20.04.2019, 18:44
Gerade hinsichtlich der Bezahlung, die man in der Gesamtheit zu betrachten hat, hat Susanne recht. Der Gast oben hat ganz offensichtlich überhaupt keine Ahnung und stellt pauschal irgendeine Milchmädchenrechnung in den Raum, die hinten und vorne nichts mit der Realität zu tun hat.
21.04.2019, 15:34
(20.04.2019, 18:44)GastBerlin schrieb: Gerade hinsichtlich der Bezahlung, die man in der Gesamtheit zu betrachten hat, hat Susanne recht. Der Gast oben hat ganz offensichtlich überhaupt keine Ahnung und stellt pauschal irgendeine Milchmädchenrechnung in den Raum, die hinten und vorne nichts mit der Realität zu tun hat.
Volle Zustimmung auch von mir!
21.04.2019, 17:20
(20.04.2019, 18:35)Gast schrieb:(20.04.2019, 17:53)Gast schrieb: Ich kann jedem empfehlen vor dem Wechsel in die Justiz einige Monate als Associate in einer GK zu arbeiten. Dann weiss man die Vorzüge als Proberichter später richtig einzuordnen.
Danke. Hab ich. War auch nicht schön. Ich mag meinen Job auch und das Stresslevel ist ein anderes. Trotzdem möchte ich dich bitten nicht so zu tun, als würde man sich als Proberichter einen faulen Lenz machen. Das ist nicht so. Ich empfehle dir mal, für drei Wochen mein abgesoffenes Dezernat zu übernehmen und dann unterhalten wir uns weiter.
Ja, der Job hat Vorzüge - aber bitte die Nachteile auch nicht kleinreden, vor allem, wenn man selbst keine Ahnung zu haben scheint.
Was mich an solchen Schilderungen immer stört ist die Denke, eine 40std Woche sei "sich einen faulen Lenz machen". Wenn man als Richter netto 40std die Woche arbeitet, ist das meiner Meinung nach nicht ohne. Eine viel längere Konzentrationsphase habe ich ich ehrlich gesagt auch nicht.
Ich war auch lange Jahre in einer GK und habe dort auch mal phasenweise 60std gearbeitet. Diese Phasen waren aber von viel Leerlauf und Warterei geprägt (und auch von zum Teil sehr trivialer Arbeit).
70 std die Woche, also 7 Tage die Woche 10std am Tag netto (!) Arbeit grenzt an Folter. Weder in der GK (Laden aus der ersten Reihe), noch bei Gericht hatte ich dauerhaft auch nur annähernd solche Arbeitszeiten gehabt noch bei anderen erlebt. Wäre für mich auch ein sofortiger Kündigungsgrund.
21.04.2019, 19:45
(21.04.2019, 17:20)Judge schrieb:(20.04.2019, 18:35)Gast schrieb:(20.04.2019, 17:53)Gast schrieb: Ich kann jedem empfehlen vor dem Wechsel in die Justiz einige Monate als Associate in einer GK zu arbeiten. Dann weiss man die Vorzüge als Proberichter später richtig einzuordnen.
Danke. Hab ich. War auch nicht schön. Ich mag meinen Job auch und das Stresslevel ist ein anderes. Trotzdem möchte ich dich bitten nicht so zu tun, als würde man sich als Proberichter einen faulen Lenz machen. Das ist nicht so. Ich empfehle dir mal, für drei Wochen mein abgesoffenes Dezernat zu übernehmen und dann unterhalten wir uns weiter.
Ja, der Job hat Vorzüge - aber bitte die Nachteile auch nicht kleinreden, vor allem, wenn man selbst keine Ahnung zu haben scheint.
Was mich an solchen Schilderungen immer stört ist die Denke, eine 40std Woche sei "sich einen faulen Lenz machen". Wenn man als Richter netto 40std die Woche arbeitet, ist das meiner Meinung nach nicht ohne. Eine viel längere Konzentrationsphase habe ich ich ehrlich gesagt auch nicht.
