06.05.2021, 11:04
Hallo allerseits.
Bin neu hier und weder Jurastudentin noch Referendarin oder Juristin, will das Jurastudium aber in 1-3 Jahren beginnen. Vorab habe ich einige Fragen, vielleicht mag mir jemand bei deren Beantwortung helfen.
Es gibt anscheinend wenige (brauchbare) Foren zu dem Thema, daher möge man mir bitte verzeihen, dass ich für meine Fragen ein Referendarsforum infiltriere.
Meine erste Frage: Wie "kleinschrittig" kann die praktische Studienzeit absolviert werden?
Ich bin chronisch krank und deshalb schwerbehindert und werde das Studium mittels Erwerbsarbeit finanzieren (abgesehen von Wohn- und ganz eventuell auch Kindergeld). Natürlich ist mir klar, dass die Erwerbsabhängigkeit meiner Studienfinanzierung erst mal mein eigenes Problem ist, weshalb darauf nicht grundsätzlich Rücksicht genommen werden kann. Aber wie siehts aus, wenn ich wegen meiner Schwerbehinderung bereits eingeschränkt leistungsfähig bin? Unterhalt geht nicht (Eltern bedürftig/tot), Bafög geht nicht (Zweitstudium), Studienkredit geht nicht (Zweitstudium, Privatinsolvenz), Erwerbsarbeit ist somit erforderlich. Mit 30 Jahren wird auch die studentische Krankenversicherung nicht mehr (lange) möglich sein, daher werde ich nebenbei vermutlich sozialversicherungspflichtig arbeiten. Mein Erststudium ist nicht sinnvoll berufsqualifizierend (Bachelor in Geisteswissenschaften), damit werde ich vermutlich gar keinen einschlägigen und jedenfalls keinen sonderlich gut bezahlten Job finden. Sparen, um die Zeit ohne Erwerbsarbeit zu überbrücken, ist wegen der eingeschränkten Erwerbsfähigkeit (und der derzeit noch laufenden Privatinsolvenz) auch nicht sinnvoll möglich. Und selbst die Aufwendung meines gesamten Urlaubsanspruches für die Praktika kostete mich den Urlaubsanspruch für drei Jahre...
Gibt es irgendwelche anderen Möglichkeiten? Mein am Amtsgericht absolviertes Schulpraktikum wird vermutlich nicht auf die drei Monate angerechnet werden können
Die im Jurastudium vorgesehenen Praktika sind der einzige Punkt, der mir hinsichtlich der Studienorganisation wirklich Sorgen bereitet. Aber vielleicht gibts ja ´ne brauchbare Lösung dafür.
Danke!
Bin neu hier und weder Jurastudentin noch Referendarin oder Juristin, will das Jurastudium aber in 1-3 Jahren beginnen. Vorab habe ich einige Fragen, vielleicht mag mir jemand bei deren Beantwortung helfen.

Meine erste Frage: Wie "kleinschrittig" kann die praktische Studienzeit absolviert werden?
Ich bin chronisch krank und deshalb schwerbehindert und werde das Studium mittels Erwerbsarbeit finanzieren (abgesehen von Wohn- und ganz eventuell auch Kindergeld). Natürlich ist mir klar, dass die Erwerbsabhängigkeit meiner Studienfinanzierung erst mal mein eigenes Problem ist, weshalb darauf nicht grundsätzlich Rücksicht genommen werden kann. Aber wie siehts aus, wenn ich wegen meiner Schwerbehinderung bereits eingeschränkt leistungsfähig bin? Unterhalt geht nicht (Eltern bedürftig/tot), Bafög geht nicht (Zweitstudium), Studienkredit geht nicht (Zweitstudium, Privatinsolvenz), Erwerbsarbeit ist somit erforderlich. Mit 30 Jahren wird auch die studentische Krankenversicherung nicht mehr (lange) möglich sein, daher werde ich nebenbei vermutlich sozialversicherungspflichtig arbeiten. Mein Erststudium ist nicht sinnvoll berufsqualifizierend (Bachelor in Geisteswissenschaften), damit werde ich vermutlich gar keinen einschlägigen und jedenfalls keinen sonderlich gut bezahlten Job finden. Sparen, um die Zeit ohne Erwerbsarbeit zu überbrücken, ist wegen der eingeschränkten Erwerbsfähigkeit (und der derzeit noch laufenden Privatinsolvenz) auch nicht sinnvoll möglich. Und selbst die Aufwendung meines gesamten Urlaubsanspruches für die Praktika kostete mich den Urlaubsanspruch für drei Jahre...
