20.02.2019, 23:51
[quote pid='21621' dateline='1550696933']
Ich habe ohne überhaupt Examen geschrieben zu haben, ein solides ordentliches Examen geschrieben.
Wahnsinnig hohe VB-Quote in diesem Thread. Mehr Glück als Verstand offensichtlich. Zwischen "Formulierungen lernen" und "Routine entwickeln" liegt dann doch ein Unterschied. Ich kann allen nur empfehlen, genug Klausuren zu schreiben. Ob es ein gewerblicher Kurs sein muss, wohl eher nicht.
Es gibt übrigens Untersuchungen zu der Anzahl geschriebener Übungsklausuren und Examensnoten. Aber die werden hier ja gerade widerlegt.
[/quote]
Es ist wohl nicht sonderlich überraschend, dass sich zu der Fragestellung genau jene melden, die sich wiedererkannt haben. Man muss nun wirklich nicht alles infrage stellen, nur weil diese Vorgehensweise für einen selbst nicht passt... Für die allermeisten mag es stimmen, dass Klausurenschreiben wichtig ist. Für manche (wenige) eben nicht. Bitte mal über den Tellerrand schauen.
Ich habe ohne überhaupt Examen geschrieben zu haben, ein solides ordentliches Examen geschrieben.
Wahnsinnig hohe VB-Quote in diesem Thread. Mehr Glück als Verstand offensichtlich. Zwischen "Formulierungen lernen" und "Routine entwickeln" liegt dann doch ein Unterschied. Ich kann allen nur empfehlen, genug Klausuren zu schreiben. Ob es ein gewerblicher Kurs sein muss, wohl eher nicht.
Es gibt übrigens Untersuchungen zu der Anzahl geschriebener Übungsklausuren und Examensnoten. Aber die werden hier ja gerade widerlegt.
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Es ist wohl nicht sonderlich überraschend, dass sich zu der Fragestellung genau jene melden, die sich wiedererkannt haben. Man muss nun wirklich nicht alles infrage stellen, nur weil diese Vorgehensweise für einen selbst nicht passt... Für die allermeisten mag es stimmen, dass Klausurenschreiben wichtig ist. Für manche (wenige) eben nicht. Bitte mal über den Tellerrand schauen.
21.02.2019, 02:06
Eine auf LTO erwähnte (einfach einmal googlen) Studie hat gezeigt, dass im ersten Staatsexamen (!) im Schnitt jede 33. bearbeitete Übungsklausur zu einer Notenverbesserung von 1,0 Punkten geführt hat. Im Rahmen jeder Studie wurden Studenten befragt, die sich nach Durchlaufen eines ersten Versuchs dazu entschieden haben, noch ein zweites Mal anzutreten.
Von dieser Studie mag man halten, was man will. Man kann die Übertragbarkeit auf das zweite Staatsexamen anzweifeln, darauf abheben, dass jeder anders lernt. All das ist nicht falsch. An der Existenz der Studie kommt man allerdings nicht vorbei - und die spricht deutlich zugunsten von Übungsklausuren.
Nun, wie auch immer. Viel Spaß beim Leugnen, Haten, Trollen, usw. Ich wollte nur dem Kollegen zur Seite stehen, der die Studie weiter oben in Bezug genommen hat, und bin darum jetzt auch schon wieder weg.
Von dieser Studie mag man halten, was man will. Man kann die Übertragbarkeit auf das zweite Staatsexamen anzweifeln, darauf abheben, dass jeder anders lernt. All das ist nicht falsch. An der Existenz der Studie kommt man allerdings nicht vorbei - und die spricht deutlich zugunsten von Übungsklausuren.
Nun, wie auch immer. Viel Spaß beim Leugnen, Haten, Trollen, usw. Ich wollte nur dem Kollegen zur Seite stehen, der die Studie weiter oben in Bezug genommen hat, und bin darum jetzt auch schon wieder weg.