Das ist mal ein sehr sinnvoller Beitrag. Die Verträge lauten regelmäßig auf 40h. Das ist die geschuldete u. vereinbarte Leistung. Und nur weil die Arbeitsgerichte bei einem extrem hohen Gehalt davon ausgehen, dass Überstunden nicht noch separat vergütet werden, heißt das nicht, dass eine 50-70h vereinbart und geschuldet ist. Das Arbeitszeit gilt nämlich auch in GK, auch wenn das anscheinend die ganzen "stolzen" GKler nicht wissen, d.h. sich wohl nie jemand darauf beruft, so dass diese in der Praxis quasi völlig außerhalb jedes rechtlichen Rahmens handeln. Ich weiß mir, dass ich entsprechend die Behörden informiere, wenn es mir mit meinem AG zu dumm wird. Was dabei rauskommt, müsste man abwarten, aber es schafft zumindest erstmal unerwünschten Aufwand;)
Du hast mit Deinem Argument bzgl. Konzentration und Output bei übermäßiger Arbeit völlig recht. Die Tatsache, dass man das in der GK völlig ignoriert, spricht im Übrigen auch nicht für die "überragende Intelligenz" vieler Prädikatsjuristen. Abgesehen davon kommt man - je nach Rechtsbereich und Standort- inzwischen auch ohne zwei VB in einer GK unter.
Bei der Justiz ist das schon etwas schwieriger. Abgesehen vom deutlich geringeren Gehalt als in GK, dem man dort vielleicht noch eine Entschädigungsfunktion zuschreiben kann (die pacta sunt servanda und gesetzl. Vorschriften aber nicht aushebelt), gilt für Beamten/ Richter das allgemeine Arbeitsrecht in vielerlei Hinsicht ja nicht. Die Schutzmöglichkeiten sind dort letztlich geringer und der von Dir erwähnte Konzentrationsaspekt greift ja auch überall, egal ob Justiz oder Wirtschaft.
Die "Kämpfe" einiger hier sind schon manchmal mühsam. Häufig "Traumtänzer", die meinen, extreme Motivation und Justiz als Lebenstraum können alles andere ausgleichen. Da wird dann ja auch manchmal auf den Justizlern herumgehackt, dass es dort doch nicht so schlimm sei und anscheinend die hinreichende Motivation fehlt, wenn man nicht begeistert 50h Wochen schieben will. Einige, die behaupten Prädikatsjuristen zu sein, sind nur häufig nicht besser. Was da manchmal abgesondert wird, lässt nicht nur Höflichkeit vermissen, sondern oft auch inhaltliche Substanz. Da ist man eher geneigt, von Trollen auszugehen. Allerdings auch Prädikatsjuristen - sei es GK, Justiz oder ganz was anderes, geben häufig Unsinn von sich. Insoweit will ich nicht bestreiten, dass vielleicht alle hier angeblich vorhandenen Prädikatsjuristen auch tatsächlich welche sind;)
21.04.2019, 21:52
(21.04.2019, 17:20)Judge schrieb:(20.04.2019, 18:35)Gast schrieb:(20.04.2019, 17:53)Gast schrieb: Ich kann jedem empfehlen vor dem Wechsel in die Justiz einige Monate als Associate in einer GK zu arbeiten. Dann weiss man die Vorzüge als Proberichter später richtig einzuordnen.
Danke. Hab ich. War auch nicht schön. Ich mag meinen Job auch und das Stresslevel ist ein anderes. Trotzdem möchte ich dich bitten nicht so zu tun, als würde man sich als Proberichter einen faulen Lenz machen. Das ist nicht so. Ich empfehle dir mal, für drei Wochen mein abgesoffenes Dezernat zu übernehmen und dann unterhalten wir uns weiter.
Ja, der Job hat Vorzüge - aber bitte die Nachteile auch nicht kleinreden, vor allem, wenn man selbst keine Ahnung zu haben scheint.
Was mich an solchen Schilderungen immer stört ist die Denke, eine 40std Woche sei "sich einen faulen Lenz machen". Wenn man als Richter netto 40std die Woche arbeitet, ist das meiner Meinung nach nicht ohne. Eine viel längere Konzentrationsphase habe ich ich ehrlich gesagt auch nicht.
Ich war auch lange Jahre in einer GK und habe dort auch mal phasenweise 60std gearbeitet. Diese Phasen waren aber von viel Leerlauf und Warterei geprägt (und auch von zum Teil sehr trivialer Arbeit).
70 std die Woche, also 7 Tage die Woche 10std am Tag netto (!) Arbeit grenzt an Folter. Weder in der GK (Laden aus der ersten Reihe), noch bei Gericht hatte ich dauerhaft auch nur annähernd solche Arbeitszeiten gehabt noch bei anderen erlebt. Wäre für mich auch ein sofortiger Kündigungsgrund.
