31.05.2021, 16:48
(31.05.2021, 16:29)Gast schrieb:(31.05.2021, 16:21)Gast schrieb:(31.05.2021, 16:18)TrippleGast schrieb:(30.05.2021, 22:28)Gast schrieb:(28.05.2021, 08:41)Gast schrieb: Mich interessiert insbesondere auch die Arbeitsbelastung und der Stress.
Ich würde ja gerade auch aus der Kanzlei wechseln, weil ich mir eine bessere Work-Life-Balance davon verspreche. Wenn ich hier Geschichten lese, dass die Tätigkeit im (Bundes-)Ministerium so stressig sei und dass man seinen Urlaub nicht nehmen könne, zweifle ich daran, ob dieser Schritt insoweit Sinn macht.
Dann lieber doch zur Stadt München und auf die Ministerialzulage pfeifen und eine ruhige Kugel schieben
Vielen Dank erst mal für eure Antworten. Könnt ihr hierzu auch noch etwas sagen?
Würdet ihr wieder ins Ministerium gehen?
Ich würde nicht mehr ans Ministerium gehen. Nach dem Referendariat habe ich zuerst in einer Großkanzlei gearbeitet und bin dann der Familie zuliebe in die Verwaltung gewechselt. Da ich mich in der Verwaltung "wohl ganz gut anstelle", konnte ich zügig in "bessere" Referate wechseln, die dann wiederum mit einer höheren Arbeitsbelastung einhergehen. Dadurch rückt die attraktive B-Besoldung zwar in Sichtweite, aber wenn ich mich mit meinen Kumpels (Großkanzlei, Beratung, ...) vergleiche (ich weiß, sollte man nicht tun...), dann ist der Verdienst nach wie vor ein Witz (v. a. für Münchener Verhältnisse). Ich will hier jetzt auch keine "Work-Life-Balance"-Grundsatzdiskussion neu beleben, aber dafür, dass in der Kanzlei dann statt von 9 bis 18/19 Uhr regelmäßig von 9 bis 19/20 Uhr (zumindest Tier 2) gearbeitet wird, finde ich die Gehaltsdifferenz zwischen der Verwaltung (inkl. Ministerialzulage) und der Großkanzlei zu krass. Gespräche mit Kollegen zeigen mir, dass ich auch nicht der Einzige bin, der daran zu knabbern hat. Wem Geld aber nicht so wichtig ist, der wird in der Verwaltung sicherlich nicht schlecht aufgehoben sein. Rein inhaltlich finde ich die Tätigkeit nach wie vor interessant und teils auch spannend.
Naja, du hast halt dann entsprechend mehr Urlaubstage oder nicht?
30 Urlaubstage plus Gleittage (sprich, Überstunden können abgefeiert werden...). Also ja, paar Tage mehr frei werden es schon sein, aber es ist halt Typsache, ob man v.a. schon in jungen Jahren schon so viel chillen oder ob man nicht bisschen Gas geben will. Derjenige, der einen anspruchsvollen Job mit ausreichend Zeit für Familie, Freunde und Hobbys haben will, der ist in einem Ministerium sicherlich gut aufgehoben, wenn ihm Geld nicht so wichtig ist.
Da finde ich die Aussagen etwas widersprüchlich. Die einen sagen, es sei so stressig, du jetzt, man chille nur und würde kein Gas geben...
31.05.2021, 17:00
(31.05.2021, 16:48)Gast schrieb:(31.05.2021, 16:29)Gast schrieb:(31.05.2021, 16:21)Gast schrieb:(31.05.2021, 16:18)TrippleGast schrieb:(30.05.2021, 22:28)Gast schrieb: Vielen Dank erst mal für eure Antworten. Könnt ihr hierzu auch noch etwas sagen?
Würdet ihr wieder ins Ministerium gehen?