21.02.2019, 06:31
Ich habe als Vorbereitung zum 1. Examen etwas über 40 Klausuren geschrieben (jaja, da solll man ja auch die magischen 50 oder so schreiben, sonst muss man gar nicht antreten) und vor dem 2. Examen "nur" die AG-Klausuren (alle aber wirklich) plus 5 Kaiser-Klausuren. Letztere häte ich mir auch schenken können. Bei beiden Examen hat es für 9,xx gereicht. Ich glaube, dass mir die Routine vom ersten aber beim zweiten geholfen hat. Ich halte es aber auch für Quatsch, dass man soundso viele Klausuren geschrieben haben MUSS. Für viele mag das zutreffen, dass viele Klausuren viel helfen. Aber bei manchen eben auch nicht.
21.02.2019, 09:59
Kann die Erfahrungsberichte hier nur bestätigen. Habe für das Examen keine einzige Probeklausur geschrieben. Habe mich gegen Ende der Examensvorbereitung lediglich darauf beschränkt, Klausuren zu lesen, mir kurz die Problemschwerpunkte zu notieren und dann die Musterlösung zu lesen. Hat für mich wunderbar funktioniert und bin mit einem VB aus dem staatlichen Teil gekommen.
Was ich mich letztens in einem Gespräch mit einem AG-Kollegen gefragt habe: Kann es sein, dass die vielen nicht zufriedenstellenden Leistungen sogar (auch) an einem übertriebenem Klausurengeschreibe liegen? Ich möchte dem Klausrenschreiben nicht jeden Wert abreden. Aber für mich war und ist einfach das "Preis-Leistungs-Verhältnis" beim Ausformulieren einer Klausurlösung miserabel. Nicht zu vergessen, dass man am Tag einer Probeklausur dann nicht mehr unbedingt für anderes Lernen zu gebrauchen ist.
M.E. kann man die Zeit einfach effektiver zum Lernen nutzen. Man hört ja oft die Aussage, dass man nur durch das Klausurenschreiben lerne, mit unbekannten Problemen umzugehen. Wenn man allerdings richtig lernt und sich insbesondere mit grundlegenden systematischen Zusammenhängen und immer wieder kehrenden Argumentationsmustern auseinandersetzt, kann auch "stumpfes Lernen" diesen Effekt haben.
Schön hier mal von Gleichgesinnten gelesen zu haben. Finde es doch immer wieder erstaunlich, dass Juristen auf die Aussage "Klausuren schreibe ich nicht zur Vorbereitung" ähnlich reagieren, als hätte ich gerade erzählt, dass ich das Duschen aufgegeben habe.
Schöne Grüße aus dem Norden!
Was ich mich letztens in einem Gespräch mit einem AG-Kollegen gefragt habe: Kann es sein, dass die vielen nicht zufriedenstellenden Leistungen sogar (auch) an einem übertriebenem Klausurengeschreibe liegen? Ich möchte dem Klausrenschreiben nicht jeden Wert abreden. Aber für mich war und ist einfach das "Preis-Leistungs-Verhältnis" beim Ausformulieren einer Klausurlösung miserabel. Nicht zu vergessen, dass man am Tag einer Probeklausur dann nicht mehr unbedingt für anderes Lernen zu gebrauchen ist.
M.E. kann man die Zeit einfach effektiver zum Lernen nutzen. Man hört ja oft die Aussage, dass man nur durch das Klausurenschreiben lerne, mit unbekannten Problemen umzugehen. Wenn man allerdings richtig lernt und sich insbesondere mit grundlegenden systematischen Zusammenhängen und immer wieder kehrenden Argumentationsmustern auseinandersetzt, kann auch "stumpfes Lernen" diesen Effekt haben.
Schön hier mal von Gleichgesinnten gelesen zu haben. Finde es doch immer wieder erstaunlich, dass Juristen auf die Aussage "Klausuren schreibe ich nicht zur Vorbereitung" ähnlich reagieren, als hätte ich gerade erzählt, dass ich das Duschen aufgegeben habe.
Schöne Grüße aus dem Norden!