Mir ging es auch weniger darum, dass ich Leute, die 45h arbeiten, für faul halte, sondern mehr darum, dass mir unterstellt wird, dass ich 25h die Woche Pause mache.
Ja, ich weiß, diese Arbeitszeiten sind nicht normal und ich gebe auch zu, dass das die absolute Spitze ist. Ich bin auch erst 6 Monate dabei... unter 55h war ich aber nie (mit Ausnahme der ersten Woche, wo ich noch keine Sitzung hatte ;)). Macht mich das glücklich? Nein. Im Moment halte ich das noch durch und ich mag den Job auch. Allerdings muss sich da auf Dauer was ändern. Aber wie gesagt, mein Gericht ist unterbesetzt und meinen Kollegen, auch den verplanten, geht es im Moment nicht besser.
21.04.2019, 22:36
(21.04.2019, 21:52)Gast schrieb:(21.04.2019, 17:20)Judge schrieb:(20.04.2019, 18:35)Gast schrieb:(20.04.2019, 17:53)Gast schrieb: Ich kann jedem empfehlen vor dem Wechsel in die Justiz einige Monate als Associate in einer GK zu arbeiten. Dann weiss man die Vorzüge als Proberichter später richtig einzuordnen.
Danke. Hab ich. War auch nicht schön. Ich mag meinen Job auch und das Stresslevel ist ein anderes. Trotzdem möchte ich dich bitten nicht so zu tun, als würde man sich als Proberichter einen faulen Lenz machen. Das ist nicht so. Ich empfehle dir mal, für drei Wochen mein abgesoffenes Dezernat zu übernehmen und dann unterhalten wir uns weiter.
Ja, der Job hat Vorzüge - aber bitte die Nachteile auch nicht kleinreden, vor allem, wenn man selbst keine Ahnung zu haben scheint.
Was mich an solchen Schilderungen immer stört ist die Denke, eine 40std Woche sei "sich einen faulen Lenz machen". Wenn man als Richter netto 40std die Woche arbeitet, ist das meiner Meinung nach nicht ohne. Eine viel längere Konzentrationsphase habe ich ich ehrlich gesagt auch nicht.
Ich war auch lange Jahre in einer GK und habe dort auch mal phasenweise 60std gearbeitet. Diese Phasen waren aber von viel Leerlauf und Warterei geprägt (und auch von zum Teil sehr trivialer Arbeit).
70 std die Woche, also 7 Tage die Woche 10std am Tag netto (!) Arbeit grenzt an Folter. Weder in der GK (Laden aus der ersten Reihe), noch bei Gericht hatte ich dauerhaft auch nur annähernd solche Arbeitszeiten gehabt noch bei anderen erlebt. Wäre für mich auch ein sofortiger Kündigungsgrund.
Mir ging es auch weniger darum, dass ich Leute, die 45h arbeiten, für faul halte, sondern mehr darum, dass mir unterstellt wird, dass ich 25h die Woche Pause mache.
Ja, ich weiß, diese Arbeitszeiten sind nicht normal und ich gebe auch zu, dass das die absolute Spitze ist. Ich bin auch erst 6 Monate dabei... unter 55h war ich aber nie (mit Ausnahme der ersten Woche, wo ich noch keine Sitzung hatte ;)). Macht mich das glücklich? Nein. Im Moment halte ich das noch durch und ich mag den Job auch. Allerdings muss sich da auf Dauer was ändern. Aber wie gesagt, mein Gericht ist unterbesetzt und meinen Kollegen, auch den verplanten, geht es im Moment nicht besser.
Das klingt schon außergewöhnlich bescheiden...darf man fragen, um welches Bundesland es sich handelt (am LG oder AG)?
22.04.2019, 20:14
Mittelgroßes AG in NRW.
22.04.2019, 23:40
Bezirk Hamm?
23.04.2019, 06:20
26.04.2019, 21:11
Weiß jemand wie es aktuell in BW mit einer Einstellung unter 8 Punkten aussieht? Mein Prüfer in der mündlichen meinte beim Verwaltungsgericht bestehen Chancen? Allgemein wäre mir erstmal egal, ob StA oder Gericht, Hauptsache erstmal rein :D
Hab auch schon von Einstellungen mit 7,5 Punkten gehört, aber ist da was dran?
Hab auch schon von Einstellungen mit 7,5 Punkten gehört, aber ist da was dran?