30.03.2022, 20:39
(30.03.2022, 19:36)Wirtschaftsanwalt schrieb:(30.03.2022, 18:48)DMOWMYH schrieb:(30.03.2022, 18:32)Wirtschaftsanwalt schrieb: Hallo zusammen,
bitte nehmt diesen Thread ernst wenngleich ich weiß, das ich einige Juraklischees erfülle.
Ich hatte vor einigen Monaten meine mdl. Prüfung (Bayern) und leider auch im 2. Examen meine Ziele nicht erreicht. Kurz vorab: Ich bin an sich der geborene Großkanzleianwalt und bin schon zu Unizeiten regelmäßig mit Anzug in die Vorlesungen und habe seit dem 3. Semester in einer der größten Wirtschaftskanzeleien in Nürnberg gearbeitet (Arbeitsrecht). Ich liebe einfach alles dort, die Optik, das Material vor Ort, das Flair und natürlich die Arbeit. Ich wusste seit jeher dass ich in einer Großbude arbeiten will und habe auch absolut kein Problem mit (sehr) viel Arbeit, bereits damals habe ich als WissMit regelmäßig bis nach 20 Uhr gearbeitet.
Nach eher durchwachsenen Noten an der Uni bin ich auf Empfehlung eines Bekannten bei Hogan Lovells zu Hemmer ins Rep gegangen, weil er meinte wenn man sich dort reinhängt hat man (im Ggs. zu AS) gute Chancen auf ein VB. Trotz hohem Einsatz (über 40 Probeklausuren) waren es letztlich nur 6,2 Punkte inkl. Schwerpunkt. Das war erst mal ein Downer.
Da ich allerdings auch über meinen Bruder (ebenfalls RA) gute Kontakte habe, konnte ich im Ref. für die Anwaltstation in US-GK in München (Litigation). Mir hat es dort gut gefallen, das Stationszeugnis war allerdings niederschmetternd: 7 Punkte trotz erneut heftigstem Einsatz. Ich dachte mir: Nagut, Champions Leage hat eben Champions Leage Erwartungen. Abermals via Connections habe ich dann meine Wahlstation in einer sehr großen und bekannten Brittschen Kanzlei gemacht (wieder Arbeitsrecht) und immerhin 8 Punkte erhalten. Mir hat es dort super gefallen und ich hatte auch den Eindruck der Partner wäre zufrieden (habe allerdings nicht viel Kontakt mit ihm gehabt, da er sehr beschäftigt war.) Ein Jobangebot habe ich aber nicht erhalten, obwohl mir die Associates erzählt haben, dass man dringend suche. Also die nächste Enttäuschung.
Dann kamen die Examensergebnisse und es wurde mit mündlicher Prüfung nur ein "gehobenes ausreichend". Ich bin mittlerweile wirklich am Boden zerstört, wenn ich alleine die formellen Voraussetzungen von vielen GKs lese: Doppel-VB, Dr. usw. Ich habe mich dennoch bei einigen beworben (GL, HL, FF und CC haben direkt abgelehnt) aber ich will einfach nicht aufgeben. Ich erfülle abgesehen von den Noten ALLE Kritierien für eine GK und habe auch kein Problem 14 Stunden und mehr zu arbeiten, wichtig ist mir nur dass eine rennomierte Kanzlei ist. Erschrechend finde ich dabei, dass auch Connections (Bruder) zwar für Stationen helfen, beim tatsächlichem Berufseinstieg aber dann doch am völlig überholten starren Notenprinzip festgehalten wird!!!!
Deshalb: Könnt ihr mir eine GK empfehlen, wo der Mensch zählt und sich im Gespräch beweisen kann und Noten nur sekundär relevant sind? Lohnt sich hier vlt. ein LLM als Türöffner?
Danke im Voraus
Hi!
Ich falle mal mit der Tür ins Haus: Schonmal überlegt, ob du für den Job einfach ungeeignet bist oder die falschen Prioritäten setzt, die nicht am "peformen" hindern?
