07.04.2021, 16:55
(07.04.2021, 14:32)Gast schrieb: Moin,
ich lese hier schon eine Weile fleißig mit, aber irgendwie frustriert es mehr als zu helfen.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Antworten oft unhöflich ausfallen und es am Ende jedes Titels nur darum geht, wer warum ein VB hat oder am meisten verdient scheinen die meisten nicht wirklich zufrieden zu sein?
Die Arbeit als Richter oder Staatsanwalt dürfte in den ersten Jahren ermüdend sein. Kaum Feedback, relativ viel Einsamkeit und am Ende des Tages ein riesiger Aktenberg, der bleibt.
Das nennt man dann richterliche Freiheit.
Die Arbeit in einer (Groß)kanzlei dürfte spannend und prestigeträchtig sein, aber meistens fragen die Leute hier doch auch nur nach den Arbeitszeiten. Für kein Geld der Welt möchte ich jeden Tag 12-14 Stunden außer Haus sein, da könnte mir die Arbeit noch so viel Spaß machen.
FWW-Anwalt werden für -wenn man den Nachrichten hier Glauben schenken mag- 40.000€ im Jahr? Und dazu dann gezwungen werden zu arbeiten, wenn man krank ist?
Oder in die Verwaltung? Aber was ist mit den festgefahrenen hierarchischen Strukturen, von denen alle sprechen? Was ist mit der faulen Mentalität, von der man hört? Den nicht vorhandenen Perspektiven? Davon mal abgesehen, dass Kommunalrecht oder Straßenverkehrsrecht auch nicht was für jedermann ist.
Und was bleibt dann noch? Unternehmensjurist. 40-Stunden und ein moderates Gehalt, klar. Aber mehr kann ich mir darunter auch nicht vorstellen außer haufenweise langweilige Mustervertrags"erstellung". Und wenn es dann mal spannend wird, wird der ganze Krempel an eine Kanzlei von außen abgegeben.
Klar, alles provokant formuliert, aber das kann irgendwie doch auch nicht die Erfüllung sein? Seid ihr glücklich in eurem Job? Und wenn ja, warum?
Ich war noch nie ein Fan von der Behauptung, Arbeit gehört zu einem erfüllten Leben dazu. Arbeit ist ein Tausch Lebenszeit gegen Geld und letzteres braucht man nunmal in einer monetären Gesellschaft. Der eine Job gibt mehr Geld, der andere verlangt mehr Zeit.
Braucht mir niemand erzählen, dass er mit 100 Mille auffer Bank freiwilig GK/KK/Sonstwas-Knecht sich gibt, da lassen sich andere Dinge finden, die Sinn stiften.
Im übrigen teilweise überspitzter Beitrag, klar, aber viel wahres dran... jeder Job hat pro/contra.
07.04.2021, 17:37
(07.04.2021, 16:34)Gast schrieb: Als Berufsanfänger 40000 brutto ist viel Geld. Das ist mehr als viele andere am Anfang ihres Arbeitslebens bekommen und viel wichtiger ist, dass sich dieses Gehalt innerhalb weniger Jahre auf 60000 oder mehr steigert.
Das Problem sind die völlig abgehobenen Erwartungshaltungen, weil man ja eine ach so furchtbare Ausbildung durchstanden hat, die einen leider trotzdem kaum auf den Berufsalltag vorbereitet.
Ein guter Freund fing als Architekt für 2000 brutto an und ist nach ca. 8 Jahren bei rund 80000 im Jahr angekommen.
40.000 Euro brutto sind bei so einer ewig langen und anspruchsvollen Ausbildung nicht viel Geld. Leute, lügt euch nicht in die Tasche, wenn ihr dafür als Anwalt arbeitet habt ihr vieles falsch gemacht. Dann lieber eine kaufmännische Ausbildung, vor dem 20. Geburtstag anfangen Geld zu verdienen und gut ist es.
