05.09.2020, 09:00
Interessanter Artikel aus der FAZ: in manchen Ländern ist die Prädikatsquote auf nur noch 30% gesunken. Von einem Anstieg der Noten kann also keinesfalls die Rede sein.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/d...b32ce5719d
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/d...b32ce5719d
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
05.09.2020, 09:38
Die Absolventen wurden im Schnitt einfach schlechter. Jetzt wird Jura studiert, weil es halt gut klingt, oder weil der Papa das gemacht hat oder weil man sonst nichts anderes hat. Das Referendariat wird gemacht, weil man da auch noch Geld bekommt und am Ende kann man es ja mal versuchen, ob man das Examen besteht. Man verliert ja nichts. Früher hat man noch für den Beruf gebrannt. Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß. Die Guten wollen Geld verdienen in den Großkanzleien.
Man kann nur hoffen, dass Corona nachhaltig wieder härtere Notenmaßstäbe bewirkt, weil die Anforderungen wieder steigen und man nicht mit zwei mal ausreichend durchstarten kann. Ein Richter, der nicht zwei mal mindestens vollbefriedigend hat, ist ein besserer Rechtshelfer, kein Richter.
Summa summarum: Die niedrigeren Ergebnisse liegen nicht an den Anforderungen, sondern den laxen Absolventen, wobei Corona vielleicht ein Umdenken bewirkt, da wirklich Wichtiges wieder als wichtiger wahrgenommen werden könnte.
Man kann nur hoffen, dass Corona nachhaltig wieder härtere Notenmaßstäbe bewirkt, weil die Anforderungen wieder steigen und man nicht mit zwei mal ausreichend durchstarten kann. Ein Richter, der nicht zwei mal mindestens vollbefriedigend hat, ist ein besserer Rechtshelfer, kein Richter.
Summa summarum: Die niedrigeren Ergebnisse liegen nicht an den Anforderungen, sondern den laxen Absolventen, wobei Corona vielleicht ein Umdenken bewirkt, da wirklich Wichtiges wieder als wichtiger wahrgenommen werden könnte.
05.09.2020, 09:39
So lächerlich, dass in diesen Artikeln immer die Bruttogehältern von Beamten mit Bruttogehältern von Angestellten verglichen werden.
05.09.2020, 09:49
(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß.
Das ist historisch bullshit. Der Beruf des Richters wurde lange am Einkommen gemessen. Das war wirtschaftlich ein sehr lukrativer Beruf, weil sich Kanzleien am Richtergehalt orientiert haben. Die Guten sind also Richter geworden, weil es wirtschaftlich eine sehr gute Alternative zum Anwaltsjob war. Heute ganz klar nicht mehr.
05.09.2020, 09:53
(05.09.2020, 09:49)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß.
Das ist historisch bullshit. Der Beruf des Richters wurde lange am Einkommen gemessen. Das war wirtschaftlich ein sehr lukrativer Beruf, weil sich Kanzleien am Richtergehalt orientiert haben. Die Guten sind also Richter geworden, weil es wirtschaftlich eine sehr gute Alternative zum Anwaltsjob war. Heute ganz klar nicht mehr.
Vor hundert Jahren wohl. Sicherlich nicht in den letzten 40 Jahren. :D
05.09.2020, 09:55
(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Die Absolventen wurden im Schnitt einfach schlechter. Jetzt wird Jura studiert, weil es halt gut klingt, oder weil der Papa das gemacht hat oder weil man sonst nichts anderes hat. Das Referendariat wird gemacht, weil man da auch noch Geld bekommt und am Ende kann man es ja mal versuchen, ob man das Examen besteht. Man verliert ja nichts. Früher hat man noch für den Beruf gebrannt. Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß. Die Guten wollen Geld verdienen in den Großkanzleien.
