11.08.2020, 10:43
Dann ist der Beruf ja eigentlich der absolute Jackpot?
11.08.2020, 10:52
11.08.2020, 11:01
Er ist in der Tat eine Art Jackpot. Da dieser Umstand aber nicht wenigen bekannt ist, ist er eben auch nur so schwer zugänglich. Die Notenanforderungen für das Nur-Notariat dienen keinem Selbstzweck, sondern sind - wie bei einem NC - das Ergebnis von Angebot und Nachfrage.
11.08.2020, 11:01
(11.08.2020, 11:01)1234 schrieb: Er ist in der Tat eine Art Jackpot. Da dieser Umstand aber nicht wenigen bekannt ist, ist er eben auch nur so schwer zugänglich. Die Notenanforderungen für das Nur-Notariat dienen keinem Selbstzweck, sondern sind - wie bei einem NC - das Ergebnis von Angebot und Nachfrage.
*unbekannt
11.08.2020, 12:37
(11.08.2020, 10:52)Gast schrieb:(11.08.2020, 10:43)Gast schrieb: Dann ist der Beruf ja eigentlich der absolute Jackpot?
Das mag sein, aber er steht im Zweifel auch nur den obersten 1-2 % zur Verfügung.
Anwaltsnotariat steht jedem offen (der die notarielle Fachprüfung anpackt und besteht).
Aber auch fürs Nurnotariat ist die Prozentzahl viel zu niedrig. Ein Prädikat im Ersten Examen schaffen über 30% der Examensschreiber, im Zweiten sind es immernoch knapp 19% (Quelle: https://www.beck-stellenmarkt.de/ratgebe...ig-ist-ein).
Da natürlich nicht jeder, der im Zweiten ein VB schafft, schon im Ersten eins hatte (aber die Wahrscheinlichkeit ungleich höher ist als umgekehrt, aufgrund des SPB im Ersten), dürften es am Ende immernoch gut 10% mit Doppel-VB (und damit offener Tür zum Nurnotariat in fast allen der entsprechenden Kammerbezirke) sein. Da das Nurnotariat in den neuen Bundesländern mittlerweile sogar ab 2x 8 P. offensteht, ist die Zahl nochmal höher.
Eigentlich könnte so ziemlich jeder Anwalt, der bei Gleiss, FF, Hengeler und Co arbeitet, Nurnotar werden (Anwaltsnotar sowieso). Das reizt viele aber aufgrund der unterschiedlichsten Gründe nicht (oft nicht wählbarer Standort, aber auch die Arbeit des Notars ansich).
11.08.2020, 13:01
Viele der Anwälte bei FF, HM und vergleichbaren Kanzleien könnten in den neuen Bundesländern Nur-Notar werden. Ist man also örtlich flexibel, stimmt diese Aussage.
In vielen anderen Kammerbezirken reichen die 2 x 9 aber nicht. Häufig wird das erste ja gar nicht so hoch gewichtet. Dann ist die Kombination aus 9,0 und 11,5 definitiv besser als 2 x 10,5, obwohl in der Gesamtsumme weniger zusammenkommt. In den Kammerbezirken der alten Länder hat ein Bewerber mit der Notenkombination 14,0 und 9,0 einen schweren Stand, während er mit der Kombination 9,0 und 14,0 absolut zu den stärksten Bewerbern gezählt werden würde.
Will man dem Ganzen eine Prozentzahl geben würde ich Sie in den alten Ländern bei 3-5% und in den neuen Ländern bei 8-10% der besten Absolventen ansetzen.
In vielen anderen Kammerbezirken reichen die 2 x 9 aber nicht. Häufig wird das erste ja gar nicht so hoch gewichtet. Dann ist die Kombination aus 9,0 und 11,5 definitiv besser als 2 x 10,5, obwohl in der Gesamtsumme weniger zusammenkommt. In den Kammerbezirken der alten Länder hat ein Bewerber mit der Notenkombination 14,0 und 9,0 einen schweren Stand, während er mit der Kombination 9,0 und 14,0 absolut zu den stärksten Bewerbern gezählt werden würde.
Will man dem Ganzen eine Prozentzahl geben würde ich Sie in den alten Ländern bei 3-5% und in den neuen Ländern bei 8-10% der besten Absolventen ansetzen.