07.04.2021, 18:11
(07.04.2021, 16:34)Gast schrieb: Als Berufsanfänger 40000 brutto ist viel Geld. Das ist mehr als viele andere am Anfang ihres Arbeitslebens bekommen und viel wichtiger ist, dass sich dieses Gehalt innerhalb weniger Jahre auf 60000 oder mehr steigert.
Das Problem sind die völlig abgehobenen Erwartungshaltungen, weil man ja eine ach so furchtbare Ausbildung durchstanden hat, die einen leider trotzdem kaum auf den Berufsalltag vorbereitet.
Ein guter Freund fing als Architekt für 2000 brutto an und ist nach ca. 8 Jahren bei rund 80000 im Jahr angekommen.
40.000 brutto mit 2 Staatsexamen gut? ?? Ach du heilige Scheiße!! Leute haben echt keine Ahnung, was man in anderen Branchen mit deutlich weniger Aufwand als Jurastudium verdient. Mach ne Putzfirma auf und du verdienst 40.000 im Jahr.
07.04.2021, 18:20
(07.04.2021, 18:11)Gast schrieb:(07.04.2021, 16:34)Gast schrieb: Als Berufsanfänger 40000 brutto ist viel Geld. Das ist mehr als viele andere am Anfang ihres Arbeitslebens bekommen und viel wichtiger ist, dass sich dieses Gehalt innerhalb weniger Jahre auf 60000 oder mehr steigert.
Das Problem sind die völlig abgehobenen Erwartungshaltungen, weil man ja eine ach so furchtbare Ausbildung durchstanden hat, die einen leider trotzdem kaum auf den Berufsalltag vorbereitet.
Ein guter Freund fing als Architekt für 2000 brutto an und ist nach ca. 8 Jahren bei rund 80000 im Jahr angekommen.
40.000 brutto mit 2 Staatsexamen gut? ?? Ach du heilige Scheiße!! Leute haben echt keine Ahnung, was man in anderen Branchen mit deutlich weniger Aufwand als Jurastudium verdient. Mach ne Putzfirma auf und du verdienst 40.000 im Jahr.
Kinder, nicht schon wieder Warum muss jeder Beitrag so verlaufen?
Die Frage war: seid ihr glücklich in eurem Job? Und nicht "wer verdient am meisten" oder "wer lässt sich ausbeuten"?
07.04.2021, 19:23
Herrgott, man muss sich halt einen Bereich suchen, der einem Spaß macht. Wer im für sich persönlich falschen Bereich hockt, wird immer etwas zu motzen finden.
Ich kenne überall glückliche Juristen. Glückliche Richter, glückliche Einzelanwälte, glückliche Anwälte in GKs und Boutiquen und glückliche Unternehmensjuristen.
Natürlich gibt es auch unglückliche Gestalten. Pack einen StA-Typen in die GK und er motzt rum, pack einen GK-Typen in die Verwaltung und er motzt auch rum...
Ich kenne überall glückliche Juristen. Glückliche Richter, glückliche Einzelanwälte, glückliche Anwälte in GKs und Boutiquen und glückliche Unternehmensjuristen.
Natürlich gibt es auch unglückliche Gestalten. Pack einen StA-Typen in die GK und er motzt rum, pack einen GK-Typen in die Verwaltung und er motzt auch rum...
07.04.2021, 23:09
(07.04.2021, 17:37)Gast schrieb:(07.04.2021, 16:34)Gast schrieb: Als Berufsanfänger 40000 brutto ist viel Geld. Das ist mehr als viele andere am Anfang ihres Arbeitslebens bekommen und viel wichtiger ist, dass sich dieses Gehalt innerhalb weniger Jahre auf 60000 oder mehr steigert.
Das Problem sind die völlig abgehobenen Erwartungshaltungen, weil man ja eine ach so furchtbare Ausbildung durchstanden hat, die einen leider trotzdem kaum auf den Berufsalltag vorbereitet.
