06.07.2021, 20:23
06.07.2021, 20:31
(06.07.2021, 20:23)Gast schrieb:(06.07.2021, 20:21)Gast Gast schrieb: ... oder irgendwo um 23 Uhr vom Fahrer abgeholt werden, damit sie direkt wieder in die Kanzlei gebracht werden, um noch an dem anderen Deal weiterzuarbeiten.
Sowas kommt wirklich vor? Wo?
Ist zwar bei Investmemtbankern üblicher (die bekommen aber dafür auch ein sehr üppiges Gehalt), kommt aber auch bei GK-Anwälten insbesondere in US-Buden gelegentlich vor.
06.07.2021, 20:31
(06.07.2021, 20:21)Gast Gast schrieb:(06.07.2021, 20:15)hein schrieb: Frage zu diesen Frankfurter Kanzleien mit ihren Riesengehältern: Wieiviele Stunden sitzen die Associates da? 60h? Und regelmäßig auch Wochenende? Das sind jdf meine Kenntnisse von Latham Hamburg.
...solche Arbeitszeiten sind für mich dann auch Ausschlusskriterium. Selbst für 200k würde ich das nicht machen.
Passt schon, wenn du da nicht bloß Durchlauferhitzer spielen willst.
60-65 Stunden sind kein großes Problem.
Ist aber eine Mentalitätsfrage. Habe Freunde dort und die finden es geil, wenn sie an Weihnachten noch bei der Beurkundung sitzen oder irgendwo um 23 Uhr vom Fahrer abgeholt werden, damit sie direkt wieder in die Kanzlei gebracht werden, um noch an dem anderen Deal weiterzuarbeiten.
Ja, das versteh ich für die heißen 1st years ja noch. Aber dieses Programm verheizt doch den gesamten Nachwuchs innnerhalb von zwei Jahren. spätestens dann, wenn Du langfristig im Beruf bleiben und ggf. parallel noch eine Familie am Laufen halten willst, kann ich mir dieses Programm nicht vorstellen. Ich bin im vierten Jahr in einer T4-Einheit und von Anfang an mit dem Ziel der Partnerschaft (läuft übrigens auch gut.). Das macht mir alles aber nur deshalb bis heute Spaß, weil die Arbeitszeiten zwar hart, aber noch kompatibel mit dem Leben sind.
06.07.2021, 20:37
(06.07.2021, 20:31)Gast schrieb:(06.07.2021, 20:23)Gast schrieb:(06.07.2021, 20:21)Gast Gast schrieb: ... oder irgendwo um 23 Uhr vom Fahrer abgeholt werden, damit sie direkt wieder in die Kanzlei gebracht werden, um noch an dem anderen Deal weiterzuarbeiten.
Sowas kommt wirklich vor? Wo?
Ist zwar bei Investmemtbankern üblicher (die bekommen aber dafür auch ein sehr üppiges Gehalt), kommt aber auch bei GK-Anwälten insbesondere in US-Buden gelegentlich vor.
Schon mehr als einmal gehört. Jeweils bei den Azur top 10 zahlen. Passiert wohl, wenn du bei einem Deal gerade das Closing machst und der nächste Deal schon anläuft.
Lustige Story zum IB aus meinem Bekanntenkreis (nicht Deutschland): Da haben sie im IB das ganze Team während der Corona Hochphase einfach für einen Monat im Büro in Quarantäne gesteckt, inkl. Koch. Weil Home Office ging nicht, da die PCs im Büro besser an die Börsenserver angebunden waren (paar Millisekunden gespart).
06.07.2021, 20:40
(06.07.2021, 20:31)von Hammerstein schrieb:(06.07.2021, 20:21)Gast Gast schrieb:(06.07.2021, 20:15)hein schrieb: Frage zu diesen Frankfurter Kanzleien mit ihren Riesengehältern: Wieiviele Stunden sitzen die Associates da? 60h? Und regelmäßig auch Wochenende? Das sind jdf meine Kenntnisse von Latham Hamburg.
...solche Arbeitszeiten sind für mich dann auch Ausschlusskriterium. Selbst für 200k würde ich das nicht machen.
Passt schon, wenn du da nicht bloß Durchlauferhitzer spielen willst.
60-65 Stunden sind kein großes Problem.
Ist aber eine Mentalitätsfrage. Habe Freunde dort und die finden es geil, wenn sie an Weihnachten noch bei der Beurkundung sitzen oder irgendwo um 23 Uhr vom Fahrer abgeholt werden, damit sie direkt wieder in die Kanzlei gebracht werden, um noch an dem anderen Deal weiterzuarbeiten.