21.02.2019, 14:43
(21.02.2019, 06:31)NRWNRW schrieb: Ich habe als Vorbereitung zum 1. Examen etwas über 40 Klausuren geschrieben (jaja, da solll man ja auch die magischen 50 oder so schreiben, sonst muss man gar nicht antreten) und vor dem 2. Examen "nur" die AG-Klausuren (alle aber wirklich) plus 5 Kaiser-Klausuren. Letztere häte ich mir auch schenken können. Bei beiden Examen hat es für 9,xx gereicht. Ich glaube, dass mir die Routine vom ersten aber beim zweiten geholfen hat. Ich halte es aber auch für Quatsch, dass man soundso viele Klausuren geschrieben haben MUSS. Für viele mag das zutreffen, dass viele Klausuren viel helfen. Aber bei manchen eben auch nicht.
Wie sind deine Kaiserklausuren im Vergleich zum Examen ausgefallen ? Ich habe nach genau 8 Kaiserklausuren damit aufgehört. Die „Korrektur“ hat mich nicht wesentlich weitergebracht als die Lösung einer Klausur zu lesen (natürlich bei vorheriger Skizze).
21.02.2019, 20:38
Die 5 Kaiser Klausuren waren alles Zivilrecht Klausuren. War alles dabei fast. 3, 7, 12..die Korrekturen waren aber nicht sind doll
22.02.2019, 08:01
Ich hab vor beiden Examen ca 80 Probeklausuren (5 Stunden ausformuliert, inkl. Ag-klausuren) geschrieben und habe im Examen dann jeweils nen Zweistelligen Klausurschnitt erreicht, wobei zwischen 1.Examen und Ref drei Jahre lagen. Evlt hätten es ohne die Lücke auch weniger Klausuren für Zweite sein können.
Soll heißen: klausurenschreiben ist das wichtigste
Soll heißen: klausurenschreiben ist das wichtigste
22.02.2019, 08:09
[quote pid='21671' dateline='1550815264']
Ich hab vor beiden Examen ca 80 Probeklausuren (5 Stunden ausformuliert, inkl. Ag-klausuren) geschrieben und habe im Examen dann jeweils nen Zweistelligen Klausurschnitt erreicht, wobei zwischen 1.Examen und Ref drei Jahre lagen. Evlt hätten es ohne die Lücke auch weniger Klausuren für Zweite sein können.
Soll heißen: klausurenschreiben ist das wichtigste
[/quote]
Diese Pauschalisierung ist unmöglich. Du hast natürlich Recht, dass das Klausurenschreiben für viele wichtig ist, was dein Beispiel zeigt. Jedoch gibt es eben auch andere Beispiele die zeigen, dass das Klausurenschreiben nicht für jeden "das wichtigste" ist. Nicht falsch verstehen, ich möchte das Schreiben von Klausuren nicht verteufeln, gerade für Personen, die Probleme mit den Formulierungen haben und die Routine benötigen, ist es essentiell. Aber meines Erachtens kann man das nicht auf alle Personen übertragen. Wie schon gesagt wurde: jeder lernt anders und hat andere Schwierigkeiten. Dass viele Leute zweistellige Ergebnisse auch ohne erzielen konnten, wurde bereits gesagt.
Ich hab vor beiden Examen ca 80 Probeklausuren (5 Stunden ausformuliert, inkl. Ag-klausuren) geschrieben und habe im Examen dann jeweils nen Zweistelligen Klausurschnitt erreicht, wobei zwischen 1.Examen und Ref drei Jahre lagen. Evlt hätten es ohne die Lücke auch weniger Klausuren für Zweite sein können.
Soll heißen: klausurenschreiben ist das wichtigste
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Diese Pauschalisierung ist unmöglich. Du hast natürlich Recht, dass das Klausurenschreiben für viele wichtig ist, was dein Beispiel zeigt. Jedoch gibt es eben auch andere Beispiele die zeigen, dass das Klausurenschreiben nicht für jeden "das wichtigste" ist. Nicht falsch verstehen, ich möchte das Schreiben von Klausuren nicht verteufeln, gerade für Personen, die Probleme mit den Formulierungen haben und die Routine benötigen, ist es essentiell. Aber meines Erachtens kann man das nicht auf alle Personen übertragen. Wie schon gesagt wurde: jeder lernt anders und hat andere Schwierigkeiten. Dass viele Leute zweistellige Ergebnisse auch ohne erzielen konnten, wurde bereits gesagt.
