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Was ist der beste juristische Beruf?
Gastg
Unregistered
 
#61
06.12.2020, 19:18
In der Diskussion wird übersehen, daß in über 99 Prozent der Sachen, die normale Notare machen, überhaupt keine Anwälte dabei sind. Aber selbst in dem 1 Prozent, der Sachen, wo sowohl Anwälte als auch Notare dabei sind, braucht man Notare. Schließlich schaut der Notar aus einer anderen Perspektive drauf als der Anwalt und fischt den ein oder anderen Fehler noch raus.

Im Übrigen könnte man auch genauso fragen, warum man überhaupt Großkanzleien braucht. Vor dreißig Jahren war das noch nicht erlaubt, und es ist nicht ganz klar, ob damals für die rechtssuchende Bevölkerung alles schlechter war. Letztlich hebeln Großkanzleien mit ihren absurden Stundensätzen und ihren Kartellstrukturen den Markt aus. Kein Wunder also, daß der Gesetz das Geschäftsmodell zunehmend kritisch sieht und jetzt sogar der Gewerbesteuer unterwirft. Echte Freiberufler sind das einfach nicht mehr.
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Gast
Unregistered
 
#62
06.12.2020, 21:31
(06.12.2020, 19:18)Gastg schrieb:  In der Diskussion wird übersehen, daß in über 99 Prozent der Sachen, die normale Notare machen, überhaupt keine Anwälte dabei sind. Aber selbst in dem 1 Prozent, der Sachen, wo sowohl Anwälte als auch Notare dabei sind, braucht man Notare. Schließlich schaut der Notar aus einer anderen Perspektive drauf als der Anwalt und fischt den ein oder anderen Fehler noch raus.

Im Übrigen könnte man auch genauso fragen, warum man überhaupt Großkanzleien braucht. Vor dreißig Jahren war das noch nicht erlaubt, und es ist nicht ganz klar, ob damals für die rechtssuchende Bevölkerung alles schlechter war. Letztlich hebeln Großkanzleien mit ihren absurden Stundensätzen und ihren Kartellstrukturen den Markt aus. Kein Wunder also, daß der Gesetz das Geschäftsmodell zunehmend kritisch sieht und jetzt sogar der Gewerbesteuer unterwirft. Echte Freiberufler sind das einfach nicht mehr.

Zum Notar gehst du, weil das Gesetz das sagt. Formvorschrift ist Formvorschrift.
Zur Großkanzlei gehst du, weil bestimmte Projekte ohne Großkanzlei nicht funktionieren. Die wenigsten Rechtsabteilungen können Unternehmensaqkuisitionen, Börsengänge oder umfangreiche Finanzierungen alleine meistern.

Was genau an Großkanzleien den Markt aushebeln soll, wird mir nicht ganz klar. Bei Entscheidungen, die über das Schicksal des Unternehmens bestimmen, muss man nun einmal mehr zahlen als bei einer einfachen Kündigungsschutzklage. Im internationalen Vergleich ist der Rechtsrat von den Corporate-Experten sogar noch günstig.
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Gast
Unregistered
 
#63
06.12.2020, 21:42
Ich bin selbst ebenfalls Notarassessor und muss meinem Kollegen von vor ein paar Seiten zuvor entschieden widersprechen. Keiner der Notare, mit denen ich bislang in meiner Ausbildung zu tun hatte, würde den Standpunkt vertreten: "Wenn man einen guten Vertrag will, geh zum Fachanwalt." Das ist - tut mir leid - eine äußerst zweifelhafte Auslegung unseres Berufsbildes. Es besteht zumindest das Risiko, dass diese einem irgendwann auf die Füße fällt. Was der Mehrwert eines reinen Vorlesers für anwaltlich vorgefertigte Texte, erschließt sich nämlich nicht wirklich. Zumindest bei den gut laufenden Notariaten habe ich deswegen aber auch immer den Anspruch erlebt, dass ein Vertrag beurkundet wird, der die Einigung mit ihren jeweiligen Besonderheiten korrekt umsetzt. Und wenn dabei Schema F herauskommt, dann liegt die Leistung des Notariats darin, den jeweiligen Fall als solchen Standardfall zu erkennen.

Eine kurze Sache noch zu der hier geäußerten Kritik im Übrigen: Es wird immer wieder der von der Großkanzlei betreute M&A-Deal als Beispiel dafür genommen, dass der Notar im gesamten Transaktionsprozess lediglich eine zusätzliche formale Klippe (und damit einhergehender Gebühr) ohne eigentlichen Mehrwert ist. Hier muss man sich bitte vor Augen führen, dass solche Urkunden selbst in der etablierten Großstadnotariaten einen sehr niedrigen Prozent (bzw. eher schon Promille)-satz ausmachen. Ohne jetzt über das Pro und Contra des Beurkundungserfordernisses auch bei solchen Rechtsgeschäften zu diskutieren, finde ich es schlicht nicht sachgerecht von diesem absoluten Sonderfall ausgehend den Sinn und Zweck der Insitution als solcher zu kritisieren.
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Gast
Unregistered
 