Will nicht unhöflich sein, aber ist aus meiner Sicht die Wahrheit: Wenn dein ultimatives Ziel GK Anwalt ist, sind zwei ausreichend bei einem konkreten Ziel und viel Einsatz schon sehr dürftig. Auch die Arbeitszeugnisse gehen in diese Richtung, 7 Punkte gibt man niemandem, den man ggf einstellen würde. Das ist nochmal ein Zeichen, dass man nicht "GK-geeignet" ist, zumindest aus deren Sicht.
Wenn es dein Ziel ist, schreib jetzt einfach Bewerbungen ohne Ende an alle GKen und hoffe auf Glück. Ich würde mir aber keine großen Hoffnungen machen.
Ein Ausweg könnte ggf ne Boutique sein, da dort keine starren Notengrenzen bestehen, aber auch hier wird es mit 2a sehr schwierig.
Aber niemand hält dich davon ab in einer kleinen Kanzlei durchzustarten und dort nach GK Spirit zu leben. Aber Kollegen in 2 Mann Kanzleien, die auch Porsche fahren und 12h am Tag arbeiten.
Danke für deine ehrlichen Worte. Das Problem ist, dass es wirklich mein absoluter Lebenstraum ist GK-Anwalt zu sein. Es geht mir auch gar nicht ums Geld, ich wäre bereit für 60k zu arbeiten solange auf meiner Visitenkarte Hengeler o.Ä. steht... Es ist einfach ein Albtraum. Ich habe sogar in meine Bewerbungen geschrieben dass ich für weniger Gehalt die gleichen Stunden schieben würde.
Mein Plan ist jetzt: LLM machen im englischen Ausland und dann zB bei Beiten 3 Jahren arbeiten und dann hoffentlich in eine "richtige" GK wechseln.
Und an die anderen Poster: Danke dass ihr euch an meinem Unmut erfreut.
glaube Beiten stellt auch keinen unter 7P ein.
30.03.2022, 20:41
Sehe es wie meine Vorredner. 7 Punkte als Stationszeugnis sind dabei m.E. noch niederschmetternder als die Examensnoten…
Wenn du da ein richtig gutes Zeugnis + eine Empfehlung bekommen hättest, hätte das vielleicht ein Türöffner bei kleineren GKs sein können.
Wenn du da ein richtig gutes Zeugnis + eine Empfehlung bekommen hättest, hätte das vielleicht ein Türöffner bei kleineren GKs sein können.
30.03.2022, 20:45
Auch auf die Gefahr hin, dass ich einem Troll antworte: Schreib Verbesserungsversuch. Und analysier dafür mal ganz zu Anfang, was bisher schief gelaufen ist. 14h in der Bib hocken macht noch kein Examen. Nimm dir eine Woche Zeit und lies dir hier im Forum und in sonstigen Onlinequellen alles durch, was du zum Thema Examensvorbereitung findest. Dann mach dir einen Lernplan und zieh durch.
30.03.2022, 20:49
(30.03.2022, 20:41)Gast schrieb: Sehe es wie meine Vorredner. 7 Punkte als Stationszeugnis sind dabei m.E. noch niederschmetternder als die Examensnoten…
Wenn du da ein richtig gutes Zeugnis + eine Empfehlung bekommen hättest, hätte das vielleicht ein Türöffner bei kleineren GKs sein können.
Gib dir da grds recht. Aber in meinem Bundesland und meiner AG waren die 10 Punkte aufwärts im Stationszeugnis kein Automatismus, im Gegensatz zu dem was man hier immer im Forum liest. Für 12 pkt im Zeugnis musst halt kontinuierlich herausragende Arbeit geleistet haben.
30.03.2022, 21:02
(30.03.2022, 19:36)Wirtschaftsanwalt schrieb:(30.03.2022, 18:48)DMOWMYH schrieb:(30.03.2022, 18:32)Wirtschaftsanwalt schrieb: Hallo zusammen,
bitte nehmt diesen Thread ernst wenngleich ich weiß, das ich einige Juraklischees erfülle.