22.02.2019, 10:37
[quote pid='21672' dateline='1550815795']
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Ich hab vor beiden Examen ca 80 Probeklausuren (5 Stunden ausformuliert, inkl. Ag-klausuren) geschrieben und habe im Examen dann jeweils nen Zweistelligen Klausurschnitt erreicht, wobei zwischen 1.Examen und Ref drei Jahre lagen. Evlt hätten es ohne die Lücke auch weniger Klausuren für Zweite sein können.
Soll heißen: klausurenschreiben ist das wichtigste
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Diese Pauschalisierung ist unmöglich. Du hast natürlich Recht, dass das Klausurenschreiben für viele wichtig ist, was dein Beispiel zeigt. Jedoch gibt es eben auch andere Beispiele die zeigen, dass das Klausurenschreiben nicht für jeden "das wichtigste" ist. Nicht falsch verstehen, ich möchte das Schreiben von Klausuren nicht verteufeln, gerade für Personen, die Probleme mit den Formulierungen haben und die Routine benötigen, ist es essentiell. Aber meines Erachtens kann man das nicht auf alle Personen übertragen. Wie schon gesagt wurde: jeder lernt anders und hat andere Schwierigkeiten. Dass viele Leute zweistellige Ergebnisse auch ohne erzielen konnten, wurde bereits gesagt.
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Gleich vorab möchte ich einräumen, dass es natürlich auch Referendare gibt, die durch das Schreiben von Übungsklausuren einen geringeren Lerneffekt erzielen als durch das Lernen auf anderem Wege. Daran will ich mit den nachfolgenden Ausführungen auch gar nicht rütteln.
Das vorangestellt, möchte ich zu bedenken geben, dass es auch Fallschirmspringer gibt, deren Fallschirm sich nach dem Sprung nicht löste und die gleichwohl überlebten. Dementsprechend kann auch hier gesagt werden, dass nicht jeder Fallschirmspringer zwingend einen Fallschirm benötigt, um seinen Sprung zu überleben. Das wäre auch wahr. Gleichwohl wird meist zur Nutzung von Fallschirmen geraten, weil dies idR der sicherere Weg ist.
Ich unterrichte seit vielen Jahren Studenten und Referendare und habe dabei freilich auch gute Examina ohne entsprechenden „Übungsklausurvorlauf“ gesehen. Die Regel war das indessen nicht. Die sah vielmehr so aus, dass diejenigen, die sich aus Besuemlichkeit o.ä. Gründen vor dem Klausurenschreiben gedrückt haben, im Examen dann die Quittung bekamen.
Abschließend noch ein Wort der Warnung: Die Versuchung, keine Klausuren zu schreiben, ist schon allein angesichts des damit verbundenen Zeitaufwand groß. Jetzt deren Sinn aufgrund eigener (vielleicht nicht ausreichend reflektierter) Erfahrungen in Frage zu stellen, ist ein wenig so, als würde man die Gefahren des Rauchens relativieren: Man sollte darauf hoffen, dass einem nicht allzu viel Glauben geschenkt wird
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Ich hab vor beiden Examen ca 80 Probeklausuren (5 Stunden ausformuliert, inkl. Ag-klausuren) geschrieben und habe im Examen dann jeweils nen Zweistelligen Klausurschnitt erreicht, wobei zwischen 1.Examen und Ref drei Jahre lagen. Evlt hätten es ohne die Lücke auch weniger Klausuren für Zweite sein können.