#64
06.12.2020, 22:41
(06.12.2020, 21:42)Gast schrieb:  Ich bin selbst ebenfalls Notarassessor und muss meinem Kollegen von vor ein paar Seiten zuvor entschieden widersprechen. Keiner der Notare, mit denen ich bislang in meiner Ausbildung zu tun hatte, würde den Standpunkt vertreten: "Wenn man einen guten Vertrag will, geh zum Fachanwalt." Das ist - tut mir leid - eine äußerst zweifelhafte Auslegung unseres Berufsbildes. Es besteht zumindest das Risiko, dass diese einem irgendwann auf die Füße fällt. Was der Mehrwert eines reinen Vorlesers für anwaltlich vorgefertigte Texte, erschließt sich nämlich nicht wirklich. Zumindest bei den gut laufenden Notariaten habe ich deswegen aber auch immer den Anspruch erlebt, dass ein Vertrag beurkundet wird, der die Einigung mit ihren jeweiligen Besonderheiten korrekt umsetzt. Und wenn dabei Schema F herauskommt, dann liegt die Leistung des Notariats darin, den jeweiligen Fall als solchen Standardfall zu erkennen.

Eine kurze Sache noch zu der hier geäußerten Kritik im Übrigen: Es wird immer wieder der von der Großkanzlei betreute M&A-Deal als Beispiel dafür genommen, dass der Notar im gesamten Transaktionsprozess lediglich eine zusätzliche formale Klippe (und damit einhergehender Gebühr) ohne eigentlichen Mehrwert ist. Hier muss man sich bitte vor Augen führen, dass solche Urkunden selbst in der etablierten Großstadnotariaten einen sehr niedrigen Prozent (bzw. eher schon Promille)-satz ausmachen. Ohne jetzt über das Pro und Contra des Beurkundungserfordernisses auch bei solchen Rechtsgeschäften zu diskutieren, finde ich es schlicht nicht sachgerecht von diesem absoluten Sonderfall ausgehend den Sinn und Zweck der Insitution als solcher zu kritisieren.

Danke. Ich kenne auch Notarassessoren und habe die als absolut gewissenhaft (wenn nicht gar absolute Perfektionisten) erlebt. Mit so einer Schluder-Einstellung wie "Der Fachanwalt wirds schon richten" oder "Für 500€ kann man keinen perfekten Vertrag erwarten" würden die nie ankommen.
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gastl
Unregistered
 
#65
07.12.2020, 11:27
..unglaublich ,was für Unsinn hier über  die Arbeitsweise und Qualität von Notaren , insbesonders auch einem angeblichen Notarassessor geschrieben wird.
Sicherlich kommen Fehler vor, aber fehlerhafte Verträge damit zu erklären, dass man Zeitaufwand und Honorar ins Verhältnis setzt  und man insofern nicht mehr erwarten kann, ist einfach haarstäubend.
Es scheint unbekannt zu sein, dass der Notar unabhängig von Schwierigkeit und Zeitaufwand die Gebühren erhebt - also auch schwierigen  und ,zeitaufwendigem Sachverhalte mit geringem Wert  korrekt  beurkunden muss und er für Fehler  persönlich haftet
- Haftpflichtversicherung hin oder her und auch unabhängig von gewissen Schutzprivilegien, die er als Notar hat.
Sonst bekommt er ganz schnell Probleme.
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Gast
Unregistered
 
#66
07.12.2020, 15:40
Um die Runde weiter aufzuheizen:

Es wird allerhöchste Eisenbahn für die bundesweite Einführung des Nurnotariats. Vor allem Grosskanzleien, die ein Notariat führen, werden dem gesetzlichen Leitbild des Notars alles andere als gerecht.

Diese Sauställe kommerzialisieren das Notariat , in dem sie nur Transaktionen beurkunden, aber keine notariellen Dienstleistungen in den übrigen notariellen Bereichen anbieten. Zudem verstoßen diese Sauställe eklatant gegen das Berufsrecht, in dem sie sich innerhalb von Verweiszirkeln Beurkundungen wechselseitig zuschieben.

Das BGB kennt nunmal weder einen Gesellschaftsrechtsnotar, noch einen Real Estate Notar. Sowas ist Anwäldchen-Spezialisierungs-Gedöns. Wenn das BGB von Notar spricht, meint es ein und dieselbe Person, die Scheidungsfolgenvereinbarungen genau so perfekt zu beurkunden in der Lage ist wie Transaktionen. Der Notar ist nicht in erster Linie für Unternehmen dar, sondern wie ein Hausarzt für die Bevölkerung insgesamt. So und nicht anders sieht das gesetzliche Leitbild des Notars aus, wie es die Bundesnotarordnung und das BGB kennen.
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Gasti
Unregistered
 
#67
07.12.2020, 16:39
Tja, es wäre schön, wenn man überall das Nurnotariat einführen würde. Dann wären wir auch endlich den Anwaltsnotariatsfanboy los. Der Sache nach macht Bawü auch gerade vor, daß es möglich ist, und man eine sinnvolle Reform durchführen kann.
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Gast
Unregistered
 
#68
07.12.2020, 17:33
(07.12.2020, 15:40)Gast schrieb:  Um die Runde weiter aufzuheizen:

Es wird allerhöchste Eisenbahn für die bundesweite Einführung des Nurnotariats. Vor allem Grosskanzleien, die ein Notariat führen, werden dem gesetzlichen Leitbild des Notars alles andere als gerecht.