Ich hatte vor einigen Monaten meine mdl. Prüfung (Bayern) und leider auch im 2. Examen meine Ziele nicht erreicht. Kurz vorab: Ich bin an sich der geborene Großkanzleianwalt und bin schon zu Unizeiten regelmäßig mit Anzug in die Vorlesungen und habe seit dem 3. Semester in einer der größten Wirtschaftskanzeleien in Nürnberg gearbeitet (Arbeitsrecht). Ich liebe einfach alles dort, die Optik, das Material vor Ort, das Flair und natürlich die Arbeit. Ich wusste seit jeher dass ich in einer Großbude arbeiten will und habe auch absolut kein Problem mit (sehr) viel Arbeit, bereits damals habe ich als WissMit regelmäßig bis nach 20 Uhr gearbeitet.
Nach eher durchwachsenen Noten an der Uni bin ich auf Empfehlung eines Bekannten bei Hogan Lovells zu Hemmer ins Rep gegangen, weil er meinte wenn man sich dort reinhängt hat man (im Ggs. zu AS) gute Chancen auf ein VB. Trotz hohem Einsatz (über 40 Probeklausuren) waren es letztlich nur 6,2 Punkte inkl. Schwerpunkt. Das war erst mal ein Downer.
Da ich allerdings auch über meinen Bruder (ebenfalls RA) gute Kontakte habe, konnte ich im Ref. für die Anwaltstation in US-GK in München (Litigation). Mir hat es dort gut gefallen, das Stationszeugnis war allerdings niederschmetternd: 7 Punkte trotz erneut heftigstem Einsatz. Ich dachte mir: Nagut, Champions Leage hat eben Champions Leage Erwartungen. Abermals via Connections habe ich dann meine Wahlstation in einer sehr großen und bekannten Brittschen Kanzlei gemacht (wieder Arbeitsrecht) und immerhin 8 Punkte erhalten. Mir hat es dort super gefallen und ich hatte auch den Eindruck der Partner wäre zufrieden (habe allerdings nicht viel Kontakt mit ihm gehabt, da er sehr beschäftigt war.) Ein Jobangebot habe ich aber nicht erhalten, obwohl mir die Associates erzählt haben, dass man dringend suche. Also die nächste Enttäuschung.
Dann kamen die Examensergebnisse und es wurde mit mündlicher Prüfung nur ein "gehobenes ausreichend". Ich bin mittlerweile wirklich am Boden zerstört, wenn ich alleine die formellen Voraussetzungen von vielen GKs lese: Doppel-VB, Dr. usw. Ich habe mich dennoch bei einigen beworben (GL, HL, FF und CC haben direkt abgelehnt) aber ich will einfach nicht aufgeben. Ich erfülle abgesehen von den Noten ALLE Kritierien für eine GK und habe auch kein Problem 14 Stunden und mehr zu arbeiten, wichtig ist mir nur dass eine rennomierte Kanzlei ist. Erschrechend finde ich dabei, dass auch Connections (Bruder) zwar für Stationen helfen, beim tatsächlichem Berufseinstieg aber dann doch am völlig überholten starren Notenprinzip festgehalten wird!!!!
Deshalb: Könnt ihr mir eine GK empfehlen, wo der Mensch zählt und sich im Gespräch beweisen kann und Noten nur sekundär relevant sind? Lohnt sich hier vlt. ein LLM als Türöffner?
Danke im Voraus
Hi!
Ich falle mal mit der Tür ins Haus: Schonmal überlegt, ob du für den Job einfach ungeeignet bist oder die falschen Prioritäten setzt, die nicht am "peformen" hindern?
Will nicht unhöflich sein, aber ist aus meiner Sicht die Wahrheit: Wenn dein ultimatives Ziel GK Anwalt ist, sind zwei ausreichend bei einem konkreten Ziel und viel Einsatz schon sehr dürftig. Auch die Arbeitszeugnisse gehen in diese Richtung, 7 Punkte gibt man niemandem, den man ggf einstellen würde. Das ist nochmal ein Zeichen, dass man nicht "GK-geeignet" ist, zumindest aus deren Sicht.
Wenn es dein Ziel ist, schreib jetzt einfach Bewerbungen ohne Ende an alle GKen und hoffe auf Glück. Ich würde mir aber keine großen Hoffnungen machen.