Ein guter Freund fing als Architekt für 2000 brutto an und ist nach ca. 8 Jahren bei rund 80000 im Jahr angekommen.
40.000 Euro brutto sind bei so einer ewig langen und anspruchsvollen Ausbildung nicht viel Geld. Leute, lügt euch nicht in die Tasche, wenn ihr dafür als Anwalt arbeitet habt ihr vieles falsch gemacht. Dann lieber eine kaufmännische Ausbildung, vor dem 20. Geburtstag anfangen Geld zu verdienen und gut ist es.
schade, dass du nicht langfristig denken kannst
07.04.2021, 23:09
(07.04.2021, 18:11)Gast schrieb:(07.04.2021, 16:34)Gast schrieb: Als Berufsanfänger 40000 brutto ist viel Geld. Das ist mehr als viele andere am Anfang ihres Arbeitslebens bekommen und viel wichtiger ist, dass sich dieses Gehalt innerhalb weniger Jahre auf 60000 oder mehr steigert.
Das Problem sind die völlig abgehobenen Erwartungshaltungen, weil man ja eine ach so furchtbare Ausbildung durchstanden hat, die einen leider trotzdem kaum auf den Berufsalltag vorbereitet.
Ein guter Freund fing als Architekt für 2000 brutto an und ist nach ca. 8 Jahren bei rund 80000 im Jahr angekommen.
40.000 brutto mit 2 Staatsexamen gut? ?? Ach du heilige Scheiße!! Leute haben echt keine Ahnung, was man in anderen Branchen mit deutlich weniger Aufwand als Jurastudium verdient. Mach ne Putzfirma auf und du verdienst 40.000 im Jahr.
dann mach doch
07.04.2021, 23:31
Bin Notarassessor und echt glücklich mit dem Job
07.04.2021, 23:58
(07.04.2021, 14:32)Gast schrieb: Moin,
ich lese hier schon eine Weile fleißig mit, aber irgendwie frustriert es mehr als zu helfen.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Antworten oft unhöflich ausfallen und es am Ende jedes Titels nur darum geht, wer warum ein VB hat oder am meisten verdient scheinen die meisten nicht wirklich zufrieden zu sein?
Die Arbeit als Richter oder Staatsanwalt dürfte in den ersten Jahren ermüdend sein. Kaum Feedback, relativ viel Einsamkeit und am Ende des Tages ein riesiger Aktenberg, der bleibt.
Das nennt man dann richterliche Freiheit.
Die Arbeit in einer (Groß)kanzlei dürfte spannend und prestigeträchtig sein, aber meistens fragen die Leute hier doch auch nur nach den Arbeitszeiten. Für kein Geld der Welt möchte ich jeden Tag 12-14 Stunden außer Haus sein, da könnte mir die Arbeit noch so viel Spaß machen.
FWW-Anwalt werden für -wenn man den Nachrichten hier Glauben schenken mag- 40.000€ im Jahr? Und dazu dann gezwungen werden zu arbeiten, wenn man krank ist?
Oder in die Verwaltung? Aber was ist mit den festgefahrenen hierarchischen Strukturen, von denen alle sprechen? Was ist mit der faulen Mentalität, von der man hört? Den nicht vorhandenen Perspektiven? Davon mal abgesehen, dass Kommunalrecht oder Straßenverkehrsrecht auch nicht was für jedermann ist.
Und was bleibt dann noch? Unternehmensjurist. 40-Stunden und ein moderates Gehalt, klar. Aber mehr kann ich mir darunter auch nicht vorstellen außer haufenweise langweilige Mustervertrags"erstellung". Und wenn es dann mal spannend wird, wird der ganze Krempel an eine Kanzlei von außen abgegeben.