Ja, das versteh ich für die heißen 1st years ja noch. Aber dieses Programm verheizt doch den gesamten Nachwuchs innnerhalb von zwei Jahren. spätestens dann, wenn Du langfristig im Beruf bleiben und ggf. parallel noch eine Familie am Laufen halten willst, kann ich mir dieses Programm nicht vorstellen. Ich bin im vierten Jahr in einer T4-Einheit und von Anfang an mit dem Ziel der Partnerschaft (läuft übrigens auch gut.). Das macht mir alles aber nur deshalb bis heute Spaß, weil die Arbeitszeiten zwar hart, aber noch kompatibel mit dem Leben sind.
Die Mehrheit der Leute, die ich dort kenne hat kein Leben. So einfach ist das. Entweder Solo/Partnerin ähnlich unterwegs oder die Frau ist quasi alleinerziehend. Aber ist alles gut. Man macht zweimal im Jahr eine Woche quality time Urlaub und Sonntagnachmittag hält man sich auch frei.
Oder wie ich von einem Latham Kollegen mal gehört habe: „So vier Stunden pro Tag arbeiten im Urlaub ist doch kein Problem.“
06.07.2021, 21:12
(06.07.2021, 17:52)Fritzle schrieb:(06.07.2021, 14:34)Gast schrieb:(06.07.2021, 13:58)Fritzle schrieb:(06.07.2021, 13:52)Gast schrieb:(06.07.2021, 12:06)Fritzle schrieb: Klar ist mehr Freizeit besser und klar ist Geld nicht alles. Bei den Gehaltssteigerungen in den Kanzleien wird sich aber jeder Bewerber dreimal überlegen, ob er noch in die Justiz gehen soll.
Das Paket stimmt in der Justiz schon längst nicht mehr. Damit lockt man in Zukunft keine guten Leute mehr hinter dem Ofen vor.
Scheinst bzgl der Justiz echt verbittert zu sein, oder? Jeder Beitrag von dir zieht den thread in die Richtung, obwohl es darum gar nicht geht.
Justiz ist nach wie vor der Ort um Zeit für andere Sachen als nur die Arbeit zu haben. 40h sind auf Dauer, zumindest bei all meinen Bekannten die Regel. In der GK kannst du es vergessen.
Wer keine Lust hast "nur" zu arbeiten, wird auch bei 20k mehr nicht in die GK. Bei den meisten befreundeten Richtern geht es gerade nicht ums Geld.
Aber für Unentschlossene ist das natürlich ein pro Argument für die GK.
Zurück zu den Kanzleien: Latham dürfte sich jetzt extrem lohnen, allein schon weil sie immer noch mit die höchsten Boni zahlen.
Selbst wenn es nur 5k pro Jahr aufs Grundgehalt gibt, ist man im 3. Jahr bei 160k plus (bis zu) 100k Boni.
Das ist halt was anderes als bei den meisten Tier 1/2 Kanzleien (bei der ich immer noch keine Ahnung habe, wer eigentlich wo rein fällt![]()
) die 110/120k zahlen und max 30k Boni haben.
So groß dürfte der Arbeitsaufwand auch nicht mehr sein zwischen den Amis und bspw HM/FF.
Denke aber nicht, dass die anderen so bald nachziehen werden und wahrscheinlich auch nur um 10k. Die Nicht-Ami-Kanzleien lassen sich da normalerweise mehr Zeit. Häufig kommen da auch andere Argumente (zB bessere Partnerchancen bei HM/FF als beim Rest oder tatsächlich geringere Arbeitszeiten etc.). Die werden schon Gründe finden, nicht zu erhöhen.
Die Amis waren in den letzten Jahren allein schon wegen der Boni bereits deutlich lukrativer, aber das hält trotzdem dutzende Anwälte nicht davon ab für ca. 1/3 weniger woanders anzufangen. Die 20k sind für das ohnehin gekippte Verhältnis auch nur noch ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Um die Justiz gings nicht? Dann lies mal Seite 1, 2 und 3.
Es ging um GK Gehälter, insbesondere von Latham. Aber gut, dass du die anderen 80 % des
Beitrags nicht liest.
Frustrierter Richter?
An den Typen über mir : Sehr, sehr unwahrscheinlich.
Du widersprichst dir laufend.
