Gestern, 17:52
Hallo liebe Community!
Mich würde interessieren, was ihr zu folgenden Optionen sagt für mich als Berufseinsteigerin. Kurz vorab zu meinem Profil:
- 1. Examen: 7,6 (staatlich leider nur 6,2 Pkt...)
- 2. Examen (wenige Monate her): 8,5 Pkt.
- LL.M. aus dem Ausland (aber in einem eher ungewöhnlichen Rechtsgebiet)
- viele Auslandsaufenthalte; spreche mehrere Sprachen
- vorherige WissMit-Tätigkeit an einer Uni
Ich habe mich die letzten Wochen beworben (bei Unternehmen, Kanzleien sowie im öD) und einige Gespräche (ca. 10 Stück) geführt. Letztendlich ziehe ich die folgenden zwei Angebote in Betracht:
1. Bundesbehörde im Bereich der Forschung (Justiziariat)
- Gehalt: E13 TvÖD Bund (ca. 4.670 brutto/mtl) + alle anderen Benefits (D-Ticket, Sportangebot, KiTa, etc.)
- zunächst befristet auf ein Jahr, um zu sehen ob es passt (so Begründung für die Befristung)
- Aussicht auf Verbeamtung, ansonsten aber eher wenig Aufstiegschancen/Entwickungsmöglichkeiten
- Tätigkeitsfeld: Forschungsverträge gestalten (viel auf Englisch), Vertragsverhandlungen + alle anderen rechtlichen Fragestellungen des Forschungsinstituts bearbeiten
- 40h/Woche mit Überstundenkonto, mobilem Arbeiten etc.
- Team (ca. 5 Volljurist/innen) sehr nett; ich fand das Gespräch angenehm
- Standort: in der mittelgroßen Stadt in Niedersachsen, in der ich zur Zeit wohne
2. Kleine Kanzlei (von einem RA geführt)
- Gehalt hatten wir uns auf 4.800/mtl. für den Einstieg geeinigt
- 40 h/Woche (hat er mir so zugesichert)
- sehr, sehr spezielles Rechtsgebiet, das ich an sich auch cool fände; er verdient sein Geld dadurch, dass er so hoch spezialisiert ist
- Perspektive: Einarbeitung, Zulassung als RAin, evtl dann auch irgendwann Partnerin
- mit mehr Verantwortung dann auch mehr Arbeit
- Standort: 40 min Fahrzeit (Auto, was ich nicht besitze gerade) bzw. ca 1-1,5 Stunde mit den Öffis in die andere Stadt; nach Einarbeitung dann auch viel Home Office möglich
Ich habe mir schon viele Gedanken gemacht, sehe auch die Vor- und Nachteile dieser sehr unterschiedlichen Angebote. Ich bin echt ratlos, wie ich entscheiden soll.
Ich kann mir beides vorstellen. Die Kanzlei klingt etwas aufregender für mich als die Stelle im öD. Ich habe drei Gespräche mit dem RA geführt und das hat mich schon auch beeindruckt, wie er seine Kanzlei alleine so erfolgreich führt. Andererseits geht sie auch mit einer gewissen Unsicherheit und mehr Aufwand einher. Gehaltstechnisch ist jetzt beides nicht oberste Liga, aber wohl passabel (in der Kanzlei wäre sicherlich noch eine finanzielle Steigerung drin nach einiger Zeit). Ich weiß auch, dass es erstmal um den Einstieg geht und nichts endgültig ist. Trotzdem wollte ich mal (erfahrene) Leute aus meinem Feld um deren Meinung dazu fragen.
Dazu muss ich noch sagen, dass ich bei der Stelle im öD bereits mündlich zugesagt habe, der AV also schon in Arbeit ist. Da müsste ich dann nen Rückzieher machen... Leider hat sich das mit der Kanzlei erst nach meiner Zusage ergeben...
Also, was meint ihr?