Gibt es irgendwelche anderen Möglichkeiten? Mein am Amtsgericht absolviertes Schulpraktikum wird vermutlich nicht auf die drei Monate angerechnet werden können

Die im Jurastudium vorgesehenen Praktika sind der einzige Punkt, der mir hinsichtlich der Studienorganisation wirklich Sorgen bereitet. Aber vielleicht gibts ja ´ne brauchbare Lösung dafür.
Danke!

06.05.2021, 11:20
Bist du dir da sicher mit Jura? Bis du fertig bist gehen 6-7 Jahre ins Land. Wenn du in den Examina schlecht abschneidest, sind deine Erwerbschancen auch nicht gerade rosig.
Man unterschätzt vorher doch meist enorm, was diese Ausbildung bedeutet. Selbst wenn man einen Bachelor absolviert hat ist das nicht vergleichbar, sorry. Man hat schlicht keine Ahnung was das bedeutet.
Man unterschätzt vorher doch meist enorm, was diese Ausbildung bedeutet. Selbst wenn man einen Bachelor absolviert hat ist das nicht vergleichbar, sorry. Man hat schlicht keine Ahnung was das bedeutet.
06.05.2021, 11:36
Ja, ich bin mir natürlich nicht sicher, dass ichs abschließen werde, aber sehr sicher, dass ichs ausprobieren möchte. Habe mich in einige Module etwas eingearbeitet (insbesondere BGB AT, Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht und spezifisch Arbeits- und Sozialrecht...) und würde mich vermutlich lebenslang ärgern, wenn ich den Studienversuch nicht wagte.
06.05.2021, 11:41
(06.05.2021, 11:04)Anonyma schrieb: Hallo allerseits.
Bin neu hier und weder Jurastudentin noch Referendarin oder Juristin, will das Jurastudium aber in 1-3 Jahren beginnen. Vorab habe ich einige Fragen, vielleicht mag mir jemand bei deren Beantwortung helfen.Es gibt anscheinend wenige (brauchbare) Foren zu dem Thema, daher möge man mir bitte verzeihen, dass ich für meine Fragen ein Referendarsforum infiltriere.
Meine erste Frage: Wie "kleinschrittig" kann die praktische Studienzeit absolviert werden?
Ich bin chronisch krank und deshalb schwerbehindert und werde das Studium mittels Erwerbsarbeit finanzieren (abgesehen von Wohn- und ganz eventuell auch Kindergeld). Natürlich ist mir klar, dass die Erwerbsabhängigkeit meiner Studienfinanzierung erst mal mein eigenes Problem ist, weshalb darauf nicht grundsätzlich Rücksicht genommen werden kann. Aber wie siehts aus, wenn ich wegen meiner Schwerbehinderung bereits eingeschränkt leistungsfähig bin? Unterhalt geht nicht (Eltern bedürftig/tot), Bafög geht nicht (Zweitstudium), Studienkredit geht nicht (Zweitstudium, Privatinsolvenz), Erwerbsarbeit ist somit erforderlich. Mit 30 Jahren wird auch die studentische Krankenversicherung nicht mehr (lange) möglich sein, daher werde ich nebenbei vermutlich sozialversicherungspflichtig arbeiten. Mein Erststudium ist nicht sinnvoll berufsqualifizierend (Bachelor in Geisteswissenschaften), damit werde ich vermutlich gar keinen einschlägigen und jedenfalls keinen sonderlich gut bezahlten Job finden. Sparen, um die Zeit ohne Erwerbsarbeit zu überbrücken, ist wegen der eingeschränkten Erwerbsfähigkeit (und der derzeit noch laufenden Privatinsolvenz) auch nicht sinnvoll möglich. Und selbst die Aufwendung meines gesamten Urlaubsanspruches für die Praktika kostete mich den Urlaubsanspruch für drei Jahre...
Gibt es irgendwelche anderen Möglichkeiten? Mein am Amtsgericht absolviertes Schulpraktikum wird vermutlich nicht auf die drei Monate angerechnet werden können
Die im Jurastudium vorgesehenen Praktika sind der einzige Punkt, der mir hinsichtlich der Studienorganisation wirklich Sorgen bereitet. Aber vielleicht gibts ja ´ne brauchbare Lösung dafür.
Danke!