Bin nicht der Poster, aber kommst du klar Fritzle? Großteil, den du dir von dir gibst ist Unsinn. Auch das mit dem "laufenden Widerspruch" bei zwei Posts?
Mach für dein Thema einfach einen eigenen Beitrag und lass uns hier über das eigentliche Thema diskutieren.
06.07.2021, 21:22
(06.07.2021, 18:04)Guest schrieb: Vielleicht mal wieder zurück zum Topic.
Ich denke generell ist das gut für alle. Milbank und Willkie haben vorgelegt, Latham zieht kurzfristig nach. Alles in einem Zeitraum von wenigen Wochen. Die sollen damit ruhig weitermachen.
Was das dann für Auswirkungen auf die restliche Branche hat ist doch viel interessanter, als das, was da momentan eine Handvoll GKs betreiben.
Die Justiz steht vor einer Pensionierungswelle und was ich von den Kollegen mitbekomme, die noch relativ frisch dabei sind, ist es Arbeit pur für zu wenig Geld, von wegen angenehme Arbeitszeit. Was bringt es, wenn man dann nach vielen Jahren Justiz auf seine angenehmen Zeiten kommt, wenn die ersten Jahre eine Katastrophe sind? Mal abwarten wie lange die Politik hier noch meint knausern zu müssen. Und auch MKs und Unternehmen müssen irgendwann nachbessern.
Wenn’s mit Geld nicht geht, muss an anderen Schrauben gedreht werden. Und die wichtigste Schraube ist hier die Arbeitszeit. Keine Obstkörbe und so ein Schrott. Wer diese volle Verfügbarkeit will, muss dafür tief in die Tasche greifen oder sich andere Ideen überlegen. Arbeit gibt es immer, alte Juristen danken ab und junge Juristen werden nicht mehr. Die Rechnung ist nicht sonderlich kompliziert. Junge Juristen sollten das voll zu ihren Gunsten ausspielen.
Vielleicht sollte man hier auch im Hinterkopf haben, dass dieses Forum eher eine Bubble mit Anziehungskraft für GK geile Workaholics ist und zB junge Anwältinnen mit Kindern und Wunsch nach Teilzeit eher nicht das Publikum stellen. Aber genau die wird es in Zukunft auch brauchen, die Zeiten von Juristenschwemme sind vorbei. Und die angelt man mit anderen Punkten als nur Geld.
Fritzle postet als Gast weiter. Nice try!
Das mit der Justiz ist doch bekannt. Die ersten Jahre können schlimm sein. Aber das ist nicht die Regel. Bei 3 befreundeten Richtern war es bei einem in der Probezeit schlimm und die anderen beiden waren trotzdem näher an dem 40h dran.
Auf lange Sicht ist es was die work-life Balance angeht aber deutlich besser.
In der GK läuft es ja teilweise umgekehrt, mit steigenden billable Vorgaben (teils) oder mehr Verantwortung. Dort sinkt die Arbeitsintensität nicht. Sie steigt eher noch. Wer das dauerhaft will, weiß das aber auch.
Bei den Amikanzleien kommt da erschwerend hinzu, dass Partnerchancen gegen Null gehen. Das höhere Gehalt erkauft man sich damit auch. Ewig Associate ist auch nur für jeden was.
Mein mentor bei l&w aus dem Praktikum vor über 10 Jahren ist immer noch da als normaler Senior. Dürften also gut 12-14 Jahre Associatezeit dort sein. Muss man glaub ich mögen.
Die anderen T1 Kanzleien haben zumindest noch bessere Partneraussichten als selling point, um nicht nachziehen zu müssen. Finanziell standen die auch vorher schon deutlich schlechter da (wegen den Boni, wurde hier auch paar mal geschrieben).
Aber für Leute, die ohnehin nur paar Jahre rein wollen, sind die Ami-Kanzleien definitiv reizvoller geworden.
Halte daher die Auswirkungen für eher gering.
06.07.2021, 21:29
(06.07.2021, 16:47)Gast schrieb:(06.07.2021, 14:47)Gasto schrieb: Noch ein Satz zu den Gehältern, dann ist auch genug:
Ihr solltet mehr auf die Netto-Gehälter schauen statt auf die Brutto-Gehälter. Und am Besten auf die Monatsvergleiche, nicht die Jahressummen. 40k Unterschied im Jahr hört sich heftig an (sagen wir 110k zu 150k).