Liebe Grüße
Mich würde interessieren, was ihr zu folgenden Optionen sagt für mich als Berufseinsteigerin. Kurz vorab zu meinem Profil:
- 1. Examen: 7,6 (staatlich leider nur 6,2 Pkt...)
- 2. Examen (wenige Monate her): 8,5 Pkt.
- LL.M. aus dem Ausland (aber in einem eher ungewöhnlichen Rechtsgebiet)
- viele Auslandsaufenthalte; spreche mehrere Sprachen
- vorherige WissMit-Tätigkeit an einer Uni
Ich habe mich die letzten Wochen beworben (bei Unternehmen, Kanzleien sowie im öD) und einige Gespräche (ca. 10 Stück) geführt. Letztendlich ziehe ich die folgenden zwei Angebote in Betracht:
1. Bundesbehörde im Bereich der Forschung (Justiziariat)
- Gehalt: E13 TvÖD Bund (ca. 4.670 brutto/mtl) + alle anderen Benefits (D-Ticket, Sportangebot, KiTa, etc.)
- zunächst befristet auf ein Jahr, um zu sehen ob es passt (so Begründung für die Befristung)
- Aussicht auf Verbeamtung, ansonsten aber eher wenig Aufstiegschancen/Entwickungsmöglichkeiten
- Tätigkeitsfeld: Forschungsverträge gestalten (viel auf Englisch), Vertragsverhandlungen + alle anderen rechtlichen Fragestellungen des Forschungsinstituts bearbeiten
- 40h/Woche mit Überstundenkonto, mobilem Arbeiten etc.
- Team (ca. 5 Volljurist/innen) sehr nett; ich fand das Gespräch angenehm
- Standort: in der mittelgroßen Stadt in Niedersachsen, in der ich zur Zeit wohne
2. Kleine Kanzlei (von einem RA geführt)
- Gehalt hatten wir uns auf 4.800/mtl. für den Einstieg geeinigt
- 40 h/Woche (hat er mir so zugesichert)
- sehr, sehr spezielles Rechtsgebiet, das ich an sich auch cool fände; er verdient sein Geld dadurch, dass er so hoch spezialisiert ist
- Perspektive: Einarbeitung, Zulassung als RAin, evtl dann auch irgendwann Partnerin
- mit mehr Verantwortung dann auch mehr Arbeit
- Standort: 40 min Fahrzeit (Auto, was ich nicht besitze gerade) bzw. ca 1-1,5 Stunde mit den Öffis in die andere Stadt; nach Einarbeitung dann auch viel Home Office möglich
Ich habe mir schon viele Gedanken gemacht, sehe auch die Vor- und Nachteile dieser sehr unterschiedlichen Angebote. Ich bin echt ratlos, wie ich entscheiden soll.


Dazu muss ich noch sagen, dass ich bei der Stelle im öD bereits mündlich zugesagt habe, der AV also schon in Arbeit ist. Da müsste ich dann nen Rückzieher machen... Leider hat sich das mit der Kanzlei erst nach meiner Zusage ergeben...
Also, was meint ihr?
Liebe Grüße

Gestern, 20:46
Im welchem Rechtsgebiet siehst du dich denn?
Gestern, 23:53
(Gestern, 20:46)Sesselpupser schrieb: Im welchem Rechtsgebiet siehst du dich denn?
Hm, bei dem einen ginge es mehr in die verwaltungsrechtlich-vertragliche Richtung und in dem anderen in die sozialrechtliche - beides finde ich soweit ganz gut. Andererseits fehlt mir da auch die konkrete Vorstellung, da ich vorher kaum in den Bereichen gearbeitet habe. Grundsätzlich kann ich sagen, dass ich öffentliches Recht mag, aber das ist ja beides letztlich.
Ich mochte die Anwaltstätigkeit im Ref, aber auch die Verwaltungsstation, wobei mich ersteres wahrscheinlich einen Ticken mehr reizt.
