22.06.2020, 12:16
Ich habe im Grunde dasselbe Probleme, seit dem Studium wollte ich in die Justiz. Jetzt bin ich hier und vollkommen desillusioniert. Ich habe immer gedacht um in der Justiz zu arbeiten muss man eine gute Portion Idealismus mitbringen, ich habe aber das Gefühl das ist gar nicht erwünscht man fängt an und will alles besser machen aber am Ende des Tages hat man kaum die Zeit sich mit seinen Akten zu beschäftigen. Zudem der Aspekt das man nie wirklich angelernt sondern einfach ins kalte Wasser geworfen wird.
Was ich tun soll? Keine Ahnung! Ich wollte immer in die Justiz, jetzt bin ich hier und fühle mich als ob es das war. RA ist eigentlich nichts für mich, weil ich keine Lust habe für die Mandanten zu springen. In meiner Verzweiflung hab ich schon drüber nachgedacht in die GK zu gehen aber was dann? Partner will ich nicht werden. Kleinere Kanzleien bieten idr mein Interessengebiet nicht an.
Was ich tun soll? Keine Ahnung! Ich wollte immer in die Justiz, jetzt bin ich hier und fühle mich als ob es das war. RA ist eigentlich nichts für mich, weil ich keine Lust habe für die Mandanten zu springen. In meiner Verzweiflung hab ich schon drüber nachgedacht in die GK zu gehen aber was dann? Partner will ich nicht werden. Kleinere Kanzleien bieten idr mein Interessengebiet nicht an.
22.06.2020, 12:35
(22.06.2020, 12:16)Gast schrieb: Ich habe im Grunde dasselbe Probleme, seit dem Studium wollte ich in die Justiz. Jetzt bin ich hier und vollkommen desillusioniert. Ich habe immer gedacht um in der Justiz zu arbeiten muss man eine gute Portion Idealismus mitbringen, ich habe aber das Gefühl das ist gar nicht erwünscht man fängt an und will alles besser machen aber am Ende des Tages hat man kaum die Zeit sich mit seinen Akten zu beschäftigen. Zudem der Aspekt das man nie wirklich angelernt sondern einfach ins kalte Wasser geworfen wird.
Was ich tun soll? Keine Ahnung! Ich wollte immer in die Justiz, jetzt bin ich hier und fühle mich als ob es das war. RA ist eigentlich nichts für mich, weil ich keine Lust habe für die Mandanten zu springen. In meiner Verzweiflung hab ich schon drüber nachgedacht in die GK zu gehen aber was dann? Partner will ich nicht werden. Kleinere Kanzleien bieten idr mein Interessengebiet nicht an.
Ich bin etwas verwirrt... du bist in der Justiz, also grds. Generalist. Willst aber nicht in eine kleinere Kanzlei, weil dort dein Interessengebiet nicht angeboten wird..?
Dir sollte außerdem klar sein, dass kein (!) Arbeitgeber Bock auf einen Berufseinsteiger hat, der ehrlich gesagt von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, der aber alles besser machen will. Das nervt. Der Berufseinsteiger soll sich erstmal einarbeiten und sehen wie es seit Jahrzehnten von guten und erfahrenen Leuten gemacht wird. Wenn er das verstanden hat und kann, kann er Verbesserungsvorschläge machen oder es anders machen.
Das ist so ein wenig wie der Jungkoch, der dem Küchenchef erstmal erklären will, wie er die Soße abzuschmecken hat.
Deine Probleme mit der Justiz lesen sich aber wie typische Anfängerprobleme. Nichts, was du nicht innerhalb der ersten 2-3 Jahre erledigen könntest und dann hättest du noch 30 angenehme Jahre in der Justiz vor dir.
22.06.2020, 13:20
(22.06.2020, 12:16)Gast schrieb: Ich habe im Grunde dasselbe Probleme, seit dem Studium wollte ich in die Justiz. Jetzt bin ich hier und vollkommen desillusioniert. Ich habe immer gedacht um in der Justiz zu arbeiten muss man eine gute Portion Idealismus mitbringen, ich habe aber das Gefühl das ist gar nicht erwünscht man fängt an und will alles besser machen aber am Ende des Tages hat man kaum die Zeit sich mit seinen Akten zu beschäftigen. Zudem der Aspekt das man nie wirklich angelernt sondern einfach ins kalte Wasser geworfen wird.
Was ich tun soll? Keine Ahnung! Ich wollte immer in die Justiz, jetzt bin ich hier und fühle mich als ob es das war. RA ist eigentlich nichts für mich, weil ich keine Lust habe für die Mandanten zu springen. In meiner Verzweiflung hab ich schon drüber nachgedacht in die GK zu gehen aber was dann? Partner will ich nicht werden. Kleinere Kanzleien bieten idr mein Interessengebiet nicht an.
Ich hatte die gleichen Probleme wie du. Wunsch war die Justiz. Das ganze hat sich als böser Traum herausgestellt. Bin dann in die GK gewechselt, obwohl das nie mein Plan war. Bin dort nun aber ganz zufrieden und bin froh, den Schritt gemacht zu haben. Ich kann dir daher nur raten, etwas anderes zu wagen. Du hast ja auch selbst schon festgestellt, dass der Staat nicht der Hit ist. Und wenn du nichts tust gegen die Unzufriedenheit, wird es nur schlimmer.
Viel Erfolg!
22.06.2020, 13:33
Ich bin von der Justiz in die GK, von der GK in die Boutique, von der Boutique ins Unternehmen und zuletzt vom Unternehmen zu einem Verband gewechselt, wo ich nun wohl bleiben werde. Wir haben viele Möglichkeiten, nutzt sie!
