08.04.2021, 10:38
Ich finde das hier alles sehr pessimistisch.
Ich bin zwar erst seit zwei Jahren Richterin, aber sehr zufrieden. Die richterliche Freiheit ist für mich ein sehr hohes Gut: ich kann arbeiten wann und wo ich will, wenn ich nachmittags einen privaten Termin habe gehe ich einfach und muss das mit niemandem absprechen. Ich kann freitags frei machen und arbeite dafür eben am
Wochenende. Ich bin mein eigener Chef und kann so entscheiden, wie ich es für richtig erachte.
Ja, die Arbeit findet viel alleine am Schreibtisch im Büro statt. Das ist durchaus ein Nachteil. Dafür gibts Kaffee / Mittagessen mit netten Kollegen. Und in meiner Freizeit habe ich genug soziale Kontakte durch Hobbys und soziales Engagement.
Dazu kommt, dass man den Beruf als Richter super abwechslungsreich gestalten kann. Ich habe zB parallel einen Lehrauftrag an der Uni. Das ist jetzt zu Corona Zeiten sehr fad, an sich aber eine tolle Sache, wenn man gerne unterrichtet. Dazu kann man veröffentlichen, als Prüfer arbeiten, sich abordnen lassen.
Das Gehalt reicht für eine Kleinstadt / kleinere Großstadt absolut aus; klar, in Berlin, München und Düsseldorf wird’s ggf knapp.
Ich glaube nicht, dass ich meinen Job jetzt 40 Jahre genau so machen will. Aber dafür gibts Abordnungen, auf die ich jetzt schiele. 3 Jahre Berlin oder Düsseldorf fände ich gut. Und dann kann man immer noch weiter sehen.
Man muss halt schauen dass man einen Beruf findet, den man für sich selber sinnstiftend findet und der einem Spaß macht. Ich war während des Refs in zwei Ministerien und auch das hat mir Spaß gemacht. Es gibt doch so viele Möglichkeiten und Arbeitgeber...
Ich bin zwar erst seit zwei Jahren Richterin, aber sehr zufrieden. Die richterliche Freiheit ist für mich ein sehr hohes Gut: ich kann arbeiten wann und wo ich will, wenn ich nachmittags einen privaten Termin habe gehe ich einfach und muss das mit niemandem absprechen. Ich kann freitags frei machen und arbeite dafür eben am
Wochenende. Ich bin mein eigener Chef und kann so entscheiden, wie ich es für richtig erachte.
Ja, die Arbeit findet viel alleine am Schreibtisch im Büro statt. Das ist durchaus ein Nachteil. Dafür gibts Kaffee / Mittagessen mit netten Kollegen. Und in meiner Freizeit habe ich genug soziale Kontakte durch Hobbys und soziales Engagement.
Dazu kommt, dass man den Beruf als Richter super abwechslungsreich gestalten kann. Ich habe zB parallel einen Lehrauftrag an der Uni. Das ist jetzt zu Corona Zeiten sehr fad, an sich aber eine tolle Sache, wenn man gerne unterrichtet. Dazu kann man veröffentlichen, als Prüfer arbeiten, sich abordnen lassen.
Das Gehalt reicht für eine Kleinstadt / kleinere Großstadt absolut aus; klar, in Berlin, München und Düsseldorf wird’s ggf knapp.
Ich glaube nicht, dass ich meinen Job jetzt 40 Jahre genau so machen will. Aber dafür gibts Abordnungen, auf die ich jetzt schiele. 3 Jahre Berlin oder Düsseldorf fände ich gut. Und dann kann man immer noch weiter sehen.
Man muss halt schauen dass man einen Beruf findet, den man für sich selber sinnstiftend findet und der einem Spaß macht. Ich war während des Refs in zwei Ministerien und auch das hat mir Spaß gemacht. Es gibt doch so viele Möglichkeiten und Arbeitgeber...
08.04.2021, 11:07
(08.04.2021, 10:38)Gast schrieb: Ich finde das hier alles sehr pessimistisch.