Ein Ausweg könnte ggf ne Boutique sein, da dort keine starren Notengrenzen bestehen, aber auch hier wird es mit 2a sehr schwierig.
Aber niemand hält dich davon ab in einer kleinen Kanzlei durchzustarten und dort nach GK Spirit zu leben. Aber Kollegen in 2 Mann Kanzleien, die auch Porsche fahren und 12h am Tag arbeiten.
Danke für deine ehrlichen Worte. Das Problem ist, dass es wirklich mein absoluter Lebenstraum ist GK-Anwalt zu sein. Es geht mir auch gar nicht ums Geld, ich wäre bereit für 60k zu arbeiten solange auf meiner Visitenkarte Hengeler o.Ä. steht... Es ist einfach ein Albtraum. Ich habe sogar in meine Bewerbungen geschrieben dass ich für weniger Gehalt die gleichen Stunden schieben würde.
Mein Plan ist jetzt: LLM machen im englischen Ausland und dann zB bei Beiten 3 Jahren arbeiten und dann hoffentlich in eine "richtige" GK wechseln.
Und an die anderen Poster: Danke dass ihr euch an meinem Unmut erfreut.
Deine Einstellung ist halt auch irgendwie nicht gesund
30.03.2022, 21:04
Ich fände es sehr amüsant wenn OP kein Troll wäre. Sehr witzig fände ich dann wenn er letztendlich in einer Dreimannkanzlei arbeitet mit richtig abgeranzten fettbäuchigen Anwälten, deren technisches know how bei Windows 98 endete, deren einziger Anzug schwarz und von Verkehrsunfällen und Mietrecht leben. Da arbeitet dann OP, kommt im Zweireiher mit einer Fakerolex am Arm, eine halbe Tonne Pomade im Haar, sein Handyklingelton ist das Suits Theme. Und dann sitzt er da und Oma Erna erzählt ihm ob man was gegen die Nachbarskatze tun könnte, die immer auf ihr Grundstück kackt.
30.03.2022, 22:25
(30.03.2022, 20:49)Gast schrieb:(30.03.2022, 20:41)Gast schrieb: Sehe es wie meine Vorredner. 7 Punkte als Stationszeugnis sind dabei m.E. noch niederschmetternder als die Examensnoten…
Wenn du da ein richtig gutes Zeugnis + eine Empfehlung bekommen hättest, hätte das vielleicht ein Türöffner bei kleineren GKs sein können.
Gib dir da grds recht. Aber in meinem Bundesland und meiner AG waren die 10 Punkte aufwärts im Stationszeugnis kein Automatismus, im Gegensatz zu dem was man hier immer im Forum liest. Für 12 pkt im Zeugnis musst halt kontinuierlich herausragende Arbeit geleistet haben.
Mag sein, dass 10 Punkte kein Automatismus ist. 7 Punkte sind trotzdem ziemlich wenig. Vor allem für einen Job, der angeblich der Lebenstraum des Trolls ist.
30.03.2022, 22:31
(30.03.2022, 21:04)omnimodo schrieb: Ich fände es sehr amüsant wenn OP kein Troll wäre. Sehr witzig fände ich dann wenn er letztendlich in einer Dreimannkanzlei arbeitet mit richtig abgeranzten fettbäuchigen Anwälten, deren technisches know how bei Windows 98 endete, deren einziger Anzug schwarz und von Verkehrsunfällen und Mietrecht leben. Da arbeitet dann OP, kommt im Zweireiher mit einer Fakerolex am Arm, eine halbe Tonne Pomade im Haar, sein Handyklingelton ist das Suits Theme. Und dann sitzt er da und Oma Erna erzählt ihm ob man was gegen die Nachbarskatze tun könnte, die immer auf ihr Grundstück kackt.
Alter...

30.03.2022, 22:43
In Nürnberg gibt es keine GK.
30.03.2022, 23:12
Die Trolle hier waren auch schon mal witziger. Aber dennoch süß, dass das Forum trotzdem Hilfsbereitschaft zeigt.
An den TE: Geh an die frische Luft. Ist bei Langeweile sinnvoller.
An den TE: Geh an die frische Luft. Ist bei Langeweile sinnvoller.