Soll heißen: klausurenschreiben ist das wichtigste
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Diese Pauschalisierung ist unmöglich. Du hast natürlich Recht, dass das Klausurenschreiben für viele wichtig ist, was dein Beispiel zeigt. Jedoch gibt es eben auch andere Beispiele die zeigen, dass das Klausurenschreiben nicht für jeden "das wichtigste" ist. Nicht falsch verstehen, ich möchte das Schreiben von Klausuren nicht verteufeln, gerade für Personen, die Probleme mit den Formulierungen haben und die Routine benötigen, ist es essentiell. Aber meines Erachtens kann man das nicht auf alle Personen übertragen. Wie schon gesagt wurde: jeder lernt anders und hat andere Schwierigkeiten. Dass viele Leute zweistellige Ergebnisse auch ohne erzielen konnten, wurde bereits gesagt.
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Gleich vorab möchte ich einräumen, dass es natürlich auch Referendare gibt, die durch das Schreiben von Übungsklausuren einen geringeren Lerneffekt erzielen als durch das Lernen auf anderem Wege. Daran will ich mit den nachfolgenden Ausführungen auch gar nicht rütteln.
Das vorangestellt, möchte ich zu bedenken geben, dass es auch Fallschirmspringer gibt, deren Fallschirm sich nach dem Sprung nicht löste und die gleichwohl überlebten. Dementsprechend kann auch hier gesagt werden, dass nicht jeder Fallschirmspringer zwingend einen Fallschirm benötigt, um seinen Sprung zu überleben. Das wäre auch wahr. Gleichwohl wird meist zur Nutzung von Fallschirmen geraten, weil dies idR der sicherere Weg ist.
Ich unterrichte seit vielen Jahren Studenten und Referendare und habe dabei freilich auch gute Examina ohne entsprechenden „Übungsklausurvorlauf“ gesehen. Die Regel war das indessen nicht. Die sah vielmehr so aus, dass diejenigen, die sich aus Besuemlichkeit o.ä. Gründen vor dem Klausurenschreiben gedrückt haben, im Examen dann die Quittung bekamen.
Abschließend noch ein Wort der Warnung: Die Versuchung, keine Klausuren zu schreiben, ist schon allein angesichts des damit verbundenen Zeitaufwand groß. Jetzt deren Sinn aufgrund eigener (vielleicht nicht ausreichend reflektierter) Erfahrungen in Frage zu stellen, ist ein wenig so, als würde man die Gefahren des Rauchens relativieren: Man sollte darauf hoffen, dass einem nicht allzu viel Glauben geschenkt wird
22.02.2019, 11:10
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Ich hab vor beiden Examen ca 80 Probeklausuren (5 Stunden ausformuliert, inkl. Ag-klausuren) geschrieben und habe im Examen dann jeweils nen Zweistelligen Klausurschnitt erreicht, wobei zwischen 1.Examen und Ref drei Jahre lagen. Evlt hätten es ohne die Lücke auch weniger Klausuren für Zweite sein können.
Soll heißen: klausurenschreiben ist das wichtigste
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Diese Pauschalisierung ist unmöglich. Du hast natürlich Recht, dass das Klausurenschreiben für viele wichtig ist, was dein Beispiel zeigt. Jedoch gibt es eben auch andere Beispiele die zeigen, dass das Klausurenschreiben nicht für jeden "das wichtigste" ist. Nicht falsch verstehen, ich möchte das Schreiben von Klausuren nicht verteufeln, gerade für Personen, die Probleme mit den Formulierungen haben und die Routine benötigen, ist es essentiell. Aber meines Erachtens kann man das nicht auf alle Personen übertragen. Wie schon gesagt wurde: jeder lernt anders und hat andere Schwierigkeiten. Dass viele Leute zweistellige Ergebnisse auch ohne erzielen konnten, wurde bereits gesagt.
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Gleich vorab möchte ich einräumen, dass es natürlich auch Referendare gibt, die durch das Schreiben von Übungsklausuren einen geringeren Lerneffekt erzielen als durch das Lernen auf anderem Wege. Daran will ich mit den nachfolgenden Ausführungen auch gar nicht rütteln.
