13.03.2024, 15:11
Liebes Forum,
Ich habe schon vieeeele Beiträge zum Thema Verbesserungsversuch hier durchgelesen, aber dennoch das Bedürfnis, selber ein Thread zu eröffnen.
Ich habe letzte Woche mein 2. StEx mit nur 6,17 Punkten bestanden und stehe nun vor der Frage, ob ich einen Verbesserungsversuch machen soll.
Neben den üblichen Überlegungen kommt beim mir hinzu, dass ich aufgrund einer chronischen Erkrankung schwerbehindert bin und mich daher nicht in dem Maße vorbereiten konnte, wie jemand mit voller Leistungsfähigkeit. Das ich es überhaupt geschafft habe, ist für mich ein großer Erfolg. Zudem hat mich das Klausurenschreiben und die Vorbereitung gesundheitlich stark geschlaucht. Das wäre auch beim Verbesserungsversuch so.
Ich möchte mich später nicht fragen müssen „was wäre wenn“. Ich habe in der mündlichen noch viel rausgeholt und alle Prüfer rieten mir dazu, zu wiederholen, da ich viel besser sei.
Andererseits weiß ich nicht, wie viel mir eine möglicherweise bessere Note wert ist. Vor allem wenn es unklar ist, ob ich die bekomme. Und da ich aufgrund meiner gesundheitlichen Einschränkungen ohnehin keinen steilen Karriereweg einschlagen kann.
Gibt es hier Personen in einer ähnlichen Situation? Hat jemand einen guten Rat?
Lieben Dank im Voraus!
Ich habe schon vieeeele Beiträge zum Thema Verbesserungsversuch hier durchgelesen, aber dennoch das Bedürfnis, selber ein Thread zu eröffnen.
Ich habe letzte Woche mein 2. StEx mit nur 6,17 Punkten bestanden und stehe nun vor der Frage, ob ich einen Verbesserungsversuch machen soll.
Neben den üblichen Überlegungen kommt beim mir hinzu, dass ich aufgrund einer chronischen Erkrankung schwerbehindert bin und mich daher nicht in dem Maße vorbereiten konnte, wie jemand mit voller Leistungsfähigkeit. Das ich es überhaupt geschafft habe, ist für mich ein großer Erfolg. Zudem hat mich das Klausurenschreiben und die Vorbereitung gesundheitlich stark geschlaucht. Das wäre auch beim Verbesserungsversuch so.
Ich möchte mich später nicht fragen müssen „was wäre wenn“. Ich habe in der mündlichen noch viel rausgeholt und alle Prüfer rieten mir dazu, zu wiederholen, da ich viel besser sei.
Andererseits weiß ich nicht, wie viel mir eine möglicherweise bessere Note wert ist. Vor allem wenn es unklar ist, ob ich die bekomme. Und da ich aufgrund meiner gesundheitlichen Einschränkungen ohnehin keinen steilen Karriereweg einschlagen kann.
Gibt es hier Personen in einer ähnlichen Situation? Hat jemand einen guten Rat?
Lieben Dank im Voraus!
13.03.2024, 16:51
Ich war in einer vergleichbaren Situation. Mit meiner Examensnote war ich persönlich sehr unzufrieden. Dazu kam, dass ich zwei Kinder habe und am Tag nach meiner mündlichen Prüfung eine Vollzeitstelle begonnen habe.
Ich habe dennoch drei Monate später den Verbesserungsversuch geschrieben, ohne nochmals im vergleichbarem Umfang lernen zu können. Nachdem ich Einsicht in die Klausuren genommen hatte, wusste ich auch ungefähr wo ich ansetzen musste, auch wenn ich danach sagen musste, dass mir die Themen schlicht nicht lagen, die bei mir im ersten Durchgang abgefragt wurden. Teilweise hatte ich auch Punkteunterschiede von 3 Punkten zwischen den Korrektoren. Meine mündliche Prüfung lief auch katastrophal, weil meine Prüfer worauf schon die Protokolle hingewiesen haben, extrem vornotenorienert (oder in meinen Worten „befangen“) waren und ein Prüfer sogar erst eine Stunde zu spät kam (also meinen AV der vielleicht einen guten Eindruck hinterlassen hätte, gar nicht gehört hat).
Als ich den Verbesserungsversuch geschrieben habe, war ich überrascht wie gut das Klausurenschreiben lief, obwohl ich seither keine Probeklausur mehr geschrieben habe. Meine Verbesserer-Kollegen haben diesen Eindruck allesamt bestätigt.