Ich bin zwar erst seit zwei Jahren Richterin, aber sehr zufrieden. Die richterliche Freiheit ist für mich ein sehr hohes Gut: ich kann arbeiten wann und wo ich will, wenn ich nachmittags einen privaten Termin habe gehe ich einfach und muss das mit niemandem absprechen. Ich kann freitags frei machen und arbeite dafür eben am
Wochenende. Ich bin mein eigener Chef und kann so entscheiden, wie ich es für richtig erachte.
Ja, die Arbeit findet viel alleine am Schreibtisch im Büro statt. Das ist durchaus ein Nachteil. Dafür gibts Kaffee / Mittagessen mit netten Kollegen. Und in meiner Freizeit habe ich genug soziale Kontakte durch Hobbys und soziales Engagement.
Dazu kommt, dass man den Beruf als Richter super abwechslungsreich gestalten kann. Ich habe zB parallel einen Lehrauftrag an der Uni. Das ist jetzt zu Corona Zeiten sehr fad, an sich aber eine tolle Sache, wenn man gerne unterrichtet. Dazu kann man veröffentlichen, als Prüfer arbeiten, sich abordnen lassen.
Das Gehalt reicht für eine Kleinstadt / kleinere Großstadt absolut aus; klar, in Berlin, München und Düsseldorf wird’s ggf knapp.
Ich glaube nicht, dass ich meinen Job jetzt 40 Jahre genau so machen will. Aber dafür gibts Abordnungen, auf die ich jetzt schiele. 3 Jahre Berlin oder Düsseldorf fände ich gut. Und dann kann man immer noch weiter sehen.
Man muss halt schauen dass man einen Beruf findet, den man für sich selber sinnstiftend findet und der einem Spaß macht. Ich war während des Refs in zwei Ministerien und auch das hat mir Spaß gemacht. Es gibt doch so viele Möglichkeiten und Arbeitgeber...
Was soll eigentlich an den Anordnungen so toll sein? Ist das fürs Ego klasse? Weil inhaltlich ist das oft nicht so der Bringer.
08.04.2021, 11:09
Für jemanden wie mich, der die politische Arbeit in einer Behörde mag, sind Abordnungen eine tolle Möglichkeit den Horizont zu erweitern und für etwas Abwechslung im Berufsalltag zu sorgen.
08.04.2021, 11:12
(08.04.2021, 11:09)Gast schrieb: Für jemanden wie mich, der die politische Arbeit in einer Behörde mag, sind Abordnungen eine tolle Möglichkeit den Horizont zu erweitern und für etwas Abwechslung im Berufsalltag zu sorgen.
Ich habe allerdings brim Berufseinstieg auch zwischen Justiz und Verwaltung geschwankt - so habe ich nun die Möglichkeit beides zu machen.
08.04.2021, 11:19
Das Forum macht depressiv, dieser Thread noch mehr. 2200€ ist Ref-Gehalt mit Nebenjob, aber mehr Arbeit. Hier (Großstadt im Südwesten) kostet eine 4-Zimmer-Wohnung ab 1600 warm. Die Anwälte zahlen trotzdem oft nur 40.000€ brutto. Mit Kindern ist das also nur darstellbar, wenn der Partner genau so viel verdient. Mit Frau und 2 Kindern verdient der R1-Richter zu Anfang so ziemlich das doppelte.. für weniger Streß. Entgegen der Forenmeinung ist also in manchen Regionen grade das (Einstiegs-)Gehalt ein Grund FÜR die Justiz.
08.04.2021, 11:28
(08.04.2021, 10:38)Gast schrieb: Ich finde das hier alles sehr pessimistisch.
Ich bin zwar erst seit zwei Jahren Richterin, aber sehr zufrieden. Die richterliche Freiheit ist für mich ein sehr hohes Gut: ich kann arbeiten wann und wo ich will, wenn ich nachmittags einen privaten Termin habe gehe ich einfach und muss das mit niemandem absprechen. Ich kann freitags frei machen und arbeite dafür eben am
Wochenende. Ich bin mein eigener Chef und kann so entscheiden, wie ich es für richtig erachte.
