09.06.2020, 23:34
(09.06.2020, 23:24)Gast schrieb:(09.06.2020, 21:44)Gast schrieb:(09.06.2020, 11:21)Gut/ausreichend schrieb: Um mal auf die Ausgangsfrage zu antworten:
Ich habe eine noch komischere Konstellation. Ich habe 13,0 im Ersten und 5,8 im Zweiten. Justiz hat mich abgelehnt. GK hat mich genommen, nachdem ich nachvollziehbar erklärt habe, warum ich im Zweiten hinter meinen Möglichkeiten geblieben bin. Da habe ich dann zwei Jahre gearbeitet und bin jetzt in der öffentlichen Verwaltung.
Wobei das schon wieder eine ganz andere Konstellation ist. Wer 13 Punkte im ersten Examen bekommt, kann nicht nur auswendig gelernt haben, sondern muss automatisch auch mit richtig gutem Systemverständnis und Begabung ausgestattet sein. 13 Punkte kann man nicht mit glücklichen Klausuren und Glück in der mündlichen erklären. Da ist es dann schon glaubhaft, dass im zweiten so einiges dazwischen gekommen ist.
Naja, das kann man durchaus auch andersherum argumentieren...
Eher nicht
10.06.2020, 00:25
(09.06.2020, 21:44)Gast schrieb: Wer 13 Punkte im ersten Examen bekommt, kann nicht nur auswendig gelernt haben, sondern muss automatisch auch mit richtig gutem Systemverständnis und Begabung ausgestattet sein.
Jo. Selbst wenn da ein Schwerpunkt mit 18 Punkten mit drin ist, müssen es im Staatsteil so 11 Punkte gewesen sein. Je nach Rechtsgebiet könnte das 1. Examen für die GK sogar bedeutungsvoller sein, oder zumindest gleich wichtig (oder unwichtig). Wenn der Schwerpunkt dann noch zu diesem Rechtsgebiet passt und der Bewerber sich in den Stationen profilieren und bewähren konnte, ist naheliegend, dass er der GK durchaus einen ordentlichen Mehrwert bringen kann.
Kommt natürlich noch darauf an, was genau jetzt das Problem im 2. Examen gewesen sein soll. Oder ob dieses jetzt "behoben" ist.
Ich hätte bei dieser Konstellation vermutlich versucht zu verbessern, wenn das "Problem" es irgendwie zugelassen hätte.
10.06.2020, 00:57
(09.06.2020, 14:30)Gast schrieb: Ja und ein Rep kann sich auch nicht jeder leisten. Ich hatte z.B. kein Rep vor dem 1. und ausreichend, weil ich nicht mal eben 200 Euro im Monat dafür übrig hatte und dann auch kein Geld für den Verbesserungsversuch. Und im Ref auch nur so einen Fernkurs für 60 Euro, dann wieder ausreichend.
Das mit dem fehlenden Geld halte ich für ein Märchen.
Das ein Rep gar nicht unbedingt notwendig ist, wurde hier schon gesagt. An vielen Unis gibt es gute Gratis-Reps. An manchen Unis macht die Lehre richtig schlecht sein. Man kann sich notwendige Skripten/Bücher aber auch gebraucht kaufen oder in der Biblitohek ausleihen. Damit ist eine Vorbereitung auch ganz ohne jedes Rep möglich.
Abgesehen davon halte ich das Rep für finanzierbar. Für (fast) jeden. Das kostet in den meisten Städten höchstes 2000€ (München scheint leicht darüber zu liegen). Beginnt man damit zu Beginn des 4. Studienjahres, muss man es erst nach 8 Semestern vollständig bezahlt haben. Das sind 40€ im Monat. Oder 1 Arbeitsstunde pro Woche. Zumutbar, oder?
Den Verbesserungsversuch braucht man dann nicht, weil man als Rep-Besucher das VB-Examen ja hinterhergeschmissen bekommt!!!!!
Zwischen Studium und Ref kann man dann mit seinem VB in einer Kanzlei als WissMit jobben. Da bleibt genug Geld übrig, das man auf die Seite legen kann, um währen des Refs alle Angebote von Kaiser mitzunehmen. Und schon bekommt man auch das 2. Examen hinterhergeschmissen!!!!
Um die Finanzierung während des Studiums oder des Verbesserungsversuchs (falls es doch nicht mit dem VB geklappt hat) muss man sich auch keine großen Sorgen machenm. Mit 2 Vollzeittagen pro Woche dürfte man zumindest in vielen Städten sein Leben finanzieren können. Hinzu kommen Kindergeld, Bafög, reiche Eltern, Stipendien.
Was man nicht vergessen sollte: Auch der Doppel-VBler mit LLM und Doktor kann in seinem Privatleben einiges durchgemacht haben, was man keinem wünscht. Finanziell, gesundheit, familiär, und so weiter. Soweit sollte die eigene Vorstellungskraft reichen.