Jura ist schön. Aber ich sags Dir, dass die Kraft, die man dazu braucht, krass unterschätzt wird. Mit dem 1Stex kann man schon viel machen aber selbst das dauert ewig. Bereits am Anfang ist Dauerstress ohne Ende da, weil die Unis die Abschnitte des Studiums immer mehr straffen. Nachdem man fertig ist, sogar noch Ref und weiss ich noch nicht was, ist man noch mehr im Dauerstress. Nichts passt, nichts ist genug, Fehler da und dort, ständig muss man sich anpassen und entwickeln. Es ist echt eine Härteprobe auf Dauer. Ich finds gut. Dennoch muss nicht jeder das gut finden. Jura ist Fleiss- und Typsache. Und wenns am Ende nicht passt, dann sind die Jahre dahin.
Jeder muss sich diese Fragen stellen. Werde ich mit den hohen Anforderungen? mit dem hohen Stressniveau und das auf Dauer fertig? Für 5-10Jahre mindestens muss man mit Stress und einer gewissen Aussichtslosigkeit rechnen. Eigentlich geht es aber echt danach in der Praxis los. Oder möchte ich lieber etwas angenehmer mein Leben gestalten und mache eine tolle Ausbildung oder duales Studium o.ä.
06.05.2021, 11:56
Also, du musst dich bzgl des Ablaufs bei den einzelnen Unis genau informieren - das variiert teilweise sehr stark! Auch was eine eventuelle Pflicht angeht, wann du dein erstes Examen ablegen muss.
Allein auf die Praktika bezogen: deshalb würde ich mir keinen Stress machen. Die musst du natürlich bis zu den Klausuren (bzw zur Anmeldung) absolviert haben. In Hessen musst du ein verpflichtende Praktikum bei Gericht machen und die anderen beiden kannst du frei wählen. Da findet man also notfalls auch einen Anwalt, der einem das einfach so bescheinigt. Oder die Kanzlei in der man nebenbei eh arbeitet bescheinigt einem das. Ist jetzt nicht optimal, aber sonst ja auch ne Lösung.
Außerdem solltest du dich vielleicht nach Unis informieren, in denen du schichten kannst. Dann kannst du zB wie in Mannheim erst mal den Schwerpunkt auf Wirtschaftsrecht legen und danach das Examen in Strafrecht und Ö-Recht nachlegen. Dadurch gewinnst du mehr Zeit, hast schonmal was in der Hand mit dem Bachelor und hast zusätzlich die wirtschaftliche Qualifikation, sofern du doch nicht mehr ins Referendariat willst.
Allein auf die Praktika bezogen: deshalb würde ich mir keinen Stress machen. Die musst du natürlich bis zu den Klausuren (bzw zur Anmeldung) absolviert haben. In Hessen musst du ein verpflichtende Praktikum bei Gericht machen und die anderen beiden kannst du frei wählen. Da findet man also notfalls auch einen Anwalt, der einem das einfach so bescheinigt. Oder die Kanzlei in der man nebenbei eh arbeitet bescheinigt einem das. Ist jetzt nicht optimal, aber sonst ja auch ne Lösung.
Außerdem solltest du dich vielleicht nach Unis informieren, in denen du schichten kannst. Dann kannst du zB wie in Mannheim erst mal den Schwerpunkt auf Wirtschaftsrecht legen und danach das Examen in Strafrecht und Ö-Recht nachlegen. Dadurch gewinnst du mehr Zeit, hast schonmal was in der Hand mit dem Bachelor und hast zusätzlich die wirtschaftliche Qualifikation, sofern du doch nicht mehr ins Referendariat willst.
06.05.2021, 12:06
(06.05.2021, 11:04)Anonyma schrieb: Hallo allerseits.
Bin neu hier und weder Jurastudentin noch Referendarin oder Juristin, will das Jurastudium aber in 1-3 Jahren beginnen. Vorab habe ich einige Fragen, vielleicht mag mir jemand bei deren Beantwortung helfen.Es gibt anscheinend wenige (brauchbare) Foren zu dem Thema, daher möge man mir bitte verzeihen, dass ich für meine Fragen ein Referendarsforum infiltriere.
Meine erste Frage: Wie "kleinschrittig" kann die praktische Studienzeit absolviert werden?