Ja, die Arbeit findet viel alleine am Schreibtisch im Büro statt. Das ist durchaus ein Nachteil. Dafür gibts Kaffee / Mittagessen mit netten Kollegen. Und in meiner Freizeit habe ich genug soziale Kontakte durch Hobbys und soziales Engagement.
Dazu kommt, dass man den Beruf als Richter super abwechslungsreich gestalten kann. Ich habe zB parallel einen Lehrauftrag an der Uni. Das ist jetzt zu Corona Zeiten sehr fad, an sich aber eine tolle Sache, wenn man gerne unterrichtet. Dazu kann man veröffentlichen, als Prüfer arbeiten, sich abordnen lassen.
Das Gehalt reicht für eine Kleinstadt / kleinere Großstadt absolut aus; klar, in Berlin, München und Düsseldorf wird’s ggf knapp.
Ich glaube nicht, dass ich meinen Job jetzt 40 Jahre genau so machen will. Aber dafür gibts Abordnungen, auf die ich jetzt schiele. 3 Jahre Berlin oder Düsseldorf fände ich gut. Und dann kann man immer noch weiter sehen.
Man muss halt schauen dass man einen Beruf findet, den man für sich selber sinnstiftend findet und der einem Spaß macht. Ich war während des Refs in zwei Ministerien und auch das hat mir Spaß gemacht. Es gibt doch so viele Möglichkeiten und Arbeitgeber...
Schön hier mal was positives zu lesen. Ich bin Rechtsanwalt in einer Großkanzlei, könnte aber der Tätigkeit als Richter oder in einer kleinen Kanzlei ebenfalls viel abgewinnen. Klar würde auch ich lieber am Strand in der Sonne liegen, aber für mich sind das alles Traumberufe:
- Zum Richterberuf wurde ja bereits einiges gesagt. Aus meiner, wie gesagt externen Sicht, finde ich es auch spannend, dass man nah "am Menschen" arbeitet und entscheidend auf die Lebensumstände einzelner Personen positiv Einfluss nehmen kann.
- Anwalt in der Großkanzlei zu sein, ist toll, wenn man im richtigen Bereich und im richtigen Team ist. Ich beschäftige mich hier mit intellektuell herausfordernden Themen und kann mich auch mal tagelang in Ruhe in ein Problem eingraben, um zu einer guten und kreativen Lösung zu kommen. Das macht Spaß. Zudem ist es auch einfach schön, sich über Geld keine Gedanken machen zu müssen.
- Die Arbeit als Partner in einer kleinen, vielleicht sogar in der eigenen Kanzlei stelle ich mir auch erfüllend vor. Grenzenlose Freiheit, kein Chef und jeden Tag Kontakt zu Menschen, die einem oft interessante Geschichten erzählen und denen man helfen kann.
08.04.2021, 12:20
(08.04.2021, 07:28)Gast schrieb:(07.04.2021, 16:55)Gast schrieb:(07.04.2021, 14:32)Gast schrieb: Moin,
ich lese hier schon eine Weile fleißig mit, aber irgendwie frustriert es mehr als zu helfen.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Antworten oft unhöflich ausfallen und es am Ende jedes Titels nur darum geht, wer warum ein VB hat oder am meisten verdient scheinen die meisten nicht wirklich zufrieden zu sein?
Die Arbeit als Richter oder Staatsanwalt dürfte in den ersten Jahren ermüdend sein. Kaum Feedback, relativ viel Einsamkeit und am Ende des Tages ein riesiger Aktenberg, der bleibt.
Das nennt man dann richterliche Freiheit.
Die Arbeit in einer (Groß)kanzlei dürfte spannend und prestigeträchtig sein, aber meistens fragen die Leute hier doch auch nur nach den Arbeitszeiten. Für kein Geld der Welt möchte ich jeden Tag 12-14 Stunden außer Haus sein, da könnte mir die Arbeit noch so viel Spaß machen.