11.08.2020, 13:02
(11.08.2020, 11:01)1234 schrieb:(11.08.2020, 11:01)1234 schrieb: Er ist in der Tat eine Art Jackpot. Da dieser Umstand aber nicht wenigen bekannt ist, ist er eben auch nur so schwer zugänglich. Die Notenanforderungen für das Nur-Notariat dienen keinem Selbstzweck, sondern sind - wie bei einem NC - das Ergebnis von Angebot und Nachfrage.
*unbekannt
Nicht wenigen bekannt = vielen bekannt. Am Anfang wars also schon richtig.
11.08.2020, 14:03
Es wird oft vergessen, dass die Zeit als Notarassessor sehr lange sein kann. Aus meinem Umfeld hat keiner der Assessoren nach drei Jahren eine Stelle erhalten, sondern es sind eher 4-5 Jahre; selbst bei Leuten mit "sehr gut" im Examen, also nicht nur denjenigen, die "gerade so" das "gut" geschafft haben. Bei Frauen, die in Teilzeit arbeiten, hat es oft noch deutlich länger. Während dieser Zeit arbeitet man für R1 und muss sehr viel pendeln, da man als Vertreter Verschiebemasse ist. Danach bekommt man dann erst mal ein Landnotariat.
Die Realität der Notarslaufbahn sieht oft so aus:
1. ein paar Jahre GK (Netzwerk für die spätere Notartätigkeit)
2. 5 Jahre Assessorenzeit mit vielen Verschickungen (u.a. Würzburg);
3. Mit Ende 30/Anfang 40 ein Landnotariat
4. Ende 40/Anfang 50 die Chance auf ein Stadtnotariat.
Natürlich ist das ein toller Beruf und er kann Spaß machen, aber es ist ein langer Weg, der mir - obwohl ich die Noten dafür hätte - nach der langen Juraausbildung zu lange wäre.
Die Realität der Notarslaufbahn sieht oft so aus:
1. ein paar Jahre GK (Netzwerk für die spätere Notartätigkeit)
2. 5 Jahre Assessorenzeit mit vielen Verschickungen (u.a. Würzburg);
3. Mit Ende 30/Anfang 40 ein Landnotariat
4. Ende 40/Anfang 50 die Chance auf ein Stadtnotariat.
Natürlich ist das ein toller Beruf und er kann Spaß machen, aber es ist ein langer Weg, der mir - obwohl ich die Noten dafür hätte - nach der langen Juraausbildung zu lange wäre.
11.08.2020, 14:11
Wenige haben die Noten. Wenige haben Bock noch mit anfang 30 im ganzen Bundesland herumgeschickt zu werden. Notariat deckt nur vier Rechtsbereiche ab die man mögen muss. Erb und Familienrecht kotzen mich an. Immobilien sind nervig. Bleibt nur Gesellschaftsrecht.
11.08.2020, 14:11
(11.08.2020, 14:03)Gast schrieb: Es wird oft vergessen, dass die Zeit als Notarassessor sehr lange sein kann. Aus meinem Umfeld hat keiner der Assessoren nach drei Jahren eine Stelle erhalten, sondern es sind eher 4-5 Jahre; selbst bei Leuten mit "sehr gut" im Examen, also nicht nur denjenigen, die "gerade so" das "gut" geschafft haben. Bei Frauen, die in Teilzeit arbeiten, hat es oft noch deutlich länger. Während dieser Zeit arbeitet man für R1 und muss sehr viel pendeln, da man als Vertreter Verschiebemasse ist. Danach bekommt man dann erst mal ein Landnotariat.
Die Realität der Notarslaufbahn sieht oft so aus:
1. ein paar Jahre GK (Netzwerk für die spätere Notartätigkeit)
2. 5 Jahre Assessorenzeit mit vielen Verschickungen (u.a. Würzburg);
3. Mit Ende 30/Anfang 40 ein Landnotariat
4. Ende 40/Anfang 50 die Chance auf ein Stadtnotariat.
Natürlich ist das ein toller Beruf und er kann Spaß machen, aber es ist ein langer Weg, der mir - obwohl ich die Noten dafür hätte - nach der langen Juraausbildung zu lange wäre.
So schwarz wie du es hier malst, ist es nicht.
1. GK-Zeit: Diese ist völlig optional. Es gibt viele Assessoren, deren erster Schritt im "richtigen" Berufsleben direkt die Ernennung zum Notarassessor ist.
2. Abordnungen nach Berlin, Würzburg und Brüssel sind möglich. Hierfür finden sich aber im absoluten Regelfall Freiwillige, sodass niemand gegen seinen Willen dorthin abgestellt wird.
3.