Klar, alles provokant formuliert, aber das kann irgendwie doch auch nicht die Erfüllung sein? Seid ihr glücklich in eurem Job? Und wenn ja, warum?
das gleiche denke ich seit monaten und überlege was außerjuristisches zu machen....nur was? das muss ich herausfinden.
08.04.2021, 00:54
(07.04.2021, 23:58)Staatsanodergewalt schrieb:(07.04.2021, 14:32)Gast schrieb: Moin,
ich lese hier schon eine Weile fleißig mit, aber irgendwie frustriert es mehr als zu helfen.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Antworten oft unhöflich ausfallen und es am Ende jedes Titels nur darum geht, wer warum ein VB hat oder am meisten verdient scheinen die meisten nicht wirklich zufrieden zu sein?
Die Arbeit als Richter oder Staatsanwalt dürfte in den ersten Jahren ermüdend sein. Kaum Feedback, relativ viel Einsamkeit und am Ende des Tages ein riesiger Aktenberg, der bleibt.
Das nennt man dann richterliche Freiheit.
Die Arbeit in einer (Groß)kanzlei dürfte spannend und prestigeträchtig sein, aber meistens fragen die Leute hier doch auch nur nach den Arbeitszeiten. Für kein Geld der Welt möchte ich jeden Tag 12-14 Stunden außer Haus sein, da könnte mir die Arbeit noch so viel Spaß machen.
FWW-Anwalt werden für -wenn man den Nachrichten hier Glauben schenken mag- 40.000€ im Jahr? Und dazu dann gezwungen werden zu arbeiten, wenn man krank ist?
Oder in die Verwaltung? Aber was ist mit den festgefahrenen hierarchischen Strukturen, von denen alle sprechen? Was ist mit der faulen Mentalität, von der man hört? Den nicht vorhandenen Perspektiven? Davon mal abgesehen, dass Kommunalrecht oder Straßenverkehrsrecht auch nicht was für jedermann ist.
Und was bleibt dann noch? Unternehmensjurist. 40-Stunden und ein moderates Gehalt, klar. Aber mehr kann ich mir darunter auch nicht vorstellen außer haufenweise langweilige Mustervertrags"erstellung". Und wenn es dann mal spannend wird, wird der ganze Krempel an eine Kanzlei von außen abgegeben.
Klar, alles provokant formuliert, aber das kann irgendwie doch auch nicht die Erfüllung sein? Seid ihr glücklich in eurem Job? Und wenn ja, warum?
das gleiche denke ich seit monaten und überlege was außerjuristisches zu machen....nur was? das muss ich herausfinden.
Das wird schwer, ausser du gehörst zu den wenigen Glücklichen, die „ihr Hobby zum Beruf machen“. In meinem Freundeskreis jammern die jungen BAs so ziemlich jeder Sparte spätestens nach drei Bierchen, junge Lehrer genauso wie Consultants, junge Ärzte in Anstellung berichten von bei uns oft über KKs geschilderte Zustände... usw. Und der Pilot, der hats grad auch echt nicht so easy. Einer jedoch, der scheint hundertpro happy ohne Probleme. Der arbeitet aber als RA im absoluten Interessensrechtsgebiet quasi zum Spaß und sucht Mandanten aus, geerbte Mietwohnungen sei Dank.
Am ehesten helfen realistische Erwartungen und das Bewusstsein, dass das Gras immer beim Nachbarn grüner scheint. Und: rechtzeitig Arschlochallüren im Job selbstbewusst entgegentreten, egal ob mit 4, oder 16 Punkten. Und, soviel socialism muss sein: bessere Vernetzung unter Juristen wäre auch was, im Sinne Interessensvertretung gegenüber AG, aber auch gegenüber der Politik.
Jobs außerhalb von RA und Justiz gibts genug: wechsel ins Consulting oder Management eines Unternehmens, Journalist, Politik, Verbände, internat. Organisationen. Mal mehr noch mit Jura, mal garnixmehr mit Jura. Aber as said, alles hat pro/contra.