Ich bin chronisch krank und deshalb schwerbehindert und werde das Studium mittels Erwerbsarbeit finanzieren (abgesehen von Wohn- und ganz eventuell auch Kindergeld). Natürlich ist mir klar, dass die Erwerbsabhängigkeit meiner Studienfinanzierung erst mal mein eigenes Problem ist, weshalb darauf nicht grundsätzlich Rücksicht genommen werden kann. Aber wie siehts aus, wenn ich wegen meiner Schwerbehinderung bereits eingeschränkt leistungsfähig bin? Unterhalt geht nicht (Eltern bedürftig/tot), Bafög geht nicht (Zweitstudium), Studienkredit geht nicht (Zweitstudium, Privatinsolvenz), Erwerbsarbeit ist somit erforderlich. Mit 30 Jahren wird auch die studentische Krankenversicherung nicht mehr (lange) möglich sein, daher werde ich nebenbei vermutlich sozialversicherungspflichtig arbeiten. Mein Erststudium ist nicht sinnvoll berufsqualifizierend (Bachelor in Geisteswissenschaften), damit werde ich vermutlich gar keinen einschlägigen und jedenfalls keinen sonderlich gut bezahlten Job finden. Sparen, um die Zeit ohne Erwerbsarbeit zu überbrücken, ist wegen der eingeschränkten Erwerbsfähigkeit (und der derzeit noch laufenden Privatinsolvenz) auch nicht sinnvoll möglich. Und selbst die Aufwendung meines gesamten Urlaubsanspruches für die Praktika kostete mich den Urlaubsanspruch für drei Jahre...
Gibt es irgendwelche anderen Möglichkeiten? Mein am Amtsgericht absolviertes Schulpraktikum wird vermutlich nicht auf die drei Monate angerechnet werden können
Die im Jurastudium vorgesehenen Praktika sind der einzige Punkt, der mir hinsichtlich der Studienorganisation wirklich Sorgen bereitet. Aber vielleicht gibts ja ´ne brauchbare Lösung dafür.
Danke!
Hallo :)
Wirklich toll, dass du so engagiert an die Sache ran gehst! Dafür schonmal: Respekt.
Bei so einem Elan vor Studienbeginn sind die Bedenken meiner Vorredner glaube ich völlig unberechtigt. Jura kann jeder schaffen. Es ist ein Studiengang, bei dem viel viel Fleiß, und eben Engagement, gefragt ist.
Deine Fragen kann ich dir leider nicht beantwortet. Ruf am besten mal im Dekanat deiner Wunsch-Uni an, die helfen dir in der Regel gerne!
Viel Erfolg!:)
06.05.2021, 12:26
(06.05.2021, 12:06)Max schrieb:(06.05.2021, 11:04)Anonyma schrieb: Hallo allerseits.
Bin neu hier und weder Jurastudentin noch Referendarin oder Juristin, will das Jurastudium aber in 1-3 Jahren beginnen. Vorab habe ich einige Fragen, vielleicht mag mir jemand bei deren Beantwortung helfen.Es gibt anscheinend wenige (brauchbare) Foren zu dem Thema, daher möge man mir bitte verzeihen, dass ich für meine Fragen ein Referendarsforum infiltriere.
Meine erste Frage: Wie "kleinschrittig" kann die praktische Studienzeit absolviert werden?
Ich bin chronisch krank und deshalb schwerbehindert und werde das Studium mittels Erwerbsarbeit finanzieren (abgesehen von Wohn- und ganz eventuell auch Kindergeld). Natürlich ist mir klar, dass die Erwerbsabhängigkeit meiner Studienfinanzierung erst mal mein eigenes Problem ist, weshalb darauf nicht grundsätzlich Rücksicht genommen werden kann. Aber wie siehts aus, wenn ich wegen meiner Schwerbehinderung bereits eingeschränkt leistungsfähig bin? Unterhalt geht nicht (Eltern bedürftig/tot), Bafög geht nicht (Zweitstudium), Studienkredit geht nicht (Zweitstudium, Privatinsolvenz), Erwerbsarbeit ist somit erforderlich. Mit 30 Jahren wird auch die studentische Krankenversicherung nicht mehr (lange) möglich sein, daher werde ich nebenbei vermutlich sozialversicherungspflichtig arbeiten. Mein Erststudium ist nicht sinnvoll berufsqualifizierend (Bachelor in Geisteswissenschaften), damit werde ich vermutlich gar keinen einschlägigen und jedenfalls keinen sonderlich gut bezahlten Job finden. Sparen, um die Zeit ohne Erwerbsarbeit zu überbrücken, ist wegen der eingeschränkten Erwerbsfähigkeit (und der derzeit noch laufenden Privatinsolvenz) auch nicht sinnvoll möglich. Und selbst die Aufwendung meines gesamten Urlaubsanspruches für die Praktika kostete mich den Urlaubsanspruch für drei Jahre...