Heute, 01:16
(Gestern, 17:52)Joy schrieb: Hallo liebe Community!
Mich würde interessieren, was ihr zu folgenden Optionen sagt für mich als Berufseinsteigerin. Kurz vorab zu meinem Profil:
- 1. Examen: 7,6 (staatlich leider nur 6,2 Pkt...)
- 2. Examen (wenige Monate her): 8,5 Pkt.
- LL.M. aus dem Ausland (aber in einem eher ungewöhnlichen Rechtsgebiet)
- viele Auslandsaufenthalte; spreche mehrere Sprachen
- vorherige WissMit-Tätigkeit an einer Uni
Ich habe mich die letzten Wochen beworben (bei Unternehmen, Kanzleien sowie im öD) und einige Gespräche (ca. 10 Stück) geführt. Letztendlich ziehe ich die folgenden zwei Angebote in Betracht:
1. Bundesbehörde im Bereich der Forschung (Justiziariat)
- Gehalt: E13 TvÖD Bund (ca. 4.670 brutto/mtl) + alle anderen Benefits (D-Ticket, Sportangebot, KiTa, etc.)
- zunächst befristet auf ein Jahr, um zu sehen ob es passt (so Begründung für die Befristung)
- Aussicht auf Verbeamtung, ansonsten aber eher wenig Aufstiegschancen/Entwickungsmöglichkeiten
- Tätigkeitsfeld: Forschungsverträge gestalten (viel auf Englisch), Vertragsverhandlungen + alle anderen rechtlichen Fragestellungen des Forschungsinstituts bearbeiten
- 40h/Woche mit Überstundenkonto, mobilem Arbeiten etc.
- Team (ca. 5 Volljurist/innen) sehr nett; ich fand das Gespräch angenehm
- Standort: in der mittelgroßen Stadt in Niedersachsen, in der ich zur Zeit wohne
2. Kleine Kanzlei (von einem RA geführt)
- Gehalt hatten wir uns auf 4.800/mtl. für den Einstieg geeinigt
- 40 h/Woche (hat er mir so zugesichert)
- sehr, sehr spezielles Rechtsgebiet, das ich an sich auch cool fände; er verdient sein Geld dadurch, dass er so hoch spezialisiert ist
- Perspektive: Einarbeitung, Zulassung als RAin, evtl dann auch irgendwann Partnerin
- mit mehr Verantwortung dann auch mehr Arbeit
- Standort: 40 min Fahrzeit (Auto, was ich nicht besitze gerade) bzw. ca 1-1,5 Stunde mit den Öffis in die andere Stadt; nach Einarbeitung dann auch viel Home Office möglich
Ich habe mir schon viele Gedanken gemacht, sehe auch die Vor- und Nachteile dieser sehr unterschiedlichen Angebote. Ich bin echt ratlos, wie ich entscheiden soll.Ich kann mir beides vorstellen. Die Kanzlei klingt etwas aufregender für mich als die Stelle im öD. Ich habe drei Gespräche mit dem RA geführt und das hat mich schon auch beeindruckt, wie er seine Kanzlei alleine so erfolgreich führt. Andererseits geht sie auch mit einer gewissen Unsicherheit und mehr Aufwand einher. Gehaltstechnisch ist jetzt beides nicht oberste Liga, aber wohl passabel (in der Kanzlei wäre sicherlich noch eine finanzielle Steigerung drin nach einiger Zeit). Ich weiß auch, dass es erstmal um den Einstieg geht und nichts endgültig ist. Trotzdem wollte ich mal (erfahrene) Leute aus meinem Feld um deren Meinung dazu fragen.
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Dazu muss ich noch sagen, dass ich bei der Stelle im öD bereits mündlich zugesagt habe, der AV also schon in Arbeit ist. Da müsste ich dann nen Rückzieher machen... Leider hat sich das mit der Kanzlei erst nach meiner Zusage ergeben...
Also, was meint ihr?