Ob es sich für mich gelohnt hat, erfahre ich erst nächste Woche. Ich persönlich bin froh, den Versuch mitgenommen zu haben auch wenn es eine echt beschissene Zeit war, die sehr an mir und meiner Familie gezehrt hat. Ich kenne mich so gut, als dass ich weiß, ich hätte mich den Rest meines Lebens gefragt, was in einem neuen Versuch wohl rausgekommen wäre.
Vielleicht hilft dir meine Erfahrung bei der Entscheidungsfindung.
Ich habe dennoch drei Monate später den Verbesserungsversuch geschrieben, ohne nochmals im vergleichbarem Umfang lernen zu können. Nachdem ich Einsicht in die Klausuren genommen hatte, wusste ich auch ungefähr wo ich ansetzen musste, auch wenn ich danach sagen musste, dass mir die Themen schlicht nicht lagen, die bei mir im ersten Durchgang abgefragt wurden. Teilweise hatte ich auch Punkteunterschiede von 3 Punkten zwischen den Korrektoren. Meine mündliche Prüfung lief auch katastrophal, weil meine Prüfer worauf schon die Protokolle hingewiesen haben, extrem vornotenorienert (oder in meinen Worten „befangen“) waren und ein Prüfer sogar erst eine Stunde zu spät kam (also meinen AV der vielleicht einen guten Eindruck hinterlassen hätte, gar nicht gehört hat).
Als ich den Verbesserungsversuch geschrieben habe, war ich überrascht wie gut das Klausurenschreiben lief, obwohl ich seither keine Probeklausur mehr geschrieben habe. Meine Verbesserer-Kollegen haben diesen Eindruck allesamt bestätigt.
Ob es sich für mich gelohnt hat, erfahre ich erst nächste Woche. Ich persönlich bin froh, den Versuch mitgenommen zu haben auch wenn es eine echt beschissene Zeit war, die sehr an mir und meiner Familie gezehrt hat. Ich kenne mich so gut, als dass ich weiß, ich hätte mich den Rest meines Lebens gefragt, was in einem neuen Versuch wohl rausgekommen wäre.
Vielleicht hilft dir meine Erfahrung bei der Entscheidungsfindung.
14.03.2024, 11:28
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, das hilft mir sehr!
17.03.2024, 22:11
Hallo Momenta,
ich schreibe in 2 Wochen meine Verbesserung und kann auch nur dazu raten, es zu probieren... du hast nichts zu verlieren, man lernt viel entspannter (ich habe nur wenig neben der Arbeit gelernt) und bin trotzdem zuversichtlich, weil ich einfach mehr Erfahrung habe durch die Kanzleitätigkeit, einen anderen Blick auf Rechtsstreitigkeiten, aber auch das gute Gefühl, ich kann es, ich habe es schon mal bewiesen.
Ich muss aber auch sagen, dass mich die Examenszeit nicht so fertig gemacht hat, wie viele es von sich berichten. Ich fand es ne Challenge, aber nicht so schlimm (das ist sicher sehr individuell). Ich glaube, wenn ich sehr gelitten hätte, hätte ich es eher nicht nochmal gemacht...
Viel Erfolg bei der Entscheidung - ich persönlich würde mich ärgern, es nicht probiert zu haben!
ich schreibe in 2 Wochen meine Verbesserung und kann auch nur dazu raten, es zu probieren... du hast nichts zu verlieren, man lernt viel entspannter (ich habe nur wenig neben der Arbeit gelernt) und bin trotzdem zuversichtlich, weil ich einfach mehr Erfahrung habe durch die Kanzleitätigkeit, einen anderen Blick auf Rechtsstreitigkeiten, aber auch das gute Gefühl, ich kann es, ich habe es schon mal bewiesen.
Ich muss aber auch sagen, dass mich die Examenszeit nicht so fertig gemacht hat, wie viele es von sich berichten. Ich fand es ne Challenge, aber nicht so schlimm (das ist sicher sehr individuell). Ich glaube, wenn ich sehr gelitten hätte, hätte ich es eher nicht nochmal gemacht...
Viel Erfolg bei der Entscheidung - ich persönlich würde mich ärgern, es nicht probiert zu haben!
26.03.2024, 10:58
Danke euch, für eure Einschätzung! Ich denke ich werde es versuchen… 
26.03.2024, 18:58
Versuch es! Für mich hat es sich richtig ausgezahlt, ich bin so froh, dass ich es gemacht habe, auch wenn die Zeit richtig mies war!
26.03.2024, 19:49
Darf ich fragen, um wie viele Punkte du dich verbessert hast? Stehe jetzt vor der gleichen Frage wie der TE.
26.03.2024, 21:28
Im schriftlichen Teil 3,5 Punkte. Die Mündliche steht noch aus. Klar, ich kenne auch andere die haben sich nicht oder nur wenig verbessert aber manchmal spielt einfach der Funke Glück noch mit rein.