25.11.2020, 12:16
Das Examen ist vorbei und die GK offen. Adresse wären die üblichen ( hier wohl t1 genannt) Adressen.
Da ich mich selbst in 10 Jahren dort aber nicht sehe, sondern da nur 2-3 Jahre verbringen will, frage ich mich schon in welchen Rechtsgebieten man Zeug lernt, dass man auch später im Unternehmen (Exitstrategie) verwenden kann. Oder ist das - wie so häufig egal und die wollen einfach jemand, der GK Erfahrung hat und nicht frisch aus dem Ref kommt?
Klar man lernt in jedem Team anderes und völlig pauschal geht das nicht.
Ich war z.B. viel im Litigation/Dispute Res. unterwegs und wollte da auch einsteigen ( von allem etwas, fand ich im Ref toll; da Gabs Diesel, Wirtschaftsstrafrecht, insolvente Fluglinien und Bohrtürme, die kaputt waren).
Dennoch wäre hier meine Sorge: Was will ein Unternehmen mit einem Lit/DR Typen? Wollen die nicht lieber Arbeits und Gesellschaftsrechtler? Oder irgendwas mit IT/IP?
Macht es überhaupt Sinn so zu planen? Oder wechselt man den Job (intern) ohnehin noch 3x
Oder mache ich mir zuviele Gedanken und am Ende ist wieder alles egal?
Hoffe man versteht mein Problem.
Da ich mich selbst in 10 Jahren dort aber nicht sehe, sondern da nur 2-3 Jahre verbringen will, frage ich mich schon in welchen Rechtsgebieten man Zeug lernt, dass man auch später im Unternehmen (Exitstrategie) verwenden kann. Oder ist das - wie so häufig egal und die wollen einfach jemand, der GK Erfahrung hat und nicht frisch aus dem Ref kommt?
Klar man lernt in jedem Team anderes und völlig pauschal geht das nicht.
Ich war z.B. viel im Litigation/Dispute Res. unterwegs und wollte da auch einsteigen ( von allem etwas, fand ich im Ref toll; da Gabs Diesel, Wirtschaftsstrafrecht, insolvente Fluglinien und Bohrtürme, die kaputt waren).
Dennoch wäre hier meine Sorge: Was will ein Unternehmen mit einem Lit/DR Typen? Wollen die nicht lieber Arbeits und Gesellschaftsrechtler? Oder irgendwas mit IT/IP?
Macht es überhaupt Sinn so zu planen? Oder wechselt man den Job (intern) ohnehin noch 3x
Oder mache ich mir zuviele Gedanken und am Ende ist wieder alles egal?
Hoffe man versteht mein Problem.
25.11.2020, 12:53
Deine Gedanken sind schon nicht falsch. Interner Wechsel in einer GK ist sehr selten. Litigation/ADR in einem Unternehmen ist auch eher selten.
Wenn dein Ziel wirklich klar der spätere Gang in ein Unternehmen ist, würde ich eher einen Bereich wählen, in dem man dauerhaften Kontakt zu seinen Mandanten hat und die mehr die klassischen Inhouse Themen betreffen (ArbeitsR, SteuerR, Corporate, Commercial [also Lizenz- und Lieferverträge]). Du könntest natürlich auch schon, ob du über Litigation/ADR einen gewissen Compliance Background bekommst. Das wird derzeit auch oft gesucht.
Wenn dein Ziel wirklich klar der spätere Gang in ein Unternehmen ist, würde ich eher einen Bereich wählen, in dem man dauerhaften Kontakt zu seinen Mandanten hat und die mehr die klassischen Inhouse Themen betreffen (ArbeitsR, SteuerR, Corporate, Commercial [also Lizenz- und Lieferverträge]). Du könntest natürlich auch schon, ob du über Litigation/ADR einen gewissen Compliance Background bekommst. Das wird derzeit auch oft gesucht.
25.11.2020, 13:17
Ich hab jetzt mal Stellenanzeigen für Inhouse Juristen gesucht da steht immer ein Mix aus :
"mehrjährige Erfahrung in Wirtschaftskanzlei oder int. Unternehmensgruppe" weiter spezifiziert ist das häufig nicht.
und bei den Aufgabenfelder "Beratung der Führung auf allen Rechtsgebieten (insb. Vertragsrecht, Compliance, Verhandlungsführung, EU Zeugs)
Was das für die gelebte Praxis bedeutet? Keine Ahnung
"mehrjährige Erfahrung in Wirtschaftskanzlei oder int. Unternehmensgruppe" weiter spezifiziert ist das häufig nicht.
und bei den Aufgabenfelder "Beratung der Führung auf allen Rechtsgebieten (insb. Vertragsrecht, Compliance, Verhandlungsführung, EU Zeugs)
Was das für die gelebte Praxis bedeutet? Keine Ahnung
25.11.2020, 13:50
Der Wunsch der Unternehmen ist in der Regel, dass sie mit einem berufserfahrenen Associate eine gewisse Kompetenz einkaufen. Wer Litigation gemacht hat und bis zu seinem Wechsel in ein Unternehmen noch nie einen Vertrag gedraftet, ist dann im Endeffekt (für diesen Bereich) wieder Berufsanfänger. Man wird sicherlich irgendwo unterkommen aber der Wunsch ist ja, dass man gut bis sehr gut unterkommt.
25.11.2020, 13:56
Gerade in größeren Unternehmen hat man doch auch inhouse eine Spezialisierung oder Spezialzuständigkeiten bei denen man dann durchaus alleine für ein Rechtsgebiet allzuständig ist. Insofern ist eine Spezialisierung auf einen Bereich schon sinnvoll. Welcher Bereich konkret - nun das kommt drauf an :) der zweite Post oben zählt ja schon relevante Bereiche auf...
