05.09.2020, 10:04
(05.09.2020, 09:53)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:49)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß.
Das ist historisch bullshit. Der Beruf des Richters wurde lange am Einkommen gemessen. Das war wirtschaftlich ein sehr lukrativer Beruf, weil sich Kanzleien am Richtergehalt orientiert haben. Die Guten sind also Richter geworden, weil es wirtschaftlich eine sehr gute Alternative zum Anwaltsjob war. Heute ganz klar nicht mehr.
Vor hundert Jahren wohl. Sicherlich nicht in den letzten 40 Jahren. :D
Doch. Der Ansteig der Gehälter im Anwaltsbereich kam erst in den letzten 20-30 Jahren.
05.09.2020, 10:09
(05.09.2020, 10:02)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:56)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:55)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Die Absolventen wurden im Schnitt einfach schlechter. Jetzt wird Jura studiert, weil es halt gut klingt, oder weil der Papa das gemacht hat oder weil man sonst nichts anderes hat. Das Referendariat wird gemacht, weil man da auch noch Geld bekommt und am Ende kann man es ja mal versuchen, ob man das Examen besteht. Man verliert ja nichts. Früher hat man noch für den Beruf gebrannt. Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß. Die Guten wollen Geld verdienen in den Großkanzleien.
Man kann nur hoffen, dass Corona nachhaltig wieder härtere Notenmaßstäbe bewirkt, weil die Anforderungen wieder steigen und man nicht mit zwei mal ausreichend durchstarten kann. Ein Richter, der nicht zwei mal mindestens vollbefriedigend hat, ist ein besserer Rechtshelfer, kein Richter.
Summa summarum: Die niedrigeren Ergebnisse liegen nicht an den Anforderungen, sondern den laxen Absolventen, wobei Corona vielleicht ein Umdenken bewirkt, da wirklich Wichtiges wieder als wichtiger wahrgenommen werden könnte.
Es gibt auch gute Absolventen mit Prinzipien, die ihren Arsch nicht verkaufen und aus Überzeugung in die Justiz gehen. Liebe Grüße
Sicher. Aber sehr selten. Die Meisten bei der Justiz überspringen die mittlerweile doch recht niedrige Grenze von teilweise sogar nur 7,x Punkten (was ein mittlerer Witz ist) doch nur recht knapp.
nicht in Berlin. Unter DoppelVB stehen die Chancen mehr als schlecht.
70% haben noch ein VB laut Artikel der FAZ. 30 % würde ich jetzt nicht gerade als "mehr als schlecht " bezeichnen...
05.09.2020, 11:25
(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Die Absolventen wurden im Schnitt einfach schlechter. Jetzt wird Jura studiert, weil es halt gut klingt, oder weil der Papa das gemacht hat oder weil man sonst nichts anderes hat. Das Referendariat wird gemacht, weil man da auch noch Geld bekommt und am Ende kann man es ja mal versuchen, ob man das Examen besteht. Man verliert ja nichts. Früher hat man noch für den Beruf gebrannt. Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß. Die Guten wollen Geld verdienen in den Großkanzleien.
Man kann nur hoffen, dass Corona nachhaltig wieder härtere Notenmaßstäbe bewirkt, weil die Anforderungen wieder steigen und man nicht mit zwei mal ausreichend durchstarten kann. Ein Richter, der nicht zwei mal mindestens vollbefriedigend hat, ist ein besserer Rechtshelfer, kein Richter.
Summa summarum: Die niedrigeren Ergebnisse liegen nicht an den Anforderungen, sondern den laxen Absolventen, wobei Corona vielleicht ein Umdenken bewirkt, da wirklich Wichtiges wieder als wichtiger wahrgenommen werden könnte.
"Früher" war eine Examensklausur auch eine heutige BGB AT Klausur. Also mal ganz davon ab.
05.09.2020, 11:28
Mir gefällt ja, wie diese Statistiken die ganzen Trolle hier im Forum schön widerlegen.
05.09.2020, 11:33
(05.09.2020, 09:55)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Die Absolventen wurden im Schnitt einfach schlechter. Jetzt wird Jura studiert, weil es halt gut klingt, oder weil der Papa das gemacht hat oder weil man sonst nichts anderes hat. Das Referendariat wird gemacht, weil man da auch noch Geld bekommt und am Ende kann man es ja mal versuchen, ob man das Examen besteht. Man verliert ja nichts. Früher hat man noch für den Beruf gebrannt. Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß. Die Guten wollen Geld verdienen in den Großkanzleien.