FWW-Anwalt werden für -wenn man den Nachrichten hier Glauben schenken mag- 40.000€ im Jahr? Und dazu dann gezwungen werden zu arbeiten, wenn man krank ist?
Oder in die Verwaltung? Aber was ist mit den festgefahrenen hierarchischen Strukturen, von denen alle sprechen? Was ist mit der faulen Mentalität, von der man hört? Den nicht vorhandenen Perspektiven? Davon mal abgesehen, dass Kommunalrecht oder Straßenverkehrsrecht auch nicht was für jedermann ist.
Und was bleibt dann noch? Unternehmensjurist. 40-Stunden und ein moderates Gehalt, klar. Aber mehr kann ich mir darunter auch nicht vorstellen außer haufenweise langweilige Mustervertrags"erstellung". Und wenn es dann mal spannend wird, wird der ganze Krempel an eine Kanzlei von außen abgegeben.
Klar, alles provokant formuliert, aber das kann irgendwie doch auch nicht die Erfüllung sein? Seid ihr glücklich in eurem Job? Und wenn ja, warum?
Ich war noch nie ein Fan von der Behauptung, Arbeit gehört zu einem erfüllten Leben dazu. Arbeit ist ein Tausch Lebenszeit gegen Geld und letzteres braucht man nunmal in einer monetären Gesellschaft. Der eine Job gibt mehr Geld, der andere verlangt mehr Zeit.
Braucht mir niemand erzählen, dass er mit 100 Mille auffer Bank freiwilig GK/KK/Sonstwas-Knecht sich gibt, da lassen sich andere Dinge finden, die Sinn stiften.
Im übrigen teilweise überspitzter Beitrag, klar, aber viel wahres dran... jeder Job hat pro/contra.
Erfüllen muss mich mein Job auch nicht, aber wie treffe ich die Abwägung?
Ist es "besser", in der Verwaltung Widersprüche zu bearbeiten, fast einzuschlafen, aber dafür pünktlich um 15:00 Uhr gehen zu dürfen?
Oder macht es mich glücklicher, eine spannende Tätigkeit als Staatsanwalt auszuüben, wenn ich dafür 50 Stunden die Woche arbeite?
Kann ich nicht sagen. Das Einzige, was ich wirklich weiß ist, dass ich nicht für die Großkanzlei gemacht bin.
Den Stress muss ich nicht haben.
Perfekt wäre die Mitte zwischen Work-Life-Balance und spannender Tätigkeit (und Richter zu sein ist es meiner Meinung nach nicht).
& einfach etwas differenzierter sehen. Nicht jeder Verwaltungsjurist macht Widersprüche und langweilt sich zu Tode - manche führen Gerichtsprozesse, leiten Polizeidienststellen, sind im Auslandseinsatz. AA ist auch Verwaltung.
... und nicht jede Tätigkeit als StA ist spannend, die hundertste Trunkenheitsfahrt ist auch nur mehr gähn.
08.04.2021, 12:44
(08.04.2021, 12:20)Gast schrieb:(08.04.2021, 07:28)Gast schrieb:(07.04.2021, 16:55)Gast schrieb:(07.04.2021, 14:32)Gast schrieb: Moin,
ich lese hier schon eine Weile fleißig mit, aber irgendwie frustriert es mehr als zu helfen.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Antworten oft unhöflich ausfallen und es am Ende jedes Titels nur darum geht, wer warum ein VB hat oder am meisten verdient scheinen die meisten nicht wirklich zufrieden zu sein?
Die Arbeit als Richter oder Staatsanwalt dürfte in den ersten Jahren ermüdend sein. Kaum Feedback, relativ viel Einsamkeit und am Ende des Tages ein riesiger Aktenberg, der bleibt.
Das nennt man dann richterliche Freiheit.