Nur 40k brutto sind so 20k netto. Im Monat also 1.666 Euro netto. Bei 22 Arbeitstagen sind das 75 Euro pro Arbeitstag oder (wenn wir von zwei Stunden extra Arbeit am Tag ausgehen) 37,50 Euro (netto) die Stunde. Und wenn ich dann noch sehe, dass mancher GK Kollege nicht 10 Stunden die Woche mehr arbeitet als ich, sondern gerne auch mal 15-20 Stunden (inkl. Wochenenden), dann knechten die sich für 20 Euro die Stunde in der Mehrarbeit (auch wenn sich 40k mehr Jahresbrutto natürlich besser anhört).
So, nun der Punkt für mich. Ist es mir 37,50 Euro die Stunde wert, wenn ich dafür meine Kinder abends nicht sehen kann und/oder mit Freunden abends noch etwas machen kann? Meine persönliche Antwort, nein. Ich verdiene ja schon so gut genug. Das Mehr-Geld steht am Ende in keinem Verhältnis für den Mehr-Verzicht, denn ich dafür persönlich hätte.
[Disclaimer: Anders natürlich, wenn ich in beiden Kanzleien 65 Wochenstunden arbeiten muss, nur die eine zahlt eben X und die andere X+40k. Dann geht man natürlich zu letzterer).
40k brutto mehr im Jahr sind rund 1.900 € mehr auf dem Konto jeden Monat, nicht 1.666 €. Ich weiß, es war überschlagen, aber wenn man dann schon so eine (mehr oder weniger) genaue Rechnung aufmacht, sollte man das doch berücksichtigen.Und knapp 2k mehr im Monat sind in meinen Augen schon erheblich. Das ist bei vielen einfach mal die Warmmiete - gratis drauf. Also dafür würde ich persönlich sofort zwei Stunden mehr arbeiten täglich (jedenfalls solange ich noch keine Kinder habe bzw. diese nicht 2-3 Jahre alt sind und den „normalen“ Schlafrhythmus drauf haben).
Mal sehen, wie sich die Gehälter entwickeln. Ich denke, es wird relativ schnell gehen mit dem Nachziehen (das Vorpreschen von Willkie ist keine vier Wochen her) und der neue Standard wird bei 140k sein (mit 130k gewinnen die Kanzleien keinen Blumentopf). Die Kanzleien haben das Geld (siehe zweistellige Umsatzsteigerungen) und in den USA zahlen sie ohnehin weit, weit mehr.
Ob der Associate jeden Monat 4.700 oder 6.500 überwiesen bekommt, macht für seine Lebensqualität keinen Unterschied. Bei den Gehaltsunterschieden zwischen den Kanzleien geht es daher in erster Linie um's Prestige. Zwei Arbeitsstunden mehr pro Tag können dagegen einen großen Unterschied machen, wenn dadurch das letzte Quentchen Freizeit aufgesogen wird.
So ein Lifestyle wäre überhaupt nur dann sinnvoll, wenn es das Ziel ist, innerhalb von relativ kurzer Zeit Privatier zu werden. Dann würde ich aber auch in der Ref-Bude für 500 warm bleiben und alles in den Sparplan ballern.
06.07.2021, 21:45
Warum auch nicht? Es gibt sicherlich genug Associates, welche die Arbeit in der GK mögen, aber (aus verschiedenen Gründen) überhaupt gar nicht Partner werden wollen. Die bleiben dann eben Senior Assoiates oder Counsel oder was auch immer und verdienen inklusive Boni ihre 200k-250k. Mittlerweile werben doch Kanzeleien sogar offensiv damit, dass auch eine dauerhafte Anstellung unterhalb der Partnerebene möglich ist.
06.07.2021, 21:46
(06.07.2021, 21:45)Gast schrieb: Warum auch nicht? Es gibt sicherlich genug Associates, welche die Arbeit in der GK mögen, aber (aus verschiedenen Gründen) überhaupt gar nicht Partner werden wollen. Die bleiben dann eben Senior Assoiates oder Counsel oder was auch immer und verdienen inklusive Boni ihre 200k-250k. Mittlerweile werben doch Kanzeleien sogar offensiv damit, dass auch eine dauerhafte Anstellung unterhalb der Partnerebene möglich ist.
Sorry, sollte eine Antwort darauf sein:
Zitat:Mein mentor bei l&w aus dem Praktikum vor über 10 Jahren ist immer noch da als normaler Senior. Dürften also gut 12-14 Jahre Associatezeit dort sein. Muss man glaub ich mögen.