08.12.2020, 20:54
(08.12.2020, 15:21)Gast schrieb:(08.12.2020, 15:15)gast12456 schrieb: also ich will nur wissen, ob ich als armer t1 litigation Knecht jetzt arbeitslos werde oder Partner werden muss :(
nur halbe Ironie leider
Ich glaube, die Unternehmen suchen keine exzellenten Fachleute in einem bestimmten Rechtsgebiet. Ihnen geht es primär um eine effiziente Arbeitsweise, sie man sich in der GK angeeignet hat. Im besten Fall hat man bereits zu GK-Zeiten mit der jeweiligen Branche zu tun gehabt.
Im Unternehmen sind Wechsel des Rechtsgebiets bzw. der Rechtsabteilung (Konzern <-> Tochterunternehmen) durchaus häufig und gern gesehen. Vor allem Leute, die Karriere machen wollen müssen sowohl das operative als auch das strategische Geschäft kennen.
Ich kannte jemanden, der Litigation in einer T1-Kanzlei gemacht hat und mittlerweile schwerpunktmäßig Kartellrecht in einem Konzern macht.
Dem würde ich - aus eigener Erfahrung - widersprechen. Ich bin direkt nach dem Referendariat ins Unternehmen (M-Dax) eingestiegen und habe den Vertrag schon vor Notenbekanntgabe + mündlicher Prüfung abgeschlossen. Ich war zwar in der Wahlstation in einem Unternehmen (Dax30) und auch in der gleichen Abteilung, jedoch bei einem Wettbewerber. Bei mir persönlich ging es nur um Fachwissen in einem recht spezifischen Bereich. Meine gesamte bisherige Laufbahn habe ich in diesem Bereich absolviert (u.a. auch in einer GK). Und eins ist auch sehr klar: auf eine effiziente Arbeitsweise kommt es - jedenfalls in meinem Fall bzgl. des fraglichen Unternehmens - überhaupt nicht an :D
09.12.2020, 08:10
(07.12.2020, 16:28)gast2345478654 schrieb: Wie kommt man als Jurist am besten an die schönen Jobs in den Unternehmen?
jetzt mal als Beispiel ( weil gerade gelesen) Daimler: Die bieten 70.000 für eine 42h Woche. Da Klingt zu schön um wahr zu sein ( ich hatte selbst als Ref eine 45h Woche und war nur 4 Tage da).
Man hört immer nur "ja zuerst Berufserfarung in der GK und dann reinbewerben nach ein paar Jahren". Aber ist das tatsächlich der übliche weg? ( und welche GK und welches Rechtsgebiet überhaupt?) Bei dieser Stellenbeschreibung stand dazu mal nichts dran.
Vielleicht einfach Input von Leuten die schon länger unterwegs sind.
Ich hab im Rhein-Main-Gebiet nen Job in ner Bank als Berufsanfänger gefunden, der mit 73k bezahlt wird und eine 40h Woche hat :) und das mit 2x befriedigend.
Daher klappt deine Vorstellung auch jetzt schon. Wahrscheinlich kommt es einfach auch sehr auf die Region an! Die Stelle war regulär online ausgeschrieben - glaube über indeed bin ich darauf gestoßen.
Hab übrigens diesen September angefangen, Corona war also auch kein Problem.
09.12.2020, 09:49
(08.12.2020, 15:21)Gast schrieb:(08.12.2020, 15:15)gast12456 schrieb: also ich will nur wissen, ob ich als armer t1 litigation Knecht jetzt arbeitslos werde oder Partner werden muss :(
nur halbe Ironie leider
Ich glaube, die Unternehmen suchen keine exzellenten Fachleute in einem bestimmten Rechtsgebiet. Ihnen geht es primär um eine effiziente Arbeitsweise, sie man sich in der GK angeeignet hat.
Das mag auf mittelständische Unternehmen zutreffen, deren Rechtsabteilung aus max einer Handvoll Leuten besteht, die sich dann um „alles“ kümmern. Je größer das Unternehmen aber ist, desto spezialisierter sind die dort tätigen Juristen. Das zeigt sich auch an den Stellenausschreibungen, in denen oft jahrelange Vorerfahrung genau in dem ausgeschriebenen Gebiet (Arbeitsrecht, IP, Gesellschaftsrecht, ...) Voraussetzung ist.
Hintergrund dessen ist, dass die großen Konzerne ihre Angelegenheiten zunehmend inhouse bearbeiten wollen und sich dafür die Expertise, für die sie sonst eine GK für viel Geld beauftragen, ins Haus holen.
09.12.2020, 09:51
(08.12.2020, 15:21)Gast schrieb:(08.12.2020, 15:15)gast12456 schrieb: also ich will nur wissen, ob ich als armer t1 litigation Knecht jetzt arbeitslos werde oder Partner werden muss :(
nur halbe Ironie leider
Ich glaube, die Unternehmen suchen keine exzellenten Fachleute in einem bestimmten Rechtsgebiet. Ihnen geht es primär um eine effiziente Arbeitsweise, sie man sich in der GK angeeignet hat. Im besten Fall hat man bereits zu GK-Zeiten mit der jeweiligen Branche zu tun gehabt.
Im Unternehmen sind Wechsel des Rechtsgebiets bzw. der Rechtsabteilung (Konzern <-> Tochterunternehmen) durchaus häufig und gern gesehen. Vor allem Leute, die Karriere machen wollen müssen sowohl das operative als auch das strategische Geschäft kennen.
Ich kannte jemanden, der Litigation in einer T1-Kanzlei gemacht hat und mittlerweile schwerpunktmäßig Kartellrecht in einem Konzern macht.