Die Arbeit in einer (Groß)kanzlei dürfte spannend und prestigeträchtig sein, aber meistens fragen die Leute hier doch auch nur nach den Arbeitszeiten. Für kein Geld der Welt möchte ich jeden Tag 12-14 Stunden außer Haus sein, da könnte mir die Arbeit noch so viel Spaß machen.
FWW-Anwalt werden für -wenn man den Nachrichten hier Glauben schenken mag- 40.000€ im Jahr? Und dazu dann gezwungen werden zu arbeiten, wenn man krank ist?
Oder in die Verwaltung? Aber was ist mit den festgefahrenen hierarchischen Strukturen, von denen alle sprechen? Was ist mit der faulen Mentalität, von der man hört? Den nicht vorhandenen Perspektiven? Davon mal abgesehen, dass Kommunalrecht oder Straßenverkehrsrecht auch nicht was für jedermann ist.
Und was bleibt dann noch? Unternehmensjurist. 40-Stunden und ein moderates Gehalt, klar. Aber mehr kann ich mir darunter auch nicht vorstellen außer haufenweise langweilige Mustervertrags"erstellung". Und wenn es dann mal spannend wird, wird der ganze Krempel an eine Kanzlei von außen abgegeben.
Klar, alles provokant formuliert, aber das kann irgendwie doch auch nicht die Erfüllung sein? Seid ihr glücklich in eurem Job? Und wenn ja, warum?
Ich war noch nie ein Fan von der Behauptung, Arbeit gehört zu einem erfüllten Leben dazu. Arbeit ist ein Tausch Lebenszeit gegen Geld und letzteres braucht man nunmal in einer monetären Gesellschaft. Der eine Job gibt mehr Geld, der andere verlangt mehr Zeit.
Braucht mir niemand erzählen, dass er mit 100 Mille auffer Bank freiwilig GK/KK/Sonstwas-Knecht sich gibt, da lassen sich andere Dinge finden, die Sinn stiften.
Im übrigen teilweise überspitzter Beitrag, klar, aber viel wahres dran... jeder Job hat pro/contra.
Erfüllen muss mich mein Job auch nicht, aber wie treffe ich die Abwägung?
Ist es "besser", in der Verwaltung Widersprüche zu bearbeiten, fast einzuschlafen, aber dafür pünktlich um 15:00 Uhr gehen zu dürfen?
Oder macht es mich glücklicher, eine spannende Tätigkeit als Staatsanwalt auszuüben, wenn ich dafür 50 Stunden die Woche arbeite?
Kann ich nicht sagen. Das Einzige, was ich wirklich weiß ist, dass ich nicht für die Großkanzlei gemacht bin.
Den Stress muss ich nicht haben.
Perfekt wäre die Mitte zwischen Work-Life-Balance und spannender Tätigkeit (und Richter zu sein ist es meiner Meinung nach nicht).
& einfach etwas differenzierter sehen. Nicht jeder Verwaltungsjurist macht Widersprüche und langweilt sich zu Tode - manche führen Gerichtsprozesse, leiten Polizeidienststellen, sind im Auslandseinsatz. AA ist auch Verwaltung.
... und nicht jede Tätigkeit als StA ist spannend, die hundertste Trunkenheitsfahrt ist auch nur mehr gähn.
Wo Du dich in Ulan-Baator zu Tode langweilen kannst.
Meins wär's überhaupt nicht, aber - wie Du richtig sagst - jedem das Seine.
08.04.2021, 13:33
(08.04.2021, 12:44)Gast schrieb:(08.04.2021, 12:20)Gast schrieb:(08.04.2021, 07:28)Gast schrieb:(07.04.2021, 16:55)Gast schrieb:(07.04.2021, 14:32)Gast schrieb: Moin,
ich lese hier schon eine Weile fleißig mit, aber irgendwie frustriert es mehr als zu helfen.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Antworten oft unhöflich ausfallen und es am Ende jedes Titels nur darum geht, wer warum ein VB hat oder am meisten verdient scheinen die meisten nicht wirklich zufrieden zu sein?