Gibt es irgendwelche anderen Möglichkeiten? Mein am Amtsgericht absolviertes Schulpraktikum wird vermutlich nicht auf die drei Monate angerechnet werden können
Die im Jurastudium vorgesehenen Praktika sind der einzige Punkt, der mir hinsichtlich der Studienorganisation wirklich Sorgen bereitet. Aber vielleicht gibts ja ´ne brauchbare Lösung dafür.
Danke!
Hallo :)
Wirklich toll, dass du so engagiert an die Sache ran gehst! Dafür schonmal: Respekt.
Bei so einem Elan vor Studienbeginn sind die Bedenken meiner Vorredner glaube ich völlig unberechtigt. Jura kann jeder schaffen. Es ist ein Studiengang, bei dem viel viel Fleiß, und eben Engagement, gefragt ist.
Deine Fragen kann ich dir leider nicht beantwortet. Ruf am besten mal im Dekanat deiner Wunsch-Uni an, die helfen dir in der Regel gerne!
Viel Erfolg!:)
Da kann ich etwas zu sagen, da ich teils mit "ähnlichen" Leuten schon anwaltlich und gerichtlich Kontakt hatte.
Man braucht um eine Aufenthaltserlaubnis für Studienzwecke zu bekommen, bzw. das Einreisevisum, eine verfügbares Vermögen von 720 € pro Monat unter anderem - es reicht da allerdings, dass man einen Bürgen/ Geldgeber angibt.
Nun kommen öfters Studienwillige hier her, die dann in der Realität kein Geld haben oder bekommen. Ich hatte unabhängig von sprachlichen und Vorbildungshindernissen nun öfter Fälle, in denen dann 20h pro Woche nebenbei gejobbt wurde.
Es ist dann häufig passiert, dass dadurch das Studium nichtmal ansatzweise vorangetrieben werden konnte, teils waren es 5 credits oder dergleichen pro Semester und nach einigen Jahren wurde dann die Verlängerung Aufenthaltserlaubnis zu Recht versagt, weil die niemals fertig geworden wären.
Grade die ersten Semester sind in Jura die wichtigsten, weil du dort sämtliche Grundlagen legst und viel Zeit investieren solltest. Es ist machbar, wird aber sehr schwer, wenn du noch 20h die Woche nebenbei arbeiten musst, um dich zu finanzieren, grade wenn du Schwerbehinderung hast.
Es braucht einfach viel Zeit und die musst du haben, besonders für Jura und zwar am Anfang und am Ende des Studiums.
Daher würde ich dir einen speziellen (Fern)studiengang empfehlen, falls es sowas für Jura gibt, der für berufsbegleitenden Studieren direkt ausgelegt ist. Regulär stelle ich mir sehr schwer vor.
06.05.2021, 12:45
Wenn das für dich in Frage kommt, guck dir das Fernstudium Rechtswissenschaften bei der FernUni Hagen an. Das könnte das sein, was du suchst, da sich der Studiengang an Berufstätige richtet. Inzwischen bieten sie auch als Abschluss das erste Staatsexamen an.
06.05.2021, 12:55
Danke für eure Kommentare
Ich habe die Hoffnung, dass Jura mir Spaß machen wird.
Tatsächlich muss ich derzeit auch neben meinem Studium arbeiten, d.h. ich arbeite 20 Stunden (im Jahresschnitt etwas mehr) pro Woche und erwerbe dennoch 30-40 CP im Semester, und mein derzeitiges Studium gilt allgemein auch als ziemlich bis sehr anspruchsvoll (möchte das der ohnehin schwierig zu bewahrenden Anonymität halber nicht explizieren, aber in vielen Klausuren sind Nichtbestehensquoten von 30-50% üblich).
Jura möchte ich tatsächlich im Fernstudium an der Fernuni Hagen beginnen, u.a. auch deshalb, weil ein solches flexibler ist, ja, und zwar in beide Richtungen. Wenn ich wenig leistungsfähig bin, reicht es aus, vielleicht zehn CP im Semester zu erwerben, doch wenn ich merke, dass mehr möglich ist, möchte ich mich nicht auf fünf oder zehn CP beschränken müssen, sondern u.U. vielleicht auch das übliche Vollzeitpensum (oder - theoretisch! - auch mehr als das) leisten. Und natürlich ist es ungemein hilfreich, wenn Präsenz nur selten erforderlich ist und man sich den meisten Stoff online und autodidaktisch aneignen kann. Aber wie mein Leistungsvermögen im Studium quantitativ und qualitativ ausfallen wird, lässt sich leider nicht vorhersehen, das muss ich abwarten. Im nächsten Semester möchte ich erst mal extracurricular einen Kurs an der Fernuni Hagen belegen, um mein Leistungsvermögen adäquat einzuschätzen. BGB AT oder Verfassungsrecht, mal sehen...