Kartellschadenersatz ist im Wesentlichen Litigation.
09.12.2020, 11:27
(09.12.2020, 09:49)Gast schrieb:(08.12.2020, 15:21)Gast schrieb:(08.12.2020, 15:15)gast12456 schrieb: also ich will nur wissen, ob ich als armer t1 litigation Knecht jetzt arbeitslos werde oder Partner werden muss :(
nur halbe Ironie leider
Ich glaube, die Unternehmen suchen keine exzellenten Fachleute in einem bestimmten Rechtsgebiet. Ihnen geht es primär um eine effiziente Arbeitsweise, sie man sich in der GK angeeignet hat.
Das mag auf mittelständische Unternehmen zutreffen, deren Rechtsabteilung aus max einer Handvoll Leuten besteht, die sich dann um „alles“ kümmern. Je größer das Unternehmen aber ist, desto spezialisierter sind die dort tätigen Juristen. Das zeigt sich auch an den Stellenausschreibungen, in denen oft jahrelange Vorerfahrung genau in dem ausgeschriebenen Gebiet (Arbeitsrecht, IP, Gesellschaftsrecht, ...) Voraussetzung ist.
Hintergrund dessen ist, dass die großen Konzerne ihre Angelegenheiten zunehmend inhouse bearbeiten wollen und sich dafür die Expertise, für die sie sonst eine GK für viel Geld beauftragen, ins Haus holen.
Das mag auf viele große Unternehmen zutreffen.
Es gibt aber auch einige Konzerne, die statt einer großen Konzernrechtsabteilung mehrere kleine Rechtsabteilungen für die jeweilige Sparte bzw. für die jeweiligen Tochterunternehmen haben.
Ein Konzern mit mehreren Sparten kann entweder eine große Rechtsabteilung mit 80 Juristen haben oder z.B. vier Rechtsabteilungen à 20 Juristen. Im letzten Fall ist zwar keine starke Spezialisierung möglich, dafür kennen sich die Leute besser mit dem (operativen) Geschäft ihrer Sparte aus.
09.12.2020, 12:37
TE hier:
Ja ich hab auch Stellen gefunden bei denen man sofort starten kann, möchte aber einfach die GK Erfahrung mitnehmen und gleichzeitig als Litigation Anwalt so breit wie es eben bei einer GK noch geht ausgebildet werden ( und macht mir Spaß).
Aber ja, denke ich werde gucken müssen, dass ich eine Spezialisierung da erhalte und mich noch ein wenig in anderen Abteilungen einbringe, wenn es mal Schnittstellen gibt. Liegt dann wohl an mir was ich draus mache. Werde es mal vorsichtig bei den Anwälten im Gespräch ansprechen, wie sich ihr Profil so entwickelt hat.
Ja ich hab auch Stellen gefunden bei denen man sofort starten kann, möchte aber einfach die GK Erfahrung mitnehmen und gleichzeitig als Litigation Anwalt so breit wie es eben bei einer GK noch geht ausgebildet werden ( und macht mir Spaß).
Aber ja, denke ich werde gucken müssen, dass ich eine Spezialisierung da erhalte und mich noch ein wenig in anderen Abteilungen einbringe, wenn es mal Schnittstellen gibt. Liegt dann wohl an mir was ich draus mache. Werde es mal vorsichtig bei den Anwälten im Gespräch ansprechen, wie sich ihr Profil so entwickelt hat.
09.12.2020, 12:40
die Alternative ist sich in eine Fachpraxisgruppe zu bewerben, die ich nicht kenne einfach nur wegen dem Exit ( Arbeitsrecht / IP/ IT etc) und das fühlt sich seltsam an. Aber würde sicher auch irgendwo spaß machen...
Ein scheisdreck ist das. Doppel VB macht auch nicht sorgenfrei!
Ein scheisdreck ist das. Doppel VB macht auch nicht sorgenfrei!
09.12.2020, 14:17
um mal eine Lanze zu brechen:
Grade mail die Stellenanzeigen von Daimler angeschaut (5)
Da steht 1x Datenschutz
1x "wünschenswert wäre Berufserfahrung beim autonomen Fahren"
und 3 x sowas wie "bunter Mix an Tätigkeitsfelder" und gerade bei diesen Stellen sehe ich durchaus die Litigation Leute ( gerade wenn Sie auch Technik Fälle hatten) vorne dabei.
Grade mail die Stellenanzeigen von Daimler angeschaut (5)
Da steht 1x Datenschutz
1x "wünschenswert wäre Berufserfahrung beim autonomen Fahren"
und 3 x sowas wie "bunter Mix an Tätigkeitsfelder" und gerade bei diesen Stellen sehe ich durchaus die Litigation Leute ( gerade wenn Sie auch Technik Fälle hatten) vorne dabei.
09.12.2020, 14:27
Ich finde es interessant, dass auf die Frage "wie ins Unternehmen" Stellenanzeigen aus der Automotive herangezogen werden. Die deutschen Autohersteller haben seit Jahren neben den Innovationen her gelebt und die Branche wird sich immer mehr schmälern. Will man überhaupt für Automotive und Logistik arbeiten, wenn die Ansichten seit Jahren antiquiert sind? Der Lack ist doch schon lange ab, vielleicht wird es Tesla schaffen. Aber das Prestige "Auto" hat schon seit Jahren zurückgelassen. jüngeren Leuten ist ein IPhone wichtiger, als den Stern vor der Tür. Hauptsache das Auto fährt.
09.12.2020, 14:33
Guter Einwand. Bewerbung an Apple ist raus.