Man kann nur hoffen, dass Corona nachhaltig wieder härtere Notenmaßstäbe bewirkt, weil die Anforderungen wieder steigen und man nicht mit zwei mal ausreichend durchstarten kann. Ein Richter, der nicht zwei mal mindestens vollbefriedigend hat, ist ein besserer Rechtshelfer, kein Richter.
Summa summarum: Die niedrigeren Ergebnisse liegen nicht an den Anforderungen, sondern den laxen Absolventen, wobei Corona vielleicht ein Umdenken bewirkt, da wirklich Wichtiges wieder als wichtiger wahrgenommen werden könnte.
Es gibt auch gute Absolventen mit Prinzipien, die ihren Arsch nicht verkaufen und aus Überzeugung in die Justiz gehen. Liebe Grüße
05.09.2020, 09:56
(05.09.2020, 09:55)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Die Absolventen wurden im Schnitt einfach schlechter. Jetzt wird Jura studiert, weil es halt gut klingt, oder weil der Papa das gemacht hat oder weil man sonst nichts anderes hat. Das Referendariat wird gemacht, weil man da auch noch Geld bekommt und am Ende kann man es ja mal versuchen, ob man das Examen besteht. Man verliert ja nichts. Früher hat man noch für den Beruf gebrannt. Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß. Die Guten wollen Geld verdienen in den Großkanzleien.
Man kann nur hoffen, dass Corona nachhaltig wieder härtere Notenmaßstäbe bewirkt, weil die Anforderungen wieder steigen und man nicht mit zwei mal ausreichend durchstarten kann. Ein Richter, der nicht zwei mal mindestens vollbefriedigend hat, ist ein besserer Rechtshelfer, kein Richter.
Summa summarum: Die niedrigeren Ergebnisse liegen nicht an den Anforderungen, sondern den laxen Absolventen, wobei Corona vielleicht ein Umdenken bewirkt, da wirklich Wichtiges wieder als wichtiger wahrgenommen werden könnte.
Es gibt auch gute Absolventen mit Prinzipien, die ihren Arsch nicht verkaufen und aus Überzeugung in die Justiz gehen. Liebe Grüße
Sicher. Aber sehr selten. Die Meisten bei der Justiz überspringen die mittlerweile doch recht niedrige Grenze von teilweise sogar nur 7,x Punkten (was ein mittlerer Witz ist) doch nur recht knapp.
05.09.2020, 10:01
Ich wundere mich immer, dass so häufig nur vom Gehalt die Rede ist. Mich hat nicht vorrangig das Gehalt von der Justiz abgehalten, sondern die Erfahrungen aus dem Referendariat. Dass zumindest das LG, an dem ich war, kein guter Arbeitgeber ist, war nach kurzer Zeit klar. Schlechte Organisation, schlechte Ausstattung, kein Interesse am Ausbildungserfolg... Dann hat man auch mitbekommen, wie willkürlich Richter*innen scheinbar in andere Dezernate oder Kammern gesteckt wurde.
Wenn alles andere stimmen würde, wäre mir das Geld relativ egal. Die Sicherheit durch die Verbeamtung hat einen hohen Wert, finde ich. Allerdings hat man im Ref wirklich alles versucht, den Job unattraktiv zu machen.
Zu dem arroganten Streberkommentar oben: Such dir mal Freunde und versuch Deine Probleme mit dir selbst anzugehen. In dem Artikel war übrigens auch nicht von 2xa die Rede, sondern von Richtern ohne Prädikat. Wieso man die Fälle am AG nicht ohne vb lösen können soll, entzieht sich meinem Verständnis.
Wenn alles andere stimmen würde, wäre mir das Geld relativ egal. Die Sicherheit durch die Verbeamtung hat einen hohen Wert, finde ich. Allerdings hat man im Ref wirklich alles versucht, den Job unattraktiv zu machen.