Man kann nur hoffen, dass Corona nachhaltig wieder härtere Notenmaßstäbe bewirkt, weil die Anforderungen wieder steigen und man nicht mit zwei mal ausreichend durchstarten kann. Ein Richter, der nicht zwei mal mindestens vollbefriedigend hat, ist ein besserer Rechtshelfer, kein Richter.
Summa summarum: Die niedrigeren Ergebnisse liegen nicht an den Anforderungen, sondern den laxen Absolventen, wobei Corona vielleicht ein Umdenken bewirkt, da wirklich Wichtiges wieder als wichtiger wahrgenommen werden könnte.
Es gibt auch gute Absolventen mit Prinzipien, die ihren Arsch nicht verkaufen und aus Überzeugung in die Justiz gehen. Liebe Grüße
Wie geil. Jetzt kommen die Elfenbeinturmbewohner mit der Käuflichkeitskeule. So als ob die Justiz nicht auch neben dem Verdienst total unattraktiv und verstaubt ist. Die Justiz kann ruhig weiter ignorieren, dass viele Reffs nach den 2 Jahren Tortur und genaueren Einblicken plötzlich nicht mehr dahin wollen. Dann sagt man eben die verkaufen ihren Arsch und haben keine Prinzipien. Während man im AC weiter die Kandidaten von oben herab behandelt und in der Wirtschaft nett umwirbt.
05.09.2020, 12:01
Es wundert mich fast, dass Sachsen Anhalt da mit am schlechtesten abschneidet. Scheinbar hat noch niemand gesehen "wie gut" Sachsen Anhalt seine Richter entlohnt. Ich habe letztens mal im Besoldungsrechner rumgespielt und war echt überrascht. Die Einstiegsbesoldung ist absoluter Standard aber die beiden Erhöhungen innerhalb der ersten vier Jahre sind wirklich gut! Das sind zweimal jeweils 400 Euro netto pro Monat (Stk 1) Das gibt es sonst so in keinem Bundesland.
Weiß jemand womit das zusammenhängt?
Ich hätte mir das mit dem Urteil des BVerfG erklärt, das damals die Besoldung in Sachsen Anhalt als nicht amtsangemessen beurteilt hat. Aber es würde keinen Sinn machen, wieso dann der Einstieg so durchschnittlich ist und es dann aber innerhalb von 4 Jahren so steil nach oben geht.
Weiß jemand womit das zusammenhängt?

Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
05.09.2020, 12:20
Hatte unlängst Gespräche in GK, Boutique, Landesverwaltung und Fachgerichtsbarkeit. „Von oben herab“ wurde ich nirgends behandelt. Das steifeste Gespräch war noch das in der Verwaltung, was sich aber auch mit der Weisungsgebundenheit, die eben auch in das Amtsethos übergeht, und dem Grundsatz der Chancengleichheit, der wenig Individualität gestattet, erklären lässt. Die Anwaltschaft redete lockerer und mehr über sich selbst, die Richterschaft lockerer und mehr mit einem persönlich, weil eh nur soviel eingeladen wurde, wie zu besetzen. Ansonsten wird man so behandelt, wie man sich behandeln lässt.
05.09.2020, 12:26
Es ist ein Problem, wenn es der Justiz nicht gelingt, die besten Absolvent*innen anzusprechen und für die Tätigkeit als Richter*in und Staatsanwältin bzw. Staatsanwalt zu gewinnen.
Das hat nichts mit persönlicher Eitelkeit zu tun, sondern mit dem Amt. Denn ein Rechtsstaat misst sich daran, dass in ihm unabhänig, d.h. allein nach Recht und Gesetz, und möglichst effizient Recht gesprochen wird. Dafür braucht es Leute mit sehr guten Kenntnissen des materiellen und prozessualen Rechts, guten Selbstorganisations- und Kommunikationsfähigkeiten und Freude an der Arbeit und am Umgang mit den Prozessbeteiligten und den Mitarbeitern der Justiz.
Dafür können die Noten des Staatsexamens immer nur ein - wenn auch mMn gutes - Kriterium sein. Deswegen finde ich persönlich es sehr gut, wenn in anderen Bundesländern auch AC zum Einsatz kommen.