Das vorangestellt, möchte ich zu bedenken geben, dass es auch Fallschirmspringer gibt, deren Fallschirm sich nach dem Sprung nicht löste und die gleichwohl überlebten. Dementsprechend kann auch hier gesagt werden, dass nicht jeder Fallschirmspringer zwingend einen Fallschirm benötigt, um seinen Sprung zu überleben. Das wäre auch wahr. Gleichwohl wird meist zur Nutzung von Fallschirmen geraten, weil dies idR der sicherere Weg ist.
Ich unterrichte seit vielen Jahren Studenten und Referendare und habe dabei freilich auch gute Examina ohne entsprechenden „Übungsklausurvorlauf“ gesehen. Die Regel war das indessen nicht. Die sah vielmehr so aus, dass diejenigen, die sich aus Besuemlichkeit o.ä. Gründen vor dem Klausurenschreiben gedrückt haben, im Examen dann die Quittung bekamen.
Abschließend noch ein Wort der Warnung: Die Versuchung, keine Klausuren zu schreiben, ist schon allein angesichts des damit verbundenen Zeitaufwand groß. Jetzt deren Sinn aufgrund eigener (vielleicht nicht ausreichend reflektierter) Erfahrungen in Frage zu stellen, ist ein wenig so, als würde man die Gefahren des Rauchens relativieren: Man sollte darauf hoffen, dass einem nicht allzu viel Glauben geschenkt wird
[/quote]
Hier bestreitet keiner, dass das Schreiben von Übungsklausuren für vielleicht die allermeisten einer der wichtigsten Faktoren im Rahmen der Vorbereitung ist. Ich verstehe nur - nach wie vor - nicht, warum man meint, pauschal für jeden Referendar beurteilen zu können, was beim Lernen unverzichtbar sei. Menschen sind nunmal verschieden. Ich würde niemals auf die Idee kommen, einem Kollegen, der auf das Klausurenschreiben setzt, zu sagen, es sei Zeitverschwendung. Als Referendarin hatte ich aufgrund des Pflichtprogramms oft das Gefühl, dass mir nicht zugetraut wird, mich eigenständig auf das Examen vorzubereiten. Ich war immer wieder versucht, die gängigsten Methoden zu wählen, bin inzwischen aber aufgrund zwei passabler Examina froh, auf meine ganz eigene Weise (ohne Klausurenschreiberei oder kommerzielle Reps) entspannt durchgekommen zu sein, obwohl einem immer wieder eingeredet wurde, das sei „falsch“. Mit Bequemlichkeit hatte der Verzicht auf Klausuren nichts zu tun. Die Zeit wurde effektiv anderweitig genutzt, sodass ich meine, dass Klausuren für mich nicht etwa nur einen geringeren Lerneffekt gehabt hätten, sondern mir persönlich Zeit für anderweitige Vorbereitung geraubt hätten. Das Fallschirm-Beispiel finde ich deshalb auch äußerst unpassend. Ich habe mich bewusst für diese Methode entschieden, bestätigt durch das erste Examen und meine Leistungen in der AG. Auch Repetitoren sollten akzeptieren, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt und die eigene Variante nicht als einzig Sichere darstellen.
[quote pid='21672' dateline='1550815795']
[quote pid='21671' dateline='1550815264']
Ich hab vor beiden Examen ca 80 Probeklausuren (5 Stunden ausformuliert, inkl. Ag-klausuren) geschrieben und habe im Examen dann jeweils nen Zweistelligen Klausurschnitt erreicht, wobei zwischen 1.Examen und Ref drei Jahre lagen. Evlt hätten es ohne die Lücke auch weniger Klausuren für Zweite sein können.