Ich kenne tatsächlich fleißige Leute, die die es auch (chronischen) gesundheitlichen Gründen sehr schwer haben. Denen steht die eigene Krankheit in jeder Hinsicht bei der juristischen Ausbildung im Weg. Vor allem können sie jederzeit damit rechnen, dass deren Lernplan über den Haufen geworfen wird, und können sie leider nicht damit rechnen, dass ihnen auch nur ein paar Monate konzentrierter Vorbereitung für die Examina möglich sein werden.
In den meisten Fällen, in denen ich mir anhören durfte, wie schwer das eigene Leben doch sei und wie unterprivilegiert man im Vergleich zu seinen Mitstreitern sei, sind mir nicht gerade die Tränen gekommen. Da wird über Probleme gejammert, die ich gerne hätte. Wer jeden Abend Party macht und den Job in der juristischen Fachbibliothek wegen anhaltender Faulheit verliert (wie kann man eigentlich in einer Bibliothek mit Faulheit auffallen?), wer sich ein Auto und neueste Apple-Produkte leistet, der kann dann nicht darüber jammern, wie schwer das Leben doch wäre. Das ist eine Frage der Einstellung.
Auch Menschen, die es "richtig hart" hatten, haben in der juristischen Ausbildung ordentlich abgeräumt. Umgekehrt hat auch schon der Jura-Justus ordentlich abgeloost.
10.06.2020, 00:58
Wieso, 18 P. reichen doch für die GKs.
Mir ist beim 1. und 2. Examen auch nur was dazwischen gekommen. Insgeheim bin ich doppel-sehr gut Kandidat. :rolleyes:
Mir ist beim 1. und 2. Examen auch nur was dazwischen gekommen. Insgeheim bin ich doppel-sehr gut Kandidat. :rolleyes:
10.06.2020, 07:52
Auch ein Lebenslauf zeigt schon mehr, als "nur" zwei juristische Examen.
Mit Praktika und Schwerpunkt zeigt man Spezialkenntnisse, mit dem Nebenjob ggf. Eigenverantwortung oder weitere Kenntnisse, mit dem Ehrenamt soziales Engagement und mit dem Sport ggf. Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit oder die Bereitschaft an eigene Grenzen zu gehen.
Was ich in diesem Forum hier nicht verstehe, sind die Vorurteile: Nicht jeder Doppel-VBler ist mit dem goldenen Löffel aufgewachsen oder hat in seiner Studien- und Refzeit gelebt, wie im Schlaraffenland...
Nicht jeder Doppel-Aler hat nur Party gemacht...
Wer viele Lebensläufe von Berufseinsteigern und Juniors mit bis zu 3 Jahren Berufserfahrung gesehen hat, der weiß, dass es eine absolute Spitzengruppe gibt (sind sehr wenige, wenn man nicht Personaler in den absoluten Topadressen ist: übertrieben gesagt kinder- und tiererettende Olympioniken mit 25 in Summe und eigenen Kontakten in die Start-Up-Szene). Die Spitzengruppe wird immer eingeladen und nach Möglichkeit eingestellt. Danach kommt der klassische, eher braven Idealbewerber (2 VB, leistungsbereit und pflegeleicht) und dann eine "Gucken-wir-mal-Gruppe".
Mit der Notenkombination von oben dürfte der Fragende - jedenfalls bei konkretem Einstellungsbedarf und passender Spezialisierung (LL.M. könnte helfen - kommt aber darauf an, welche Materie und welche Alma Mater)- in diese Gucken wir Mal Gruppe gehören.
Mit Praktika und Schwerpunkt zeigt man Spezialkenntnisse, mit dem Nebenjob ggf. Eigenverantwortung oder weitere Kenntnisse, mit dem Ehrenamt soziales Engagement und mit dem Sport ggf. Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit oder die Bereitschaft an eigene Grenzen zu gehen.
Was ich in diesem Forum hier nicht verstehe, sind die Vorurteile: Nicht jeder Doppel-VBler ist mit dem goldenen Löffel aufgewachsen oder hat in seiner Studien- und Refzeit gelebt, wie im Schlaraffenland...
Nicht jeder Doppel-Aler hat nur Party gemacht...
Wer viele Lebensläufe von Berufseinsteigern und Juniors mit bis zu 3 Jahren Berufserfahrung gesehen hat, der weiß, dass es eine absolute Spitzengruppe gibt (sind sehr wenige, wenn man nicht Personaler in den absoluten Topadressen ist: übertrieben gesagt kinder- und tiererettende Olympioniken mit 25 in Summe und eigenen Kontakten in die Start-Up-Szene). Die Spitzengruppe wird immer eingeladen und nach Möglichkeit eingestellt. Danach kommt der klassische, eher braven Idealbewerber (2 VB, leistungsbereit und pflegeleicht) und dann eine "Gucken-wir-mal-Gruppe".