Zu dem arroganten Streberkommentar oben: Such dir mal Freunde und versuch Deine Probleme mit dir selbst anzugehen. In dem Artikel war übrigens auch nicht von 2xa die Rede, sondern von Richtern ohne Prädikat. Wieso man die Fälle am AG nicht ohne vb lösen können soll, entzieht sich meinem Verständnis.
05.09.2020, 10:02
(05.09.2020, 09:56)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:55)Gast schrieb:(05.09.2020, 09:38)Gast schrieb: Die Absolventen wurden im Schnitt einfach schlechter. Jetzt wird Jura studiert, weil es halt gut klingt, oder weil der Papa das gemacht hat oder weil man sonst nichts anderes hat. Das Referendariat wird gemacht, weil man da auch noch Geld bekommt und am Ende kann man es ja mal versuchen, ob man das Examen besteht. Man verliert ja nichts. Früher hat man noch für den Beruf gebrannt. Der Beruf des Richters wurde nicht am Einkommen, sondern an den Möglichkeiten, dem Prestige gemessen. Die Besten wurden Richter; heute ist es bestenfalls noch das halbwegs annehmbare Mittelmaß. Die Guten wollen Geld verdienen in den Großkanzleien.
Man kann nur hoffen, dass Corona nachhaltig wieder härtere Notenmaßstäbe bewirkt, weil die Anforderungen wieder steigen und man nicht mit zwei mal ausreichend durchstarten kann. Ein Richter, der nicht zwei mal mindestens vollbefriedigend hat, ist ein besserer Rechtshelfer, kein Richter.
Summa summarum: Die niedrigeren Ergebnisse liegen nicht an den Anforderungen, sondern den laxen Absolventen, wobei Corona vielleicht ein Umdenken bewirkt, da wirklich Wichtiges wieder als wichtiger wahrgenommen werden könnte.
Es gibt auch gute Absolventen mit Prinzipien, die ihren Arsch nicht verkaufen und aus Überzeugung in die Justiz gehen. Liebe Grüße
Sicher. Aber sehr selten. Die Meisten bei der Justiz überspringen die mittlerweile doch recht niedrige Grenze von teilweise sogar nur 7,x Punkten (was ein mittlerer Witz ist) doch nur recht knapp.
nicht in Berlin. Unter DoppelVB stehen die Chancen mehr als schlecht.
05.09.2020, 10:03
85 Prozent in HH und das meint wahrscheinlich auch nur die Ergebnisse des 2. Deckt sich nicht mit den grundsätzlichen Anforderungen von 2 x VB (vom Dispens mal abgesehen). Schade, jetzt kann man sich nicht mal mehr dort angesichts der GK-Gehälter auf den elitären Ruf zurückziehen. Stattdessen muss man wohl anfangen, sich darüber zu definieren, dass die Tätigkeit sinnvoll ist und geistige und zeitliche Freiräume belässt. Das wird vielen schwer fallen, ist aber nicht das Schlechteste.
Der Artikel ist nett gemeint vom DRB, offenbart aber nur Hilflosigkeit. Die Lobby ist schwach.
Für eine ganze Generation wird es sehr leicht sein, in die Justiz zu kommen, aber die Arbeitslast und irgendwann auch die Abgabenlast, da PKV, fehlende RV und Pensionen nicht mehr trag- bzw. vermittelbar sind, wird größer werden. Das werden sich immer weniger Leute antun, die nicht sehr idealistisch sind. Und die Ideale zerbrechen als erstes an den Anforderungen der Praxis.
Der Artikel ist nett gemeint vom DRB, offenbart aber nur Hilflosigkeit. Die Lobby ist schwach.
Für eine ganze Generation wird es sehr leicht sein, in die Justiz zu kommen, aber die Arbeitslast und irgendwann auch die Abgabenlast, da PKV, fehlende RV und Pensionen nicht mehr trag- bzw. vermittelbar sind, wird größer werden. Das werden sich immer weniger Leute antun, die nicht sehr idealistisch sind. Und die Ideale zerbrechen als erstes an den Anforderungen der Praxis.