politischer Richter

[Beisitzer]

Liebe Leute,

bevor sich Unmut über meine Formulierung des Betreffs regt: Ich bin in meiner Funktion als Richter natürlich nicht politisch oder gar parteiisch, aber eben als Privatperson. Seit Jahren engagiere ich mich parteipolitisch und habe schon das Ziel, irgendwann mal Politiker zu sein. Da ist nur ein verfassungsrechtliches "Problem": Ich kann als Richter die ersten Schritte zum Politiker nicht über eine ehrenamtliche nebenberufliche Tätigkeit in einer Gemeindevertretung o.ä. gehen, sondern müsste versuchen, direkt auf Landesebene ein Mandat zu bekommen und für diese Zeit das Richteramt ruhen lassen. Ich möchte mich auch ungern in die Verwaltung abordnen lassen, weil Richter auch mein Traumberuf ist. 

Ich bitte um Erfahrungsberichte. Ob gehört, selbst durchgemacht oder auch nur Anregungen, ich lese alles gerne! Vielleicht habt ihr ja die eine oder andere Information für mich. Vorerst möchte ich nicht bei meiner Gerichtsverwaltung mit meinem Plan hausieren gehen. 

LG

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Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/

Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:

https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php

[C8H10N4O2]

Kannst dir ja ein paar Tips bei Ronald Schill holen, der hat die gesamte Karriere durchlebt: Erst Richter Gnadenlos, dann Justizsenator, ein paar Kokainskandale und am Ende Auftritte im Reality TV, nackt an tropischen Stränden

[Gast RLP]

Auch ein Richter kann Mitglied einer kommunalen Vertretungskörperschaft werden, warum nicht? Gibt es unzählige Beispiele im Gemeinde/Stadtrat bzw. Kreistag...

[PolitischerGast]

Ich kenne mehrere Richter, von Amtsgericht bis OLG, die immer wieder mal in Kommunalwahlen antreten und auch in Gemeindevertretungen sitzen und sich auch sonst parteipolitisch engagieren. Solange man klar zwischen Richteramt und Parteipolitik trennt, sehe ich überhaupt kein Problem. Etwas kritischer könnte es nur werden, wenn dein Engagement einer extremistischen Partei gilt. Solange die Partei aber nicht verboten ist, müsste aber selbst das möglich sein; der Karriere ist das dann aber (hoffentlich) nicht zuträglich.
Wenn du Google bemühst, wirst du auch eine ganze Reihe an Beispielen finden.
Insofern nur zu! Fähige Kommunalpolitiker braucht es immer. Politik macht man, oder sie wird mit einem gemacht.

[Gast]

Richter Alexander Hold ist auch politisch aktiv ?

[Gast]

Ich finde ein Richter sollte immer unabhängig sein. Ein Beamter hat Wohlverhaltenspflicht in der Freizeit und die Pflicht zur politischen Neutralität. 
Denn sonst könnte der Richter sein Fähnchen in den Wind hängen und durch tendenzielle gerichtliche Entscheidungen (auch unbewusst) versuchen, das Wohlwollen bestimmter Parteien auf sich zu ziehen.
Warum wurde eigentlich diese Corona Demo vom VG erlaubt? Hoffentlich kippt das OVG das wieder...

[Gast]

Ich finde ein Richter sollte immer unabhängig sein. Ein Beamter hat Wohlverhaltenspflicht in der Freizeit und die Pflicht zur politischen Neutralität. 
Denn sonst könnte der Richter sein Fähnchen in den Wind hängen und durch tendenzielle gerichtliche Entscheidungen (auch unbewusst) versuchen, das Wohlwollen bestimmter Parteien auf sich zu ziehen.
Warum wurde eigentlich diese Corona Demo vom VG erlaubt? Hoffentlich kippt das OVG das wieder...

Weil Demonstrationen nun mal grds nicht erlaubt werden müssen?

[Gast]

Ich finde ein Richter sollte immer unabhängig sein. Ein Beamter hat Wohlverhaltenspflicht in der Freizeit und die Pflicht zur politischen Neutralität. 
Denn sonst könnte der Richter sein Fähnchen in den Wind hängen und durch tendenzielle gerichtliche Entscheidungen (auch unbewusst) versuchen, das Wohlwollen bestimmter Parteien auf sich zu ziehen.
Warum wurde eigentlich diese Corona Demo vom VG erlaubt? Hoffentlich kippt das OVG das wieder...

Weil Demonstrationen nun mal grds nicht erlaubt werden müssen?

https://www.welt.de/politik/deutschland/...erlin.html

Das klingt hier aber ganz anders...

[RechtsanwaltII]

Das ist möglicherweise für nichtjuristische Leser entsprechend formuliert worden.

Es sollte aber absolutes Basiswissen eines Juristen sein, dass Versammlungen (oder hier: Aufzüge) nur angemeldet und nicht genehmigt werden müssen.

[Gast]

Katarina Barley war Richterin, bevor sie in die Politik ging.