Liebe Grüße
Ich finde beide Angebote nicht optimal und denke, du könntest mit deinen Noten auch etwas anderes finden.
Was mich stört:
1. Befristung mit DER Begründung ist mal mega unsympathisch. Die maximal mögliche Probezeit beträgt 6 Monate. Die Befristung auf ein Jahr ist nichts anderes als eine Verlängerung dieses Zeitraums. Aber gut, kann man trotzdem machen, wenn dir die anderen Rahmenbedingungen passen. Mich lässt allerdings auch der Begriff "Forschung" aufhorchen. Hast du gefragt, ob du nach dem Jahr einen unbefristeten Vertrag bekommen sollst? Zumindest im universitären Bereich der Forschung sind Kettenbefristungen gang und gäbe. Wie es in anderen Behörden aussieht, weiß ich aber nicht.
2. 40 Minuten mit dem Auto ist nicht wenig. Vermutlich kommen da noch Parkplatzsuche und in der Rush Hour Stau dazu? Und dann zu zweit in einer kleinen Kanzlei kann auch nach hinten losgehen. Dein künftiger Chef hat dir zwar etwas von Partneraussichten erzählt, aber ist das denn auch realistisch oder nicht nur das übliche Schöngerede aus Vorstellungsgesprächen? Gerade wenn er auf ein Nischenrechtsgebiet spezialisiert ist, wird er erwarten, dass du erstmal nach seiner Pfeife tanzt und von ihm lernst. Du hast in dieser Kanzlei keinerlei Kündigungsschutz und bist daher darauf angewiesen, dich mit deinem Chef gutzustellen. Du schreibst nichts direkt dazu im Text, aber wie sympathisch war er dir denn?
Ich will dir die Stellen nicht madig machen und vielleicht projiziere ich nur meine eigenen Erfahrungen in deine Angaben, aber ich würde mir einmal durch den Kopf gehen lassen, ob man dir in den Vorstellungsgesprächen nicht ein paar Sachen zu rosig darstellt hat.
Beide Angebote sind ok, reißen mich aber hinsichtlich der Konditionen und äußeren Umstände (u.a. Fahrzeit) nicht vom Hocker. In einer mittelgroßen Stadt und mit deinen Noten muss doch auch ein Vorstellungsgespräch drin sein, bei dem du dir sagt: "Yeah, klingt sehr gut. Das ist es und da möchte ich anfangen".
Heute, 05:37
Die Angebote sind komplett furchtbar, weitersuchen.
Vor allem wie schlimm waren deine anderen 8 gespräche wenn das das beste sein soll?
Vor allem wie schlimm waren deine anderen 8 gespräche wenn das das beste sein soll?
Heute, 08:48
(Heute, 05:37)BavarianLawyer schrieb: Die Angebote sind komplett furchtbar, weitersuchen.
Vor allem wie schlimm waren deine anderen 8 gespräche wenn das das beste sein soll?
Das finde ich einen unangebrachten Kommentar.
Die Angebote sind beide okay. Zur Zeit ist der Markt angespannt und wenn man zu Beginn eine Stelle in Aussicht hat die einem gut gefällt ist das viel besser als monatelang vergeblich nach dem perfekten Job zu suchen. Das Gehalt in der Kanzlei kann sich auch wenn man sich gut versteht (das wäre hier tatsächlich wichtig aus meiner Sicht) steigern und Stellen im Umfeld der Forschung sind nunmal meistens vom dem Rahmenbedingungen nicht die Besten, dafür hat man eine interessante Tätigkeit und ein nettes Umfeld.
Auf die Frage:
Ich würde es nach deinem Interesse ausrichten und in welchem Rechtsgebiet du dich langfristig eher siehst, nach meinem Gefühl zeichnet für Viele der Berufseinstieg schon die Laufbahn vor. Man kann gerade am Anfang aber immer auch noch wechseln also du kannst auch einfach mal eins von beiden ausprobieren.