Diese Sauställe kommerzialisieren das Notariat , in dem sie nur Transaktionen beurkunden, aber keine notariellen Dienstleistungen in den übrigen notariellen Bereichen anbieten. Zudem verstoßen diese Sauställe eklatant gegen das Berufsrecht, in dem sie sich innerhalb von Verweiszirkeln Beurkundungen wechselseitig zuschieben.

Das BGB kennt nunmal weder einen Gesellschaftsrechtsnotar, noch einen Real Estate Notar. Sowas ist Anwäldchen-Spezialisierungs-Gedöns. Wenn das BGB von Notar spricht, meint es ein und dieselbe Person, die Scheidungsfolgenvereinbarungen genau so perfekt zu beurkunden in der Lage ist wie Transaktionen. Der Notar ist nicht in erster Linie für Unternehmen dar, sondern wie ein Hausarzt für die Bevölkerung insgesamt. So und nicht anders sieht das gesetzliche Leitbild des Notars aus, wie es die Bundesnotarordnung und das BGB kennen.


Der kleine Dorf-Nurnotar wäre mit den Anforderungen bei großen Transaktionen hoffnungslos überfordert. Wir (GK) haben das ein paar mal versucht, es war jedes mal eine Vollkatastrophe.
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Gast
Unregistered
 
#69
07.12.2020, 17:46
So einfach geht das außerhalb BaWüs nicht. BaWü war vor der Reform in drei Notariatsformen geteilt, wobei die Anwaltsnotare die kleinste Gruppe bildeten. Die zur Zeit der Reform bestehenden Anwaltsnotariate genießen auch nach der Reform Bestandsschutz. Allerdings werden keine neuen Anwaltsnotare mehr nachbestellt.

In anderen Flächenbundesländern würden im Falle einer Reform ebenfalls alle bestehenden Anwaltsnorare Bestandsschutz bis zu ihrem altersbedingten Ausscheiden aus dem Amt genießen.  Damit hätten hauptberufliche Notare im selben Bundesland ein erhebliches Existenzproblem. Eine Änderung des Systems wäre überhaupt erst denkbar, wenn die Anwsltsnotare derart ausgedünnt sind, dass die Versorgung der Bevölkerung mit notariellen Dienstleistungen erheblich gefährdet ist.

Das nurnotariat wurde in Bawü nur deshalb eingeführt, weil so die überwiegende Zahl der Staats- und Amtsnotare übernommen werden konnte. Die hätten ansonsten alt ausgesehen, wenn das Anwaltsnotariat gekommen wäre.
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Gast
Unregistered
 
#70
07.12.2020, 17:50
(07.12.2020, 17:33)Gast schrieb:  
(07.12.2020, 15:40)Gast schrieb:  Um die Runde weiter aufzuheizen:

Es wird allerhöchste Eisenbahn für die bundesweite Einführung des Nurnotariats. Vor allem Grosskanzleien, die ein Notariat führen, werden dem gesetzlichen Leitbild des Notars alles andere als gerecht.

Diese Sauställe kommerzialisieren das Notariat , in dem sie nur Transaktionen beurkunden, aber keine notariellen Dienstleistungen in den übrigen notariellen Bereichen anbieten. Zudem verstoßen diese Sauställe eklatant gegen das Berufsrecht, in dem sie sich innerhalb von Verweiszirkeln Beurkundungen wechselseitig zuschieben.

Das BGB kennt nunmal weder einen Gesellschaftsrechtsnotar, noch einen Real Estate Notar. Sowas ist Anwäldchen-Spezialisierungs-Gedöns. Wenn das BGB von Notar spricht, meint es ein und dieselbe Person, die Scheidungsfolgenvereinbarungen genau so perfekt zu beurkunden in der Lage ist wie Transaktionen. Der Notar ist nicht in erster Linie für Unternehmen dar, sondern wie ein Hausarzt für die Bevölkerung insgesamt. So und nicht anders sieht das gesetzliche Leitbild des Notars aus, wie es die Bundesnotarordnung und das BGB kennen.


Der kleine Dorf-Nurnotar wäre mit den Anforderungen bei großen Transaktionen hoffnungslos überfordert. Wir (GK) haben das ein paar mal versucht, es war jedes mal eine Vollkatastrophe.
M&A Transaktionen sind unter allen Beurkundungen (zum Glück) nicht das Maß aller Dinge. Würde mich schlapp lachen, wenn so manche GK auf einen transaktionsunerfahrenen Notar angewiesen wäre. Glaub mir: es würde auch so gehrn.
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