Ich würde nicht mehr ans Ministerium gehen. Nach dem Referendariat habe ich zuerst in einer Großkanzlei gearbeitet und bin dann der Familie zuliebe in die Verwaltung gewechselt. Da ich mich in der Verwaltung "wohl ganz gut anstelle", konnte ich zügig in "bessere" Referate wechseln, die dann wiederum mit einer höheren Arbeitsbelastung einhergehen. Dadurch rückt die attraktive B-Besoldung zwar in Sichtweite, aber wenn ich mich mit meinen Kumpels (Großkanzlei, Beratung, ...) vergleiche (ich weiß, sollte man nicht tun...), dann ist der Verdienst nach wie vor ein Witz (v. a. für Münchener Verhältnisse). Ich will hier jetzt auch keine "Work-Life-Balance"-Grundsatzdiskussion neu beleben, aber dafür, dass in der Kanzlei dann statt von 9 bis 18/19 Uhr regelmäßig von 9 bis 19/20 Uhr (zumindest Tier 2) gearbeitet wird, finde ich die Gehaltsdifferenz zwischen der Verwaltung (inkl. Ministerialzulage) und der Großkanzlei zu krass. Gespräche mit Kollegen zeigen mir, dass ich auch nicht der Einzige bin, der daran zu knabbern hat. Wem Geld aber nicht so wichtig ist, der wird in der Verwaltung sicherlich nicht schlecht aufgehoben sein. Rein inhaltlich finde ich die Tätigkeit nach wie vor interessant und teils auch spannend.
Naja, du hast halt dann entsprechend mehr Urlaubstage oder nicht?
30 Urlaubstage plus Gleittage (sprich, Überstunden können abgefeiert werden...). Also ja, paar Tage mehr frei werden es schon sein, aber es ist halt Typsache, ob man v.a. schon in jungen Jahren schon so viel chillen oder ob man nicht bisschen Gas geben will. Derjenige, der einen anspruchsvollen Job mit ausreichend Zeit für Familie, Freunde und Hobbys haben will, der ist in einem Ministerium sicherlich gut aufgehoben, wenn ihm Geld nicht so wichtig ist.
Da finde ich die Aussagen etwas widersprüchlich. Die einen sagen, es sei so stressig, du jetzt, man chille nur und würde kein Gas geben...
Klarstellend: in den Stabsstellen wird definitiv gearbeitet, da chillt niemand. Aber die Stabsstellen machen vielleicht - ins Blaue geschätzt - 5 bis 10% der Stellen aus. Und "stressig" ist auch relativ. Wenn jemand sein ganzes Leben lang Verwaltungsbeamter gewesen ist, dann sind 3 Vorgänge an einem Tag oft schon "stressig". Wenn Du vorher in einer Großkanzlei gearbeitet hast, dann wirst Du über den ministerialen Stress nur schmunzeln können. Und es sind auch nur meine Erfahrungen. Andere dürfen das freilich auch anders beurteilen.
31.05.2021, 20:25
Du hast doch aber Gleitzeit? Ob man bis 17 oder 20 Uhr arbeitet, ist damit doch mehr oder weniger egal? Im Gegensatz zur GK, wo man zwar bis 20 Uhr macht, aber dafür keinen (Zeit-)Ausgleich kriegt.
31.05.2021, 22:37
Die Arbeit in einem Ministerium in Stunden:
: insert coffee here instead of beer:
: insert coffee here instead of beer:
01.06.2021, 11:39
Kann jemand konkret was zum StMUV sagen?
06.06.2021, 08:52
Zwei Fragen hierzu:
- Wie plant ihr ein Überleben und eine Familienversorgung/Hauskauf in/um München mit A13-A15?
- Stadt München oder Ministerium? Wofür habt ihr euch entschieden und weshalb?
- Wie plant ihr ein Überleben und eine Familienversorgung/Hauskauf in/um München mit A13-A15?
- Stadt München oder Ministerium? Wofür habt ihr euch entschieden und weshalb?
06.06.2021, 10:16
06.06.2021, 12:38
(06.06.2021, 08:52)Gast schrieb: Zwei Fragen hierzu:
- Wie plant ihr ein Überleben und eine Familienversorgung/Hauskauf in/um München mit A13-A15?
- Stadt München oder Ministerium? Wofür habt ihr euch entschieden und weshalb?