Heute, 08:53
Ich finde zumindest das Kanzleiangebot nicht so schlecht. Für eine Einzelkanzlei ist das doch ein gutes Einstiegsgehalt und zeigt auch, dass die Kanzlei grundsätzlich finanziell solide läuft. Rein persönlich würde ich die Kanzlei bevorzugen, aber eben auch, weil es Anwaltstätigkeit ist und die Chancen beruflich voranzukommen wahrscheinlich größer sind. Die Fahrtzeit würde mich allerdings ziemlich stören, da bist du jeden Tag über 10h von Zuhause weg. Und ob Home-Office dann tatsächlich so funktioniert, hängt schon sehr vom Chef ab. Ü55 sehen die das in der Praxis dann nämlich regelmäßig gar nicht so gern, wie sie anfangs immer sagen.
Also wenn es eines dieser beiden Angebote sein muss, wäre meine Präferenz die Kanzlei
Also wenn es eines dieser beiden Angebote sein muss, wäre meine Präferenz die Kanzlei
Heute, 09:05
(Heute, 01:16)Egal_ schrieb:(Gestern, 17:52)Joy schrieb: Hallo liebe Community!
Mich würde interessieren, was ihr zu folgenden Optionen sagt für mich als Berufseinsteigerin. Kurz vorab zu meinem Profil:
- 1. Examen: 7,6 (staatlich leider nur 6,2 Pkt...)
- 2. Examen (wenige Monate her): 8,5 Pkt.
- LL.M. aus dem Ausland (aber in einem eher ungewöhnlichen Rechtsgebiet)
- viele Auslandsaufenthalte; spreche mehrere Sprachen
- vorherige WissMit-Tätigkeit an einer Uni
Ich habe mich die letzten Wochen beworben (bei Unternehmen, Kanzleien sowie im öD) und einige Gespräche (ca. 10 Stück) geführt. Letztendlich ziehe ich die folgenden zwei Angebote in Betracht:
1. Bundesbehörde im Bereich der Forschung (Justiziariat)
- Gehalt: E13 TvÖD Bund (ca. 4.670 brutto/mtl) + alle anderen Benefits (D-Ticket, Sportangebot, KiTa, etc.)
- zunächst befristet auf ein Jahr, um zu sehen ob es passt (so Begründung für die Befristung)
- Aussicht auf Verbeamtung, ansonsten aber eher wenig Aufstiegschancen/Entwickungsmöglichkeiten
- Tätigkeitsfeld: Forschungsverträge gestalten (viel auf Englisch), Vertragsverhandlungen + alle anderen rechtlichen Fragestellungen des Forschungsinstituts bearbeiten
- 40h/Woche mit Überstundenkonto, mobilem Arbeiten etc.
- Team (ca. 5 Volljurist/innen) sehr nett; ich fand das Gespräch angenehm
- Standort: in der mittelgroßen Stadt in Niedersachsen, in der ich zur Zeit wohne
2. Kleine Kanzlei (von einem RA geführt)
- Gehalt hatten wir uns auf 4.800/mtl. für den Einstieg geeinigt
- 40 h/Woche (hat er mir so zugesichert)
- sehr, sehr spezielles Rechtsgebiet, das ich an sich auch cool fände; er verdient sein Geld dadurch, dass er so hoch spezialisiert ist
- Perspektive: Einarbeitung, Zulassung als RAin, evtl dann auch irgendwann Partnerin
- mit mehr Verantwortung dann auch mehr Arbeit
- Standort: 40 min Fahrzeit (Auto, was ich nicht besitze gerade) bzw. ca 1-1,5 Stunde mit den Öffis in die andere Stadt; nach Einarbeitung dann auch viel Home Office möglich
Ich habe mir schon viele Gedanken gemacht, sehe auch die Vor- und Nachteile dieser sehr unterschiedlichen Angebote. Ich bin echt ratlos, wie ich entscheiden soll.Ich kann mir beides vorstellen. Die Kanzlei klingt etwas aufregender für mich als die Stelle im öD. Ich habe drei Gespräche mit dem RA geführt und das hat mich schon auch beeindruckt, wie er seine Kanzlei alleine so erfolgreich führt. Andererseits geht sie auch mit einer gewissen Unsicherheit und mehr Aufwand einher. Gehaltstechnisch ist jetzt beides nicht oberste Liga, aber wohl passabel (in der Kanzlei wäre sicherlich noch eine finanzielle Steigerung drin nach einiger Zeit). Ich weiß auch, dass es erstmal um den Einstieg geht und nichts endgültig ist. Trotzdem wollte ich mal (erfahrene) Leute aus meinem Feld um deren Meinung dazu fragen.