22.06.2020, 15:12
Wenn ihr so viel gesehen habt, dann sagt doch mal die Pros/Cons dazu - wieso seid ihr (so oft) gewechselt? Wurde es besser?
22.06.2020, 15:18
22.06.2020, 16:50
(22.06.2020, 15:18)Gast Gast schrieb:(22.06.2020, 15:12)Gast schrieb: Wenn ihr so viel gesehen habt, dann sagt doch mal die Pros/Cons dazu - wieso seid ihr (so oft) gewechselt? Wurde es besser?
Ich glaube, die Pros/Cons sind einerseits sehr hinreichend bekannt und andererseits auch sehr individuell in ihren Auswirkungen.
Exakt! Insbesondere bei Justiz und GKen frage ich mich immer wieder, wie man die "böse Überraschung" erleben kann. Dafür gibt es doch das Ref?! Hier sollte man aufmerksam die Z und die StA-Stationen verfolgen, damit kann man sich schon ein gutes Bild machen. Ausnahmen gibt es immer, aber gemeinsam mit den AG-Kollegen sollte ein realistischer Blick auf das Gericht/die Behörde möglich sein.
Dann Anwaltsstation in der GK machen, sodass man dies auch mal gesehen hat. Auch hier gibt es vollkommen unterschiedlich geprägte Teams, wiederum lohnt sich der Austausch mit den Kollegen.
Auf dieser Grundlage sollte man den Berufsalltag realistisch einschätzen können. Die ersten zwei/drei Jahre können sowohl in der Justiz als auch in der GK anstrengend sein, jeweils auf ihre Weise. Glücklicherweise kann man ja prinzipiell wechseln.
22.06.2020, 20:21
(22.06.2020, 16:50)Gast schrieb:(22.06.2020, 15:18)Gast Gast schrieb:(22.06.2020, 15:12)Gast schrieb: Wenn ihr so viel gesehen habt, dann sagt doch mal die Pros/Cons dazu - wieso seid ihr (so oft) gewechselt? Wurde es besser?
Ich glaube, die Pros/Cons sind einerseits sehr hinreichend bekannt und andererseits auch sehr individuell in ihren Auswirkungen.
Exakt! Insbesondere bei Justiz und GKen frage ich mich immer wieder, wie man die "böse Überraschung" erleben kann. Dafür gibt es doch das Ref?! Hier sollte man aufmerksam die Z und die StA-Stationen verfolgen, damit kann man sich schon ein gutes Bild machen. Ausnahmen gibt es immer, aber gemeinsam mit den AG-Kollegen sollte ein realistischer Blick auf das Gericht/die Behörde möglich sein.
Dann Anwaltsstation in der GK machen, sodass man dies auch mal gesehen hat. Auch hier gibt es vollkommen unterschiedlich geprägte Teams, wiederum lohnt sich der Austausch mit den Kollegen.
Auf dieser Grundlage sollte man den Berufsalltag realistisch einschätzen können. Die ersten zwei/drei Jahre können sowohl in der Justiz als auch in der GK anstrengend sein, jeweils auf ihre Weise. Glücklicherweise kann man ja prinzipiell wechseln.
Mit Verlaub, aber ein oder zwei Mal pro Woche den Ausbilder in die Verhandlung zu begleiten liefert praktisch keinen Erkenntnisgewinn.
22.06.2020, 21:12
(22.06.2020, 16:50)Gast schrieb:(22.06.2020, 15:18)Gast Gast schrieb:(22.06.2020, 15:12)Gast schrieb: Wenn ihr so viel gesehen habt, dann sagt doch mal die Pros/Cons dazu - wieso seid ihr (so oft) gewechselt? Wurde es besser?
Ich glaube, die Pros/Cons sind einerseits sehr hinreichend bekannt und andererseits auch sehr individuell in ihren Auswirkungen.
Exakt! Insbesondere bei Justiz und GKen frage ich mich immer wieder, wie man die "böse Überraschung" erleben kann. Dafür gibt es doch das Ref?! Hier sollte man aufmerksam die Z und die StA-Stationen verfolgen, damit kann man sich schon ein gutes Bild machen. Ausnahmen gibt es immer, aber gemeinsam mit den AG-Kollegen sollte ein realistischer Blick auf das Gericht/die Behörde möglich sein.
Dann Anwaltsstation in der GK machen, sodass man dies auch mal gesehen hat. Auch hier gibt es vollkommen unterschiedlich geprägte Teams, wiederum lohnt sich der Austausch mit den Kollegen.
Auf dieser Grundlage sollte man den Berufsalltag realistisch einschätzen können. Die ersten zwei/drei Jahre können sowohl in der Justiz als auch in der GK anstrengend sein, jeweils auf ihre Weise. Glücklicherweise kann man ja prinzipiell wechseln.
Ich kenne einige, die trotz Ref-Stationen in einer GK nach nicht allzu langer Zeit gewechselt sind. Als Referendar wird man ja ganz anders behandelt und bekommt, selbst wenn man sich drum bemüht, ja doch nur teilweise einen Einblick in den Arbeitsalltag der Associates. Oft sitzt man sogar in einem anderen Stockwerk und bekommt natürlich was von der inhaltlichen Tätigkeit mit, nicht genaues Arbeitspensum/Wochenplan.
Aber selbst wenn man all das wüsste sind Theorie und Praxis eben doch verschiedene Dinge. Ich kenne Leute, die es besser als sie selbst erwartet weggesteckt haben, oft erst um 23 Uhr aus dem Büro zu kommen und andere, denen es bald zu viel war, nach 20 Uhr nach Hause zu kommen - obwohl ihnen das natürlich vorher bewusst war.
22.06.2020, 21:41
Ich sag nur so viel: hätte es nie wieder studiert.