1. Mir ist kommuniziert worden, dass A16 durch die Tätigkeit im Ministerium so gut wie sicher ist; für Leistungsträger ist sogar die B-Besoldung realistisch. Mit A16 bzw. B2/3 sollte man selbst in München überleben können, aber mit dem Hauskauf wird es tatsächlich schwierig.
2. Die Hauptgründe für´s Ministerium waren das grds. spannende Aufgabenfeld und vielversprechende Entwicklungs- bzw. "Exit"-Möglichkeiten bei moderater Arbeitsauslastung. LHM hatte ich nie in Erwägung gezogen.
06.06.2021, 12:42
(06.06.2021, 10:16)Gast schrieb:(31.05.2021, 22:37)Gast schrieb: Die Arbeit in einem Ministerium in Stunden:
: insert coffee here instead of beer:
Ist das nicht langweilig?
Mit der Zeit wird es mehr als langweilig; wer seine Karriere nicht selbst in die Hand nimmt, der wird Berufs-Kaffeetrinker. Allerdings ist das kein ministerielles Schicksal, sondern "choice". Wer mehr erreichen will, der kann das auch im Ministerium.
06.06.2021, 15:46
(06.06.2021, 12:38)TrippleGast schrieb:(06.06.2021, 08:52)Gast schrieb: Zwei Fragen hierzu:
- Wie plant ihr ein Überleben und eine Familienversorgung/Hauskauf in/um München mit A13-A15?
- Stadt München oder Ministerium? Wofür habt ihr euch entschieden und weshalb?
1. Mir ist kommuniziert worden, dass A16 durch die Tätigkeit im Ministerium so gut wie sicher ist; für Leistungsträger ist sogar die B-Besoldung realistisch. Mit A16 bzw. B2/3 sollte man selbst in München überleben können, aber mit dem Hauskauf wird es tatsächlich schwierig.
2. Die Hauptgründe für´s Ministerium waren das grds. spannende Aufgabenfeld und vielversprechende Entwicklungs- bzw. "Exit"-Möglichkeiten bei moderater Arbeitsauslastung. LHM hatte ich nie in Erwägung gezogen.
Joa, passt schon, wobei man fairerweise sagen muss: Ab A16 bzw. B-Besoldung kann man die Überstunden, die notwendigerweise anfallen, nicht mehr wirklich abfeiern. Dafür gibt es dann besondere Überstundenkonten, und wenn man vor dem Pensionsalter steht, kriegt man die angesammelten Überstunden wieder und kann faktisch einige Wochen/Monate früher aufhören (es verfällt also nichts) - aber ab A16 ist vorbei mit 40h/Woche. Ganz egal, wie schnell man arbeitet - die Überstunden fallen dadurch an, dass ein Großteil der eigenen Arbeit aus festen periodischen Besprechungen besteht.
Das ist übrigens auch das Tückische an den Ministerien im Süden: Ja, man kommt vergleichsweise easy auf A16 - aber dauerhaft auf A13 bis A15 bleiben zu wollen, da muss man aber echt ein dickes Fell haben. Weil erwartet wird, dass man den nächsten Schritt macht, im Ministerium, im nachgeordneten Bereich, bei Gericht etc. - und wer das nicht will und da kategorisch mauert, den schiebt man dann wirklich in die Drecksreferate.
Das ist ein Vorteil der LHM: Wer da dauerhaft nicht über A14 hinaus will, der muss das auch nicht, und man kann faktisch ewig auf seinem Posten kleben. Und in vielen Referaten der LHM wird man zwar für 40h/Woche bezahlt, man muss (und kann...) aber nichtmal annähernd wirklich so viel arbeiten. Die Verwaltung bläht sich da immer weiter auf, die Aufgaben nehmen aber nicht zu, dazu wird sehr viel rausgegeben, Juristen sind da oft nur noch Projektmanager. Wer lieber eine ruhige Kugel schieben will, dem würde ich definitiv zur LHM raten.
Hauskauf in München ohne hohes Eigenkapital kann man natürlich in beiden Fällen knicken.