Die Tipps mit dem Anwalt, d.h. sich das Praktikum notfalls einfach bescheinigen zu lassen oder das gleich über einen Nebenjob in einer Kanzlei abzudecken, sind auf jeden Fall sehr hilfreich! Ich will ja durchaus auch Einblicke in juristische Tätigkeiten gewinnen und halte die Praktika daher generell für sinnvoll, aber vielleicht lässt sich deren Abwicklung so gestalten, dass ich zumindest nicht 40 oder mehr Stunden wöchentlich anwesend sein muss, sondern vielleicht nur 20 oder 30. Dann wäre es bei Bedarf auch kein Problem, nebenbei (noch woanders) zu arbeiten. Werde das definitiv im Hinterkopf behalten.
Insgesamt bin ich unheimlich motiviert, ja. Will die Hintergründe hier nun nicht breittreten, aber ich kann wegen meiner Behinderung erst viele Jahre verzögert brauchbare Leistung erbringen, und das möchte ich nun tun, bevorzugt eben in meinem derzeitigen Studium, das ich in ein bis zwei Semestern abschließen werde, und einem anschließenden Jurastudium.

Ich habe die Hoffnung, dass Jura mir Spaß machen wird.
Tatsächlich muss ich derzeit auch neben meinem Studium arbeiten, d.h. ich arbeite 20 Stunden (im Jahresschnitt etwas mehr) pro Woche und erwerbe dennoch 30-40 CP im Semester, und mein derzeitiges Studium gilt allgemein auch als ziemlich bis sehr anspruchsvoll (möchte das der ohnehin schwierig zu bewahrenden Anonymität halber nicht explizieren, aber in vielen Klausuren sind Nichtbestehensquoten von 30-50% üblich).
Jura möchte ich tatsächlich im Fernstudium an der Fernuni Hagen beginnen, u.a. auch deshalb, weil ein solches flexibler ist, ja, und zwar in beide Richtungen. Wenn ich wenig leistungsfähig bin, reicht es aus, vielleicht zehn CP im Semester zu erwerben, doch wenn ich merke, dass mehr möglich ist, möchte ich mich nicht auf fünf oder zehn CP beschränken müssen, sondern u.U. vielleicht auch das übliche Vollzeitpensum (oder - theoretisch! - auch mehr als das) leisten. Und natürlich ist es ungemein hilfreich, wenn Präsenz nur selten erforderlich ist und man sich den meisten Stoff online und autodidaktisch aneignen kann. Aber wie mein Leistungsvermögen im Studium quantitativ und qualitativ ausfallen wird, lässt sich leider nicht vorhersehen, das muss ich abwarten. Im nächsten Semester möchte ich erst mal extracurricular einen Kurs an der Fernuni Hagen belegen, um mein Leistungsvermögen adäquat einzuschätzen. BGB AT oder Verfassungsrecht, mal sehen...
Die Tipps mit dem Anwalt, d.h. sich das Praktikum notfalls einfach bescheinigen zu lassen oder das gleich über einen Nebenjob in einer Kanzlei abzudecken, sind auf jeden Fall sehr hilfreich! Ich will ja durchaus auch Einblicke in juristische Tätigkeiten gewinnen und halte die Praktika daher generell für sinnvoll, aber vielleicht lässt sich deren Abwicklung so gestalten, dass ich zumindest nicht 40 oder mehr Stunden wöchentlich anwesend sein muss, sondern vielleicht nur 20 oder 30. Dann wäre es bei Bedarf auch kein Problem, nebenbei (noch woanders) zu arbeiten. Werde das definitiv im Hinterkopf behalten.
Insgesamt bin ich unheimlich motiviert, ja. Will die Hintergründe hier nun nicht breittreten, aber ich kann wegen meiner Behinderung erst viele Jahre verzögert brauchbare Leistung erbringen, und das möchte ich nun tun, bevorzugt eben in meinem derzeitigen Studium, das ich in ein bis zwei Semestern abschließen werde, und einem anschließenden Jurastudium.
06.05.2021, 13:02
Einfach §5a DRiG und das einschlägige JAG/JAPrO lesen bzgl der Einteilung