Mit der Notenkombination von oben dürfte der Fragende - jedenfalls bei konkretem Einstellungsbedarf und passender Spezialisierung (LL.M. könnte helfen - kommt aber darauf an, welche Materie und welche Alma Mater)- in diese Gucken wir Mal Gruppe gehören.
10.06.2020, 16:51
Bei der Kombination sehr gut/ gut im 1.und ausreichend im 2. kommt auch folgende E11 Stelle des BMAS in Frage:
https://www.bmas.de/DE/Ministerium/Arbei...-bonn.html
Die suchen jemanden mit einem sehr guten oder guten Staatsexamen.
Fragt sich nur, ob man mit so einem Staatsexamen in E11 arbeiten muss. :rolleyes:
https://www.bmas.de/DE/Ministerium/Arbei...-bonn.html
Die suchen jemanden mit einem sehr guten oder guten Staatsexamen.
Fragt sich nur, ob man mit so einem Staatsexamen in E11 arbeiten muss. :rolleyes:
10.06.2020, 16:58
(10.06.2020, 16:51)Gast schrieb: Bei der Kombination sehr gut/ gut im 1.und ausreichend im 2. kommt auch folgende E11 Stelle des BMAS in Frage:
https://www.bmas.de/DE/Ministerium/Arbei...-bonn.html
Die suchen jemanden mit einem sehr guten oder guten Staatsexamen.
Fragt sich nur, ob man mit so einem Staatsexamen in E11 arbeiten muss. :rolleyes:
Sehr gutes oder gutes StEx wird wohl eher nicht wörtlich gemeint sein. Jedenfalls für die Volljuristenstellen hat das BMAS zuletzt mit "mindestens befriedigend" gesucht, meine ich.
10.06.2020, 17:02
Wenn die Volljuristenstellen mindestens b bei denen sind, dann suchen die für E11 wohl nur 2 x a.
Mal davon abgesehen, dass jemand mit 1 bis 2 x b es nicht nötig hat, in E11 zu arbeiten, weil der in der freien Wirtschaft viel mehr verdient.
Da nützt es auch nix, nach 6 Monaten mit einer Verbeamtung nach Bewährung zu ködern, die dann doch nicht kommt.
Mal davon abgesehen, dass jemand mit 1 bis 2 x b es nicht nötig hat, in E11 zu arbeiten, weil der in der freien Wirtschaft viel mehr verdient.
Da nützt es auch nix, nach 6 Monaten mit einer Verbeamtung nach Bewährung zu ködern, die dann doch nicht kommt.
11.06.2020, 12:48
Wer den Wortlaut in den Stellenausschreibungen wörtlich nimmt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Demnach verlangt jede drittklassige GK ein Doppel-VB. Und jetzt guckt mal, wer da tatsächlich als Associate arbeitet (kennt sicher genug ehem. Bekannte und deren Ergebnisse).
07.09.2021, 18:45
Ich lass den Thread mal wieder aufleben als ebenfals A/ VB mit 5.37 (5.96 Staat und 4.0 SWP) und 9.5.
Habe mich in 2 BL auf Proberichter beworben und wurde in beiden zeitnah eingeladen.
2 recht spezialisierte Kanzleien haben hingegen abgesagt/ nicht zurückgemeldet, letztere initiativ, wobei meine Ausrichtung nicht passt, ich jedoch Interesse an dem Gebiet habe (Medizinrecht).
Erstere war auch nur halb Medizinrecht und ich hatte nicht wirklich Bock drauf.
Warte jetzt erstmal die Justiz ab und schicke ggf. noch in weitere BL - in ca. 10 erfüllt man mit der Kombi die VSS - und habe derzeit noch was bei ner Bundesbehörde am laufen, bei der meine Vita perfekt passt - leider aber befristete E13 Stelle auf 2 Jahre, weil die sonst grade nichts haben.
BKA hat auch Interesse, sobald wieder ne Stelle offen wird.
Es geht also ziemlich viel.
Habe mich in 2 BL auf Proberichter beworben und wurde in beiden zeitnah eingeladen.
2 recht spezialisierte Kanzleien haben hingegen abgesagt/ nicht zurückgemeldet, letztere initiativ, wobei meine Ausrichtung nicht passt, ich jedoch Interesse an dem Gebiet habe (Medizinrecht).
Erstere war auch nur halb Medizinrecht und ich hatte nicht wirklich Bock drauf.
Warte jetzt erstmal die Justiz ab und schicke ggf. noch in weitere BL - in ca. 10 erfüllt man mit der Kombi die VSS - und habe derzeit noch was bei ner Bundesbehörde am laufen, bei der meine Vita perfekt passt - leider aber befristete E13 Stelle auf 2 Jahre, weil die sonst grade nichts haben.
BKA hat auch Interesse, sobald wieder ne Stelle offen wird.
Es geht also ziemlich viel.