Um die Besten zu gewinnen sollte mMn in folgenden Bereichen nachgesteuert werden - und zwar auch in dieser Reihenfolge:
- Ausstattung der Dienststellen mit ausreichend Personal (eine Kammer mit n.n. existiert halt nur auf dem Papier)
- bessere technische Ausstattung (insb. tunnelfähige Laptops für alle Dienststellen - auch die StA und die AA)
- bessere Möglichkeiten für Ortswechsel (die fröhlich den richterlichen Haushalt führende "Gattin" ist heutzutage kaum noch vorhanden, und wer ein*en Partner*in hat, die/der auch berufstätig ist, freut sich ggf. nicht über die Sicherheit bis zum Dienstende in einer Stadt zu hängen, wenn die bessere Hälfte eigentlich für einen super Job in eine andere Stadt oder ins Ausland wechseln könnte)
- (moderate) Steigerung der Besoldung
Das hat nichts mit persönlicher Eitelkeit zu tun, sondern mit dem Amt. Denn ein Rechtsstaat misst sich daran, dass in ihm unabhänig, d.h. allein nach Recht und Gesetz, und möglichst effizient Recht gesprochen wird. Dafür braucht es Leute mit sehr guten Kenntnissen des materiellen und prozessualen Rechts, guten Selbstorganisations- und Kommunikationsfähigkeiten und Freude an der Arbeit und am Umgang mit den Prozessbeteiligten und den Mitarbeitern der Justiz.
Dafür können die Noten des Staatsexamens immer nur ein - wenn auch mMn gutes - Kriterium sein. Deswegen finde ich persönlich es sehr gut, wenn in anderen Bundesländern auch AC zum Einsatz kommen.
Um die Besten zu gewinnen sollte mMn in folgenden Bereichen nachgesteuert werden - und zwar auch in dieser Reihenfolge:
- Ausstattung der Dienststellen mit ausreichend Personal (eine Kammer mit n.n. existiert halt nur auf dem Papier)
- bessere technische Ausstattung (insb. tunnelfähige Laptops für alle Dienststellen - auch die StA und die AA)
- bessere Möglichkeiten für Ortswechsel (die fröhlich den richterlichen Haushalt führende "Gattin" ist heutzutage kaum noch vorhanden, und wer ein*en Partner*in hat, die/der auch berufstätig ist, freut sich ggf. nicht über die Sicherheit bis zum Dienstende in einer Stadt zu hängen, wenn die bessere Hälfte eigentlich für einen super Job in eine andere Stadt oder ins Ausland wechseln könnte)
- (moderate) Steigerung der Besoldung
05.09.2020, 12:37
(05.09.2020, 11:33)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:55)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Die Absolventen wurden im Schnitt einfach schlechter. Jetzt wird Jura studiert, weil es halt gut klingt, oder weil der Papa das gemacht hat oder weil man sonst nichts anderes hat. Das Referendariat wird gemacht, weil man da auch noch Geld bekommt und am Ende kann man es ja mal versuchen, ob man das Examen besteht. Man verliert ja nichts. Früher hat man noch für den Beruf gebrannt. Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß. Die Guten wollen Geld verdienen in den Großkanzleien.
Man kann nur hoffen, dass Corona nachhaltig wieder härtere Notenmaßstäbe bewirkt, weil die Anforderungen wieder steigen und man nicht mit zwei mal ausreichend durchstarten kann. Ein Richter, der nicht zwei mal mindestens vollbefriedigend hat, ist ein besserer Rechtshelfer, kein Richter.
Summa summarum: Die niedrigeren Ergebnisse liegen nicht an den Anforderungen, sondern den laxen Absolventen, wobei Corona vielleicht ein Umdenken bewirkt, da wirklich Wichtiges wieder als wichtiger wahrgenommen werden könnte.
Es gibt auch gute Absolventen mit Prinzipien, die ihren Arsch nicht verkaufen und aus Überzeugung in die Justiz gehen. Liebe Grüße
Wie geil. Jetzt kommen die Elfenbeinturmbewohner mit der Käuflichkeitskeule. So als ob die Justiz nicht auch neben dem Verdienst total unattraktiv und verstaubt ist. Die Justiz kann ruhig weiter ignorieren, dass viele Reffs nach den 2 Jahren Tortur und genaueren Einblicken plötzlich nicht mehr dahin wollen. Dann sagt man eben die verkaufen ihren Arsch und haben keine Prinzipien. Während man im AC weiter die Kandidaten von oben herab behandelt und in der Wirtschaft nett umwirbt.
Absolut richtig, was du sagst. Die Justizverwaltung behandelt den Bewerber so als sei er nur Mittel zum Zweck. Den Eindruck hatte ich in der GK überhaupt nicht. Wenn man im Job ist, geht es bei der Justiz genauso weiter. Es ist doch keine Seltenheit, dass man 2 Wochen vorher erfährt, dass man plötzlich zur StA nach Brunsbüttel muss. Das interessiert nicht die Bohne, dass man nicht mal eben nen Umzug stemmt, mit allem was dranhängt.
05.09.2020, 12:42
Nachbessern solltest du erstmal mit deinem unsäglichen Gegendere.