![]()
Dazu muss ich noch sagen, dass ich bei der Stelle im öD bereits mündlich zugesagt habe, der AV also schon in Arbeit ist. Da müsste ich dann nen Rückzieher machen... Leider hat sich das mit der Kanzlei erst nach meiner Zusage ergeben...
Also, was meint ihr?
Liebe Grüße
Ich finde beide Angebote nicht optimal und denke, du könntest mit deinen Noten auch etwas anderes finden.
Was mich stört:
1. Befristung mit DER Begründung ist mal mega unsympathisch. Die maximal mögliche Probezeit beträgt 6 Monate. Die Befristung auf ein Jahr ist nichts anderes als eine Verlängerung dieses Zeitraums. Aber gut, kann man trotzdem machen, wenn dir die anderen Rahmenbedingungen passen. Mich lässt allerdings auch der Begriff "Forschung" aufhorchen. Hast du gefragt, ob du nach dem Jahr einen unbefristeten Vertrag bekommen sollst? Zumindest im universitären Bereich der Forschung sind Kettenbefristungen gang und gäbe. Wie es in anderen Behörden aussieht, weiß ich aber nicht.
2. 40 Minuten mit dem Auto ist nicht wenig. Vermutlich kommen da noch Parkplatzsuche und in der Rush Hour Stau dazu? Und dann zu zweit in einer kleinen Kanzlei kann auch nach hinten losgehen. Dein künftiger Chef hat dir zwar etwas von Partneraussichten erzählt, aber ist das denn auch realistisch oder nicht nur das übliche Schöngerede aus Vorstellungsgesprächen? Gerade wenn er auf ein Nischenrechtsgebiet spezialisiert ist, wird er erwarten, dass du erstmal nach seiner Pfeife tanzt und von ihm lernst. Du hast in dieser Kanzlei keinerlei Kündigungsschutz und bist daher darauf angewiesen, dich mit deinem Chef gutzustellen. Du schreibst nichts direkt dazu im Text, aber wie sympathisch war er dir denn?
Ich will dir die Stellen nicht madig machen und vielleicht projiziere ich nur meine eigenen Erfahrungen in deine Angaben, aber ich würde mir einmal durch den Kopf gehen lassen, ob man dir in den Vorstellungsgesprächen nicht ein paar Sachen zu rosig darstellt hat.
Beide Angebote sind ok, reißen mich aber hinsichtlich der Konditionen und äußeren Umstände (u.a. Fahrzeit) nicht vom Hocker. In einer mittelgroßen Stadt und mit deinen Noten muss doch auch ein Vorstellungsgespräch drin sein, bei dem du dir sagt: "Yeah, klingt sehr gut. Das ist es und da möchte ich anfangen".
Danke für deine Einschätzung.
Zu dem 1. Punkt: Ja, ich hab da im Vorstellungsgespräch genau nachgefragt, wie das ist mit der Befristung. Nach einem Jahr würde ich nen unbefristeten Vertrag bekommen und danach dann evtl Verbeamtung. So ist das auch im Team (alle sind unbefristet bzw. verbeamtet). Die immer wieder befristeten Verträge sind dann eher in den wissenschaftlichen Bereichen. Ich muss sagen, dass mir das auch nicht so viel ausmacht im Moment. Ich weiß ja selbst gar nicht, ob ich da bleiben möchte.