Soll heißen: klausurenschreiben ist das wichtigste
[/quote]
Diese Pauschalisierung ist unmöglich. Du hast natürlich Recht, dass das Klausurenschreiben für viele wichtig ist, was dein Beispiel zeigt. Jedoch gibt es eben auch andere Beispiele die zeigen, dass das Klausurenschreiben nicht für jeden "das wichtigste" ist. Nicht falsch verstehen, ich möchte das Schreiben von Klausuren nicht verteufeln, gerade für Personen, die Probleme mit den Formulierungen haben und die Routine benötigen, ist es essentiell. Aber meines Erachtens kann man das nicht auf alle Personen übertragen. Wie schon gesagt wurde: jeder lernt anders und hat andere Schwierigkeiten. Dass viele Leute zweistellige Ergebnisse auch ohne erzielen konnten, wurde bereits gesagt.
[/quote]
Gleich vorab möchte ich einräumen, dass es natürlich auch Referendare gibt, die durch das Schreiben von Übungsklausuren einen geringeren Lerneffekt erzielen als durch das Lernen auf anderem Wege. Daran will ich mit den nachfolgenden Ausführungen auch gar nicht rütteln.
Das vorangestellt, möchte ich zu bedenken geben, dass es auch Fallschirmspringer gibt, deren Fallschirm sich nach dem Sprung nicht löste und die gleichwohl überlebten. Dementsprechend kann auch hier gesagt werden, dass nicht jeder Fallschirmspringer zwingend einen Fallschirm benötigt, um seinen Sprung zu überleben. Das wäre auch wahr. Gleichwohl wird meist zur Nutzung von Fallschirmen geraten, weil dies idR der sicherere Weg ist.
Ich unterrichte seit vielen Jahren Studenten und Referendare und habe dabei freilich auch gute Examina ohne entsprechenden „Übungsklausurvorlauf“ gesehen. Die Regel war das indessen nicht. Die sah vielmehr so aus, dass diejenigen, die sich aus Besuemlichkeit o.ä. Gründen vor dem Klausurenschreiben gedrückt haben, im Examen dann die Quittung bekamen.
Abschließend noch ein Wort der Warnung: Die Versuchung, keine Klausuren zu schreiben, ist schon allein angesichts des damit verbundenen Zeitaufwand groß. Jetzt deren Sinn aufgrund eigener (vielleicht nicht ausreichend reflektierter) Erfahrungen in Frage zu stellen, ist ein wenig so, als würde man die Gefahren des Rauchens relativieren: Man sollte darauf hoffen, dass einem nicht allzu viel Glauben geschenkt wird
[/quote]
Hier bestreitet keiner, dass das Schreiben von Übungsklausuren für vielleicht die allermeisten einer der wichtigsten Faktoren im Rahmen der Vorbereitung ist. Ich verstehe nur - nach wie vor - nicht, warum man meint, pauschal für jeden Referendar beurteilen zu können, was beim Lernen unverzichtbar sei. Menschen sind nunmal verschieden. Ich würde niemals auf die Idee kommen, einem Kollegen, der auf das Klausurenschreiben setzt, zu sagen, es sei Zeitverschwendung. Als Referendarin hatte ich aufgrund des Pflichtprogramms oft das Gefühl, dass mir nicht zugetraut wird, mich eigenständig auf das Examen vorzubereiten. Ich war immer wieder versucht, die gängigsten Methoden zu wählen, bin inzwischen aber aufgrund zwei passabler Examina froh, auf meine ganz eigene Weise (ohne Klausurenschreiberei oder kommerzielle Reps) entspannt durchgekommen zu sein, obwohl einem immer wieder eingeredet wurde, das sei „falsch“. Mit Bequemlichkeit hatte der Verzicht auf Klausuren nichts zu tun. Die Zeit wurde effektiv anderweitig genutzt, sodass ich meine, dass Klausuren für mich nicht etwa nur einen geringeren Lerneffekt gehabt hätten, sondern mir persönlich Zeit für anderweitige Vorbereitung geraubt hätten. Das Fallschirm-Beispiel finde ich deshalb auch äußerst unpassend. Ich habe mich bewusst für diese Methode entschieden, bestätigt durch das erste Examen und meine Leistungen in der AG. Auch Repetitoren sollten akzeptieren, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt und die eigene Variante nicht als einzig Sichere darstellen.