25.11.2020, 14:13
(25.11.2020, 12:16)123456789 schrieb: Ich war z.B. viel im Litigation/Dispute Res. unterwegs und wollte da auch einsteigen ( von allem etwas, fand ich im Ref toll; da Gabs Diesel, Wirtschaftsstrafrecht, insolvente Fluglinien und Bohrtürme, die kaputt waren).
Off topic, aber magst du einen Hinweis (Stadt, Tier, MC) geben oder sogar verraten, wo das war? Insbesondere die Kombi aus Litigation und WirtschaftsstrafR macht mich neugierig. Stehe vor der Planung der Anwaltsstation.
Hattest du da die Station gemacht? Gute Einblicke und nimmt man viel mit?
25.11.2020, 14:16
(25.11.2020, 12:53)Gast Gast schrieb: Deine Gedanken sind schon nicht falsch. Interner Wechsel in einer GK ist sehr selten. Litigation/ADR in einem Unternehmen ist auch eher selten.Gilt das auch für Hengeler und das "Rotationsprinzip"? Inwiefern wird da wirklich gewechselt? Sind krasse Wechsel wie vom ArbeitsR zum KartellR zum GesellschaftsR dort normal, gewollt, möglich?
Irgebnwie kenne ich ein paar Associates da, aber irgendwie machen die seit 3 Jahren dasselbe...
25.11.2020, 14:33
(25.11.2020, 14:16)Gast schrieb:(25.11.2020, 12:53)Gast Gast schrieb: Deine Gedanken sind schon nicht falsch. Interner Wechsel in einer GK ist sehr selten. Litigation/ADR in einem Unternehmen ist auch eher selten.Gilt das auch für Hengeler und das "Rotationsprinzip"? Inwiefern wird da wirklich gewechselt? Sind krasse Wechsel wie vom ArbeitsR zum KartellR zum GesellschaftsR dort normal, gewollt, möglich?
Irgebnwie kenne ich ein paar Associates da, aber irgendwie machen die seit 3 Jahren dasselbe...
Ich bin nicht bei HM, habe nur ein paar Kollegen dort. Mein Gefühl ist: Die Corporate/M&A Leute werden dort rotiert aber oft weiter mit Corporate Anbindung. Sprich, nach der ersten reinen M&A Tätigkeit geht es dann zum transaktionsbegleitenden Arbeitsrecht. Also verschiedene Seiten derselben Medaille.
Die Spezialisten wechseln aber nicht/selten. IP Spezialist bleibt IP Spezialist. Den schulst du nicht nach vier Jahren auf Arbeitsrecht um.
25.11.2020, 14:59
Was ich bei dem ganzen seltsam finde:
In GK Ass im 3. Jahr ( und 2-4 Jahre wollen die meisten größeren Unternehmen ja) wird selten großartig selbstständig Dinge gemacht haben insbesondere eher selten Vertragsverhandlungen oder Einkaufsverträge eigenständig gedraftet haben. Man hängt da ja meist in größeren Teams sind und klar lernt super viel, aber doch eher sehr spezielels und selten die Breitseite ( die ja Unternehmen wollen, sonst würden sie die spez. Sachen nicht abgeben).
Also entweder geht es echt eher um das "Hörner abstoßen, allg. juristische Praxis Kompentenz im internatiolen Umfeld" oder all meine GK Erfahrung (Ref / Wis) war ungewöhnlich und unbrauchbar.
In GK Ass im 3. Jahr ( und 2-4 Jahre wollen die meisten größeren Unternehmen ja) wird selten großartig selbstständig Dinge gemacht haben insbesondere eher selten Vertragsverhandlungen oder Einkaufsverträge eigenständig gedraftet haben. Man hängt da ja meist in größeren Teams sind und klar lernt super viel, aber doch eher sehr spezielels und selten die Breitseite ( die ja Unternehmen wollen, sonst würden sie die spez. Sachen nicht abgeben).
Also entweder geht es echt eher um das "Hörner abstoßen, allg. juristische Praxis Kompentenz im internatiolen Umfeld" oder all meine GK Erfahrung (Ref / Wis) war ungewöhnlich und unbrauchbar.
25.11.2020, 15:05
(25.11.2020, 14:59)Gast45gt3 schrieb: Was ich bei dem ganzen seltsam finde:
In GK Ass im 3. Jahr ( und 2-4 Jahre wollen die meisten größeren Unternehmen ja) wird selten großartig selbstständig Dinge gemacht haben insbesondere eher selten Vertragsverhandlungen oder Einkaufsverträge eigenständig gedraftet haben. Man hängt da ja meist in größeren Teams sind und klar lernt super viel, aber doch eher sehr spezielels und selten die Breitseite ( die ja Unternehmen wollen, sonst würden sie die spez. Sachen nicht abgeben).
Also entweder geht es echt eher um das "Hörner abstoßen, allg. juristische Praxis Kompentenz im internatiolen Umfeld" oder all meine GK Erfahrung (Ref / Wis) war ungewöhnlich und unbrauchbar.
Du lernst schon einiges. Der Wissenssprung zwischen 0. und 3. Berufsjahr ist schon deutlich. Natürlich bist du noch nicht komplett eigenständig aber du hast einiges gelernt, auch in deinem Fachbereich. Da suchen Unternehmen eben den Mittelweg. Berufseinsteiger braucht erstmal Schulung und Einblick, das machen die GKs. Jemand mit 5 und mehr Jahren ist zwar sehr eigenständig, dafür aber oft zu teuer. Deswegen nimmt man die mit 2-4 Jahren.