche mir bekannte Kollegen tun es, ich eingeschlossen, und viele mit drei Kindern, Stichwort Familienzuschlag. Oder habe ich die Ironie nicht verstanden?