Zu 2.: Stimmt schon mit der gewissen Abhängigkeit zu ihm als einzelne Person. Das macht mir auch etwas Sorgen. An sich fand ich ihn voll sympathisch, aber so wirklich kennen tue ich ihn natürlich nicht.
Parkplatzfinden ist nicht so problematisch, aber der Fahrtweg schreckt mich auch etwas ab. Ist schon unnötige Verschwendung von Lebenszeit…
Ich würde auch grundsätzlich meine Augen offen behalten, aber will jetzt ungern noch länger in der Arbeitslosigkeit bleiben. Auch finanziell ist das nicht so toll.
Ich hatte auch Vorstellungsgespräche in der nächst größeren Stadt (ca 500.000 Einwohner), aber es hat mich halt nicht wirklich viel überzeugt und bei einigen habe ich dann eh ne Absage bekommen.
GK gibt es kaum in der Region und möchte ich auch nicht, wegen Work-Life-Balance.
Justiz kommt (grade) nicht in Frage, da sehe ich mich nicht.
Die wenigen MK’s, die es hier gibt, kenne ich ein wenig aus dem Ref und da möchte ich nicht hin.
So als Ergänzung zu meiner Situation

Heute, 09:14
Das mit der Befristung ist natürlich unschön - hier bist du ein bisschen auf dein Gefühl angewiesen, ob das eine realistische Chance ist oder nicht. Nach dem Team darfst du dich mE nicht so direkt richten, da hier ja zwangsläufig nur diejenigen sitzen, deren Vertrag entfristet wurde bzw. in ein Beamtenverhältnis übergegangen ist.
Besser als Arbeitslosigkeit ist es aber allemal! Zudem ist es auch eine gute Chance bei Nichtgefallen nach einen Jahr gesichtswahrend den Laden wieder zu verlassen.
Sich einem Einzelanwalt anschließen ist wahrscheinlich Geschmackssache. Würde für mich nicht in Frage kommen. Was passiert wenn der mal krank ist, was passiert wenn du mal länger krank bist, wenn du Elternzeit willst etc. Eine irgendwie sinnvoll mögliche Vertretbarkeit würde meinen Alltag sehr entspannen^^
Besser als Arbeitslosigkeit ist es aber allemal! Zudem ist es auch eine gute Chance bei Nichtgefallen nach einen Jahr gesichtswahrend den Laden wieder zu verlassen.
Sich einem Einzelanwalt anschließen ist wahrscheinlich Geschmackssache. Würde für mich nicht in Frage kommen. Was passiert wenn der mal krank ist, was passiert wenn du mal länger krank bist, wenn du Elternzeit willst etc. Eine irgendwie sinnvoll mögliche Vertretbarkeit würde meinen Alltag sehr entspannen^^
Heute, 09:39
Ich sehe es wie die anderen hier. Zu 2. möchte ich noch hinzufügen: Kannst du dir vorstellen, dauerhaft 50-60 h/Woche zu arbeiten? Auch langfristig (also entweder "trotz" Familie oder, weil deine Familienplanung keine Kinder beinhaltet UND du auch sonst nicht viel Freizeit benötigst - auch ohne Kinder will ja nicht jeder langfristig so viel arbeiten). Gerade in so einer kleinen Kanzlei geht es oft nicht anders, erst recht, wenn man Partner(in) werden möchte. Ich denke, der Weg mit der Spezialisierung und das Risiko der Abhängigkeit von einer Person lohnt sich nur dann, wenn du dir vorstellen kannst, daraus langfristig etwas für dich zu entwickeln. Langfristig, als Partnerin, wirst du dort sicher viel besser verdienen als in der Behörde. Kurzfristig ist es nur wesentlich mehr Arbeit für unwesentlich mehr Geld.