Die Arbeit als Richter oder Staatsanwalt dürfte in den ersten Jahren ermüdend sein. Kaum Feedback, relativ viel Einsamkeit und am Ende des Tages ein riesiger Aktenberg, der bleibt.
Das nennt man dann richterliche Freiheit.
Die Arbeit in einer (Groß)kanzlei dürfte spannend und prestigeträchtig sein, aber meistens fragen die Leute hier doch auch nur nach den Arbeitszeiten. Für kein Geld der Welt möchte ich jeden Tag 12-14 Stunden außer Haus sein, da könnte mir die Arbeit noch so viel Spaß machen.
FWW-Anwalt werden für -wenn man den Nachrichten hier Glauben schenken mag- 40.000€ im Jahr? Und dazu dann gezwungen werden zu arbeiten, wenn man krank ist?
Oder in die Verwaltung? Aber was ist mit den festgefahrenen hierarchischen Strukturen, von denen alle sprechen? Was ist mit der faulen Mentalität, von der man hört? Den nicht vorhandenen Perspektiven? Davon mal abgesehen, dass Kommunalrecht oder Straßenverkehrsrecht auch nicht was für jedermann ist.
Und was bleibt dann noch? Unternehmensjurist. 40-Stunden und ein moderates Gehalt, klar. Aber mehr kann ich mir darunter auch nicht vorstellen außer haufenweise langweilige Mustervertrags"erstellung". Und wenn es dann mal spannend wird, wird der ganze Krempel an eine Kanzlei von außen abgegeben.
Klar, alles provokant formuliert, aber das kann irgendwie doch auch nicht die Erfüllung sein? Seid ihr glücklich in eurem Job? Und wenn ja, warum?
Ich war noch nie ein Fan von der Behauptung, Arbeit gehört zu einem erfüllten Leben dazu. Arbeit ist ein Tausch Lebenszeit gegen Geld und letzteres braucht man nunmal in einer monetären Gesellschaft. Der eine Job gibt mehr Geld, der andere verlangt mehr Zeit.
Braucht mir niemand erzählen, dass er mit 100 Mille auffer Bank freiwilig GK/KK/Sonstwas-Knecht sich gibt, da lassen sich andere Dinge finden, die Sinn stiften.
Im übrigen teilweise überspitzter Beitrag, klar, aber viel wahres dran... jeder Job hat pro/contra.
Erfüllen muss mich mein Job auch nicht, aber wie treffe ich die Abwägung?
Ist es "besser", in der Verwaltung Widersprüche zu bearbeiten, fast einzuschlafen, aber dafür pünktlich um 15:00 Uhr gehen zu dürfen?
Oder macht es mich glücklicher, eine spannende Tätigkeit als Staatsanwalt auszuüben, wenn ich dafür 50 Stunden die Woche arbeite?
Kann ich nicht sagen. Das Einzige, was ich wirklich weiß ist, dass ich nicht für die Großkanzlei gemacht bin.
Den Stress muss ich nicht haben.
Perfekt wäre die Mitte zwischen Work-Life-Balance und spannender Tätigkeit (und Richter zu sein ist es meiner Meinung nach nicht).
& einfach etwas differenzierter sehen. Nicht jeder Verwaltungsjurist macht Widersprüche und langweilt sich zu Tode - manche führen Gerichtsprozesse, leiten Polizeidienststellen, sind im Auslandseinsatz. AA ist auch Verwaltung.
... und nicht jede Tätigkeit als StA ist spannend, die hundertste Trunkenheitsfahrt ist auch nur mehr gähn.
Wo Du dich in Ulan-Baator zu Tode langweilen kannst.
Meins wär's überhaupt nicht, aber - wie Du richtig sagst - jedem das Seine.
Oder ein großartiges Leben in Städten wie Tokyo, Washington oder Rio haben kannst! Aber ja... die hundertste Trunkenheitsfahrt als Duisburger Staatsanwalt oder das x-te Kündigungsschutzverfahren vor dem Arbeitsgericht Erfurt sind da natürlich interessanter.